Politische Korrektheit in Filmen und Serien

Willy Wonka

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Ich dachte, dass ich jetzt endlich mal einen eigenen Thread zu diesem Thema aufmache. Bislang ist dieses Thema in unzähligen Threads im Forum angesprochen worden, aber ein eignes Thema hat meiner Meinung nach auf jeden Fall seine Berechtigung.

Wie steht ihr zur politischen Korrektheit in Filmen und Serien?


Ich bin gerade darauf gestoßen, dass nach Rassismus-Vorwürfen der Film Kevin - Allein in New York an einer Stelle von Netflix neu synchronisiert werden soll. Im Film fällt anscheinend das Wort Indianer und Nigger (oder Nega) und das soll jetzt ersetzt werden.

Hier geht's zu einem Artikel von Ruhr24.de zu diesem Thema.
 

Russel Faraday

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Einfach nur abartig, was sich da derzeit abspielt. Das hat mit politischer Korrektheit nichts mehr zu tun. Das ist blinder Gehorsam (von Seiten der Studios oder Labels oder Vertreiber, die befürchten, von irgendwelchen Minderheiten eins auf den Deckel zu kriegen und in der Öffentlichkeit dumm dazustehen) und Aktionismus (von irgendwelchen Minderheiten, die den Studios oder Labels oder Vertreiber eins auf den Deckel geben und sie in der Öffentlichkeit dumm dastehen zu lassen). Seltsamerweise kommen die Beschwerden stets von irgendwelchen obskuren Kleinstgeistern, die Stunk machen. Wieso regt sich niemand auf, daß wir Weiße in den "Winnetou"-Filmen aus "Bleichgesichter" benannt werden? Das könnte der weiße Mann ebenso als Beleidigung auffassen. Weiße haben in Western Indianer gespielt? "Die Geisha" ist keine Japanerin, sondern eine Chinesin? Wir Asiaten sehen für euch Rassisten also alle gleich aus!!! Nein, tut ihr nicht.

Also mal langsam zum Mitschreiben: ein Schauspieler hat die Kunst erlernt, eine Rolle zu spielen, die nicht er selbst ist. Da kann ein Engländer gerne einen Deutschen spielen ("Stirb langsam"), ein Franzose einen Apachen und eine Chinesin eben eine Japanerin. Das ist der Beruf eines Schauspielers. Darum kann ein Amerikaner auch einen Vulkanier spielen. Ode eine Frau auch einen Mann ("Ein Jahr in der Hölle").

Kinder sind Filme ihrer... nee: Filme sind Kinder ihrer Zeit. Sie sind, wenn sie einige Jahre auf dem Buckel haben, in völlig anderem politischen oder sozialen Umfeld entstanden. Warum soll das nun alles wegzensiert werden? Denn genau darauf läuft es hinaus: auf eine Zensur.

Warum klassische Gemälde nicht übermalen, weil ein paar Titten und Ärsche zu sehen sind? Die Mona Lisa ist weiß? Nein, ist uns nicht divergent genug.

Ich sehe das kritisch und auch traurig. Sollen sie halt eine Texttafel vor jeden Film pappen, der irgendwen beleidigen könnte und den Film gefälligst unangetastet lassen. Oder haben sich die Schnabeltiere über "Dogma" beschwert? Nein! Weil es eine Entschuldigungstafel am Anfang des Films gab.
 

Firefly

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Ich bin gespannt, wann Otto der Film diesbezüglich auf dem Index landet :autsch:
Für mich alles was hier passiert absoluter schwachsinn !!!
 

Despair

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Schwieriges Thema. Ich bin dafür, Rollen der Ethnie entsprechend passend zu besetzen. Ist halt am authentischsten. Heutzutage dürfte es auch nicht schwierig sein, entsprechende Leute zu finden. Aber die Studios verzichten anscheinend nur ungern auf zugkräftige Namen und greifen daher immer wieder auf altbekannte Stars zurück, die manchmal eben nicht wirklich zu bestimmten Charakteren passen.

