Black Swan

Kratos666

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AW: Black Swan

Ich bin aber immer noch überrascht das "Black Swan" so ein breites Publikum erreicht hat. Das hatte ich keinesfalls erwartet und für mich paßt es auch nicht zusammen. Muss scheinbar doch an der Magie der Werbung liegen. Eventuell Massenhypnose;)
Das der so einen Erfolg hatte liegt einzig und allein an den Medien und eben das er von vielen Kritikern,warum auch immer, in den Himmel gelobt wurde.
Ich bin mir sicher das ich ohne die Werbung von dieser Schmonzette verschont geblieben wäre.
Selten hab ich einen so von Klischees überschwemmten Film gesehen wie den, nee ehrlich, ich bin ja mittlerweile für vieles zu begeistern, aber Black Swan geht gar nicht.
 

deadlyfriend

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AW: Black Swan

und eben das er von vielen Kritikern,warum auch immer, in den Himmel gelobt wurde.


Guter Geschmack und Kunstverständnis würde ich sagen;)

Ich bin mir sicher das ich ohne die Werbung von dieser Schmonzette verschont geblieben wäre.

Da bin ich auch sicher. Normalerweise bleiben nämlich die richtig guten Filme eher im Verborgenen. Richtiger Schrott wird halt eher wahrgenommen:D

Selten hab ich einen so von Klischees überschwemmten Film gesehen wie den, nee ehrlich, ich bin ja mittlerweile für vieles zu begeistern, aber Black Swan geht gar nicht.

Um Klischees zu entdecken muss man sich mit der Materie meist ganz gut auskennen. Sind da etwa uns bislang verborgene Hobbys von Dir auszumachen? Kratos im Balletkostüm?:lol:
 

Kratos666

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AW: Black Swan

Guter Geschmack und Kunstverständnis würde ich sagen;)
Seh ich anders, aber das weißt Du ja.
Gerade bei Black Swan denk ich einfach das der von extrem vielen Menschen nur gut gefunden wird, weil der Nachbar und die Freunde ihn auch gut fanden und es eben schick ist ihn zu mögen.

Normalerweise bleiben nämlich die richtig guten Filme eher im Verborgenen. Richtiger Schrott wird halt eher wahrgenommen:D
Wie eben auch Black Swan.;)

