08/15

deadlyfriend

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Gesamtübersicht aller Kritiken zu 08/15:

#02 03.11.2025 deadlyfriend

Gesamtübersicht aller Kritiken zu 08/15 Zweiter Teil:

#03 03.11.2025 deadlyfriend

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08/15

In einer deutschen Kaserne wird man mit Ordnung und Disziplin an den bevorstehenden Krieg ran geführt. Allerdings haben auch einige Vorgesetzte eine Menge Spaß daran Untergebene zu drangsalieren. Abgesehen hat man es vor allem auf den Kanonier Vierbein, den zum Überfluss auch noch die Frau des Hauptwachmeisters Schulz interessant findet. Auch deshalb wir er täglich mehr zum Mobbing-Opfer, bis er fast keinen Ausweg mehr findet. Die Kameraden, allen voran der Gefreite Asch, beginnen ihn zu schützen und auch Fallen sowie Intrigen gegen die Obrigkeit zu spinnen.

Die erste große Rolle von Joachim Fuchsberger, die ihm als Gefreiten Asch auch den Durchbruch verschaffte, basierte auf die gleichnamige Eröffnung der Roman-Trilogie von Hans Hellmut Kirst im Jahre 1954. Die Buchreihe und auch die Filme waren große Publikumserfolge, was zu großen Teilen daran lag, das viele Zuschauer sich selbst in ihrer Rolle als Soldat wieder erkannten. Gleichzeitig der vorherrschende Tenor, dass eben die kleinen Soldaten der Obrigkeit immer ein Schnippchen schlagen können. In der Kritik sind Bücher und auch die Filme nicht durchweg positiv bewertet worden. Dies kann ich aus heutiger Sicht auch durchaus nachvollziehen. Trotz der ernsten Themen wird man hier eher an die Lümmel von der Schulbank erinnert. Die Themen sind eher flapsig und zuweilen überdreht eingesetzt, aber ich kann komplett nachvollziehen, dass diese Art und Weise beim Zielpublikum hervorragend ankam. Wahrscheinlich hatte jeder der in der Bundeswehr war, ebenfalls einen Kameraden wie Vierbein und auch solche Vorgesetzte. Durch diese Tonart des Films, können aber die folgenden sehr ernsten Szenen, nur noch phasenweise überzeugen. Echte Spannung kommt nämlich abhanden und die Kurve bekommt man nicht mehr gänzlich. Dennoch ein unterhaltsames und auch interessantes Stück Filmgeschichte.
 

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08/15 - Zweiter Teil

Der zweite Teil beginnt direkt an der Ostfront im Winter 1941/1942. Dorthin wurden die eingeführten Charaktere zu großen Teilen abkommandiert. Vierbein ist inzwischen Unteroffizier und sogar mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Er bekommt den Auftrag zur alten Kaserne zurückzukehren, um dringend benötigte Funkgeräte zu besorgen. Dort trifft er natürlich auch wieder auf seinen alten Vorgesetzten Schulz, der sich die Beförderung zum Unteroffizier auf seine eigene Fahne und seine Ausbildungsmethoden schreibt. Als er allerdings das eiserne Kreuz entdeckt, ist er vor Neid erfüllt und versucht ihm nun wieder Steine in den Weg zu legen. Unterdessen hat Hauptmann Witterer das Kommando an der Front erhalten, der sich bei den Soldaten schnell unbeliebt macht.

Der zweite Teil bleibt in seiner Stimmung dem Vorgänger treu und man spürt den Krieg im arschkalten russischen Winter kaum. Da ich glücklicherweise nicht vor Ort war, kann ich es nicht beurteilen, ob die Stimmung tatsächlich so war. Im Kontext wirkt es auf den heutigen Zuschauer aber in jedem Fall etwas befremdlich und wenig greifbar. Auch hier geht es eher wieder darum, die Obrigkeit etwas blöd da stehen zu lassen und den Soldaten selbst hevorzuheben. Dies hat im Erscheinungsjahr 1955 prächtig funktioniert aber heute ist das alles etwas schwierig nachzuvollziehen. Das wirklich dramatische Ende erinnert dann allerdings daran, dass das kein Zuckerschlecken war. Vielleicht liefert aber auch genau diese Gegensätzlichkeit die Realität. Ich kann und möchte dies nicht beurteilen. In jedem Fall knüpft der zweite Teil in seiner Ausrichtung und Qualität nahtlos an den Vorgänger an.
 
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