Das Grauen kommt um 10

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Amras

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Gesamtübersicht aller Kritiken zu Das Grauen kommt um 10:

#12 02.06.2025 deadlyfriend

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#13 06.06.2025 deadlyfriend

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Unbekannter Anrufer:

#02 06.12.08 Vince
 
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Amras

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AW: Unbekannter Anrufer

Kritik von Vince

Unbekannter Anrufer

Die allgemein gehaltenen "Scream"-Duplikate sind inzwischen alle verheizt, da beginnt Hollywoodland, sich die einzelnen Szenen von Cravens Genre-Revival vorzunehmen. "Unbekannter Anrufer" ist doch tatsächlich nichts anderes als die berühmte Eröffnungsszene aus "Scream" mit Drew Barrymore, ausgewalzt auf Spielfilmzeit! Und mehr passiert da NÜSCHT!
Ich erinnere an "Day of the Tentacle", den Nachfolger des berühmten Point 'n' Click-Adventures "Maniac Mansion": da konnte man in ein Zimmer gehen und an einem Computer den Vorgänger "Maniac Mansion" komplett durchzocken. Ein Spiel im Spiel - warum auch nicht, "MM" verbraucht ja auch nicht viel Speicherplatz. Genauso wenig wie "Unbekannter Anrufer", der MS DOS-Demo-Prototyp zu "Scream"... gefällt nur durch die hübsche Glasbehausung. Immerhin, da würde man doch gerne wohnen...
4/10, mit viel Wohlwollen...
 

Travis

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AW: Unbekannter Anrufer

Das Original hieß "When A Stranger Calls" von Regisseur Fred Walton, dem wir übrigens den ganz netten "Aprils Fool Day" (dt. Verleihtitel: Die Horror-Party) zu verdanken haben.
"When A..." wurde sogar 4 Jahre später noch mit einem extrem schlechten Sequal bedacht: "When A Stranger Calls Back" (dt. Verleihtitel: Stimme der Dunkelheit), Regie ebenfalls Fred Walton.

Im direkten Vergleich unterliegt "Unbekannter Anrufer" dem Original "Das Grauen kommt um 10" mehr als deutlich. Was schon viel besagt, da Waltons Original schon nicht zu den Überfliegern des Genres zu zählen ist. Doch Walton schaffte es zumindest, solide Spannung und sogar etwas Abwechslung in die eher eintönige Szenerie zu bringen und das magere Grundthema spannungsmäßig wenigstens bis zum Anschlag auszureizen. All das gelingt dem elend langweiligen "Unbekannter Anrufer", im direkten Vergleich, nicht einmal im Ansatz. Für mich war es das überflüssigste und monotonste Remake der derzeitigen Horror-Remakewelle. Wesentlich unerträglicher noch, als das Fog-Remake. Und das heißt was. Von mir eine 2/10 und das auch nur, da ich mir die 1/10 für andere Dinge aufsparen muß.
 

SAB

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AW: Unbekannter Anrufer

Für mich war es das überflüssigste und monotonste Remake der derzeitigen Horror-Remakewelle. Wesentlich unerträglicher noch, als das Fog-Remake.

Kenne zwar das Remake zu "The Fog" nicht, aber das kann ich nicht glauben! Mich hat der Film sogar noch angemessen unterhalten! Klar gibt es hier Klischees am laufenden Band und man hat wirklich jede noch so angedeutete Handlungsweise schon tausendfach irgendwo anders (und vermutlich auch besser) gesehen, trotzdem hat der Film eine gewisse Hochglanzoptik und dazu noch eine "süße" Hauptdarstellerin, die zu gefallen weiß! Für mich ist der Film sogar besser als "Final Destination 3"!

Von mir 5,5 / 10 Punkte!
 

