Michelle Pfeiffer

Die wilde 13

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Michelle Pfeiffer

Die wunderbare Kalifornierin wird heute unglaubliche 60 Jahre alt. Happy Birthday, Michelle Pfeiffer!!

Mittlerweile taucht sie ja wieder öfters im Abspann aktueller Filme auf. Der große Star der 80er und 90er Jahre war eine längere Zeit kaum in größeren Produktionen zu sehen, weil ihr ihr Privatleben wichtiger war als die Karriere. Aber so war sie eigentlich schon immer. Sehr selbstkritisch, trotz ihrer Schönheit uneitel und immer bodenständig. Sie fing als Kassiererin in einem Supermarkt an und wurde ein Weltstar ohne Skandale, der von Frauen und Männer gleichermaßen verehrt wurde.

Geboren wurde sie am 29.04.1958 im kalfornischen Santa Ana und wuchs als zweites Kind von insgesamt vier Kindern der Eheleute Dick und Donna Pfeiffer auf. Sie verbrachte eine ganz normale Kindheit und trotz der Nähe zu Los Angeles hatte sie zunächst keinerlei Ambitionen, Schauspielerin zu werden. Wohl auch, weil sie als Kind wegen ihres Mundes als "Breitmaulfrosch" verspottet wurde. Sie hing dann lieber mit Freundinnen oder den beiden jüngeren Schwestern am Strand herum und baggerte die hiesigen Surfer an. Aus einer Laune heraus meldete sie sich mit neunzehn Jahren dann bei einem Schönheitswettbewerb an und wurde prompt zu "Miss Orange County" gekrönt. Ein anwesender Schauspiel-Agent nahm sie dann unter seine Fittiche und nach dem sie ein wenig Schauspielunterricht nahm, konnte sie eine kleine Rolle in der Serie Fantasy Island ergattern. Der Start war gemacht...

Ihre Rollenauswahl danach war klug, denn sie ließ sich nie das Etikett des blonden Seysymbols aufhalsen, obwohl es zunächst nach Grease 2 und Scarface (1982 bzw. 1983) danach aussah. Doch mit John Landis turbulenter Komödie Kopfüber in der Nacht aus dem Jahre 1985 bewies Michelle, das sie wesentlich mehr zu bieten hatte, als nur süß und sexy zu sein, obwohl sie das natürlich auch ist. Mit der wunderschönen Fantasy-Saga Der Tag des Falken von Richard Donner aus dem gleichen Jahr konnte sie ihr Vielseitigkeit bestätigen. Doch so richtig los ging es dann 1987 mit der etwas frivolen Komödie Die Hexen von Eastwick an der Seite von Susan Sarandon, Cher und Jack Nicholson. Auf einmal war sie in aller Munde und ein Jahr später haute sie mit Die Mafiosi-Braut, Tequila Sunrise und vor allem mit dem Kostüm-Drama Gefährliche Liebschaften eine schauspielerische Meisterleistung nach der anderen heraus. Verdienter Lohn waren eine Golden Globe Nominierung (Die Mafiosi-Braut) und ihre erste Oscar-Nominierung für ihre Rolle als Madame de Tourvel aus Gefährliche Liebschaften.
Der zweite Anlauf auf den wichtigsten Filmpreis folgte nur ein Jahr später mit Die fabelhaften Baker Boys. Eine Filmperle in allen Belangen, doch ohne sie wäre der Film nur halb so gut. Ihre Ausstrahlung, ihr Gesang (!) und ihre einzigartige Präsenz (herausragend in Szene gesetzt von Kamera-Legende Michael Ballhaus!) lassen keinen Zweifel mehr: Michelle Pfeiffer ist eine Film-Göttin!!
Und was macht eine solche? Sie macht sich rarer und dreht in der Regel nur noch einen Film pro Jahr, den man dann natürlich kaum erwarten kann. Der nächste war dann 1990 Das Russland-Haus, in der Michelle als scheue Russin Katja die perfekte Besetzung neben Sean Connery war. Auch 1991 zog sie die leisen Töne vor und verlieh der Serviererin Frankie in dem wunderbaren Liebesfilm Frankie & Johnny eine sehr authentische Austrahlung. Ein Jahr später ließ es dann aber mal so richtig krachen und zwar die Peitsche als Catwoman in Tim Burtons Batmans Rückkehr. Hier konnte sie sich richtig austoben und sie genoß es sichtlich. Miiauuuu!! Im gleichen Jahr der nachdenkliche Gegenentwurf mit Love Field, für den sie abermals eine Oscar-Nominierung erhielt.

