Mad Max

Despair

Filmvisionaer
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
12.550
Ort
Somewhere in Hessen
Filmkritiken
61
Ich frage mich, warum ausgerechnet "Fury Road" so ein Kritikerliebling ist und mit Oscars zugeballert wurde. Das erschließt sich mir überhaupt nicht. :denk:
 

Willy Wonka

Locationscout
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
21.970
Ort
Twin Peaks
Filmkritiken
126
Kennt ihr die Filme „Two Lane Blacktop", „Fluchtpunkt San Francisco" oder „Zabriskie Point"? Alle Filme überzeugen nicht durch eine Handlung, sondern durch ihre jeweilige Ästhetik, Atmosphäre und Ausstattung. Das Problem, wieso vielen „Fury Road" anscheinend nicht gefällt, liegt einfach daran, dass man von Spielfilmen automatisch erwartet, dass sie eine Story besitzen sollen. Ein Film muss aber keine Story haben, sondern kann auch allein von seinen Aufnahmen, seiner Inszenierung, seinem Exzess leben. Oder, was aber nicht unbedingt auf „Fury Road" zutrifft, auch als bewusste Provokation oder Irritation verstanden werden. Genau in diesen Punkten (Inszenierung, Exzess etc.) gibt es Überschneidungen zwischen „Fury Road" und den sogenannten „Kunstfilmen". Filme jenseits der populären, unterhaltsamen Films bedienen sich ähnlicher Verfahren, verweigern sich auch durchaus einer klassischen narrativen Handlung und setzen einen anderen Fokus.
 

Dwayne Hicks

Filmgott
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
7.168
Filmkritiken
26
Kennt ihr die Filme „Two Lane Blacktop", „Fluchtpunkt San Francisco" oder „Zabriskie Point"?

Two Lane Blacktop hab ich sogar als Criterion Blu und unabhängig davon find ich den Klasse :)
Fluchtpunkt San Francisco ist einer meiner Lieblingsfilme und Zabriskie Point muss ich noch schauen.


Und Mad Max Fury Road? Cooler Film :) und um die Story gehts da wirklich nicht so direkt...
 

Despair

Filmvisionaer
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
12.550
Ort
Somewhere in Hessen
Filmkritiken
61
Alle Filme überzeugen nicht durch eine Handlung, sondern durch ihre jeweilige Ästhetik, Atmosphäre und Ausstattung. Das Problem, wieso vielen „Fury Road" anscheinend nicht gefällt, liegt einfach daran, dass man von Spielfilmen automatisch erwartet, dass sie eine Story besitzen sollen.

"Fury Road" ist für mich eine Aneinanderreihung von Actionszenen. Manche mehr, manche weniger eindrucksvoll, aber keinesfalls einzigartig. Da hätte man auch über einem Transformers-Film eine Schubkarre Oscars auskippen können. Style over Substance muss nichts Schlechtes sein (ich liebe "Amer"), aber "Fury Road" hat nichts, was nicht unzählige anderer Actionfilme in ähnlicher Form bereits hatten. Die Geschichte des ersten Mad Max passt ebenfalls auf einen Bierdeckel, aber der Film hat das gewisse Etwas, das "Fury Road" fehlt. Ich kann aber durchaus verstehen, warum das zumeist jüngere Generationen anders sehen. ;)
 

Agent Orange

Tonmeister
Teammitglied
Registriert
18 Juni 2008
Beiträge
9.237
Ort
Irgendwo im Nirgendwo
Filmkritiken
7
Ich kann aber durchaus verstehen, warum das zumeist jüngere Generationen anders sehen. ;)

Zumindest in meinem Umfeld fällt deine Anspielung komplett hinten runter. Besonders dem jüngeren Publikum erschließt sich der Film zu großen Teilen gar nicht, da sie mit dem ironischen Unterton, welcher sich durch den kompletten Film zieht, nichts anfangen können.
Klar auch, dass er bei dir nicht gegen Teil 1 mit Nostalgiebonus anstinken kann, sind die beiden Teile eh grundverschieden.
Aber der Oscar Vergleich mit den Transformers...ts ts. Ist es doch gerade der riesige Unterschied zu solchen Filmen, der ihn vermutlich zu den Goldjungs geführt hat. Wie man das nicht erkennen kann/will?!;)
 

Louis Cyphre

Filmgott
Registriert
22 Juli 2011
Beiträge
9.728
Ort
HAMBURG
Filmkritiken
44
Kennt ihr die Filme „Two Lane Blacktop", „Fluchtpunkt San Francisco" oder „Zabriskie Point"? Alle Filme überzeugen nicht durch eine Handlung, sondern durch ihre jeweilige Ästhetik, Atmosphäre und Ausstattung. Das Problem, wieso vielen „Fury Road" anscheinend nicht gefällt, liegt einfach daran, dass man von Spielfilmen automatisch erwartet, dass sie eine Story besitzen sollen. Ein Film muss aber keine Story haben, sondern kann auch allein von seinen Aufnahmen, seiner Inszenierung, seinem Exzess leben. Oder, was aber nicht unbedingt auf „Fury Road" zutrifft, auch als bewusste Provokation oder Irritation verstanden werden. Genau in diesen Punkten (Inszenierung, Exzess etc.) gibt es Überschneidungen zwischen „Fury Road" und den sogenannten „Kunstfilmen". Filme jenseits der populären, unterhaltsamen Films bedienen sich ähnlicher Verfahren, verweigern sich auch durchaus einer klassischen narrativen Handlung und setzen einen anderen Fokus.
Fluchtpunkt San Francisco kenn ich leider und finde ihn total langweilig.
Für mich brauch ein Film sehr wohl eine Handlung. Denn sonst wäre er ja ein Willyfilm. ;)
 

Willy Wonka

Locationscout
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
21.970
Ort
Twin Peaks
Filmkritiken
126
Ich kann aber durchaus verstehen, warum das zumeist jüngere Generationen anders sehen. ;)

Nee, das Argument zieht hier gar nicht.
wink.gif
Der Film gefällt oder missfällt älteren oder jüngeren meiner Meinung nach gleichermaßen. Und wenn man bedenkt, wie hoch das Durchschnittsalter der Academy-Mitglieder ist und wie viele Filmkritiker den Film in den Himmel gelobt haben, könnte man eher den Eindruck gewinnen, dass „ältere" Menschen dem Film aufgeschlossener sind als jüngere.

Für mich brauch ein Film sehr wohl eine Handlung. Denn sonst wäre er ja ein Willyfilm. ;)

Ach Filme „ohne Handlung" sind „Willy-Filme"? :ugly: Vielleicht wirst du irgendwann doch noch etwas mit diesen Filmen anfangen können. Es gibt auf diesem Gebiet einfach so viel zu entdecken.
 

Willy Wonka

Locationscout
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
21.970
Ort
Twin Peaks
Filmkritiken
126
Two Lane Blacktop hab ich sogar als Criterion Blu und unabhängig davon find ich den Klasse :)
Fluchtpunkt San Francisco ist einer meiner Lieblingsfilme und Zabriskie Point muss ich noch schauen.

Ich bin gespannt, wie dir „Zabriskie Point" gefallen wird. Ich hoffe nur nicht, dass ich bei der Aufzählung den Eindruck erweckt habe, dass es in „Zabriskie Point" auch um Autos geht. Die spielen in dem Film eigentlich keine Rolle, aber von der Stimmung und Atmosphäre haben für mich die drei Filme durchaus Parallelen.
 

Louis Cyphre

Filmgott
Registriert
22 Juli 2011
Beiträge
9.728
Ort
HAMBURG
Filmkritiken
44
Ach Filme „ohne Handlung" sind „Willy-Filme"? :ugly: Vielleicht wirst du irgendwann doch noch etwas mit diesen Filmen anfangen können. Es gibt auf diesem Gebiet einfach so viel zu entdecken.
Sie gehören dazu, ja. Aber die Familie der Willy-Filme ist groß. ;)

Ich werde mich erstmal weiter den Filmen mit Handlung widmen. Auch da gibt es viel zu entdecken.
Das reicht für mich fürs Erste.
 

BladeRunner2007

Filmvisionaer
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
11.596
Ort
Monroeville Mall
Filmkritiken
49
Fury Road ist einfach ein Film, der seine Handlung/Geschichte überwiegend visuell erzählt. Keine unnötige Exposition in Form von gestelzten Dialogen von Personen, die an einem Tisch sitzen und für Langeweile sorgen. Selbst die Actionszenen erzählen soviel über die Charaktere, die post apokalyptische Welt und sie treiben die Handlung vorran. Fury Road ist grandioses Kino in seiner reinsten Form. Könnte auch wunderbar als Stummfilm fungieren. 10/10 und einer der besten Filme der letzten 20 Jahre!
 

Despair

Filmvisionaer
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
12.550
Ort
Somewhere in Hessen
Filmkritiken
61
Zumindest in meinem Umfeld fällt deine Anspielung komplett hinten runter. Besonders dem jüngeren Publikum erschließt sich der Film zu großen Teilen gar nicht, da sie mit dem ironischen Unterton, welcher sich durch den kompletten Film zieht, nichts anfangen können.

Das war überhaupt nicht negativ gemeint. Der erste Mad Max ist ein Kind seiner Zeit und kommt den heutigen Sehgewohnheiten nicht unbedingt entgegen. Deshalb gehe ich davon aus, dass jüngere Zuschauer eher etwas mit "Fury Road" anfangen können.

Fury Road ist einfach ein Film, der seine Handlung/Geschichte überwiegend visuell erzählt. Keine unnötige Exposition in Form von gestelzten Dialogen von Personen, die an einem Tisch sitzen und für Langeweile sorgen. Selbst die Actionszenen erzählen soviel über die Charaktere, die post apokalyptische Welt und sie treiben die Handlung vorran. Fury Road ist grandioses Kino in seiner reinsten Form. Könnte auch wunderbar als Stummfilm fungieren. 10/10 und einer der besten Filme der letzten 20 Jahre!

Na Prost Mahlzeit, dann ist das Kino endgültig für mich gestorben.
death-angel-0081.gif


Ernsthaft: Ich seh' da weder Ironie noch narrative Actionsequenzen. Für mich ist "Fury Road" 'ne öde Freakshow, völlig überladen mit selbstzweckhaftem Geschepper und Krawumms. Audiovisuell imposant (bis der Ermüdungseffekt einsetzt), aber vollkommen inhaltsleer. Interessante Charaktere? Hab' ich keine gesehen. Auch Kampfamazone Furiosa fällt nicht aus dem Klischeeraster. Und Max himself ist über weite Strecken quasi nicht vorhanden. Nee danke, Mr. Miller, ich bin dann mal weg! :D
 

meix

Leinwandlegende
Registriert
25 Juni 2008
Beiträge
5.560
Ort
Lengenfeld, Bayern
Filmkritiken
0
Fury Road ist einfach ein Film, der seine Handlung/Geschichte überwiegend visuell erzählt. Keine unnötige Exposition in Form von gestelzten Dialogen von Personen, die an einem Tisch sitzen und für Langeweile sorgen. Selbst die Actionszenen erzählen soviel über die Charaktere, die post apokalyptische Welt und sie treiben die Handlung vorran. Fury Road ist grandioses Kino in seiner reinsten Form. Könnte auch wunderbar als Stummfilm fungieren. 10/10 und einer der besten Filme der letzten 20 Jahre!

Absolute Zustimmung. Visuell einfach überragend (allein der Shot von Furiosa auf Knien). Ich war so in der Welt, der Stimmung und der Action gefangen, dass die dünne Story bei mir überhaupt nicht ins Gewicht fiel. Auch bei den Rewatches.
'Fury Road' ist wohl ein Film, der das Publikum spaltet.
Was mich nach wie vor wundert: wie gut der Film bei Kritikern ankam. Wenn man mal 20 Jahre zurückgeht gibt es kaum Actionfilme, die bei Kritikern so einen Stein im Brett hatten, wie 'Fury Road'.
 

The rejected

Filmgott
Registriert
27 Juni 2008
Beiträge
8.325
Ort
Wagnerstadt
Filmkritiken
2
Endgültig? Wahrscheinlich. Kann aber auch sein, dass ich ihn auf sky schaue, wenn ich drüber stolper und ich nix besseres zum schauen hab. Oder ich leih mir die DVD von meim Schwager aus. Da hab ich dann zwar nicht das ultimative HD Erlebnis, aber das ist nicht so schlimm.

So, wie gesagt, auf sky lief er grade. Hatte zwar mit Sicherheit bessere Filme zum schauen, aber man kann ja nicht ungesehen einen Film schlechtreden.... ;)

2 Stunden lang fast nur Action. Aber diese 2 Stunden haben sich teilweise gezogen. Nach gut der Hälfte, also in der Nachtsequenz, hatte ich gehofft, dass er jetzt dann vorbei ist, aber es ging ja noch Mal zurück. Die Charaktere waren für mich doch recht austauschbar, mir wars quasi egal, wer draufgeht. Hätte auch kein Problem gehabt, wenn Max oder Furiosa in den Wüstensand gebissen hätten.
Und meine Meinung, dass es ein Remake vom zweiten Teil ist, wurde ziemlich bestätigt. Nur, dass dort wirklich alles dreckig und fertig aussah, während hier doch einiges sauber poliert und extrem glänzend wirkte. Hat nicht ganz gepasst.
Hier im Thread wurde ja auch schon gefragt, warum der so viele Oscars bekommen hat. Da schließe ich mich der Frage doch an.
Der Film kommt nicht an den ersten ran, den müsste ich glaub dringend auch Mal wieder anschauen.
Die vergleiche vom ersten mit Asphaltrennen und Fluchtpunkt San Francisco find ich gar nicht schlecht!

Alles in allem bekommt Fury Road ne 3/10 von mir. Zum Glück hab ich dafür kein extra Geld ausgegeben!
 
Oben