Um Klischees zu entdecken muss man sich mit der Materie meist ganz gut auskennen. Sind da etwa uns bislang verborgene Hobbys von Dir auszumachen? Kratos im Balletkostüm?:lol:
Dazu muss man sich denk ich nicht in der Materie auskennen.
Man hat doch von allen möglichen Dingen ein bestimmtes Bild im Kopf, was zB. durch Filme, den Medien, Dokumentationen usw. abgespeichert wird.
Wenn ich Balletttänzerin höre denke ich sofort, an Mädels die von ihren Eltern gezwungen werden dies zu tun, ich denke an die Farbe rosa, ich denke an Emos, Heulsusen usw.
Und all das was ich dazu so im Kopf hatte deckte sich einfach 1:1 mit meinem Bild einer Balletttänzerin.
Ich habe vorgestern eine Rezession gefunden wo der Rezensent ganz genau das niederschreibt was ich bei Black Swan gesehen hab.
Nina erscheint als super-ehrgeizige, in der geistigen Entwicklung zurückgebliebene Ballett-Tänzerin. Sie lebt als Mittzwanzigerin immer noch in einem rosa-weißen Kinderzimmer in der Wohnung ihrer allein erziehenden Mutter, die allabendlich ihre Spieluhr aufzieht (natürlich wird ein Thema aus "Schwanensee" gegeben) inmitten von weißen Plüschtieren und einer Tapete mit rosa Schmetterlingen. Sie gilt als frigide und verkrampft, ist noch Jungfrau (Ist ja klar, bei so einer!) und schläft noch immer in ihrem Kinderbettchen. Außerdem ist sie wegen ihres schlimmen Daseins psychisch so gestört, dass sie sich die Schulterblätter blutig kratzt und schleichend wahnsinnig wird. (Ist all das nicht genau das, was wir uns unter einer solchen karrieregeilen Tänzerin gerne vorstellen? Frei nach dem Motto: Irgendeinen Defekt müssen die doch haben, mit ihrer Karrieresucht, ihrem Perfektionswahn und ihrer grenzenlosen Strebsamkeit!) Ihre Mutter ist sogar noch ehrgeiziger, denn sie war (natürlich) selbst früher eine Ballett-Tänzerin, die aber ihre Karriere aufgrund einer Affäre mit dem "Boss" aufgeben musste. (Natürlich entstand aus dieser Affäre die arme kleine Tochter: Das kennt man ja!) Und jetzt triezt diese böse Mutter (natürlich) ihre kleine Tochter in eine Profikarriere hinein, nur damit das Kind einmal das erreicht, was seiner Mutter verwehrt blieb. Sie beherrscht das arme Kind, versucht, es von bösen, fremden Einflüssen fernzuhalten, backt ihm riesige rosa Ballett-Torten, schließt es in der Wohnung ein und hilft ihm gar beim Ausziehen. (Ist das nicht die Sorte Stories aus der man Groschenromane und öde Vorabendserien strickt?) Und erst dieser Ensemble-Chef, dieser Thomas! Was ist das nur für ein schlimmer Kerl! Okay, er hat einen gewissen Charme. Aber er geilt doch bloß auf die Tänzerinnen und versucht sie allesamt (wahrscheinlich gleichzeitig - einfach unerhört!) ins Bett zu kriegen. (Man kennt das ja: Da wird nicht die beste Tänzerin die Primaballerina, sonder die, na Sie wissen schon...)Aber es naht Rettung, denn es erscheint gerade rechtzeitig die schöne Lily, ebenfalls Tänzerin, die alle im Ensemble verzaubert, obwohl sie mit der Technik des Balletts auf Kriegsfuß steht. (Aber man muss ja nicht gut tanzen können in einem hochrangigen New Yorker Ballett. Sowas denken ja bekanntermaßen nur die, die von Ballett keine Ahnung haben!) Ihre mangelnde Perfektion verzeiht das Ensemble ihr, denn sie ist ja hübsch und lebendig, nicht verkrampft, nicht frigide und überaus sexy und kokett. Und sie hat ja ein riesiges Tattoo in Form schwarzer Flügel auf dem Rücken. (Auch wenn es so scheinen mag: Das Tattoo ist natürlich kein Hindernis für eine Karriere als Top-Balletteuse! Sieht doch schön aus, wie es durch das weiße Trikot scheint und so einen schönen Kontrast zum weißen Tütü abgibt.) Jedenfalls - wie in einer billigen Komödie - kloppen sich die beiden Mädels um die Hauptrolle in Schwanensee. (Diesmal sollen beide Schwäne von nur einer Tänzerin getanzt werden. Wozu das gut sein soll, weiß außer dem Boss wohl niemand!) Und diese Konkurrenz zwischen den beiden Tänzerinnen macht ja schließlich erst die tolle Action möglich. Und das ist keine normale Konkurrenz (nein-nein!), die Mädels balgen sich richtig (mit Blut!) und die eine mördert die andere sogar! Am Ende kriegt Nina jedenfalls doch die Rolle, tanzt beide Schwäne und alle beugen sich stolz und glücklich über sie, als sie mit einer großen Bauchwunde blutend auf der Matte liegt. Natürlich haben die Tänzerinnen und Tänzer und auch Thomas bei der Premiere nichts Besseres zu tun, als sich hinter der Kulisse über Nina zu beugen und sie zu fragen, wie es ihr denn so geht. Das Premierenpublikum stört’s auch nicht. Sollen die sich doch kümmern, wo die Primaballerina doch eine so unschöne tiefe Bauchwunde hat und blutbesudelt von der Rampe taumelt. (Die Show muss weitergehen - das kennt man ja - auch wenn die Hauptrolle eigentlich ins Krankenhaus gehört. So ist das halt bei Premieren.)
 

