In meinem Himmel

Die wilde 13

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AW: In meinem Himmel

In meinem Himmel

Die vierzehnjährige Susie Salmon (fantastisch:Saoirse Ronan) wird am 6.Dezember 1973 von ihrem Nachbarn Mr.Harvey (beängstigend gut:Stanley Tucci) ermordet.Während ihre Familie trauert und fast zerbricht,landet Susie in eine Art Zwischenwelt vom Diesseits und Jenseits.Es ist ihr eigener Himmel,aus dem sie noch eine gewisse Macht auf die Hinterbliebenen hat,vor allem auf ihren Vater (solide:Mark Wahlberg).So lenkt sie ihn voller Hass und Rachegedanken subtil auf die Spur von ihrem Peiniger,doch das geht zu Lasten seiner Ehe und Familie.Erst als Susie merkt,das sie sich lösen muss von ihren dunklen Gedanken kann ihre Familie auch wieder zusammenfinden.

Jackson gelingt es,einen Spagat zu schaffen zwischen der realen Welt der 70er Jahre und der surrealen Magie von Susies Himmel.
Während die Seventies in erdigen Braun- und Grautönen gehalten sind,das ja eigentlich im Gegensatz zu dieser farbenfrohen Zeit steht,wird Susies Zwischenreich so bunt und im positiven Sinne kitschig gezeigt,wie man es sich von einem Himmel eigentlich nicht vorstellt.Da sind eigentlich eher blasse Pastellfarben bevorzugt.
Dennoch ist diese Zwischenwelt konsequent und zwar aus der Sicht eines frisch veliebten 14-jährigen Mädchens.Und diese Sicht ist nunmal bunt und ja:kitschig. Und diese Bilder,die uns Jackson da präsentiert,sind wirklich unglaublich schön.Wogende Kornfelder,riesige Buddelschiffe havarieren am Strand und andere wundervolle Sequenzen bauen sich auf der Leinwand auf,das man sich nicht sattsehen kann daran.Zum Teil erinnern sie stark an Hinter dem Horizont,ohne diese dabei aber abzukupfern.

Als ich aus dem Kino kam und hier direkt danach meine kurze Meinung schrieb,war ich von diesen Bildern dermaßen erschlagen und begeistert,das ich spontan eine "10" gab. (so ähnlich wie bei Avatar....)
Doch der Film hat neben der sehr gelungen optischen Seite natürlich auch eine inhaltliche und die ist bei näherem Hinsehen leider weniger gelungen.Die Buchvorlage von Alice Sebold kenne ich leider nicht,so das ich "nur" den Film an sich beurteilen kann und da bleiben ein paar Fragen auf der Strecke.Susies Mutter ( leider etwas farblos:Rachel Weisz) lässt ihre Familie plötzlich im Stich und taucht dann wie aus dem Nix wieder auf,die Rolle der Großmutter (klasse:Susan Sarandon) ist amüsant aber eigentlich überflüssig und das Mr.Harvey trotz der gefundenen Beweise ihrer Schwester von der Polizei unbehelligt bleibt trüben das Gesamtbild im Nachhinein.Klar,die Szenen als Susies Schwester die Beweise im Haus des Nachbarn findet und dieser just zu diesem Zeitpunkt heimkehrt sind von beklemmender Spannung,ebenso die Minuten vor der Ermordung Susies,so das man Jackson in inszeniatorischer Sicht keinerlei Vorwürfe machen kann,im Gegenteil.Selten fuhren bei mir die Gefühle so Achterbahn,wie bei In meinem Himmel .
Alles in allem ist Peter Jackson ein toller Film gelungen,der zum Nachdenken anregt,der mit grandiosen Bildern nur so umsichwirft aber leider auch einige (Drehbuch)Schwächen aufweist,so das ich nicht umhin kann,meine Bewertung auf eine 9/10 zu revidieren.
 
Zuletzt bearbeitet:

crizzero

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AW: In meinem Himmel

Eine super Kritik, die mir den Film nur noch schmackhafter macht! :hoch:
Melde mich nochmal ausführlicher, wenn ich drin war.
 

MiriQ

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AW: In meinem Himmel

Klasse Kritik, die ich voll und ganz unterschreiben kann. :hoch:
Ich habe im „Zuletzt gesehen“ auch ein 9/10 vergeben und zwar aus genau den Gründen, die Du angibst - schon erstaunlich. Und der Vergleich zu Hinter dem Horizont - der ist mir bei den Jenseits-Bildern auch in den Sinn gekommen.
Ich fand Stanley Tucci ebenfalls erschreckend gut, so bösartig hab ich ihn noch nie gesehen. Und ja, mich hat es gestört, dass die nervenzerrende Aktion der Schwester am Ende irgendwie nichts gebracht hat.
Nun ja, einmal ein Film, der sich nicht für Rache, sondern für's Loslassen der Vergangenheit entscheidet und damit den Hinterbliebenen eine Chance auf Frieden bietet.
Auf jeden Fall sehenswert.
 

