Politische Korrektheit in Filmen und Serien

Willy Wonka

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Im Grunde wirft so gut wie jede Richtung der Protestkultur dem Film was vor. Muss man auch mal schaffen, vor allem mit einer locker-leichten Komödie.

Das schafft sonst nur South Park. :ugly:

Aber ich glaube, dass es vor allem daran liegt, weil eben eine große, populäre Mainstream-Komödie ist und daher wurden viele anscheinend vor den Kopf gestoßen.
 

Cable

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Wobei manches ja extrem an den Haaren herbeigezogen ist, vor allem die Vorwürfe, dass man Afro-Amerikaner schlecht dastehen lässt als Vorwurf an einen Film, der von ebendiesen gemacht worden ist. Man bekommt langsam die Befürchtung, dass sämtliche Form von Sarkasmus bald verboten wird.
 

Despair

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Ich bin echt angepisst vom ewigen Angepisstsein der Internet-Menschheit aus allen möglichen politischen Lagern. Und ganz besonders von der Rechtsaußen-Fraktion, die sich gerne mal als Opfer hinstellt. :kotz:
 

Willy Wonka

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Die Amazon Studios schießen über's Ziel hinaus. :spinner:

"Es sollen nur noch Schauspieler engagiert werden, deren Identität (Geschlecht, Geschlechtsidentität, Nationalität, Ethnizität, sex. Orientierung, Behinderung) mit den Figuren, die sie spielen, übereinstimmt."

Dazu ein lesenswerter Kommentar von Andreas Bernard auf Zeit Online.
 

Count Dooku

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Wo kriegen die dann für die Mittelerde-Serie Elben und Zwerge her?

War nicht bei der Batwoman-Serie die Kritik an Ruby Rose, dass sie nicht "lesbisch genug" sei?
 

Despair

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Die Amazon Studios schießen über's Ziel hinaus. :spinner:

"Es sollen nur noch Schauspieler engagiert werden, deren Identität (Geschlecht, Geschlechtsidentität, Nationalität, Ethnizität, sex. Orientierung, Behinderung) mit den Figuren, die sie spielen, übereinstimmt."

Bin mal gespannt, wie lange Amazon das durchziehen wird bzw. durchziehen kann. Ich glaube auch eher nicht, dass sie da bis in die kleinste Nebenrolle ein Auge drauf haben werden. Wenn sie es tatsächlich so durchziehen, halte ich das für maßlos übertrieben. Bin mal gespannt, was Schauspieler und Regisseure dazu sagen werden...

Dabei ist die Grundidee ja nicht verkehrt. Die Zeiten, in denen ein weißer Schauspieler mit schwarz angepinselter Visage den Farbigen gibt, sind glücklicherweise schon lange vorbei. Aber selbst das sollte in bestimmten Fällen nicht per se "verboten" sein, z. B. in Satire oder Komödien. Auf den Kontext kommt es an. Wer sich z. B. über Blackfacing in "Scrubs" aufregt, scheint etwas nicht so ganz verstanden zu haben.
 

Dwayne Hicks

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Auf den Kontext kommt es an. Wer sich z. B. über Blackfacing in "Scrubs" aufregt, scheint etwas nicht so ganz verstanden zu haben.

Sehe ich auch so. Leider sind viele Menschen nicht in der Lage den Kontext zu erkennen und da gehören leider auch Disney und Netflix dazu. Da werden Szenen geschnitten oder es fliegen ganze Folgen raus....
Früher hat man geschaut wo man Saw uncut bekommt... heute tut man das bei Community und Scrubs....seltsame Entwicklung.
 

Cable

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Der nächste Bond Darsteller muss dann also ein echter Geheimagent sein? :nice:

Und ich hoffe Borat 2 wird schnellstens gelöscht. Baron Cohen kommt ja nicht aus Kasachstan.
 

Willy Wonka

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Wenn man diese neuen Regeln rigoros anwenden würde, dürften beispielsweise ja auch homosexuelle Menschen auch keine heterosexuellen Menschen mehr spielen. Das würde viele schwule und lesbische Schauspieler bestimmt auch nicht gefallen. :ugly:
 

Dwayne Hicks

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Wenn man diese neuen Regeln rigoros anwenden würde, dürften beispielsweise ja auch homosexuelle Menschen auch keine heterosexuellen Menschen mehr spielen. Das würde viele schwule und lesbische Schauspieler bestimmt auch nicht gefallen. :ugly:

Mal von dem Vollpfosten Wentworth Miller abgesehen...ja! Völlig absurd was Amazon da ablässt. Das halten die definitiv nicht lange durch.
 