Willy Wonka

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AW: Black Swan

Die zitierte Kritik bezieht sich nur vollkommen auf den Inhalt und wenn man jeden Film nur auf seine Geschichte reduziert, können wir gleich alle ins Theater gehen, denn somit stellt das Medium des Films keine Weiterentwicklung des erzählerischen Mediums dar. Denn wenn wir ehrlich sind, können wir doch sonst jeden Film so zerpflücken. Die Geschichte wird einzigartig, emotional und spannend durch die Inszenierung, die Schauspieler, die Musik etc.. Viele Faktoren ergeben zusammen ein Ganzes und wenn man jetzt nur eine Komponente herausreißt (in diesem Fall den Inhalt) und diese einzeln betrachtet, kann sich dieses Stück nicht entfalten, weil erst alle Stücke zusammen ein Ganzes ergeben und zusammen harmonieren.
 

Kratos666

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Die zitierte Kritik bezieht sich nur vollkommen auf den Inhalt und wenn man jeden Film nur auf seine Geschichte reduziert, können wir gleich alle ins Theater gehen, denn somit stellt das Medium des Films keine Weiterentwicklung des erzählerischen Mediums dar.
Denn wenn wir ehrlich sind, können wir doch sonst jeden Film so zerpflücken. Die Geschichte wird einzigartig, emotional und spannend durch die Inszenierung, die Schauspieler, die Musik etc..
Viele Faktoren ergeben zusammen ein Ganzes und wenn man jetzt nur eine Komponente herausreißt (in diesem Fall den Inhalt) und diese einzeln betrachtet, kann sich dieses Stück nicht entfalten, weil erst alle Stücke zusammen ein Ganzes ergeben und zusammen harmonieren.
Dann betrachte ich Filme anders wie Du, denn wenn die Geschichte voll gestopft mit Klischees ist, völlig überspitzt dargestellt wird und ansich einfach nur Schrott ist dann fehlt dem Film jegliches Gewürz.
Klar gehört alles zusammen, aber wenn einen das aller wichtigste (das ist bei einem Film die Geschichte) nicht zusagt, dann kann das gesehene eben kein Highlight mehr werden.
 

deadlyfriend

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AW: Black Swan

Seh ich anders, aber das weißt Du ja.
Gerade bei Black Swan denk ich einfach das der von extrem vielen Menschen nur gut gefunden wird, weil der Nachbar und die Freunde ihn auch gut fanden und es eben schick ist ihn zu mögen.


Da gehe ich mit. Ich wüßte nicht wieso auf einmal die Menschen Geschmack entwickeln sollten, wenn sie vorher doch keinen hatten. Ich denke aber das durch diesen Film, einige erst wieder entdeckt haben, das es doch noch mehr als blöden Actionmüll gibt.



Dazu muss man sich denk ich nicht in der Materie auskennen.
Man hat doch von allen möglichen Dingen ein bestimmtes Bild im Kopf, was zB. durch Filme, den Medien, Dokumentationen usw. abgespeichert wird.
Wenn ich Balletttänzerin höre denke ich sofort, an Mädels die von ihren Eltern gezwungen werden dies zu tun, ich denke an die Farbe rosa, ich denke an Emos, Heulsusen usw.

Da liegen dann natürlich auch die Unterschiede. Ich denke dabei an hartes Training, viel Arbeit und eine große Affinität zur Kunst. Bin zwar absolut kein Ballettfan, aber ich habe riesigen Respekt vor den Leuten die sowas beherrschen.

Aber so hat jeder seine eigenen Vorstellungen zu Klischees.
 

Darkknight666

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AW: Black Swan

Das ist glaub ich sicher, ich hab den Film bisher noch nicht gesehen interessiert mich aber auf jeden Fall, mal schauen wann ich ihn mir hole. Aber ob das wirklich viele dazu bringt sich mal umzuschauen ob es noch andere Filme gibt als Actionfilme glaube ich direkt nicht.
 

Despair

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AW: Black Swan

Dann betrachte ich Filme anders wie Du, denn wenn die Geschichte voll gestopft mit Klischees ist, völlig überspitzt dargestellt wird und ansich einfach nur Schrott ist dann fehlt dem Film jegliches Gewürz.
Klar gehört alles zusammen, aber wenn einen das aller wichtigste (das ist bei einem Film die Geschichte) nicht zusagt, dann kann das gesehene eben kein Highlight mehr werden.