Ich kann auch gut damit leben, dass gewisse Begriffe und Bezeichnungen heute außen vor bleiben. Aber natürlich nur da, wo die Verwendung ohnehin überflüssig ist. In einem Film zum Thema Rassismus macht es keinen Sinn, wenn der Nazi von nebenan politisch korrekt spricht. ;)

Was alte Filme/Bücher/wasauchimmer betrifft:

Filme sind Kinder ihrer Zeit. Sie sind, wenn sie einige Jahre auf dem Buckel haben, in völlig anderem politischen oder sozialen Umfeld entstanden. Warum soll das nun alles wegzensiert werden? Denn genau darauf läuft es hinaus: auf eine Zensur.

This. Ich kann aber nachvollziehen, wenn man in Werken, die sich speziell an Kinder richten, im Zuge einer Neusynchronisierung oder Neuübersetzung gewisse Begriffe ersetzt, um sie irgendwie aus den Köpfen zu kriegen. Tut ja keinem weh. Ob allein aus diesem Grund eine Nach- bzw. Neusynchronisierung unbedingt nötig wäre, sollte wohl von Fall zu Fall entschieden werden. Davon abgesehen bin ich dafür, alles so zu belassen wie es ist - und sei es nur als abschreckendes Beispiel.
 

BladeRunner2007

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Kriege ich sofort das große kotzen. Und das gefühlt schon seit 10 Jahren. Einfach unfassbar welches Ausmaß dieses Thema eingenommen hat. Versaut mir auch viele neue Produktionen und ich merke, dass ich die größte Freude an meinem Hobby dann doch tatsächlich mit überwiegend alten Filmen und Serien habe.
 

Willy Wonka

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Ich finde das Thema auch sehr schwierig und vor allem komplex. Einigen Aspekten stehe ich äußerst kritisch gegenüber und andere Punkte kann ich sehr gut nachvollziehen und würde mich sogar anschließen.

Filme und Serien in einen gewissen Kontext zu setzen, finde ich gut und wichtig. Texttafeln oder Einführungen, um eine historische Einordnung vorzunehmen, sehe ich als eine Bereicherung an und macht noch einmal explizit, dass Filme nie in einem luftleeren Raum entstehen und veröffentlicht werden, sondern Filme bewusst oder unbewusst Gesellschaft abbilden und diese wiederum beeinflussen können. Am deutlichsten natürlich erkennbar an den Propaganda-Filmen während des Ersten und Zweiten Weltkriegs. Während es vor allem beim Ersten Weltkrieg zahlreiche Filme aus Frankreich und Großbritannien gab, die bewusst Deutschland und das deutsche Volk diffamierten, war beim Zweiten Weltkriegs die Filmproduktion unter Goebbels, die einerseits bestimmte Ethnien glorifizierte und andere verdammte.

Neben diesen Extrembeispielen gibt es natürlich zahlreiche Filme und Serien aus der Geschichte, die nach einem heutigen Maßstab rassistisch und sexistisch sind. Man denke nur an etliche Westernfilme… Diese Werke zu verbieten oder zu ändern, hilft aber nicht weiter, sondern versucht das Problem nur unter dem Teppich zu kehren. Wichtig sind doch vor allem die Diskussionen und das Erkennen von Stereotypen und Klischees und ob diese bewusst verletzend sind oder ob die Klischees und Vorurteile nicht verwendet wurde, um genau das Gegenteil zu bewirken. Durch bewusste Übertreibung wird dann nämlich beispielsweise nicht der Jude, der Schwarze oder die Frau vorgeführt, sondern die Person, die sich rassisch oder sexistisch im Film verhält.

Und zuletzt muss man auch bei Begriffen und deren Verwendung differenzieren. Wenn man in den 1980er und 1990er Jahren den Begriff „Indianer“ oder „Neger“ verwendet hat, war das für viele Menschen ein neutraler Begriff. Es war nicht die Absicht mit dieser Bezeichnung jemanden zu verletzen. Beispielsweise wird in der 1980er Jahre Version von „Trivial Pursuit“ von Negern gesprochen, aber gemeint sind einfach schwarze Menschen. So wie damals allgemein von Schlagern gesprochen worden sind, obwohl wir heute bestimmte Lieder nicht als Schlager, sondern als Pop-Songs bezeichnen würden. Zumindest wurden in dem besagen Gesellschaftsspiel Pop-Songs von Madonna oder ähnlichen Künstlern als Schlager bezeichnet. Die Bedeutung eines Wortes kann sich im Laufe der Geschichte ändern und es gibt dafür zahlreiche Beispiele, auch außerhalb von Diskussionen über politische Korrektheit. Zudem gibt’s immer wieder Trends, wie Minderheiten bezeichnet werden wollten.