Travis

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AW: Unbekannter Anrufer

Kenne zwar das Remake zu "The Fog" nicht, aber das kann ich nicht glauben!
Dann kannst du dir das Fog-Remake auch ganz entspannt ansehen und dich dort über die identischen Zusätze wie bei "Unbekannter Anrufer" erfreuen. Gilt natürlich nur dann, wenn du das Original nicht kennst oder es gar noch liebst. Dann solltest du die Finger davon lassen.
 

kelte

Filmvisionaer
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AW: Unbekannter Anrufer

nönönö
besser als Final Destination 3 ist der nicht, denn Final Desti hat noch ein paar nette Splattermomente zu bieten während Unbekannter Anrufer absolut nix hat. Ich finde den sogar schlimmer als The Fog Remake (der bei mir auf nette 4 Punkte kommt)
:)
 
S

stanleydobson

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AW: Unbekannter Anrufer

unbannter film war einer der langweiligsten filme für mich
 

SAB

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AW: Unbekannter Anrufer

Ich glaube ihr habt alle einen anderen Film als ich gesehen!;)
 

Willy Wonka

Locationscout
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AW: Unbekannter Anrufer

Entweder ist es ziemlich mutig oder sehr dumm einen Film in der Post-Scream-Ära zu entwickeln, der die Konstellation des Scream-Prologs auf einen kompletten Spielfilm ausdehnt. Doch Regisseur Simon West bzw. die die Drehbuchautor Jake Wade Wall verlassen mit „Unbekannter Anrufer“ sozusagen das Terrain des demontieren Slasher-Films und begeben sich zu dessen Wurzeln – dem Stalker-Film. Damit gehört der Film nicht dem typischen Filme aus dem Fahrwasser des Scream-Erfolgs an, die sich dadurch auszeichneten, dass sie immer mehr präsentieren wollten, sondern er besticht durch eine Reduktion und der Forcierung auf Spannung durch Nichtwissen. Dass der Film dennoch Klischees bedient, vorhersehbar ausgefallen ist und die Akteurin einige Handlungen vollzieht, die für den aufgeklärten Zuschauer natürlich als „hohl“ klassifiziert werden, müssen eben als eingeschriebene Gesetze des Genres hingenommen werden.

Für mich stellt der Film in dieser Hinsicht eine Überraschung dar, denn ich hätte nicht damit gerechnet, dass der Film so wenig Slasher-Elemente besitzt. In den Film ist nicht eine Hinrichtung zu sehen, in der inneren Handlung des Films sterben nur zwei Personen und sonst setzt der Film einzig auf die evozierte Spannung durch das Alleinsein und die ständigen Anrufe. Hinzu kommt ein Täter, der überhaupt keinen Hintergrund bekommt und keinem Motiv folgt! Die Erläuterungen eines Motivs wurde innerhalb der „Scream-Trilogie" sowieso schon ad absurdum geführt. Während der Sichtung war mir aber auch nicht bewusst, dass es sich bei diesem Film auch um ein Remake handelt. Daher kann es gut möglich sein, dass mit der Kenntnis des Originals, dass Remake auf jeden Fall eine anderen Betrachtungswinkel bekommt und dadurch schlechter bei mir abschneiden würde.

Spannung, Angst oder ähnliches empfinde ich bei Slashern bzw. Stalker-Filmen sowieso schon lange nicht mehr, aber da ich erst vor kurzem mich weiter mit der Geschichte des Slashers befasst habe und dessen Entwicklungen, ist es für mich bei diesem Film sehr interessant gewesen, die theoretischen Erkenntnisse in der Praxis zu sehen und versuchen kontextuell sowie historisch verorten.
 

