AW: Der Mann, der zuviel wusste
Der Mann, der zuviel wusste
Bei diesem Thriller aus dem Jahr 1956 handelt es sich um ein Remake des zuvor gedrehtem gleichnamigen Films, welcher im Jahr 1934 erschienen ist. Was allerdings an diesem Remake sehr außergewöhnlich ist, das sowohl das Original als auch das Remake vom gleichem Regisseur stammen nämlich von
Alfred Hitchcock. Eine Art des Remakes bei dem man eigentlich nicht wirklich von einem klassischen Remake sprechen kann, da es sich um eine weiterentwicklung des Filmes durch den selben Regisseur handelt.
Der Film fängt recht belanglos an und wirkt in den ersten Minuten definitiv nicht wie ein Thriller. Aber Hitchcock wäre nicht Hitchcock gewesen wenn er es nicht geschafft hätte diese Tatsache in kürzester Zeit zu ändern. Recht früh bekommt der Zuschauer bereits den Eindruck das gewisse Personen nicht das sind für die sie sich ausgeben. Man befindet sich recht schnell in einer schön verstrickten Story welche später noch größere Außmaße annehmen soll. Die Schauplätze sind wieder sehr gut gewählt, besonders die Szenen in London sind sehr beindruckend. Die komplette Sequenz in der Royal Albert Hall ist einfach phänomenal und sucht auch heute noch seines gleichen!
Erneut stand
James Stewart vor Hitchcocks Kamera. Diesmal an seiner Seite die bezaubernde
Doris Day welche in dem Film zeigte, das sie definitiv auch andere Rollen spielen kann und schön singen kann. Stewart spielt wieder einmal eine komplett andere Rolle als noch zuvor in
Cocktail für eine Leiche und
Das Fenster zum Hof und später in
Vertigo. Wohl ein Grund aus dem Hitchcock so gerne mit ihm zusammengearbeitet hat war seine extreme Wandlungsfähigkeit und die Art wie er es schafft innerhalb der selben Rolle verschiedene Fasetten seiner Figur zu verkörpern ohne das es unglaubwürdig wirkt. Er bleibt dabei immer die Person dessen Charakter er spielt. In diesem Film spielt er einen Arzt der zwar zum Wohle seiner Familie sich in Gefahr begibt, ohne aber wie ein erfahrener Geheimagent oder ähnliches zu wirken. In heutigen Filmen ist es leider häufig der Fall das solche Figuren urplötzlich Fähigkeiten erlangen bzw. gegen ihre Widersacher so agieren als wenn sie ihr Leben lang nichts anderes gemacht hätten. Aber gerade dies macht der Charakter von
James Stewart nicht, was ich angenehm erfrischend empfinde.
Zwar ist
Der Mann, der zuviel wusste nicht Hitchcocks bester Film, aber im Genre vergleich definitiv noch ein guter Thriller. Auch wenn er wahrscheinlich nur Hitchcock Fans gefallen wird, ist er definitiv einen Blick wert!
Wertung:
8/10