Zunächst mal Danke an
Willy für die Umwandlung in eine KK! (Ich meine immer, dass hier mehr erwartet wird, um einer KK gerecht zu werden, weshalb ich mich an dieser Front zurückhalte.)
Wird in dem Film eigentlich auch erwähnt, dass die Erbin, die das Bild so sehr wiederhaben wollte, bereits von Beginn an einen Deal mit einem großen Auktionshaus hatte, um das Bild dann zu versteigern sobald sie es hatte? Und wieviele Millionen Österreich über die Jahre in den Erhalt und Restauratino gesteckt hat, was in keinster Weise ersetzt wurde bei der Restitution, obwohl das Bild ohne diese Arbeiten heute ein wertloses Wrack wäre.
Nein, von so einem Deal wird hier nichts gezeigt. Was den Wert anbelangt, so wird eigentlich von ihrer Seite gar nicht vermittelt, dass es ihr um Materielles ging, sondern um den persönlichen Bezug und vor allem das Unrecht, das hinter der Enteignung steht.
Im Film bot Maria Altmann zwischendurch Österreich auch mal an, die Bilder im "Belvedere" zu belassen, wenn man ihr gegenüber lediglich bekannt hätte, dass ihrer Familie ein Unrecht angetan wurde. Darauf wollte man sich aber nicht einlassen.
Auch Investitionen für den Erhalt oder Restaurationsarbeiten, wenn es solche gegeben hat, werden nicht thematisiert. Dazu muss ich aber auch sagen, dass das für mich auch absolut keine Rolle gespielt hätte. Was damals passiert ist, war nicht in Ordnung! Wenn man sich mal vorstellt, wie das ist, wenn jemand an der eigenen Haustür klingelt und einfach alles mitnimmt, was ihm gefällt..... Unfassbar! Und dass man dann 50 Jahre oder länger braucht, um sich mit dem Unrecht befassen zu "dürfen" (es war 1998), ist auch nicht o.k.
Und wird auch erwähnt, dass Bloch-Bauer die Bilder Testamentarisch dem Staat Österreich vermacht hatte mit dem Wunsch, dass ihr Gatte die seinigen Bilder Klimts von ihr ebenfalls dem Staat vermacht?
Im Film wird das so dargestellt, dass es eine solche testamentarische Aussage von Bloch-Bauer gab. Allerdings ergab sich der Erfolg für Maria Altmann in der gerichtlichen Auseinandersetzung daraus, dass Bloch-Bauer gar nichts testamentarisch vermachen konnte, weil sie selbst nachweislich gar nicht die Eigentümerin des Bildes war, sondern deren Ehemann.
Nun ja, ob ein Film immer 100 % authentisch das zeigt, was sich in Wirklichkeit zugetragen hat, weiß man ja nie so genau. Aber ich hatte den Eindruck - nach Sichtung verschiedener Bonus-Berichte auf der BD - dass man hier ziemlich nah dran war. Es wird sogar bestätigt, dass sie gar kein Interesse am materiellen Wert des Bildes hatte. Der Erlös, den am Ende ein Galerist in N.Y. dafür zahlte, wurde weitestgehend wohltätig verwendet. Und nochmal - das Recht liegt hier doch ganz klar auf der Seite der Maria Altmann. Hätten die Nazis die Familie in Ruhe gelassen, würde man darüber gar nicht diskutieren.
Die Geschichte steht im Übrigen stellvertretend für tausende ähnliche Fälle, wobei natürlich dieser Fall aufgrund der Tragweite des künstlerischen Wertes (Klimt) und der Bedeutung für ein Land (Österreich) eine Sonderstellung einnimmt. Vor nicht allzu langer Zeit gab's ja auch den Gurlitt-Fall. Darüber könnte man sicher auch einen Film mit interessanten Hintergründen drehen.....