SAB

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AW: Unbekannter Anrufer

Endlich jemand, der dem Film auch etwas abgewinnen konnte!:)
Sehr gute Kritik mit interessanten Ausführungen!:hoch:
 

Der müde Joe

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AW: Unbekannter Anrufer

Ich bin mir gerade gar nicht so sicher ob ich den Film überhaupt gesehen habe, zumindest hab ich kein Bild vor Augen.
Aber das Original, "Das Grauen kommt um 10", habe vor gut 10 Jahren mal im TV gesehen und kann mich bis heute noch genau daran erinnern... zumindest an die grandiosen ersten 20 Minuten. Danach wurde es etwas zäh aber wenn man durchhält dann wird man wieder mit einem guten Finale belohnt.
Ich würde den Film gerne mal wieder sehen, aber leider ist er meines Wissens noch nicht auf DVD veröffentlich worden :uff:
 

deadlyfriend

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Das Grauen kommt um 10

Jill hat eine Stelle als Babysitterin angenommen und passt auf die Kinder von Doktor Mandrakis auf. Der erwartet ruhige Abend wird allerdings ständig durch das Telefon unterbrochen. Ein seltsamer Anrufer meldet sich wiederkehrend. Die eingeschaltete Polizei glaubt zunächst an einen harmlosen Spinner und schafft es sie ein wenig zu beruhigen, bis sie bei einem weiteren Anruf feststellt, dass sie nicht nur angerufen, sondern auch beobachtet wird.

Als ich „When a stranger calls” in jungen Jahren erstmalig sah, brachte mich der Film komplett zum Schlottern und versetzte mich in Panik. Natürlich ist das Sujet heutzutage bekannt, aber damals eben nicht wirklich, auch wenn es bereits Vorläufer gab. Sogar von Regisseur Fred Walton selbst, da er bereits 1977 den Einstieg in den Film, als Kurzfilm drehte. Deshalb kann ich nicht ganz nachvollziehen, warum man dem Film ein „Halloween-Fahrwasser“ unterstellt, wie auch im Booklet von Nando Rohner geschehen. Das passt weder inhaltlich noch inszenatorisch. Erstens hat Michael Myers nicht gerade ein Faible für ausufernde Telefongespräche und Zweitens ist das absolut kein „Stalk and Kill“ Slasher. Aber genau durch diese Erwartungshaltung reduziert man den Film leider immer noch auf den zugegebenermaßen unglaublichen Einstieg in den Film und auch sein Finale. Passierte mir in der Jugend allerdings auch, da nach den ersten 25 Minuten der eigene Puls, der sich komplett auf Anschlag befand, wieder in ruhigere Dimensionen glitt. Aus heutiger Sicht empfinde ich das völlig anders. Der mittlere Teil des Films gefällt mir inzwischen genau so gut wie der Rest. Die Charakterisierung des geistig gestörten Mannes finde ich absolut hervorragend und zusätzlich ist die Atmosphäre des hoffnungslosen New York einfach ganz stark umgesetzt. Großartig ist auch die Musik von Dana Kaproff, die für eine wirklich unheilvolle Untermalung und eine ganz eigene Stimmung sorgt. Für mich ist dieser Part absolut großartig, was auch am wirklich fantastischen Spiel von Tony Beckley liegt, der dem Psychopathen eine Menge zu seiner zerrissenen Figur mitgibt. Auch wegen dieser eindrucksvollen Performance, ist „When a stranger calls“ eben ganz weit weg von einem maskierten Killer der Teenies jagt. Leider ist Tony Beckley kurz nach den Dreharbeiten gestorben.

Die erneute Sichtung des Films, kam tatsächlich durch meine Brian De Palma Retrospektive zu Stande, da mir der zweite Hauptdarsteller, Charles Durning, durch seine Arbeiten mit De Palma, den Film wieder in Erinnerung rief. Er spielt nämlich einen ehemaligen Polizisten, der nun als Privatdetektiv versucht den brandgefährlichen Geisteskranken unschädlich zu machen. Ich finde den Film wirklich großartig mit seiner Mischung aus Hochspannungsthriller und Psychodrama. Er schrammt eigentlich nur ganz knapp an der Höchstwertung vorbei, da zwei wichtige inhaltliche Sprünge, nicht sorgfältig ausgearbeitet wurden und man an diesen Stellen etwas mehr Hintergrund für die Nachvollziehbarkeit benötigt hätte. Deswegen wirkt es an diesen zwei Stellen etwas gestückelt.
Im Jahr 2006 gab es auch ein Remake, welches den Titel „Unbekannter Anrufer“ trägt. Das ist aber eigentlich kein Remake von „Das Grauen kommt um 10“, sondern eher ein Remake des Kurzfilms „The Sitter“, den Fred Walton eben 2 Jahre vorher drehte. Allerdings hat man beim Remake diese 20 Minuten auf über 80 Minuten aufgeblasen. Der deutsche Name ist übrigens mal wieder äußerst seltsam, da hier um 10 rein gar nichts passiert.

