James Cagney

Die wilde 13

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James Cagney


James Francis Cagney jr. wurde am 17.07.1899 in New York, USA geboren. Noch heute gilt der Sohn eines irischen Barmanns und einer Norwegerin neben Edward G. Robinson als der Inbegriff des Gangsterdarstellers in den 30er und 40er Jahren.

Dabei sind seine Darstellungen dieses Typus Filmhelden in seiner Filmographie in der Minderheit, doch seine ungeheure Vitalität, seine große Klappe und nicht zuletzt seine Fäuste haben ihn unauslöschlich in diese Kategorie eingebrannt.

Angefangen hat er - kaum zu glauben - als Transvestit im Variete, nebenbei verdiente er sich als Kellner ein paar Dollar hinzu. In Musicalshows trat er mit seiner Frau Frances auf, leitete mit ihr Ende der 20er Jahre die "Cagney School of Dancing" und auch am Broadway war er beileibe kein Unbekannter. Die Verfilmung des Erfolgsstücks "Penny Arcade" brachte ihn zum Film und bereits ein Jahr später gelang ihm mit
Der öffentliche Feind der große Durchbruch. Als jähzorniger Gangsterboss manifestierte er hier gleich sein Image und die berühmte "Grapefruitszene" trug dazu natürlich ihren Teil bei. Damals ein Skandal, heute relativ harmlos anzusehen.
Nun drehte er in einem schier atemberaubenden Tempo in den kommenden Jahren Film um Film. Manche als Gangster - z.B. Chicago (Oscarnominierung), doch er spielte auch Betrüger - Ein charmanter Schwindler, Fotoreporter - Der Mann mit der Kamera oder einen Piloten neben Bette Midler in Die Braut kam per Nachnahme. Er fand auch Zeit, sich für die Rechte der Schauspieler einzusetzen, die zum großen Teil von den Studios finanziell ausgenutzt wurden.
Sein markantes Gesicht prägte jeden seiner Filme, sein Ausdruckskraft war imens und so war es schon fast eine logische Folge, das er 1942 für seine Rolle als Komponist George M.Cohan in Yankee Doodle Dandy den Oscar gewann.
Auch in den nächsten Jahren war James Cagney fleissig und war u.a. als FBI Agent, Spion und Westernheld auf der Kinoleinwand present, doch erst 1961 gelang mit Eins, zwei, drei wieder ein großer Erfolg. Seine Darstellung des umtriebigen Coca-Cola Direktors McNamara in West-Berlin ist legendär und gehört mit zum komischsten, was je gefilmt worden ist. In Deutschland kam diese bissige Satire von Billy Wilder seinerzeit gar nicht gut an und wurde erst nach dem Fall der Mauer auch hierzulande zum verdienten Kultfilm.

Erst 1981 spielte James Cagney wieder in einem Film mit. In Milos Formans Ragtime mimte er souverän einen Polizeichef und war sofort wieder in aller Munde.Zwei Jahre später kam noch ein TV Film hinzu (Nick sitzt in der Klemme), doch seine Gesundheit war durch Diabetes und Kreislaufproblemen zu sehr angeschlagen. Am 30.03.1986 starb er auf seinem Landsitz im US-Staat New York an einem Herzanfall. Einer der vielseitigsten Schauspieler Hollywoods verstummte für immer.


"Sitzen machen!"


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Willy Wonka

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AW: James Cagney

Ich habe in den letzten Wochen viel über seine Filme gelesen, aber bislang habe ich noch keinen Film mit ihm gesehen. Generell habe ich noch einen großen Nachholbedarf bei älteren Gangsterfilmen und ich bin gerade erst bei den Bogart-Filme (also dem inoffiziellen Nachfolger von Cagney) und später werde ich mich dann auf jeden Fall noch mit Cagney beschäftigen. Die Filme, die mich am meisten interessieren, sind leider gar nicht in Deutschland auf DVD wie z.B. „Yankee Doodle Dandy". Eine Schande!
 

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Generell habe ich noch einen großen Nachholbedarf bei älteren Gangsterfilmen
Da geht es mir ähnlich. Ich habe zwar vor zig Jahren zwei,drei Filme mit Cagney im TV gesehen, aber frag mich bitte nicht welche. :o
Schon damals ist mir seine Energie besonders aufgefallen aber so richtig in den Fokus ist er bei mir erst,seitdem ich Eins,zwei,drei vor einigen Wochen gesehen habe. Was er da abliefert, ist brillant und von diesem Mann muss ich einfach mehr sehen. Wird aber wohl nicht einfach werden, wenn es noch nicht mal Yankee Doodle Dandy auf DVD gibt. :huh::(
 
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