Ich behaupte einfach mal, dass jede Geschichte - und sei sie noch so banal - filmisch interessant umgesetzt werden kann. Aus der "Black Swan"-Story könnte man natürlich auch eine ZDF-Vorabendserie machen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das Ergebnis anders aussehen würde als "Black Swan". :D

Ich glaube, der Film ist so bekannt geworden, weil der Name Aronofsky draufsteht. "The Wrestler" war unkonventionell, hochgelobt und wohl auch recht erfolgreich. Da erwartet das Publikum natürlich gleich das nächste Meisterwerk. Außerdem habe ich das Gefühl, das manche Leute eher einen Horrorthriller erwartet haben und dann vom Film enttäuscht wurden. Das Shyamalan-Syndrom, sozusagen. ;)

Ich muss mir den Film endlich mal ansehen, bevor ich weiter hier im Thread herumsülze... :D
 

Willy Wonka

Locationscout
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AW: Black Swan

Da gehe ich mit. Ich wüßte nicht wieso auf einmal die Menschen Geschmack entwickeln sollten, wenn sie vorher doch keinen hatten. Ich denke aber das durch diesen Film, einige erst wieder entdeckt haben, das es doch noch mehr als blöden Actionmüll gibt.
Natürlich wird es auch diese Menschen geben, welchen den Film nur gut finden oder scheinbar gut finden müssen, um damit ihr Verständnis für Filme oder Kunst zum Ausdruck bringen zu müssen. Aber bislang habe ich mit vielen über diesen Film geredet und viele, die sonst nicht diese Art von Filmen gucken, war echt begeistert und konnte es manchmal selbst nicht erklären warum. Ich glaube in dieser Hinsicht wirklich, dass es einige Menschen gibt, die mithilfe dieses Film wieder ein neues Gebiet für sich entdeckt haben.

Dann betrachte ich Filme anders wie Du, denn wenn die Geschichte voll gestopft mit Klischees ist, völlig überspitzt dargestellt wird und ansich einfach nur Schrott ist dann fehlt dem Film jegliches Gewürz. Klar gehört alles zusammen, aber wenn einen das aller wichtigste (das ist bei einem Film die Geschichte) nicht zusagt, dann kann das gesehene eben kein Highlight mehr werden.
Das glaube ich dir nicht so ganz. Es gibt bestimmt Filme, welche du sehr schätzt oder gar liebst, deren Geschichte auch mehr oder weniger „Müll" ist.
Aber es gibt natürlich einen Unterschied zwischen einer Geschichte, die dir nicht "zusagt" und einer schlechten Geschichte.
Wir können uns ja darauf einigen, dass dir die Geschichte des Films nicht zugesagt hat und auch die Inszenierung oder Musik nichts wett machen konnte.

PS: Da die Geschichte des Films selbst eine Variation von „Schwanensee" darstellt, kann sie auch gar nicht neu oder frisch wirken, da die Geschichte selbst bereits 1877 aufgeführt worden ist. Und wenn eine so bekannte Geschichte schon so lange existiert, haben sich bereits viele Leute in irgendeiner Form davon bedient, sie variiert oder sich darauf bezogen, sodass für uns Zuschauer der Eindruck entsteht, dass wir bereits die Geschichte kennen und vieles als Klischee wahrnehmen, da durch die häufige Variationen die Geschichte und ihre Figuren selbst zum Klischee geworden sind.

Das beste Beispiel ist die Geschichte von Pyramus und Thisbe, welcher eine grobe Vorlage von Arthur Brookes „The Tragical History of Romeus and Juliet" darstellt, die wiederum die Vorlage von Shakespeares „Romeo and Juliet" war. So war „Romeo und Julia“ zur Zeit ihrer Veröffentlichung eigentlich schon eine alte Geschichte voller Klischees und dennoch wird es als Meisterwerk von Shakespeare gefeiert!
 