Für jeden Thriller-Freund, der auch gerne etwas mehr Tiefgang mag, eine absolute Empfehlung! Beginn und Finale ziehen einem die Schuhe weg und der Mittelteil ist so großartig geschrieben, dass einen die Figuren am Ende nachdenklich zurücklassen, sofern man ein wenig Empathie mitbringt.
 
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deadlyfriend

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Stimme der Dunkelheit

In den ersten Minuten wähnen wir uns in einem 1:1 Remake von „Das Grauen kommt um 10“. Das betrifft allerdings wirklich nur den kurzen Beginn, weshalb wir uns dort wahrscheinlich in gewohntem Terrain „wohlfühlen“ sollen. Hier fühlt man sich aber ganz und gar nicht wohl. Nach 3 Minuten klingelt das Telefon, was wir natürlich bereits kennen, doch diesmal ist niemand dran. Wir warten auf den nächsten Anruf, doch nun klopft es an der Tür. Ein Mann steht draußen und schildert eine Panne. Er bittet zugleich um Einlass, um seinen Automobilclub anzurufen. Die wird doch nicht so blöd sein…….Nein, ist sie nicht. Sie bietet ihm aber an, dort anzurufen und schreibt sich die Daten auf, doch jetzt funktioniert das Telefon nicht mehr.

Der völlig unterschätzte Regisseur Fred Walton, liefert im Sequel erneut einen unglaublich intensiven Beginn. Auch wenn das Sujet natürlich absolut ähnlich ist, verläuft der Film dennoch völlig anders als sein Vorgänger, weshalb man nie auf der sicheren Seite ist. Ganz im Gegenteil, eher Nägel knabbern und Adrenalin ist angesagt. Auch wenn der Film theoretisch auch eigenständig konsumierbar ist, ist es hervorragend das mit Charles Durning und Carol Kane zwei Darsteller aus dem Vorgänger mit an Bord sind, die eine Verbindung schaffen. Da aber deren Background nur rudimentär angesprochen wird, kann der Film auch für sich alleinstehen. Wenn man den Vorgänger kennt, macht es trotzdem mehr Spaß. Der spärliche Background ist, wenn überhaupt, auch als Manko anzusehen, da der Zuschauer nur sehr wenig über Hintergrunde und Motivationen hinter den Taten serviert bekommt. Auf der anderen Seite, verbleiben aber ja auch in der Realität viele Verbrechen in der Dunkelheit. Liegt also eher im Verlangen des Zuschauers, alles zu erfahren. Ein riesiges Plus ist allerdings erneut die Musik von Dana Kaproff, die dem Film einfach eine unheimliche und gespenstische Atmosphäre verleiht. Zudem ist die Kamera superb und liefert eine Fülle von unheilvollen Setpieces. Hinzu kommt der eingangs erwähnte Regisseur, bei dem klar wird, wie viele hervorragende Filme noch in der Dunkelheit auf uns lauern. Gerade einmal 5 Filme sind von ihm auf Disc erhältlich, der Rest wurde nie veröffentlicht, obwohl die Sachen durchgehend interessant klingen. Dabei ist er wirklich ein Meister darin, mit wenigen Mitteln absolute Hochspannung zu erzeugen. Klar, damit sind natürlich eher die Freunde von kleinen, aber feinen Psychothrillern angesprochen, aber wenn man hierfür ein Faible besitzt, bekommt man mit „When a stranger calls back“ ein richtiges Brett serviert.
 
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