AW: Batman
TDKR ist eine würdiges Schlusskapitel der Batman-Trilogie von Christopher Nolan geworden. Zugegeben, mit kleinen Schönheitsfehlern, zu denen ich noch kommen werde, aber insgesamt führt Nolan alle Fäden der beiden ersten Teile hier wunderbar zusammen. Manches wird zwar nur am Rande erwähnt (z.B. das Scheitern von Gordons Ehe) aber dies ist auch dem Tempo geschuldet. Bei mir kam zu keiner Zeit Langeweile auf und der Griff zum Getränk geriet völlig in Vergessenheit. Ebenfalls positiv fiel wieder der fantastische Score auf, der die Bilder so genial pusht und vorantreibt. Ebenso gefallen hat mir, das ähnlich wie im ersten Teil der mystisch-comichafte Anteil wieder etwas höher war wie z.B. die Szenen im Verlies und die Entdeckung der Bathöhle von Blake. Leider stehen dem die Bilder eines New Yorks der Jetztzeit gegenüber. Als ich das fast fertige neue WTC erblickte, wurde ich brutalst aus dem Film gerissen und es brauchte eine Weile, um wieder einzutauchen. Für mich der gröbste Schnitzer der ganzen Reihe.
Der Twist am Ende, der Bane zum "Handlanger" degradiert, gefiel mir dann wieder außerordentlich gut. Im übrigen fand ich seine Stimme jetzt nicht so miserabel. Im Gegenteil, dadurch, das sie so gar nicht zu diesem Koloss zu passen schien, war sie umso bedrohlicher und verachtend.
Nolan hat es geschafft, Batman in die Realität zu holen ohne seine Herkunft aus den Comics zu leugnen. Gleichzeitig wurden fast alle relevanten Gegenspieler aus den Comics integriert, das sie sowohl glaubhaft als auch fantastisch rüberkamen. Den Vogel hat dabei natürlich Heath Ledger als Joker abgeschossen, der der überkanditelten Vorstellung eines Jack Nicholson gezeigt hat, wo der Bleistift wächst. Ewas zu kurz ist hingegen Two Face Harvey Dent gekommen, wohingegen Catwoman zu Recht auf ihre wahre "Größe" zurechtgestutzt wurde. Anne Hathaway hat ihre Sache aber prima gemacht und war nicht nur hübsch anzusehen.
Ich hoffe, das es nun, wie von Nolan angekündigt wurde, keine weiteren Filme zu diesem Thema von ihm geben wird. Für mich ist die Trilogie in sich stimmig und abgeschlossen. Vor allem auch deshalb, weil ihr Ende offen ist und jeder für sich nun weiterspinnen kann. Hat Alfred am Ende Bruce wirklich gesehen oder entspricht das nur seiner stillen Hoffnung? Macht Blake als Robin oder gar als Batman weiter? Eine endgültige Antwort darauf möchte ich darauf gar nicht haben und werde weitere Filme erstmal bestimmt für eine laaange Zeit ignorieren...
Übrigens Alfred. Michael Caine war richtig großartig. Die wenige Screentime nutzte er wirklich perfekt und die Dialoge mit Bale haben der Figur des Batman nochmal soviel Tiefe eingeflößt. Wahnsinn! Am Grab der Familie Wayne war dann auch ich den Tränen sehr nahe.
Unterm Strich ist der letzte Teil für mich der schwächste aber nicht weil er so schlecht ist, sondern weil die anderen beiden so gut sind.
9/10