Ich befürchte hier wussten die Drehbuchautoren leider nicht wie sie das ander lösen hätten können. Sie mussten irgendwie den Twist noch unterbringen das zwar durch die Erpressung von Juan Carlos der Vater genötigt wurde seine Lektion zu beenden, es aber dennoch auffliegt. Da sie sich dazu entschieden hatten das es Juan Carlos rausfindet, was ich schon als großen Fehler empfunden habe weil mir dieser Charakter rein garnichts gegeben hat, war es irgendwie logisch das es so weiter gehen muss. Er wollte halt, nachdem er wusste zu was der Vater alles fähig ist, schnell seine Schäfchen im trockenen wissen und Stella war in dem Moment natürlich sehr geblendet von dem "edelen Ritter" der sein ganzes Vermögen einsetzte, nur damit es ihrer Familie wieder gut geht. Klar kann man es aus Sicht der fehlenden Emanzipation der Frau in der Männerwelt sehen das die arme naive Frau nur durch den starken Alpha Vater auf den rechten Weg gebracht werden kann, aber so habe ich diese Szene garnicht aufgefsst. Stella war halt in einer Achterbahnfahrt der Gefühle. Einerseits hatte sie gemerkt das sie auch ohne das Geld ihre Vaters über die Runden kommt, anderseits lockte das Luxusleben dann doch wieder zu sehr als das man es einfach ausschlagen konnte und aus irgendeinem Grund hatte sie ja Gefühle für diesen Idioten und so war sie halt blind vor Liebe. So habe ich die Szene jedenfalls wahrgenommen. Und da Stella keine beste Freundin hatte, die genauso diese Hochzeit hätte crashen können, musste es ebend der Vater tun und somit war dann auch das zweite Problem gelöst, das er sich so dann offenbaren musste und sein Theaterspiel aufgefolgen ist.
Wie gesagt das ist einer meiner größten Kritikpunkte an dem Film das alles immer viel zu schnell ging und viel zu schnell abgehandelt wurde. Ich finde es schon sehr ironisch das heutzutage teilweise Actionfilme eine Laufzeit von 120 Minuten oder länger haben und man diese dann, teilweise, unnötig in die Länge zieht und so einen Film, dem etwas mehr Laufzeit bestimmt gut getan hätte, krampfhaft versucht in die 90 Minuten zu pressen. Ich denke hier wären 120 Minuten+ schon von Vorteil gewesen, da man hätte vieles etwas ausführlicher zeigen können. Also der Weg von den verwöhnten reichen jungen Erwachsenen hin zu jungen Erwachsenen die lernen ihr leben ohne Daddys Geld zu meistern. Das wurde ja lediglich angeteasered. Gefühlt konnte jeder von den dreien bereits am zweiten oder dritten Tag all das was sie früher nicht machen mussten. Und das finde ich, in anbetracht das dies genau der Grund war warum der Vater zu diesem Trick gegriffen hat, einfach nur unglaubwürdig wie schnell das alles ging.
Auch dann das Ende wo alle innerhalb von neun Monaten ihr Leben, auch ohne das Geld vom Vater, komplett im Griff hatten. Der eine startet sein Schubusiness, der andere ist plötzlich selbstädniger Handwerker und die Tochter steht kurz davor ein Restaurant mit dem einen aufzumachen. Wäre es ein Sprung von 3 Jahren gewesen, okay das hätte ich noch so halbwegs verstanden aber ohne Kapital, ohne Abschlüsse ohne Sicherheiten bekommt man von keiner Bank einen Kredit und somit hat man auch keine Grundlage ein Business zu starten. Auch das fand ich einfach total überzogen.
Und klar der Film ist eine seichte Komödie, aber ein weiteres Hauptproblem und somit der Grund warum ich mir überhaupt solche Gedanken gemacht habe, er ist nicht lustig! Wäre es eine total übertriebene Komödie gewesen mit einer sehr hohen Gagdichte in der alles bewusst überzogen dargestellt wird, hätte ich über all das hinwegsehen können und hätte mich an den Gags erfreut und alles wäre gut gewesen. Dem war aber nicht so! Der Film will ernst genommen werden, der Film will kritisch rüberkommen und dann schalte ich halt auch mein Hirn ein und dann kann er definitiv nicht da liefern was er versucht zu sein.