AW: Das finstere Tal
Da nutze ich doch mal die Gelegenheit, meinen Beitrag vom September 2014 hierher zu kopieren

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Langsam erzählter Heimatfilm-Western in österreichisch-deutscher Koproduktion, überhäuft mit 8 Deutschen Filmpreisen, jetzt nominiert als Kandidat für den Auslandsfilm-Oscar.
Wirklich sehr gut gemacht. Man merkt, dass der Regisseur ein Western-Fan sein muss, der offensichtlich Clint Eastwood's Darstellungen des einsamen Reiters/Rächers verehrt. Der Film braucht etwas, bis er richtig in Gang kommt, weiß dann aber zu fesseln. Die Stimmung ist sehr düster. Im Grunde gibt es außer ein paar hämischen Lachern keine Freude oder positive Grundstimmungen, noch nicht einmal vor und während einer Hochzeit. Warum das so ist, kann man aber verstehen, wenn man erfährt, welche Traditionen am Ort vorherrschen.
Die Schusswechsel im letzten Drittel werden teilweise in Zeitlupen-Sequenzen stilisiert und sind nicht gerade zimperlich inszeniert.
Dass FSK 12 bei diesem Film total fehlplatziert ist, wurde ja schon mehrfach im Forum geschrieben. Der Meinung kann ich mich nur anschließen

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Der Score entfaltet mehrmals wuchtige Effekte, die die Bilder passend vertärken. Schöne, dem 19. Jahrhundert angepasste Ausstattung und eine rauhe Naturkulisse.
Nicht schlecht, Herr Specht!
8-9/10