The Untouchables - Die Unbestechlichen

JodyYo

Ensemblemitglied
Registriert
14 Nov. 2008
Beiträge
231
Ort
Bremen
Filmkritiken
1
Gesamtübersicht aller Kritiken zu The Untouchables - Die Unbestechlichen:

#02 12.02.14 JodyYo
#04 17.06.24 deadlyfriend
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

JodyYo

Ensemblemitglied
Registriert
14 Nov. 2008
Beiträge
231
Ort
Bremen
Filmkritiken
1

The Untouchables


Ein toller Film über die Jagd auf Al Capone. Die Korruption ist in Chicago, in allen Bereichen, ein großes Problem. Das muss auch Eliot Ness am eigenen Leib erfahren, als eine Großrazzia schief geht und er sich zum Gespött des gesamten Dezernats macht. Ein Zufällig begnet er dem alternen Polizisten Malone (Ein überragender Sean Connery). Fortan verschreiben sich die beiden dem Kampf gegen Al Capone und stellen sich ein kleines Team (die Unbestechlichen) zusammen und machen sich auf die Jagd.

Da der Film in den 1920ern spielt, ist der Film äußerst gut gealtert. Man merkt ihm sein Alter kaum an, was ich positiv finde. Der gesamte Cast ist gut gewählt und überzeugt. Auch Robert de Niro passt perfekt auf die Rolle des Al Capone. Obwohl ich mir etwas mehr Screentime für ihn gewünscht hätte. Klar, ging es in erster Linie um die Untouchables, dennoch wäre es schön gewesen, den Menschen Al Capone etwas mehr zu beleuchten. Da dieser doch ein sehr interessanter Mann war und man in Robert de Niro einen perfekten Mimen gefunden hat.

Ein paar kleinere Kritikpunkte trüben daher den ansonsten guten Eindruck. Doch trotzdem ist, in meinen Augen, The Untouchables der klar bessere Gangster Squad.
08/10
 
Zuletzt bearbeitet:

Sam Spade

Filmarchitekt
Teammitglied
Registriert
13 Juli 2012
Beiträge
6.040
Ort
10086 Sunset Boulevard
Filmkritiken
57
Habe ihn nach Jahren vor zwei Tagen mal wieder gesehen. Nach wie vor handelt es sich hier um einen wirklichen guten Film über Capone bzw. Elliot Ness und die Prohibition. Costner, DeNiro, Garcia, Connery und Co. spielen spitze und die Story weiß zu fesseln. Dennoch kommt er bei mir nicht mehr so gut weg wie früher, denn gerade das was JodyYo anmerkt ("gut gealtert"), kann ich so nicht unterschreiben. Hauptsächlich liegt das mMn. aber an dem Score von Morricone. Im Gegensatz zu seinen legendären Western-Scores, die tatsächlich unsterblich und zeitlos sind, schaffte er es hier nicht zeitlose Melodien zu erschaffen. Die Musik wird durch 80er Einflüsse leider ein wenig "zerstört", und schafft es auch selten einen mitzureißen.

Dennoch, wie erwähnt, bleibt es ein sehr guter Film aus diesem Jahrzehnt, der aber in meiner "visionären Filmwahl-Liste" nun nicht mehr auf PLatz 9 landen- sondern sich eher im hinteren Drittel befinden würde.

8/10 (ehemals 9/10)
 

deadlyfriend

Casting
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
18.700
Ort
Garma
Filmkritiken
185
The Untouchables - Die Unbestechlichen

Al Capone beherrscht Chicago in den 20ern und macht sich die Prohibition zu Nutze, in dem er illegal Alkohol besorgt und verkauft. Gleichzeitig hat er die Gesetzeshüter und Politiker in der Tasche, denen er eine Menge finanzieller Annehmlichkeiten liefert. Deswegen sind auch nicht alle davon begeistert, das mit Eliot Ness ein frischer Wind auftaucht, der Capone zur Strecke bringen soll. Er stellt eine für ihn vertrauenswürdige Truppe zusammen, die sämtliche Zahlungen ablehnen, weshalb sie schnell ihren Namen bekommen: Die Unbestechlichen! Da Geld also nicht hilft, versucht Capone andere Wege zu gehen und Mord ist kein Fremdwort für ihn.

Das sich Brian De Palma nach „Scarface“ so schnell wieder mit der Capone-Thematik beschäftigt, hätte er selbst nicht erwartet. Er war auf der Suche nach einem Stoff, der einen Hit garantiert, damit er danach auch wieder Dinge filmen kann, die ihm am Herzen lagen. Als er das Drehbuch von David Mamet angeboten bekam, wusste er schnell, dass er fündig geworden ist und auch wie er es angehen könnte. Das Drehbuch basiert auf den Erinnerungen von Eliot Ness, der seinerzeit Al Capone ins Gefängnis brachte und im Jahre 1957 sein Buch dazu, „The Untouchables“ veröffentlichte. Allerdings bewegen sich Drehbuch und Film auch ein großes Stück weit von der Wahrheit weg, was in dem Fall einigermaßen gut zu verschmerzen ist. Die echten „Untouchables“ waren beispielsweise 11 Personen und das kann man in einem Spielfilm gar nicht vernünftig aufbereiten. Das Grundgeschehen ist somit zwar dennoch einigermaßen korrekt, aber dramaturgisch stark verändert. Zudem begeht De Palma nicht den Fehler einen pseudo-dokumentarischen Weg einzuschlagen, sondern definiert ihn von Beginn an als Spielfilm und das macht er fantastisch. Die Atmosphäre des Films ist nahezu perfekt in dieses Kapitel der amerikanischen Geschichte getaucht. Die Ausstattung und auch die Locations sind obendrein absolut sehenswert. Hinzu kommt ein wirklich toller Aufbau, wie er die „Untouchables“ zusammenstellt und wie sie trotz ihrer Unterschiedlichkeit miteinander agieren. Wie bei De Palma oftmals der Fall, sind auch in diesem Film einige Hommagen an andere Filme eingebaut. Im Bahnhof gibt es „Panzerkreuzer Potemkin“ zu sehen und direkt zu Beginn ist natürlich wieder Hitchcock am Werk, von dem wir ganz deutlich „Sabotage“ erkennen. Selbstverständlich aber auch einige De Palma Merkmale, wie die 360 Grad Kamera, die wir diesmal in einer sehr interessanten Abwandlung vorfinden.

Sieht man aus heutiger Sicht die Besetzung, glaubt man das fast nur Top-Stars dabei waren. Tatsächlich waren es aber nur Robert De Niro und Sean Connery. Kevin Costner und Andy Garcia waren bei der Entstehung noch relativ unbekannt und hatten erst durch diesen Film ihren Durchbruch. Für die Rolle von Al Capone war damals eigentlich Bob Hoskins vorgesehen, aber De Palma wollte De Niro. Dies ging sogar so weit, dass wenn sie dem interessierten De Niro nicht die Dollars bezahlen, die er verlangt, dass De Palma dann aus dem Film aussteigen würde. Wie man sieht, hat es geklappt.
Den Film an sich, finde ich insgesamt überragend, auch wenn er ausgerechnet im Namen Ennio Morricone ein kleines Manko aufweist. Sein Score passt für mich an manchen Stellen nicht wirklich. Keineswegs im kompletten Film, nur bei wenigen Passagen. Dadurch und auch, dass er manchmal einfach zu weit weg von der Wahrheit (Frank Nitti) ist, vergebe ich nicht die Höchstwertung, auch wenn „The Untouchables“ das trotzdem irgendwie verdient hätte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben