Kino in der Krise

Willy Wonka

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Das Kinojahr 2010 neigt sich dem Ende und die Zahlen sehen nicht gut aus, auch wenn die offiziellen FFA-Zahlen erst nächstes Jahr folgen werden.

Der Besucherrückgang ist 2010 vor allem in Deutschland enorm, auch wenn es nach dem Umsatz dank 3-D-Filmen und dem erhöhten Kinopreisen nicht so schlecht aussieht.

Dennoch sind mehr Besucher wichtiger als ein höherer Umsatz, denn schnell kann sich so eine Abwärtspirale entwickeln und darunter leiden dann alle Mitarbeiter der Branche.

Ich habe dieses Thema vor allem wegen des neuen Berichts von Mark G. eröffnet, denn seine Worte und Gedanken zum Thema sind sehr interessant und zeigen viele Mänger der deutschen Kinopolitik auf. Vorbei sind die Zeiten als nur Raubkopierer Schuld an der Misere haben!


Aber lest selbst: Mark G.'s Rundumschlag


Was haltet ihr von seinen Thesen und Analysen?
Wie wird für euch das Kinojahr 2011 und wird es positive Meldungen bereithalten?

Vorschläge, Anregungen und Meinungen jeder Art zum Thema „Kino in der Krise" sind willkommen.
 
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Eclipsed

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AW: Kino in der Krise

Was in dem Artikel viel zu kurz kommt und was für mich der einzige Faktor ist, ob ich ins Kino gehe oder nicht, ist die Qualität! Die Qualität der Filme, des Bildes, des Tons...gibt es O-Ton-Vorstellungen etc.!

Letztendlich hat mich der Artikel etwas zornig gemacht, weil er mal wieder gezeigt hat, was das Kino heute sein soll: ein Event, mit Filmen, die der breiten Masse gefallen (anspruchslose Komödien), die dann gefälligst noch Popcorn, Chips und Cola kaufen soll ("Und ich möchte diese Kinobesitzer daran erinnern, dass nicht Umsätze, sondern Besucher an der Theke Popcorn kaufen."; "[...]gibt es da vielleicht versteckte Quoten, dass für jede Komödie vier Dramen gefördert werden müssen?")...
Ich erliege ja immer wieder der (romantischen) Vorstellung, dass Film eine Kunst ist... :kaffee:
 

deadlyfriend

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AW: Kino in der Krise

Ich kann das nur aus meiner persönlichen Sicht beschreiben was am Kino schief läuft und die ist nicht gerade auf die Allgemeinheit zu beziehen. Also schreibe ich mal nur meine ganz persönlichen Gründe:

1.) Die Qualität im Kino könnte deutlich besser sein. Ist irgendwie blöd wenn man aus dem Kino kommt und sich auf den BD Release freut, weil dann die Qualität besser ist.

2.) Die Qualität des Angebots ist nicht gerade begeisternd. "Salt" und so ein 0815 Müll zieht mich nunmal nicht ins Kino. Für die interessanteren Sachen muss man wieder in die Grossstadt. Das Publikum scheint zumindest im Laufe der Zeit immer dümmer zu werden. Für mich inzwischen unvorstellbar das nochmal ein Film wie "Der Pate" die Massen begeistert.

3.) Es sind Menschen im Kino.
 

Despair

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AW: Kino in der Krise

3.) Es sind Menschen im Kino.

Erweiterung: es sind lautstark Knabberkram fressende, Cola schlürfende Menschen mit nicht ausgeschalteten Mobiltelefonen im Kino.

Bei mir kommen zum Kinobesuch noch eine mindestens halbstündige Autofahrt (einfache Strecke), ein kostenpflichtiger Parkplatz und ein Burger King-Besuch dazu. Ok, für letzteres kann das Kino nichts. :D Der halb- bis dreiviertelstündige Werbeblock vor dem Hauptfilm lässt meine Unlust auf einen Kinobesuch weiter steigen. Und das Programm samt 3D-Hype geht größtenteils an mir vorbei. Für Filme wie "Avatar" oder "Keinohrhasen" verlasse ich nicht das Haus. Für einen neuen Tarantino- oder Lynch-Streifen schon eher ("Mulholland Drive" im Kino kam schon klasse). Ebenso hätte ich nichts dagegen, den ein oder anderen Klassiker mal auf der großen Leinwand zu sehen.
 

Count Dooku

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AW: Kino in der Krise

Die Sache mit dem Preis kann ich zustimmen.

Der Vorschlag z. B. während der WM/EM Filme wieder aufzulegen, würde imo nicht funktionieren. Ich bezweifle stark, dass es soviele Leute gibt, die sich einen Film wie "Der Pate" im Kino nochmal anschauen werden, wenn sie auch einfach in die Videothek gehen könnten.

Die Forderung nach mehr Komödien im Kino kann ich auch nicht nachvollziehen. Ich hab immer das Gefühl, dass schon genug davon auf der Leinwand zu sehen sind.

Und die nächste Werbekampagne sollte blos nicht den Fehler machen und Sachen behaupten wie, dass die Filme nur im Kino in ihrer ursprüglichen Form zu sehen sind.

Momentan nervt mich vor allem die 3D-Seuche im Kino. Vor allem, weil bei mir in der Umgebung keinerlei 2D-Variante als Alternative angeboten wird.
Dann natürlich Zuschauer, die zu blöd zum essen, waschen und reden sind (oder nicht wissen, dass man während des Filmes die Schnauze halten soll).

PS: Was die Preise angeht hier ist die Aussage von dem Chef der Cinemaxx-Kette.
 
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Willy Wonka

Locationscout
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AW: Kino in der Krise

Was in dem Artikel viel zu kurz kommt und was für mich der einzige Faktor ist, ob ich ins Kino gehe oder nicht, ist die Qualität! Die Qualität der Filme, des Bildes, des Tons...gibt es O-Ton-Vorstellungen etc.!

Die breite Masse guckt keine O-Ton-Vorstellungen und daher fand das auch keine Beachtung im Artikel.

Letztendlich hat mich der Artikel etwas zornig gemacht, weil er mal wieder gezeigt hat, was das Kino heute sein soll: ein Event, mit Filmen, die der breiten Masse gefallen (anspruchslose Komödien), die dann gefälligst noch Popcorn, Chips und Cola kaufen soll ("Und ich möchte diese Kinobesitzer daran erinnern, dass nicht Umsätze, sondern Besucher an der Theke Popcorn kaufen."; "[...]gibt es da vielleicht versteckte Quoten, dass für jede Komödie vier Dramen gefördert werden müssen?")...
Ich erliege ja immer wieder der (romantischen) Vorstellung, dass Film eine Kunst ist... :kaffee:

Kino ist Kunst und Kommerz zugleich. Auch ich habe noch diese „romantische" Vorstellung von Kino vor allem, wenn ich in kleinere Kinos gehe, aber zweifelsohne ist Kino auch ein wichtiger Wirtschaftszweig an dem viele Arbeitsplätze hängen und der Artikel bezog sich eben nur auf den finanziellen und gewinnorientierten Teil der Kinowelt.
Und Kinobetreiben müssen auch irgendwie Geld verdienen, sodass sie ihr Kino weiter unterhalten können und da helfen nur mehr Zuschauer und nicht mehr Umsatz für die Studios. Denn wenn das Kinosterben weiter geht, kommen bald noch weniger Menschen in Genuss in der Nähe ein Kino zu haben und sich einen Film anzusehen. Wie gesagt eine Abwärtsspirale.

Der Vorschlag z. B. während der WM/EM Filme wieder aufzulegen, würde imo nicht funktionieren. Ich bezweifle stark, dass es soviele Leute gibt, die sich einen Film wie "Der Pate" im Kino nochmal anschauen werden, wenn sie auch einfach in die Videothek gehen könnten.´

Den Versuch könnten sie auf jeden Fall mal wieder machen, denn ich war bislang auch schon in ein paar Wiederauführungen von Filmen, die ich entweder noch nicht kannte („Alphaville") oder Klassikern die schon kannte („Dirty Harry" und „Erbarmungslos").

Die Forderung nach mehr Komödien im Kino kann ich auch nicht nachvollziehen. Ich hab immer das Gefühl, dass schon genug davon auf der Leinwand zu sehen sind.

Die Forderung nach Komödien bezog sich auch nur auf den deutschen Markt! Die meisten Komödien (vor allem die romantischen Komödien) stammen aus den USA. Mark G. hat schon Recht mit der Forderung, denn wie Zahlen zeigen, sind Komödien aus Deutschland in Deutschland am rentabelsten von sämtlichen Genres und darum sollten Produzenten und Studios mal wieder auf ein sicheres Pferd setzen - so wie es die Amis auch immer machen.

Momentan nervt mich vor allem die 3D-Seuche im Kino. Vor allem, weil bei mir in der Umgebung keinerlei 2D-Variante als Alternative angeboten wird.
Dann natürlich Zuschauer, die zu blöd zum essen, waschen und reden sind (oder nicht wissen, dass man während des Filmes die Schnauze halten soll).

Das Cineplex in Münster ist jetzt schon so weit, dass sie fast alle 3-D-Filme auch in 2-D anbieten, denn vor allem bei Familienfilmen fehlen einfach die Zuschauer.
 

meix

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AW: Kino in der Krise

Ich war dieses Jahr auch so selten wie lange nicht mehr im Kino. Zum einen nerven mich die erhöhten Ticketpreise und bei mir in der Nähe gibts einfach kein Kino das O-Ton anbietet. Zum anderen empfand ich den Jahrgang 2010 als ziemlich schlechten. Es gab einfach wenig Filme die mich ins Kino getrieben haben. Und bei denen, auf die ich richtig heiß war, war ich dann auch im Lichspielhaus (Inception, The Social Network, The Town, The Expendables). Der Kinojahrgang 2010 ist allerdings ein anderes Thema, das vielleicht einen eigenen Thread verdient hätte.
 

Evil_Gonzo

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AW: Kino in der Krise

ich sehe das so wie deadlyfriend.
Die Qualität find ich schon erschreckend, macht mir persönlich aber nicht so viel aus. Viel nerviger ist der von deadlyfriend angesprochene 3. Punkt.
Da habe ich echt keine Lust mehr drauf. Aus verschiedensten Gründen.
 

tikiwuku

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AW: Kino in der Krise

Ich geh selten ins Kino, weil es einfach nicht viel gezeigt wird, was mich anspricht.

Ben Stiller in der dritten Meine-Frau-was-auch-immer Neuaufwärmung, Otto Waalkes und der 10000. Animationsfilm interessieren mich einfach nicht.
 

crizzero

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1.) Die Qualität im Kino könnte deutlich besser sein.

2.) Die Qualität des Angebots ist nicht gerade begeisternd.

3.) Es sind Menschen im Kino.

Du hast mit allen Punkten recht. Gegen das kuschelige Sofa, den breiten HDTV und den BD-Player kommt nunmal keine öffentliche Einrichtungen mit teilweise dummen Sitznachbarn, rissigen Filmrollen und teuren Softdrinks an.
Trotzdem hat es für mich immer noch einen gewissen Charme, im Kino einen neuen Film das allererste Mal erleben zu können. Noch lange bevor man ihn im Laden oder online kaufen kann. Aber ich zahle ja auch nichts dafür.
 

metalbeppi

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AW: Kino in der Krise

Aber ich zahle ja auch nichts dafür.

Das ist ja so ein Grund warum ich nichtmehr ins Erlanger Cinestar gehe. Gut die haben nun endlich auch nen Digital Projektor, aber eben nur in 3D das dort viel zu teuer ist. Aber wenn ich ins Kino gehe dann meist mit Gesellschaft, und da gibt es eben zwei Kollegen mit denen ich gerne ins Kino gehe, aber die wollen nur dort rein weil sies eben kostenlos bekommen. Ich bin eher der Cinecitta Besucher weil ich dort mehr für mein Geld geboten bekomme. Da hab ich dann auch kein Problem eine längere Autofahrt auf mich zu nehmen und Parkgebühren zu zahlen.

Mich zieht es derzeit aber auch nicht wirklich ins Kino da ich vor oder während des Kinostarts erfahren muss das in 5-6 Monaten eine längere Fassung des Filmes rauskommt. Warum also für eine geschnittene Fassung zahlen?
 

hb

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AW: Kino in der Krise

Das Hauptproblem, welches das Kino hat, dürfte doch das Heimkino sein. Also daß man sich seit etlichen Jahren eine passable Ausrüstung für das Wohnzimmer kauft und sein eigener Programmdirektor wird, ohne schwer reich sein zu müssen. Dadurch verschwindet doch schon ein gewisser Anreiz, überhaupt ins Kino gehen zu "müssen". Man ist unabhängig von der Fernsehaustrahlung, indem man sich den Film ein paar Monate später einfach nach Hause holt. Man sammelt sich seine Favoriten zurecht und kann sie jederzeit gucken. In dem Punkt ist man doch erheblich flexibler geworden.

Was bleibt dem Kino also als Anreiz? Sicher die Atmosphäre, die große Leinwand und der Premierenbonus. Nicht wenige werden einen ruhigen Abend vor dem heimischen Bildschirm bevorzugen, weil dort nicht ein paar hundert Leute sitzen, die irgendwann mal husten müssen, aufs Klo rennen, rumknistern, irgendwelche Gespräche anfangen oder im Bild sitzen. An der großen Leinwand kann man sich sattsehen und für daheim einen Beamer beziehungsweise eine mächtige Glotze anschaffen. Bleib also der Anreiz, einen Streifen als erstes im Kino sehen zu können. Und was entscheidet nun darüber, ob ich dem erliege? Eclipsed hat es meiner Meinung nach schon richtig gesagt: einzig die Qualität des Filmes. Meinetwegen kann man hier die Qualität mit der Erwartung an den Film gleichsetzen.

Die Frage, die sich mir in erster Linie stellt, ist, ob ich einen Film unbedingt sehen will oder muß. Ist die Erwartungshaltung riesig, aus welchen Gründen auch immer, dann spielt der Preis für eine Ticket nicht die größte Rolle. Zu unterschätzen ist das sicher nicht, irgendwann mag man zu dem Gedanken kommen "Man, das war aber teuer". Und dann geht man ganz bewußt oder vielleicht sogar unterbewußt seltener hin. Bis ein Film wieder Großes verspricht und man ihn nicht erst in einigen Monaten zu Gesicht bekommen will.

Ganz so schlecht kann es dem Kino doch gar nicht gehen, solange noch neue Umsatzrekorde eingefahren werden. Mag sein, daß es sich etwas zuspitzt und ein Avatar dann alles in den Schatten stellt, während andere Produktionen darunter leiden. Dann ist es aber höchstens ein Problem in der Breite und keineswegs in der Spitze.

Und wenn ich mir die Zahlen der deutschen Kinogänger so Jahr für Jahr betrachte, dann wird doch deutlich, daß Ende der 60er, Anfang der 70er ein starker Abschwung da war. Seitdem ist das Bild doch ziemlich gleich geblieben, wenn man die Schwächephase Mitte bis Ende der 80er außen vorläßt. 1972 sind 149,8 Millionen Zuschauer in die Kinos gewandert, 2009 waren es 146,3 Millionen. Bei den ganzen gesellschaftlichen und medialen Entwicklungen eigentlich ziemlich erstaunlich, daß das Niveau gehalten werden konnte. Also ich sehe die Zahlen positiv angesicht der technischen Möglichkeiten von heute. Klar wünschen sich Kinobetreiber sicher einen stetig höheren Zulauf wie beim Volkssport Nr. 1 in den Fußballstadien. Nüchtern betrachtet ist geben die Zahlen aber keinen Raum für eine Krise.

Das Ergebnis für 2010 wird wohl einen Rutsch nach unten machen, wenn die Prognose dort hinkommt. Aber woran das nun genau liegen mag, schwierig. Ich denke, daß es eher die Qualität der Filme insgesamt war, die nicht noch mehr Menschen ins Kino gelockt hat. Ein "Rekordjahr" wie 2001, das schon heraussticht, ist für mich nicht anders zu erklären.

Damit wir uns nicht falsch verstehen, ich finde es auch bedenklich, daß man weiter an der Preisschraube bei den Tickets drehen will angesichts der Tatsache, daß die Wirtschaft erst die größten Teile einer wirklichen Krise hinter sich hat und der Durchschnittsbürger beziehungsweise die Leute mit geringerem Einkommen nicht automatisch mehr Geld zur Verfügung haben. Das ist gewiß keiner positiver Anreiz, damit mehr Leute ins Lichtspielhaus strömen.

Vielleicht hätte der Autor ganz einfach deutsche Filme und internationale Filme in der Betrachtung einfach strikter trennen müssen. Denn auf unser Thema hier übersetzt mußte die Frage ja lauten: Deutsche Kinofilme in der Krise?

Denn das scheint mir der Aufhänger zu sein, daß deutsche Produktionen im abgelaufenen Kalenderjahr kaum Zuspruch an den Kassen erfahren haben und er als Drehbuchlieferant indirekt darunter zu leiden hat. Ich bin ja auch der Meinung, daß sich Komödien wie die von oder mit Til Schweiger glänzend bei uns machen und die Leute das gerne sehen wollen. Ebenso Bullys Produktionen, die finden offensichtlich regen Zuspruch. Nur muß deshalb alles gleich Komödie sein? Auch hier sehe ich mehr ein generelles Qualitätsproblem. Kann sich ein deutscher Actionfilm mit einem aus Hollywood messen, dessen Budget womöglich vielfach höher ist und mit wesentlich bekannteren Gesichtern locken kann? Scheinbar nicht so richtig, das dürfte im humorigen Genre leichter sein, weil globale Produktionen aus der Traumfabrik sicher nicht die Feinheiten unseres Humors berücksichtigen oder den Streifen darauf zuschneiden. Das ist zwar verallgemeinert, aber immerhin mein Erklärungsansatz, warum Filme aus den USA in der Spitze sehr viel mehr Besucher anlocken und nur heimische Produktionen aus dem Genre Komödie mehrere Millionen Zuschauer vorzuweisen haben.

Ein guter Film ist ein guter Film, egal welcher Stilrichtung er nun angehört. Aufgrund von Alterbeschränkungen ist es manchen Genres halt nicht möglich, absolute Bestmarken aufzustellen. Aber deshalb will ich noch lange nicht nur seichte und lustig fröhliche Familienschmonzetten wie "Mein Vater, sein bester Freund und ich auf drei Hochzeiten an einem Tag" sehen.

Ansonsten kann ich aber dem Autor schon in einigen Punkten zustimmen. Wiederaufführungen hätten für mich einen speziellen Anreiz. Die würde ich gerne öfters und gezielt sehen. Denn drei Viertel der neuen Filmen jucken mich überhaupt nicht, geschweige denn werde ich sie sehen. Dann doch lieber einen meiner Favoriten vor großer Kulisse aufgeführt sehen, weil ich damals dazu keine Chance hatte oder es schlichtweg verpaßt habe. Solange das nicht überhand nimmt, wäre das in flauen Zeiten doch eine gute Sache.
 
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Count Dooku

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AW: Kino in der Krise

Respekt. Das ist ein toll geschriebener Beitrag.
 

Eclipsed

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AW: Kino in der Krise

Erst mal: toller Beitrag, den ich nahezu komplett unerschreiben kann!

Nur muß deshalb alles gleich Komödie sein? Auch hier sehe ich mehr ein generelles Qualitätsproblem. Kann sich ein deutscher Actionfilm mit einem aus Hollywood messen, dessen Budget womöglich vielfach höher ist und mit wesentlich bekannteren Gesichtern locken kann?

Der Autor hat in dem Artikel zwar aufgezeigt, dass in Frankreich und Tschechien auch hauptsächlich einheimische Komödien-Unterhaltung angesagt ist...was er aber außen vor lässt ist Folgendes: Warum sind in Skandinavien Genre-Produktionen (hauptsächlich Thriller) so erfolgreich? Sind die Leute dort ernster? Schlauer? Hat die dortige Filmundustrie einfach mehr Selbstbewusstsein in dem Sinne, dass man sich der geringeren Budgets bewusst ist, aber trotzdem weiß, dass man gute Filme drehen kann? Sowas wie die Millenium-Trilogie (über 100 Mio. $ weltweit) oder So Finster Die Nacht (erfolgreich und von Kritikern weltweit in den höchsten Tönen gelobt) ist meiner Meinung nach in Deutschland nicht möglich...und zwar nicht, weil wir es nicht könnten, sondern weil wir es uns nicht zutrauen!

Der einzige deutsche Beitrag zum Thema Genrefilm, also endlich mal ein deutscher Film, der keine Komödie und keine historische Aufarbeitung ist, war 2010 Im Schatten: und was war? Hier in Köln lief er eine Woche, sodass ich ihn verpasst habe!
 

Tarantino1980

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AW: Kino in der Krise

Warum sind in Skandinavien Genre-Produktionen (hauptsächlich Thriller) so erfolgreich? Sind die Leute dort ernster? Schlauer? Hat die dortige Filmundustrie einfach mehr Selbstbewusstsein in dem Sinne, dass man sich der geringeren Budgets bewusst ist, aber trotzdem weiß, dass man gute Filme drehen kann? Sowas wie die Millenium-Trilogie (über 100 Mio. $ weltweit) oder So Finster Die Nacht (erfolgreich und von Kritikern weltweit in den höchsten Tönen gelobt) ist meiner Meinung nach in Deutschland nicht möglich...und zwar nicht, weil wir es nicht könnten, sondern weil wir es uns nicht zutrauen!

Das ist eine sehr interessante Frage! Ich bin mir da nicht sicher ob es am fehlendem Talent oder am Zutrauen liegt. Fakt ist, das wenn mal ein deutscher Film gedreht wird es sich entweder um eine Komödie handelt, oder aber um eine TV Produktion die meisten mit immer den selben Leuten gedreht wird! Der Mut, auch mal unbekannten Schauspielen bei einem größeren Projekt die Chance zu geben sich zu beweisen scheint mir einfach in Deutschland nicht vorhanden. Da muss ein Mario Adorf oder ein Hannes Jänicke oder eine Veronika Ferres mit an Bord sein damit so ein Projekt irgendwie bemerkt wird und wahrscheinlich auch die nötige Finanzierung bekommt.

Welcher deutsche Film mir in letzter Zeit Positiv im Gedächtnis blieb war Soul Kitchen! Toller deutscher Film der im grunde zwar Deutsch ist, aber auch so gedreht wurde das man ihn auch als nicht deutscher ohne Hamburger Hintergrundwissen gut finden kann! Das ist nämlich auch noch so ein Aspekt. Vielen deutsche Filme, gerade so TV Produktionen, sieht man es an das es deutsche Filme sind. Sie versprühen einfach nicht einen "internationelen" Charme. Das man einen deutschen Film natürlich in Deutschland bzw. an deutsch wirkenden Schauplätzen dreht ist ja auch legitim, nur meistens schaffen sie es einfach nicht ihn gut aussehen zu lassen. Das war bei Soul Kitchen halt anders. Deutsche Stadt aber ein Thema und ein Aufbau wie es auch in einem Film aus den USA hätte sein können.

Aber häufig schafft man in Deutschland nur sowas wie zu letzt beim zappen gesehen. Es handelte sich um eine TV Produktion für RTL mit dem Titel Die Draufgänger. Super schlecht gedreht, hab mir tatächlich mal 30 min angesehen und was das schlimste war, einfach versucht sich an so Filmen wie Bad Boys zu orrientieren und sie "einzudeutschen". Also auch hier nicht der Mut den eigenen Weg mal zu gehen. Da musste dann auch einer der "Bullen" mit drei Tagebahrt und coolen Sprüchen unterwegs sein! Oder noch so ein negativ Beispiel, die Akte Golgatha. Eine Mischung aus National Tresure und Da Vinci Code! Furchtbar. Einzug und allein die Hauptdarstellerin sah süss aus :nice:. Aber von der Art und Weise her einfach nur miserabel, obwohl man versucht hat den ganzen Film etwas internationaler Wirken zu lassen, aber man hat halt wieder nur kopiert anstatt eigenes mit reinzubringen.

Und da sind die Schweden z.B. einfach konsequenter. Sie drehen Filme anders und so wie sie meinen das es wirkt und der Erfolg gibt einem recht. Man wird nie in einem schwedischen Film den üblichen Sterotyphen eines Cops aus den USA sehen. Es sind andere Charaktere die aber genau diesen Charme dieser Filme ausmachen!

Hier in Deutschland laufen nunmal einige Sachen anders als in den USA und das sollte auch erwähnung finden in einem deutschen Film. Es sollte nicht versucht werden die selben Charaktere wie in einer amerikanischen Produktion zu verwenden und diese dann krampfhaft versucht in eine deutsche Kullise reinzuprügeln. Hier müssten deutsche Filmemacher einfach mehr Mut haben! Also natürlich jetzt nicht wieder in die Heimatfilme aus den 60er Jahren zurückfallen :D, schon alles in einem aktuellen Weltbild darstellen, aber es halt auch so darstellen wie deutsche Polizisten ticken. Da wirst Du nunmal keinen Kommisar finden der eine Tür eintritt oder eine wilde Verfolgungsjagd über die A1 macht wo unzählige Autos zu Bruch gehen! Sowas würde sich kein Polizeibeamter in der Realität rausnehmen! Verdächtigte werden zwar verfolgt, aber halt nur solange nicht das Leben des Beamten oder anderer in Gefahr ist. Ich denke das Action Genre ist auch ein Bereich der hier in Deutschland nicht funktioniert weil es zu aufgesetzt und zu unrealistisch wirkt. Im Thriller oder im Drama bereich könnten wir da bestimmt gute Beiträge bieten, wenn halt Deutsche Filmemacher sich hier in Deutschland auch was zutrauen! Das sie es können beweist der ein odere andere ja schonmal!
 

Eclipsed

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AW: Kino in der Krise

Welcher deutsche Film mir in letzter Zeit Positiv im Gedächtnis blieb war Soul Kitchen! Toller deutscher Film der im grunde zwar Deutsch ist, aber auch so gedreht wurde das man ihn auch als nicht deutscher ohne Hamburger Hintergrundwissen gut finden kann!

Sehr schönes Beispiel! Soul Kitchen ist nämlich sogar ein Sonderfall, weil Fatih Akin Teil des Multi-kulti ist...und Multi-kulti ist nun mal seit Jahren prägend für unser Land!
D.h.: Ich gebe dir recht, dass man den Film ohne Hintergrundwissen gut finden kann, trotzdem ist es eine Liebeserklärung an Hamburg. Der Film würde ganz anders aussehen, wenn er in München oder gar in den USA gedreht worden wäre. Deswegen war der Film auch international erfolgreich (zumindest bei den Kritikern)...er hat eine gute Geschichte, die universell verständlich ist, mit einem dicken deutschen/hamburgerischen Stempel erzählt!
Und das müssen deutsche Filme meiner Meinung nach sein um international Erfolg zu haben: weltweit vermarktbar, aber ohne sich dem großen Vorbild Hollywood anzubiedern...dann wird es nämlich ganz schnell lächerlich!
 