Bis zum Jahre 2000 ging es dann so weiter und mit Filmen wie Zeit der Unschuld (1993), Wolf (1994), Tausend Morgen (1997) oder dem Grusler Schatten der Wahrheit (2000) zeigte sie stets ihre wundervolle Schauspielkunst. Aber auch danach hatte sie trotz Phasen, wo entweder gute Rollenangebote Mangelware waren oder sie sich mehr ihrer Familie widmete, immer wieder grandiose Auftritte wie zum Beispiel in Der Sternwanderer (2007) als böse Hexe, in Chéri (2009) als alternde Kurtisane oder zuletzt im verstörenden Drama mother! (2017) an der Seite der verzweifelten Jennifer Lawrence.

Hoffentlich werden ihr noch weitere überraschende Charactere angeboten, so das sie uns weiterhin mit ihrer Aura begeistern kann. Ich wünsche es ihr und uns von Herzen, denn eigentlich hat sie ja jetzt das perfekte Alter für die besten Rollen ihres Lebens.

Alles Gute, Michelle Pfeiffer!
 

Tarantino1980

Screenplay
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Eine sehr schöne Vorstellung von einer ganz besonderen Frau. Ihre Präsenz in den ein paar wenigen aber sehr feinen Szenen in Scarface finde ich immer noch sehr beeindruckend. In Die fabelhaften Baker Boys war sie natürlich grandios und konnt ihr volles Potential zeigen, aber auch in Frankie & Johnny hat sie mir sehr gut gefallen. Hier zeigte sich erneut die sehr gute Chemie zwischen Ihr und Al Pacino! Als Catwoman in Batman Returns war sie nicht nur optisch ein Hingucker, sondern hat auch eine sehr starke Leistung abgeboten.

Ihr Auftritt in mother! war auch sehr gut und hat in mir wieder Hoffnung geweckt, dass wir hoffentlich wieder häufiger von ihr hören werden.
 

Willy Wonka

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Vielen Dank für die schöne Vorstellung. Man merkt einfach in jeder Zeile, dass Michelle Pfeiffer zu deinen Lieblingsschauspielerinnen zählt.

Ich habe sie damals das erste Mal bewusst in „Dangerous Minds" wahrgenommen, was wohl daran lag, dass es einer der Lieblingsfilme meiner Mutter ist. Im Anschluss folgte für mich dann der großartige und leider heute noch ein wenig unterschätzte „Schatten der Wahrheit".

Ansonsten hatte ich meiner frühen Filmsozialisation kein besonderes Augenmerk auf Peiffer gerichtet. Ich habe sie zwar immer wieder in einigen Filmen gesehen, aber ich habe nur wenig ihre Karriere verfolgt und auch nicht bewusst nach ihren Filmen Ausschau gehalten. In „Scarface“ habe ich sie zu Beginn erst gar nicht richtig wahrgenommen und von meiner ersten Sichtung von „Batmans Rückkehr“ blieb vor allem Danny DeVito im Gedächtnis*. Das hat sich natürlich in den letzten 10 Jahren geändert. Mittlerweile habe ich einen guten Überblick über ihre Filmographie, wobei es noch riesengroße Lücken gibt, die ich unbedingt nachholen muss. Darunter zählen u.a. „Zeit der Unschuld“, „Gefährliche Liebschaften“, „Das Russland-Haus“ und „Frankie & Johnny“. Alle Filme befinden sich bereits in der Sammlung und warten nur darauf gesehen zu werden…

In den letzten Jahren hat Michelle Peiffer meiner Meinung nach bei ihrer Rollenauswahl Mut bewiesen, sie verleugnet weder ihr Alter noch hat sie keine Angst „hässliche“ Charaktere zu spielen. Mit der Hässlichkeit meine ich weniger Ihr Äußeres, sondern vielmehr charakterliche Makel und ihre vulgäre Art. Den Höhepunkt hat sich mit „mother!“ erreicht, wo sie zugleich vulgär und furchteinflößend wirkte. Aber auch ihre Charaktere in „Mord im Orient Express“ oder „Dark Shadows“ strahlen die Attitüde einer alternden Diva aus, die vielleicht in den nächsten Jahren ein neues Markenzeichen von ihr werden könnte.


*Das hat sich mittlerweile geändert. Ich habe vor einigen Wochen seit Jahren erneut „Batmans Rückkehr“ gesehen und war vollkommen begeistert von ihrem verruchten, erotischen Spiel als Catwoman. Vor allem wenn man ihre letzten Rollen vor Augen hat, merkt man erst einmal wir deutlich sich ihrer Rollenwahl und auch ihre Ausstrahlung über die Jahre verändert hat.
 

Die wilde 13

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Alles Liebe zum 65. Geburtstag, Susie Diamond aka Michelle Pfeiffer!!! Happy Birthday...and makin' whoopee!!! :rock:

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