Zuletzt habe ich gelesen, dass der Begriff Afroamerikaner von vielen auch nicht gutgeheißen wird. Mir hat der Begriff auch noch nie gefallen. Der aktuelle Trend geht zu dem Begriff „Person of Color“ hin, wobei „Schwarzer“ häufig auch neutral gesehen wird. Schließlich heißt es nicht umsonst „Black Lives Matters“ und nicht „People of Color Matters“.

Ich bin gespannt, wann Otto der Film diesbezüglich auf dem Index landet :autsch:
Für mich alles was hier passiert absoluter schwachsinn !!!

Die Otto-Filme waren letztes Jahr schon heftig in die Kritik geraten. Aber zum Glück haben einige Stellung bezogen und die Kritik ein wenig abgefedert.

Hier ein gutes Beispiel.


Schwieriges Thema. Ich bin dafür, Rollen der Ethnie entsprechend passend zu besetzen. Ist halt am authentischsten. Heutzutage dürfte es auch nicht schwierig sein, entsprechende Leute zu finden. Aber die Studios verzichten anscheinend nur ungern auf zugkräftige Namen und greifen daher immer wieder auf altbekannte Stars zurück, die manchmal eben nicht wirklich zu bestimmten Charakteren passen.

Das stimmt. Nicht jeder Schauspieler kann glaubwürdig jede Ethnie verkörpern. Noch wichtiger ist es für mich, aber auch die passende Sprache abzubilden. Wenn in älteren Filmen Hitler auf Englisch spricht, finde ich es äußerst befremdlich. Nicht nur die deutschen Synchronisationen lassen häufig die sprachlichen Barrieren verschwinden, sondern eben auch viele Hollywoodfilme, indem alle Charaktere zu jeder Zeit Englisch sprechen.
 

Cable

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Was mir am meisten auf den Geist geht bei aktuellen Produktionen sind die eindeutigen Quoten-Rollen. Inzwischen ja nicht mehr nur Ethnien, sondern auch noch alle möglichen sexuellen Ausrichtungen, die einem oft auch noch brutal ins Gesicht gedrückt werden ohne der eigentlichen Geschichte dienlich zu sein. Dabei dann oft auch der Wechsel von Figuren aus Vorlagen, die einfach mal einfach für so ein Casting angepasst werden. Lustigerweise habe ich etliche Freunde aus der homosexuellen Seite die sich auch über das aufregen und es nicht dienlich finden für ihre Akzeptanz in der Öffentlichkeit.

Es stört mich z.B. nicht bei Batwoman, da die Figur auch in den Comics lesbisch ist, da gehört es dazu und ist meiner Meinung auch gut umgesetzt. Aber dass im aktuellen Spider-Man MJ kein heißer Rotschopf ist (wobei sie wenigsten einen anderen kompletten Namen hat und nicht Mary-Jane Watson heißt) oder im neuen Batman James Gordon mit einem Schwarzen besetzt wird stört mich als Fan der Vorlage einfach, auch wenn ich beim Filmgenuss dann in diesem Fällen meist darüber hinwegsehen kann, wenn die Rolle wenigstens gut gespielt wird.

Ebenso fand ich es bei Sabrina eher nervig, dass man die binäre Rolle einer Haupt-Nebenfigur so prominent vorgedrückt hat in manchen Folgen. Dass es diese Figur so gibt in der Serie, OK, dass die Schauspieler/in im wahren Leben auch so ist, passt, aber doch nicht mit dem Holzhammer. Das Selbe bei Star Trek Discovery in der dritten Staffel, schön dass es diese Figuren jetzt gibt, kein Problem, aber doch nicht so mit Gewalt auf "schaut her, die Zirkusattraktion ist da".

Genauso Ellen / Elliot Page. Sei was du willst, ist mir sowas von egal, aber geh doch der Allgemeinheit deswegen nicht mit zig Pressemeldungen darüber auf den Keks.
 