Willy Wonka

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AW: Black Swan

Ich glaube, der Film ist so bekannt geworden, weil der Name Aronofsky draufsteht. "The Wrestler" war unkonventionell, hochgelobt und wohl auch recht erfolgreich. Da erwartet das Publikum natürlich gleich das nächste Meisterwerk. Außerdem habe ich das Gefühl, das manche Leute eher einen Horrorthriller erwartet haben und dann vom Film enttäuscht wurden. Das Shyamalan-Syndrom, sozusagen. ;)

An Aronofsky wird es nicht liegen, da „The Wrestler" vielleicht von den Kritikern gefeiert wurde, aber allein die Besucherzahlen in Deutschland waren sehr niedrig und in vielen Kinos lief er erst gar nicht. Ich vermute mehr das Shyamalan-Syndrom, denn die Vorschau wurde schon sehr ansprechend umgesetzt.
 

deadlyfriend

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AW: Black Swan

Aber bislang habe ich mit vielen über diesen Film geredet und viele, die sonst nicht diese Art von Filmen gucken, war echt begeistert und konnte es manchmal selbst nicht erklären warum. Ich glaube in dieser Hinsicht wirklich, dass es einige Menschen gibt, die mithilfe dieses Film wieder ein neues Gebiet für sich entdeckt haben.


Da bin ich mir auch sicher. Ich habe mal einem befreundeten Mainstream-Pärchen "Mullholand Drive" übergebraten. Die waren hin und weg und sicnd richtig in die Materie eingetaucht.


PS: Da die Geschichte des Films selbst eine Variation von „Schwanensee" darstellt, kann sie auch gar nicht neu oder frisch wirken, da die Geschichte selbst bereits 1877 aufgeführt worden ist. Und wenn eine so bekannte Geschichte schon so lange existiert, haben sich bereits viele Leute in irgendeiner Form davon bedient, sie variiert oder sich darauf bezogen, sodass für uns Zuschauer der Eindruck entsteht, dass wir bereits die Geschichte kennen und vieles als Klischee wahrnehmen, da durch die häufige Variationen die Geschichte und ihre Figuren selbst zum Klischee geworden sind.

Das beste Beispiel ist die Geschichte von Pyramus und Thisbe, welcher eine grobe Vorlage von Arthur Brookes „The Tragical History of Romeus and Juliet" darstellt, die wiederum die Vorlage von Shakespeares „Romeo and Juliet" war. So war „Romeo und Julia“ zur Zeit ihrer Veröffentlichung eigentlich schon eine alte Geschichte voller Klischees und dennoch wird es als Meisterwerk von Shakespeare gefeiert!


Wunderbare Ausführungen:hoch: Da erinnere ich mich direkt an "Reconstruction". Ein Thema das hundertfach verfilmt wurde aber noch nie so in dieser Art. Wie Despair richtig meinte, hätte man die Story ebenfalls als seichte Romanze verfilmen können, aber die Art der Inszemierung ist so unglaublich, das es völlig anders wirkt, als das bislang Gesehene.
 

Balthier9999

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AW: Black Swan

…auch wieder wahr. Aber es gibt sicher noch bessere Beispiele, die die Behauptung belegen.
 

deadlyfriend

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AW: Black Swan

Wer jemals beim Zappen auf eine Ballett-Vorführung bei 3sat oder arte gestoßen ist und diese Kunst als langweilig abgetan hat, wird sich vielleicht schwerlich vorstellen können, dass diese Welt den Stoff für ein aufwühlendes, spannendes und alles in allem geniales Psychogramm bietet. Doch wie schon bei The Wrestler gilt Folgendes: man kann sich den Film nicht in einem anderen Milieu vorstellen und doch ist dieses nicht wirklich wichtig für die Geschichte, für die ausgesendete Nachricht. Klar, es würden die toll choreographierten Tanzszenen und die Musik von Tchaikovsky fehlen, doch dass das Script ursprünglich in der Theaterszene angesiedelt war, spricht Bände: es geht nicht um das Meistern eines bestimmten Tanzes o.ä., sondern um das Meistern der eigenen Persönlichkeit!