Despair

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AW: Kino in der Krise

Das ist eine sehr interessante Frage! Ich bin mir da nicht sicher ob es am fehlendem Talent oder am Zutrauen liegt. Fakt ist, das wenn mal ein deutscher Film gedreht wird es sich entweder um eine Komödie handelt, oder aber um eine TV Produktion die meisten mit immer den selben Leuten gedreht wird!

Es gibt durchaus viele anders gelagerte deutsche Filme, als Beispiele seien nur mal "Gegen die Wand", "Das Experiment", "Muxmäuschenstill" oder "Requiem" genannt. Leider haben deutsche Filme dieser Art im Kino nur selten Erfolg (wenn sie dort überhaupt denn überhaupt laufen), weil eben die Leute lieber in Hollywood-Blockbuster rennen. Was ja auch irgendwie nachvollziehbar ist: eine bombastische Effektorgie kommt im Kino nunmal besser als ein dialoglastiger, womöglich noch ein eingeschaltetes Gehirn voraussetzender Film. Ich sehe Filme solche Filme sogar lieber alleine und unabgelenkt zuhause vor der Glotze als im Kino. Als ich noch aktiver Kinogänger war, bin ich (auch mangels Alternativen) zu 90 % in typische Hollywood-Blockbuster gegangen, die mich teils gar nicht besonders interessiert haben. Zwischendurch gab's mal einen Lynch oder einen Helge Schneider-Film. Heute erspare ich mir das, weswegen das Thema Kino für mich weitgehend erledigt ist.

Oder noch so ein negativ Beispiel, die Akte Golgatha. Eine Mischung aus National Tresure und Da Vinci Code! Furchtbar. Einzug und allein die Hauptdarstellerin sah süss aus :nice:. Aber von der Art und Weise her einfach nur miserabel, obwohl man versucht hat den ganzen Film etwas internationaler Wirken zu lassen, aber man hat halt wieder nur kopiert anstatt eigenes mit reinzubringen.

Du meinst bestimmt Katharina Schüttler, oder? Dann empfehle ich dir mal den Film Sophiiiie!, da kannst du sehen, wie verdammt gut die Frau schauspielen kann. Dürfte auch ein Problem der meisten deutschen Schauspieler sein: sie müssen Auftragsarbeiten erledigen, damit Geld ins Haus kommt. Und da ist halt auch viel (TV-)Mist dabei. Aber solange man nicht wie Fritz Wepper oder Christine Neubauer ausschließlich Fließbandmist produziert... :D
 

Taucher

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AW: Kino in der Krise

Ich glaube das die Probleme der Kinos , außer der schon bekannten( Menschen im Saal, Nachos Fresser, ColaSchlürfer, Eintrittspreise, Anreise ect.) in eine andere Richtung gehen.
Wer nimmt oben genannte Tatsachen auf sich, wenn er/sie genau weiß das in 6 Monaten( wenn es überhaupt so lange dauert) das Kinoerlebnis in den eigenen 4 Wänden stattfinden kann, zumeist in einer besseren Qualität als auf der Kinoleinwand und zu einem Preis der gleich zu setzen ist, mit der Eintrittskarte die ich im Kino lösen müßte( 15,-€ für eine Neuerscheinung BluRay ist ja keine Seltenheit mehr). Danach kann ich mir das Erlebnis so oft geben wie ich möchte.
Ich finde die Entwicklung ganz persönlich gesehen gut, doch der Weg müßte zur Rettung der Lichtspielhäuser ein anderer sein:
Ersterscheinung der Kinofilme auf den DVD/BluRay Markt frühestens 12 Monate nach Kinoauswertung und dann zum Preis von ca. 30 ,-€ für eine DVD und 50,-€ für eine BluRay. Das wäre für uns Sammler dann zwar das aus, doch der Kinobranche würde es helfen.:rolleyes:
 

Tarantino1980

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AW: Kino in der Krise

Du meinst bestimmt Katharina Schüttler, oder? Dann empfehle ich dir mal den Film Sophiiiie!, da kannst du sehen, wie verdammt gut die Frau schauspielen kann.

Ja genau sie meine ich. Vielen Dank für den Tip. :kiss: Ich fand sie halt sehr hübsch und es war tatsächlich der einzige Grund warum ich den Film überhaupt etwas gesehen habe. Wenn Du jetzt sagst das sie sogar mal ein einem vernünftigen Film ihr Talent zeigen konnte ist das schon Grund für mich genug hier einen Blindkauf zu wagen. Ich habe mir den Film nämlich gerade bestellt :nice:.
 