Willy Wonka

Locationscout
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In den besagten Beispielen stört es mich überhaupt nicht, dass die Filmemacher von den Vorlagen abgewichen sind und jemand besetzten, der eine andere Haut- oder Haarfarbe hat. Ist es wirklich so immanent wichtig, dass James Gordon weiß ist oder Mary Jane rote Haare hat? An einen blonden Bond konnte man sich doch auch gewöhnen. Sagt die Hautfarbe irgendetwas über seinen Charakter aus? Im besten Fall sollten wir irgendwann dazu hinkommen, dass es vollkommen egal ist, ob jemand schwarz oder weiß, Frau oder Mann oder homosexuell oder heterosexuell ist.

Leider sind wir noch immer nicht in dieser Normalität, sodass über jeden Einzelfall darüber berichtet wird. In den USA ist es gerade wieder gut zu beobachten. Da wird über den ersten schwarzen Außenminister und die erste Frau als Finanzminister berichtet und Elliot Page als Transperson ist für Hollywood auch ein kleines Novum. Es ist ja auch verständlich, dass es berichtenswert ist, wenn etwas das "erste Mal" der Fall ist, aber hoffentlich gelangen wir bald in diese Normalität, dass es nicht mehr erwähnenswert sein muss.

In Bezug auf Homosexualität hat es sich meiner Meinung nach schon wieder ein wenig normalisiert, weil es im Filmgeschäft oder in der Politik schon viele homosexuelle Personen arbeiten und die sexuelle Ausrichtung nicht mehr so viel Aufmerksamkeit bekommt, wie es vor 20 oder 30 Jahren der Fall war.
 

Cable

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Mich stört es extrem und in der Welt der Hardcore-Comicfans bin ich da absolut nicht alleine. Bei MJ ist es wie geschrieben ja dann auch eine andere Figur, Mrs. Watson kommt ja im MCU bisher gar nicht vor. Aber auf deine Frage: JA, MJ Watson ist eine heiße, weiße Rothaarige. Das ist sie seit 1965 und da finde ich es nicht in Ordnung wenn man das ändert. Im MCU hat man das umschifft, da finde ich es akzeptabel. Und zu James Gordon, ich möchte nicht wissen was los wäre wenn Alfred von einem Schwarzen gespielt würde, da wäre wahrscheinlich ein Aufschrei weil der ja ein Butler ist und man da an Sklaverei erinnert wird. Es gibt so viele tolle schwarze Figuren in den Comics und ich fände es auch nicht OK wenn man Julius Fox auf einmal mit einem weißen Schauspieler besetzen würde.
Ich kann es dann aber wie gesagt im Film trotzdem ausblenden, wenn die Rolle gut gespielt ist. Ich finde aber trotzdem, wenn es eine bekannte Vorlage gibt, dann sollte man sich auch daran halten. So finde ich Idris Elba als Schauspieler sehr gut, aber er ist einfach nicht Roland Deschain im schwarzen Turm, funktioniert für mich nicht, weil ich die Vorlage kenne. Ebenso finde ich das Aussehen von Craig bis heute unpassend für James Bond, auch wenn er die Rolle sehr gut spielt in allen Filmen. Und deswegen graut mir auch die Vorstellung von Elba als Bond, was so manche Zeitung ja gerne herbeischreibt. Das ist einfach nicht diese Figur für mich, sorry. Und das meine ich nicht rassistisch sondern einfach aus Werktreue. Stört mich schon bei einer Nebenfigur wie Felix Leiter.

Das andere Beispiel ist Dr.Who, da kann ich nicht verstehen warum sich so viele über Jodie Whittaker aufregen, dass ein Gallifreyer das Geschlecht wechseln kann ist nichts neues, warum also nicht auch der Doktor?

Die andere Sache mit Hautfarbe, Mann/Frau, sexuelle Orientierung wäre mir grundsätzlich absolut egal wenn es ein originales Werk ist und man vor allem weder mit dem Holzhammer arbeitet noch merkt "ach ja, das ist der Quoten..., der /die hat die Rolle nur für die Diversität".

Lustigerweise hat sich meine Pedanterie wohl genetisch auf meine Tochter übertragen. Die "musste" für den Englischunterricht Schweigen der Lämmer lesen und wir haben uns als sie fertig war den Film angesehen. Die kam nicht mehr raus aus dem Meckern was da alles anders gemacht wurde und vieles davon ist auch absolut unnötig und hätte werkgetreu gemacht werden können ohne den Film zu verlängern. Warum man sich dort so entschieden hat war auch mir damals schon schleierhaft.
 

tikiwuku

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Darf man jetzte nichtmal mehr Indianer sagen?!? Das N Wort sage ich auch nicht, denn das ist ja abwertend gemeint, aber Indianer? So ein Unsinn.
 

