Kinostart: Meine schrecklich verwöhnte Familie

Hinzugefügter Kalendereintrag: 12-05-22

Willy Wonka

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Die französische Komödie über Familie, Kinder und das liebe Geld punktet mit erfrischendem Esprit und Charme.


„Meine schrecklich verwöhnte Familie“ ist eine unterhaltende Komödie des französischen Regisseurs Nicolas Cuche. Besonders Hauptdarsteller Gérard Jugnot („Die Kinder des Monsieur Mathieu“ ) als reicher Vater, der seinen verwöhnten Sprösslingen eine Lektion erteilen will, agiert mit bemerkenswerter Spiellust. Darüber hinaus machen absurd skurrile Situationen Laune, wenn seine bereits erwachsenen Kinder sich in der normalen Arbeitswelt bewähren sollen. Am Ende freilich muss sich der Erzeuger aber auch selbst Kritik gefallen lassen. In Mexiko avancierte der Streifen zum Kinohit. Die französische Adaption über Familie, Kinder und das liebe Geld punktet mit erfrischendem Esprit und Charme.

Quelle: Programmkino.de
 

Tarantino1980

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Schaust Du Dir den auch an? Meine Karte ist für Sonntag reserviert. Ich fand den Trailer recht gut und ich mag ja französische Filme generell also wollte ich den auf jeden Fall diese Woche mitnehmen!
 

Willy Wonka

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Ich habe den Film vor ein paar Wochen schon gesehen, da der Verleih uns den Film vorab für ein internes Screening zur Verfügung gestellt hat. Ich fand den Film eher belanglos und 0815. Die meisten anderen Kollegen fanden den Film sehr schlecht. Ein paar haben sich über bestimmte Szenen/Aspekte des Films mächtig aufgeregt. Da würde es mich natürlich sehr interessieren, ob dich bestimmte Szenen auch so stören.
 

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Ich habe den Film vor ein paar Wochen schon gesehen, da der Verleih uns den Film vorab für ein internes Screening zur Verfügung gestellt hat. Ich fand den Film eher belanglos und 0815. Die meisten anderen Kollegen fanden den Film sehr schlecht. Ein paar haben sich über bestimmte Szenen/Aspekte des Films mächtig aufgeregt. Da würde es mich natürlich sehr interessieren, ob dich bestimmte Szenen auch so stören.
Ich werde auf jeden Fall nach meiner Sichtung berichten im Zuletzt gesehen Thread!
 

Tarantino1980

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Die meisten anderen Kollegen fanden den Film sehr schlecht.

Also sehr schlecht fand ich den Film jetzt nicht, allerdings auch nicht richtig gut. Wie bereits im Zuletzt gesehen Thread gepostet habe ich kein einziges mal richtig gelacht, was bei einer Komödie schonmal sehr schlecht ist.

Ein großes Problem war das der Trailer leider zuviel spoilert.
Im Film wird es ja erst etwas später aufgelöst das der Vater gar keine Probleme mit den Behörden hat und er seinen Kindern nur eine Lektion erteilen muss, also die Hausdurchsuchung wäre noch eine Überraschung gewesen. Im Trailer wird aber das Gespräch zwischen Ihm und seinem Bruder schon knallhart gespoilert, das fand ich schonmal nicht so gut!

Ein paar haben sich über bestimmte Szenen/Aspekte des Films mächtig aufgeregt. Da würde es mich natürlich sehr interessieren, ob dich bestimmte Szenen auch so stören.

Jetzt, da ich den Film kenne, würde mich natürlich sehr interessieren welche Szenen/Aspekte es waren?

Was mich besonders genervt hat war

Der Klischee Freund der nur auf das Geld der reichen Tochter aus war und man schon beim ersten Auftauchen von ihm spürte das der Kerl ein Hochstabler ist.

Dann natürlich, auf Grund der Lauflänge, das der Sprung von wir sind total verwöhnte verzogene Kinder hin zu wir können auf einmal richtig Arbeiten und meistern unser Leben auch so viel zu schnell kam und gefühlt jeder von ihnen nur 1-2 miese Tage hatte bevor es dann halbwegs normal weiter ging.

Auch das Schuh Business zwischen dem Sohn und dem Kollegen habe ich nicht so richtig verstanden. Der hat in einer Garage 100derte von Turnschuhen nicht wirklich gut gelagert, die dann aber offenbar alle noch neuwertig sind? Ich weiß nicht wie das in Frankreich ist, aber wenn ich einen Schuhkarton einfach in einer ungeheitzten Garage stehen lassen würde, offenbar über einen längeren Zeitraum, wären die Schuhe entweder angeschimmelt und/oder Mäuse oder andere insekten wie Spinnen oder so hätten den Karton für sich in Beschlag genommen. Die Garage sah jedenfalls nicht wie der perfekte Lagerraum aus.

Da fand ich den anderen Sohn, der ein verborgenes Talent hatte, sogar noch glaubwürdiger weil er ja die handwerklichen Fähigkeiten quasi vom Vater veerbt bekommen haben könnte. Das fand ich noch gut.

Wäre der Film lustiger gewesen hätte ich über diese Kritikpunkte hinweg sehen können, aber ich hatte irgendwie den Eindruck das der Film etwas ernster sein wollte und dann werte ich halt etwas strenger.
 

Willy Wonka

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Jetzt, da ich den Film kenne, würde mich natürlich sehr interessieren welche Szenen/Aspekte es waren?

Die Sequenz beim Standesamt und dabei die Darstellung des Taubstummen. Einige aus meinem Team habe es bewusst so wahrgenommen, dass man sich dort über Behinderte lustig gemacht hat. Also das Film Witze auf Kosten von behinderten Menschen macht.