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AW: Kino in der Krise

Ich denke auch dass es viele Faktoren sind, die die den langsamen Zerfall begründen. Faktoren die einfach mit der Veränderung unseres Umfeldes zusammenhängen. Wenn man sich nur mal den Technischen Fortschritt der letzten 20 Jahre anschaut, seien es Computer, Handys, Autos, Spielkonsolen, Fernseher oder was auch immer.
Dieser deutschen Kopierlaune, die Tarantino schon ansprach gebührt mit Sicherheit auch eine gewisse Schuld. Wie oft ist es schon vorgekommen dass man bei der typisch dummen Sat 1 Vorabendserie den Score eines berühmten Hollywood Filmes hört. Zumindest so oft, dass ich mich desöfteren gefragt habe, ob da tatsächlich Lizenzgebühren gezahlt werden. Ich kann es mir ehrlich gesagt kaum vorstellen.

Ich beschreibe mal wie ich das Kino als junger Bub kennengelern habe. Die Unterschiede zu heute werden da mehr als deutlich. Ich behaupte mal, beinahe alle sind Schuld an der Krise.
Kino war etwas für Jung und alt, es waren praktisch alle Alterklassen vertreten. Seit den Multiplexen hab ich das Gefühl, dass sich die ältere Generation immer mehr zurückzieht und keine Lust hat auf ein überfülltes Kino mit lauter Jugendlichen.
Im Nachbarort hatten wir ein kleines Kino und in der nächsten Stadt waren 3.
Das Kino im Nachbarort war relativ heruntergekommen, man zahlte 5 DM Eintritt bei einem alten Mütterchen an der Kasse, es lief logischerweise immer nur ein Film gleichzeitig, Reservieren war nicht möglich, wer zuerst kam hatte die freie Platzwahl. Es gab eine kleine Kasse mit einer Schlange bis zur Straße hinunter. Draußen hingen die Schaukästen mit den Filminformationen. An der gleichen Kasse bekam man auch Süßigkeiten und Getränge zu kaufen: Cola aus Glasflaschen! Diese putzigen kleinen Chipstüten und vieles mehr was man heute kaum mehr kennt.
Über das Soundsystem oder die Bildqualität hat sich eigentlich niemand wirklich einen Kopf gemacht. Welchen Film man sehen wollte und wann der lief konnte man sich aus der örtlichen Zeitung heraussuchen. Trailer hatte man mit Glück mal im Fernsehen oder im Kino gesehen, da konnte man sich dann ein ungefähres Bild machen ob einem der Film zusagt, ansonsten blieben da noch die Mundpropaganda und die Schaukästen. Altersnachweis und FSK...? Solange es keinen extremen Unterschied zwischen dem eigenen Alter und dem gezeigten Film gab, interessierte sich kein Schwein dafür. Nachdem der Film im Kino lief dauerte es eine gefühlte halbe Ewigkeit bis er endlich in den Verkauf oder die Videotheken kam. 30-40 DM waren da der Standartpreis wenn ich mich recht entsinne. Die Qualität ließ natürlich auch oft zu wünschen übrig, wenn man überhaupt in den Genuss des korrekten Bildformates kam.

Wie es heute aussieht muss ich wohl nicht lange erklären, der Charme dieser alten Kinos ist größtenteils verlorengegangen. Sie wurden ersetzt durch moderne Multiplexe, Kartenreservieren ist absolut Plicht, lieber eine mehr als zuwenig, den Trailer hat man sich natürlich schon längst im Internet angesehen, genauso wie etliche Meinungen gelesen. Diese Multiplexe sind natürlich alle an möglichst zentralen Orten, Parkhaus inklusive, denn ohne findet man eh keinen Parkplatz. Kino ist Stress geworden, Massenabfertigung, man geht nur noch hin wenn man einen Film unbedingt sehen will. Man weiß ja dass in spätestens einem halben Jahr, der Film zum gleichen Preis einer Kinokarte+Parkaus(ohne Fahrt) im Internet zu haben sein wird, und das in HD.
Dazu kommt, dass das Publikum auch meiner Meinung nach immer Dümmer wird. Man sieht sich lieber einen putzigen kleinen Schmachtfetzen an weil das eigene Teenie-Idol mitspielt als einen ordentlichen Film. Früher waren es Frauen wie Kim Basinger die die Teeniegirls ins Kino gelockt hatten, heute sind es solche Würste wie der Glitzervampir aus Twighlight, oder irgendwelche Pseudocoolen Streetdancer.

Wie gesagt, für mich ist die Krise ein Konstrukt aus diesen ganzen Veränderungen. Ich will ganz bestimmt nicht auf alle davon verzichten, aber so ein kleines gemütliches Kino zum kleinen Preis in der Nachbarschaft/Nachbarort...ja das hätte was. Da wären mir Bild und Ton auch nicht so wichtig, das Feeling wäre mir da viel wichtiger.
 
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