100% Zustimmung! Die Geschichte funktioniert nur in diesem Gewand, obwohl das Gewand nicht im Vordergrund steht. Das klingt zwar seltsam, aber es ist so. Ich war wieder von den Tanzszenen völlig verblüfft und bei der letzten Aufführung hätte es mich fast wieder zerrissen. Eigentlich nicht wichtig aber unglaublich wichtig:confused:

Die eingangs erwähnten Farben sind großer Bestandteil des Gesamtkunstwerks. Der Film wurde in kühlen Grau- und Blautönen gedreht; Nina trägt grundsätzlich Weiß; Lily immer Schwarz. Besonders hervorheben muss man dabei die erste Szene des Films: ein, wie sich sofort nach der Szene herausstellt, Traum von Nina in dem sie den weißen Schwan verkörpert. Um sie herum ist alles dunkel...nur ein Scheinwerfer umhüllt sie mit einer bläulichen Aura...und Nina wirkt in ihrem weißen Kleid wie ein Fremdkörper in der Szenerie (was eine Metapher für eines der großen Motive des Films ist).
Dabei verliert sich der Film nicht in Stilmitteln, welche zwar vorhanden sind, aber von Aronofsky in angenehmen Dosen verabreicht werden.

Ich könnte wieder so viele Einzelszenen hervorheben, das fast der komplette Film dann aufgezählt würde. Der Start ist aber wirklich gigantisch. Auch die atemberaubenden Kostüme oder das wirklich ihre ersten Auftritte voller Unschuld erstrahlen und die von Mila Kunis eben erotisch und mysteriös. Immer noch genial finde ich die doppelte Portman in verschiedenen Szenen in der sich mit Kunis abwechselt.



Fazit: Black Swan ist kein Film für jedermann. Wird in der Promo oft das Genre des Psycho- oder Mysterythrillers genannt, ist der Stempel Psychogramm dann doch passender. Zwar bedient sich der Film an Elementen des Thrillers, ohne aber jemals zu einem zu werden.
Wer aber gerne in die tiefen Abgründe der menschlichen Seele abtaucht und dabei auf ungewöhnliche Art und Weise begeistert, verstört, unterhalten und aufgewühlt wird, der wird kaum einen besseren Film finden als Black Swan.

(10/10)

Zweifellos:hoch: Ein Psychogramm ist das richtige Wort. Ich finde auch nicht das der Film mit dem Thriller kokettierte.

Ernstgemeinte Frage: Wird der Film die vergebenen 10 Punkte auch beim zweiten Mal bekommen? Oder ist das die anfängliche Euphorie endlich mal wieder was Großes gesehen zu haben?

Kann ich definitiv mit "Ja" beantworten. Ich schätze das wird sich auch bei den nächsten 17 Sichtungen nicht ändern. Für mich ein zeitloses Meisterwerk das ich in vielen Jahren noch verehren werde.


Er hat einen nämlich wieder in den Abgrund gezogen ohne das man gemerkt hat wie. Man war einfach mittendrin, ohne zu wissen wie man reinkam, aber auch ohne zu wissen wie man wieder rauskommt.


Ich hatte also wieder die gleichen Gedankengänge wie damals im Kino. Besonders diese unmerkliche Abwärtsspirale hat es mir total angetan. Man merkt irgendwann wie tief der Film inzwischen Richtung Aufprall geht, aber man kann den Start nicht benennen. Es passiert einfach unmerklich von Beginn an. Immer nur mit leichten Nuancen nach unten. Etwas was mich schon bei "Requiem for a dream" unglaublich beeindruckte.
 

metalbeppi

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AW: Black Swan

Black Swan (O-Ton) - War nicht schlecht der Film, aber das absolute Meisterwerk vom dem gesprochen wird habe ich zumindest nicht erkannt.Habe bis auf einen Trailer nichts vom Film gehört oder gesehen.

Man hat auch schnell erkannt das Nina´s Schizophrenie ihr dabei hilft ihr Ego endlich zu befreien, erwachsen zu werden und somit eben auch den schwarzen Schwan zu spielen. Wie das ganze dann bis zum Ende dargestellt wurde war aber sehr gut.

ps. Liegts an meiner Hardware oder ist das Bild bei euch nicht das beste? :nice:
 
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