Russel Faraday

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In "The Stand" ging das neulich nach hinten los: da wurde aus dem Verbreiter der Seuche ein Schwarzer gemacht. Jetzt regen sich die selbst ernannten Social Justice Warriors darüber auf, daß der ursächliche Verbreiter ein Schwarzer ist, weil von Schwarzen ja nur Böses ausgeht. Denen kann man es nicht rechtmachen, warum also erst versuchen? :D

Zur ethnisch falschen Besetzung von Rollen: was kommt als nächstes? Nur Bäcker dürfen Bäcker spielen? Nur Polizisten dürfen Polizisten spielen? Bruce Willis ist doch kein Geist! Herrgott, das sind Schauspieler! Das ist ihr Beruf. Warum die Meinungen eines Castingstudios oder Regisseur negieren und mit aller Macht divergent besetzen, nur damit sich Randgruppe X nicht angepisst fühlt? Ich bin da ganz auf BladeRunner2007s Seite. Wo soll da bitte die Grenze gezogen werden?

Das Schlimmste ist ja: kein Mensch kann mir erzählen, daß z.B. Netflix jetzt eine "Kevin-"Neusynchro anordnet, nur weil man dort reuig ist und seine soziale Ader entdeckt hat. Nein, die wollen keine schlechte Presse und dadurch Geldeinbußen hinnehmen. Was ist wohl verlogener?
 

Alexboy

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Irgendwer findet immer ein Haar in irgendeiner Suppe, wenn er sucht.
Mir geht das alles - seit meiner, wohlgemerkt frühesten Jugend - ganz gewaltig irgendwo vorbei.
Missionare? - Siehe The Mission 1986!:evil:
 

Cable

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In "The Stand" ging das neulich nach hinten los: da wurde aus dem Verbreiter der Seuche ein Schwarzer gemacht. Jetzt regen sich die selbst ernannten Social Justice Warriors darüber auf, daß der ursächliche Verbreiter ein Schwarzer ist, weil von Schwarzen ja nur Böses ausgeht. Denen kann man es nicht rechtmachen, warum also erst versuchen? :D

Noch gar nicht mitbekommen aber genau das was ich meinte mit "macht Alfred in Batman zum Schwarzen". Oder noch schlimmer, macht die Gegner von Batman zu Schwarzen. Schwarzer Joker, schwarzer Pinguin, schwarzer Transsex TwoFace. Möchte den Aufschrei sehen, der da kommen würde.
 

Firefly

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schwarzer Pinguin,
Sind die nicht eh politisch Korrekt weiss schwarz ?? :nice::lol:
Aber weil du Comics sagtest, erinner dich an den Aufschreib als Thor weiblich wurde, wie schnell hat man da quasi wieder zurückgeritten und sie nun zu einer Walküre gemacht - passenderweise :)
 

Cable

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Wobei ein weiblicher Thor ja in den Comics vorhanden ist, damit hätte ich kein Problem.
 

Despair

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Zur ethnisch falschen Besetzung von Rollen: was kommt als nächstes? Nur Bäcker dürfen Bäcker spielen? Nur Polizisten dürfen Polizisten spielen? Bruce Willis ist doch kein Geist!

Das ist jetzt aber am Thema vorbei und ein klein wenig albern, oder? ;)

Wo ist das Problem dabei, Rollen passend zu besetzen? Ein schwarzer Charakter z. b. wird nunmal am besten von einem schwarzen Schauspieler verkörpert. Allein darum geht's mir. Wenn's optisch halbwegs passt, darf aber auch gerne eine Jake Gyllenhaal den persischen Prinzen geben, gar kein Problem. In Fantasy- oder SF-Settings schon gleich gar nicht. Wenn ich aber Internet-Diskussionen wie z. b. bei der Witcher-Serie lesen muss, wenn sich darüber echauffiert wird, dass Triss Merrygolds Haare rotbraun statt knallrot sind - Facepalm. Da denke ich mir nur: Serie und Computerspielreihe sind unterschiedliche Interpretationen der Romane, kommt damit klar!