Tarantino1980

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Wenn man diese neuen Regeln rigoros anwenden würde, dürften beispielsweise ja auch homosexuelle Menschen auch keine heterosexuellen Menschen mehr spielen. Das würde viele schwule und lesbische Schauspieler bestimmt auch nicht gefallen. :ugly:

Sorry aber wenn das Mode wird verliere ich bald jegliches Interesse an aktuellen Filmproduktionen. Das ist doch quasi der Sargnagel für die Schauspielkunst!

Was kommt als nächstes man darf nur noch Berufsgruppen darstellen die man selber erlernt hat. Dann muss Tom Cruise für seinen nächsten Blockbust keine gefährlichen Stunts mehr machen sondern erstmal ein Medizin Studium oder eine Ausbildung beim FBI machen? Oder unterzieht sich dann Christian Bale, der ja bekannt ist für seine extreme Verwandlung für Filmrollen, einer Geschlechtsumwandlung nur um mal eine Frau zu spielen und lässt sich dann wieder zum Mann zurückoperieren?

Oder was ist mit Vätern und Müttern? Darf man nur noch solche Rollen spielen wenn man selbst Kinder hat? Und was ist dann mit den Darsteller*Innen die, warum auch immer, keine Kinder kriegen können? Bleiben ihnen dann solche Rollen verwehrt?

Sorry das ist natürlich alles sehr überspitzt von mir dargestellt, aber so langsam aber sicher geht mir dieses Thema so richtig auf den allerwertesten. Es gab z.B. schon unzählige starke Frauenrollen in der Filmgeschichte bevor dieser Trend aufkam und nun gefühlt in jeder großen Produktion extra eine solche Rolle mit eingebaut wird, damit sich keiner Benachteiligt fühlt. Genauso verhält es sich mit unterschiedlichen Nationalitäten. Auch hier gab es unzählige Filme wo es sich natürlich anfühlte und man nicht den Eindruck hatte das diese oder jene Rolle nun extra geschrieben wurde nur um political correct sein zu wollen. Und genauso hatte ich nie den Eindruck das in den letzten Jahren das Thema Homosexualität in der Filmbranche verpönt oder totgeschwiegen wurde, aber in den letzten Jahren ist es einfach omnipräsent. Gefühlt gibt es keine aktuelle Serie bzw. Film wo es nicht min. ein gleichgeschlechtliches Paar gibt. Soll ja auch ruhig, aber es sollte sich natürlich anfühlen und nicht so gewollt.

Wenn jetzt einer damit anfängt solche blöden Regeln sich selbst aufzuerlegen limitiert man sich doch selbst viel zu sehr. Im schlimmsten Fall wird dann der/die/es schlechtere genommen nur weil es gerade vom Raster besser passt, unabhängig vom Talent. Und ich möchte hier als weiteres Beispiel gerne Neil Patrick Harris aufführen, von dem bestimmt, zumindest in den ersten 1-2 Seasons hier in Deutschland niemand wusste das er homosexuell ist und er dennoch den heteterosexuellen Macho Frauenheld sowas von glaubhaft dargestellt hat, das hätte auch ein hetero Sexueller Mann nicht besser spielen können. Er hat damit eine Kultfigur in der Serienlandschaft erschaffen, unabhängig von seiner sexuellen Ausrichtung. Und dennoch hat er es geschafft sich somit einem großen Publikum bekannt zu machen und ich habe während der ganzen Zeit von How I Met Your Mother nicht einen Shitstorm mitbekommen getreu dem Motto "wie kann ein Homosexueller es wagen einen Hetrosexuellen zu spielen" Es war den Fans egal welche sexuelle Neigung er privat hat. Er hat einen guten Job gemacht und das ist es was zählt. Und von daher glaube ich nicht das es qualitätiv einen Unterschied macht welche Ausrichtung der/diejenige hat, solange er/sie/es ein beherrscht, nämlich die Schauspielerei!
 

Count Dooku

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Bei den neuen Star Trek Filmen hätte man dann auch ein Problem, da Zachery Quinto homosexuell ist aber Spock nicht.
Bei John Cho und seiner Rolle als Sulu ist es umgekehrt.
 

Oyo-koltsa

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Für mich ist das ein PR Stunt und sonst nicht viel. Wenn Man Minderheiten nicht absichtlich oder unabsichtlich ausgrenzen will, dann macht man es einfach und berücksichtigt es im Casting, aber schwingt nicht große Reden zu was, was man in letzter Konsequenz vermutlich eh nicht umsetzen kann.

Ich erwarte hier eher ein: wenn wir wen finden, dann passt der eben auf diese Kriterien und wenn nicht, nehmen wir wen anders. Wie bei Bewerbungen, wo Menschen mit Behinderung bei gleicher Eignung bevorzugt werden.
 
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