Der Ghostwriter

crizzero

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Am Freitag abend angesehen und für absolut spannend empfunden! Toller Film mit starker Besetzung! Von mir gibt es 9 / 10 Punkte!

Kann dir nur vollkommen zustimmen! Auch ich gebe dem Film ebenfalls 9/10 und bin schwer begeistert.

Das ist ein nahezu perfekter Politthriller mit einem unglaublich starken Ewan McGregor. Niemals langweilig, grundsätzlich logisch, stellenweise interpretierbar, erzählerisch konsequent, mit einer höchstpräzisen Regie und einer messerscharfen Optik. Dazu ein Ende, das für mich unerwartet, dann aber wie gemalt daherkam. Einfach extrem hochwertig, was Polanski da abgeliefert hat! :hoch:

Jetzt muss ich schleunigst "Chinatown" und "Der Pianist" nachholen... :)
 

Despair

Filmvisionaer
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AW: Der Ghostwriter

Der Film hat mir gut gefallen, obwohl Politthriller so überhaupt nicht meine Baustelle sind. Doch hier wird man nicht von einer Unmenge anzugtragender Gestalten, die hektisch in antiseptisch wirkenden Büroräumen herumwuseln erschlagen, sondern bekommt nur eine Handvoll Protagonisten und ruhige Bilder vorgesetzt. Streckenweise etwas zu ruhig, der Film kommt manchmal nicht so recht aus dem Quark. Trotzdem war ich jederzeit wach und aufmerksam, was bei Filmen dieses Genres nicht immer der Fall ist.

Zum Ende:
Das hat mir ebenfalls gut gefallen, aber ich frage mich, warum - der insgesamt eher ängstlich wirkende - Ghostwriter Ruth Lang den Zettel hat zukommen lassen. Für den kurzen Triumph, sie durchschaut zu haben? Ob es das wert war..? :D

Ich hätte ja ein zweites Buch geschrieben. "Die einzig wahre Wahrheit über Ruth und Adam Lang" oder sowas in der Art. ;)
 

crizzero

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Zum Ende:
Das hat mir ebenfalls gut gefallen, aber ich frage mich, warum - der insgesamt eher ängstlich wirkende - Ghostwriter Ruth Lang den Zettel hat zukommen lassen. Für den kurzen Triumph, sie durchschaut zu haben? Ob es das wert war..? :D

Das impliziert ja, dass du annimmst, dass sie als CIA-Agentin(!) seine Ermordung in Auftrag gegeben hätte...?

Aber das glaube ich nicht. Ich glaube, dass ihn am Ende die gleichen Leute (also Lang-Gegner) überfahren, die Lang erschossen haben. Denn er hat sich ja vor dessen Anwesen immer der Presse gezeigt. Man wusste ja, wer der Ghostwriter hinter Langs Buch ist. "Sie schreiben für einen Mörder", hat da einer gerufen. Von daher haben die den einfach beschattet und wollten in welcher Weise auch immer einen Moment nach der Feier abwarten, um ihn umzubringen und es wahrscheinlich auch wie einen Unfall aussehen zu lassen. Dass er am Ende letztlich überfahren wird, kommt daher, dass er die Party früher und vor allem alleine verlässt, würde ich sagen. Das Auto parkte ja die ganze Zeit hinten am Straßenrand.
 
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Despair

Filmvisionaer
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AW: Der Ghostwriter

Das impliziert ja, dass du annimmst, dass sie als CIA-Agentin(!) seine Ermordung in Auftrag gegeben hätte...?

Das ist mir genauso durch den Kopf gegangen, ja. Klar, es wäre eine sehr schnell arrangierte Exekution seitens Madame Lang gewesen, aber im Zeitalter des Smartphones... :D Liegt aber wohl hauptsächlich daran, dass mir Mrs. Lang von Anfang an suspekt vorkam. Wer weiß, ob sie nicht etwas mit der Ermordung ihres "geliebten" Gatten zu tun hatte. Oder meinst du, CIA-Agentinnen tun etwas so Verwerfliches nicht..?

*akte x-melodie pfeif*
 

kelte

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AW: Der Ghostwriter

Der Film hat mir gut gefallen, obwohl Politthriller so überhaupt nicht meine Baustelle sind.
wobei so ein Film auch nur funktioniert wenn die Hauptfigur absolut Naiv gezeichnet ist und das Publikum sich darauf einlassen kann. Ich konnte es nicht wirklich und so sind mir etliche Dinge eher unangenehm aufgefallen,- und es lag nicht am Darsteller, wenn der Autor eine Figur so zeichnet muss ein Ewan diesen nunmal auch so spielen, egal wie oft einer wie ich sich dabei fragt "ist der jetzt wirklich so blöd?...
 

crizzero

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Also ich fand den Ghostwriter sehr investigativ, vorsichtig und kritisch. Naiv habe ich ihn nicht erlebt.