Warum die Meinungen eines Castingstudios oder Regisseur negieren und mit aller Macht divergent besetzen, nur damit sich Randgruppe X nicht angepisst fühlt? Ich bin da ganz auf BladeRunner2007s Seite. Wo soll da bitte die Grenze gezogen werden?

Ich kaufe ehrlich gesagt den meisten Filmen/Serien nicht ab, dass bei Besetzung und sexueller Ausrichtung der Charaktere Inklusion im Vordergrund steht. Die meisten machen das doch hauptsächlich, um möglichst viele Zielgruppen anzusprechen. Soll heißen: der Kohle wegen, nicht aus hehren Absichten.
 

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Ich kaufe ehrlich gesagt den meisten Filmen/Serien nicht ab, dass bei Besetzung und sexueller Ausrichtung der Charaktere Inklusion im Vordergrund steht. Die meisten machen das doch hauptsächlich, um möglichst viele Zielgruppen anzusprechen. Soll heißen: der Kohle wegen, nicht aus hehren Absichten.

Das ist aktuell ja ein großes Thema mit chinesischen Darstellern / Teilproduktion in China um sich dem dortigen Markt anzubiedern und sich an der Regulation von ausländischen Produktionen vorbeizuschummeln.
 

Russel Faraday

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Das ist jetzt aber am Thema vorbei und ein klein wenig albern, oder? ;)

Wo ist das Problem dabei, Rollen passend zu besetzen? Ein schwarzer Charakter z. b. wird nunmal am besten von einem schwarzen Schauspieler verkörpert. Allein darum geht's mir. Wenn's optisch halbwegs passt, darf aber auch gerne eine Jake Gyllenhaal den persischen Prinzen geben, gar kein Problem. In Fantasy- oder SF-Settings schon gleich gar nicht. Wenn ich aber Internet-Diskussionen wie z. b. bei der Witcher-Serie lesen muss, wenn sich darüber echauffiert wird, dass Triss Merrygolds Haare rotbraun statt knallrot sind - Facepalm. Da denke ich mir nur: Serie und Computerspielreihe sind unterschiedliche Interpretationen der Romane, kommt damit klar!



Ich kaufe ehrlich gesagt den meisten Filmen/Serien nicht ab, dass bei Besetzung und sexueller Ausrichtung der Charaktere Inklusion im Vordergrund steht. Die meisten machen das doch hauptsächlich, um möglichst viele Zielgruppen anzusprechen. Soll heißen: der Kohle wegen, nicht aus hehren Absichten.
Natürlich war meine Bemerkung sehr überspitzt. Aber letzten Endes ist sie im Kern richtig. Heute beschweren sich Ethnien, morgen Berufsstände. Ich denke und befürchte vielmehr, daß man dadurch genau den Rassismus auch schüren kann, den man eigentlich anprangern möchte. Oder wie ich's mal irgendwo anders geschrieben habe: der weiße Mann fühlt sich vom schwarzen Mann bedroht. Deshalb muss die Mohrenapotheke umbenannt werden, damit er nicht ständig daran erinnert wird.

Oder andersrum: "Shaft" neuverfilmen und mit (keine Ahnung) z.B. Chris Hemsworth in der Hauptrolle besetzen. Oder Rambo verweiblichen und Rambina oben ohne durch den Dschungel stapfen lassen. Tja, wer würde dann wohl kreischen, daß dies eine Herabwürdigung der Frau ist? Genau dieselben, die sich jetzt darüber beschweren, daß es zu wenig starke Frauenrollen in Filmen gibt (was sicher diskutabel ist).
 

Despair

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Ich denke und befürchte vielmehr, daß man dadurch genau den Rassismus auch schüren kann, den man eigentlich anprangern möchte.

Durchaus möglich. Ähnlich wie bei der Verwendung von gendergerechter Sprache. Ich verstehe die Absicht dahinter, aber Gender-Gap und Gender-Sternchen stören einfach den Lesefluss, wenn's übertrieben wird. Und im gesprochenen Wort klingt's dann ganz finster, wenn die Pause mitgesprochen wird.

Dass aber Tom Cruise und Co. in Zukunft eine Bäckerausbildung absolvieren müssen, um eine entsprechende Rolle spielen zu dürfen, halte ich für ausgeschlossen. Und wenn man einen echten Bäcker besetzen würde, meckert eine andere Berufsgruppe - nämlich die der Schauspieler. :D
 
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