Des Weiteren wurde stark kritisiert, dass die Tochter zum Schluss noch einmal von ihrem Vater und ihren Brüdern von der Hochzeit abgehalten werden musste und dass sie nicht selbst gemerkt hat, dass er Freund ein Hochstapler ist. Kurz gesagt, die Frau wurde als dumm darstellt, die wieder männliche Hilfe benötigt, um mit einer Situation klarzukommen.
 

Tarantino1980

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Die Sequenz beim Standesamt und dabei die Darstellung des Taubstummen. Einige aus meinem Team habe es bewusst so wahrgenommen, dass man sich dort über Behinderte lustig gemacht hat. Also das Film Witze auf Kosten von behinderten Menschen macht.

Stimmt das fand ich auch sehr unpassend und ich kann mir nicht vorstellen das sowas irgendjemand lustig findet. Und diese Art von Humor hat der Film zuvor aber auch nicht ansatzweise versucht zu bedienen, daher wirkte das noch mehr wie ein Fremdkörper!

Des Weiteren wurde stark kritisiert, dass die Tochter zum Schluss noch einmal von ihrem Vater und ihren Brüdern von der Hochzeit abgehalten werden musste und dass sie nicht selbst gemerkt hat, dass er Freund ein Hochstapler ist. Kurz gesagt, die Frau wurde als dumm darstellt, die wieder männliche Hilfe benötigt, um mit einer Situation klarzukommen.
Ich befürchte hier wussten die Drehbuchautoren leider nicht wie sie das ander lösen hätten können. Sie mussten irgendwie den Twist noch unterbringen das zwar durch die Erpressung von Juan Carlos der Vater genötigt wurde seine Lektion zu beenden, es aber dennoch auffliegt. Da sie sich dazu entschieden hatten das es Juan Carlos rausfindet, was ich schon als großen Fehler empfunden habe weil mir dieser Charakter rein garnichts gegeben hat, war es irgendwie logisch das es so weiter gehen muss. Er wollte halt, nachdem er wusste zu was der Vater alles fähig ist, schnell seine Schäfchen im trockenen wissen und Stella war in dem Moment natürlich sehr geblendet von dem "edelen Ritter" der sein ganzes Vermögen einsetzte, nur damit es ihrer Familie wieder gut geht. Klar kann man es aus Sicht der fehlenden Emanzipation der Frau in der Männerwelt sehen das die arme naive Frau nur durch den starken Alpha Vater auf den rechten Weg gebracht werden kann, aber so habe ich diese Szene garnicht aufgefsst. Stella war halt in einer Achterbahnfahrt der Gefühle. Einerseits hatte sie gemerkt das sie auch ohne das Geld ihre Vaters über die Runden kommt, anderseits lockte das Luxusleben dann doch wieder zu sehr als das man es einfach ausschlagen konnte und aus irgendeinem Grund hatte sie ja Gefühle für diesen Idioten und so war sie halt blind vor Liebe. So habe ich die Szene jedenfalls wahrgenommen. Und da Stella keine beste Freundin hatte, die genauso diese Hochzeit hätte crashen können, musste es ebend der Vater tun und somit war dann auch das zweite Problem gelöst, das er sich so dann offenbaren musste und sein Theaterspiel aufgefolgen ist.

Wie gesagt das ist einer meiner größten Kritikpunkte an dem Film das alles immer viel zu schnell ging und viel zu schnell abgehandelt wurde. Ich finde es schon sehr ironisch das heutzutage teilweise Actionfilme eine Laufzeit von 120 Minuten oder länger haben und man diese dann, teilweise, unnötig in die Länge zieht und so einen Film, dem etwas mehr Laufzeit bestimmt gut getan hätte, krampfhaft versucht in die 90 Minuten zu pressen. Ich denke hier wären 120 Minuten+ schon von Vorteil gewesen, da man hätte vieles etwas ausführlicher zeigen können. Also der Weg von den verwöhnten reichen jungen Erwachsenen hin zu jungen Erwachsenen die lernen ihr leben ohne Daddys Geld zu meistern. Das wurde ja lediglich angeteasered. Gefühlt konnte jeder von den dreien bereits am zweiten oder dritten Tag all das was sie früher nicht machen mussten. Und das finde ich, in anbetracht das dies genau der Grund war warum der Vater zu diesem Trick gegriffen hat, einfach nur unglaubwürdig wie schnell das alles ging.

Auch dann das Ende wo alle innerhalb von neun Monaten ihr Leben, auch ohne das Geld vom Vater, komplett im Griff hatten. Der eine startet sein Schubusiness, der andere ist plötzlich selbstädniger Handwerker und die Tochter steht kurz davor ein Restaurant mit dem einen aufzumachen. Wäre es ein Sprung von 3 Jahren gewesen, okay das hätte ich noch so halbwegs verstanden aber ohne Kapital, ohne Abschlüsse ohne Sicherheiten bekommt man von keiner Bank einen Kredit und somit hat man auch keine Grundlage ein Business zu starten. Auch das fand ich einfach total überzogen.

Und klar der Film ist eine seichte Komödie, aber ein weiteres Hauptproblem und somit der Grund warum ich mir überhaupt solche Gedanken gemacht habe, er ist nicht lustig! Wäre es eine total übertriebene Komödie gewesen mit einer sehr hohen Gagdichte in der alles bewusst überzogen dargestellt wird, hätte ich über all das hinwegsehen können und hätte mich an den Gags erfreut und alles wäre gut gewesen. Dem war aber nicht so! Der Film will ernst genommen werden, der Film will kritisch rüberkommen und dann schalte ich halt auch mein Hirn ein und dann kann er definitiv nicht da liefern was er versucht zu sein.
 
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