Klar, es wäre eine sehr schnell arrangierte Exekution seitens Madame Lang gewesen, aber im Zeitalter des Smartphones... :D

Nee, passt für mich nicht. Das wäre ein wirklich schneller Anruf gewesen... :D
Ich sehe es so, wie oben beschrieben.

Oder meinst du, CIA-Agentinnen tun etwas so Verwerfliches nicht..?

Nee, nee... das mag schon vorkommen. Ich glaube aber, dass die CIA nur an Langs fragwürdiger Politik interessiert war und deshalb eine Spionin einschleusen wollte, die seine Machenschaften etwas aufklären kann.
 

Despair

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AW: Der Ghostwriter

wobei so ein Film auch nur funktioniert wenn die Hauptfigur absolut Naiv gezeichnet ist und das Publikum sich darauf einlassen kann. Ich konnte es nicht wirklich und so sind mir etliche Dinge eher unangenehm aufgefallen,- und es lag nicht am Darsteller, wenn der Autor eine Figur so zeichnet muss ein Ewan diesen nunmal auch so spielen, egal wie oft einer wie ich sich dabei fragt "ist der jetzt wirklich so blöd?...

Merke - niemals mit der Frau des Chefs ins Bett steigen. :D

Die letzte Route eines höchstwahrscheinlich Ermordeten mit demselben Auto zu absolvieren... hm, ich hätte mir eher ein Taxi genommen. ;) Oder gleich am Anfang, als er eine Presseerklärung für seinen neuen Boss raushaut - ja, ein wenig naiv war er schon. Und ein wenig ängstlich. Aber eben auch zu neugierig, um die Sache ruhen zu lassen.
 

crizzero

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Hä? Also naiv heißt doch leichtgläubig und blauäugig. Aber wo hat er denn Dinge geschluckt, die ihm vorgesetzt wurden? Er hat doch alles hinterfragt und recherchiert...?!

Das Auto musste er doch nehmen, weil darin das (eingebaute) Navi war, welches die letzte Route gespeichert hatte. Ich fand das clever und nicht blauäugig. Er musste doch diese Risiken eingehen, um herausfinden zu können, wohin ihn dieser Weg führen würde. Und dann war das ja letztlich auch das entscheidende Puzzleteil...

Ich fand es gerade so gut, dass er nicht so naiv war und ihr werft ihm genau das vor?! Ich verstehe das nicht. Kann man einen Protagonisten so unterschiedlich wahrnehmen? :huh:
 
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Despair

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AW: Der Ghostwriter

Das Auto musste er doch nehmen, weil darin das (eingebaute) Navi war, welches die letzte Route gespeichert hatte. Ich fand das clever und nicht blauäugig. Er musste doch diese Risiken eingehen, um herausfinden zu können, wohin ihn dieser Weg führen würde. Und dann war das ja letztlich auch das entscheidende Puzzleteil...

Er hätte sich doch einfach das eingespeicherte Ziel der zuletzt gefahrenen Route anzeigen lassen können. Bei einem BMW-Navi wird das doch wohl möglich sein. Wäre der Spannung aber etwas abträglich gewesen. ;)

Ich fand es gerade so gut, dass er nicht so naiv war und ihr werft ihm genau das vor?! Ich verstehe das nicht. Kann man einen Protagonisten so unterschiedlich wahrnehmen? :huh:

Naja, der größte Naivling der Welt war er nun auch nicht. Er war halt manchen Personen gegenüber etwas zu vertrauensselig. Zum Beispiel Rycart gegenüber, dem er ohne zu zögern sein Hotel samt Zimmernummer preisgibt, obwohl er ihm nicht sicher trauen kann.
 

kelte

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AW: Der Ghostwriter

Despair postet grad meine Gedanken und @crizzo,- natürlich nimmt jeder einen Protagonisten unterschiedlich war. Was ja nicht heißt oder bedeuttet das du, ich oder Despair keine ahnung von Filmen haben :)
 

crizzero

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Er hätte sich doch einfach das eingespeicherte Ziel der zuletzt gefahrenen Route anzeigen lassen können. Bei einem BMW-Navi wird das doch wohl möglich sein. Wäre der Spannung aber etwas abträglich gewesen. ;)

Ja, aber das war dann doch (begrifflich gesehen) draufgängerisch und risikofreudig, aber nicht naiv oder? ;)

Naja, der größte Naivling der Welt war er nun auch nicht. Er war halt manchen Personen gegenüber etwas zu vertrauensselig. Zum Beispiel Rycart gegenüber, dem er ohne zu zögern sein Hotel samt Zimmernummer preisgibt, obwohl er ihm nicht sicher trauen kann.

Gut, das war wirklich naiv. Ok, das kann man gelten lassen.

natürlich nimmt jeder einen Protagonisten unterschiedlich war. Was ja nicht heißt oder bedeuttet das du, ich oder Despair keine ahnung von Filmen haben :)

Nee, das wäre auch undenkbar. :D
 
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