Tony Soprano

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AW: In meinem Himmel

hmmm. das ende habe ich anders in erinnerung... er bekommt doch was er verdient und das von ganz 'alleine' ;)
 

MiriQ

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AW: In meinem Himmel

hmmm. das ende habe ich anders in erinnerung... er bekommt doch was er verdient und das von ganz 'alleine' ;)
Ja schon, aber man denkt sich doch: was, der kommt jetzt davon und schnappt sich die nächste oder was? Natürlich kommt er nicht davon - aber sein Abgang war so „unbemerkt“. Und die Schwester hat unter Lebensgefahr das Buch geholt - eigentlich für nix. Das sind jedenfalls meine ersten Gedanken gewesen.
Aber vielleicht ist ja genau das die Botschaft des Filmes - es geht einfach nicht um Vergeltung, also ist es eigentlich egal, ob er davon kommt, ob das Buch wichtig ist, ob er weiter macht ... hmm - so gesehen ... ist das schon gut verpackt.
 

MiriQ

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AW: In meinem Himmel

Ja, aber Rachegefühle sind nun mal allzu menschlich. Deswegen funktionieren ja auch die ganze Rache-Filme so gut. Von so einem Gefühl lässt man sich nur schwer abbringen, es dauert eine Weile, bis man kapiert, dass Rache nichts bringt.
Je mehr ich darüber nachdenke, desto besser gefällt mir die Botschaft - ich glaub der tendiert doch zur 10 :)
 

Tarantino1980

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Eine super Kritik, die mir den Film nur noch schmackhafter macht! :hoch:
Melde mich nochmal ausführlicher, wenn ich drin war.

Dem kann ich mich nur anschließen. Hat mir auch sehr gut gefallen die Kritik und sie hat mich neugierig auf den Film gemacht. Allerdings weiß ich nicht ob ich es ins Kino schaffen werde, aber auf DVD wird der auf jeden Fall geschaut!
 

Willy Wonka

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AW: In meinem Himmel

Aber vielleicht ist ja genau das die Botschaft des Filmes - es geht einfach nicht um Vergeltung, also ist es eigentlich egal, ob er davon kommt, ob das Buch wichtig ist, ob er weiter macht ... hmm - so gesehen ... ist das schon gut verpackt.

Genau so habe ich es auch gesehen und das hat mich kein bisschen gestört und mehrere Filmen haben bislang in so einer Weise mit der Psyche der Zuschauer gespielt.

Der Film war für mich ein Kunstwerk, welcher in fast in jeder Disziplin perfekt ist, denn Jackson ist ein Perfektionist und es stimmte auch alles. Die traurige Aura des Films, welchen zwischenzeitlich von kleinen humorvollen Passagen unterbrochen worden ist, die Musik, welche hervorragend ausgewählt war und auch die Stimmung der 70er prägnant erfasst hat ohne ein wirklich typisches 70er Jahre-Lied zu spielen, welche man immer im Radio hört, und der Film bot eine sehr abwechslungsreiche und verspielte Montage.

Doch das wirklich Beste am Film waren die zum Teil offensichtliche, aber auch die zum Teil sehr versteckte metaphorische Bildsprache und die sehr vielen Symbole des Films, welche ein Fest darstellen für Zuschauer, welche gerne über einzelne Details des Films nachdenken wollen und sie interpretieren.

Und auch die Figur der Großmutter fand ich überhaupt nicht überflüssig, sondern hat der Familie geholfen als diese in großer Not war. Die Mutter konnte das Familienleben nicht mehr aushalten und musste abschalten und in Ruhe über alles nachdenken. Daraufhin musste die Großmutter, welche wie eine ältere Blanche DuBois wirkt, den Haushalt übernehmen und sich in ganz neuen alltäglichen Dingen bewähren. Das stellt nur einen kleinen Randaspekt des Films dar, aber manch anderen Filmen genügt es für die komplette Handlung eines Films.

Doch einen kleinen Kritikpunkt habe ich an den Film und zwar hätte ich die majestätischen Bilder gerne mit weniger oder besserer Computeranimation gesehen. Es gab Szenen, wo die Künstlichkeit der Bilder zu deutlich wurde und daher hätte ich es mir gewünscht, dass Jackson mehr mit realen Sets gearbeitet hätte. Doch vielleicht sollte diese Künstlichkeit auch nur wieder die „Künstlichkeit“ der Zwischenwelt unterstreichen.
 

Count Dooku

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In meinem Himmel

Der neue Film von Peter Jackson ist wie schon "Die Rückkehr des Königs" und "King Kong" ein ständiger Wechsel von grandiosen und grottigen Szenen. Am Anfang schafft es Jackson noch mich zu packen und für die Geschichte zu begeistern, aber gegen Ende verliert Jackson irgendwo in der Zwischenwelt den roten Faden. Das geht zu Lasten der Charaktere wie z. B. die Mutter von Susie oder dem Mädchen das Geister sehen kann. Die überforderte Großmutter hat imo überhaupt nicht in den Film gepasst und hat sehr dazu beigetragen, dass die Atmosphäre, die Jackson erst gekonnt aufgebaut hat wieder kaputt geht.
Mit dieser Zwischenwelt bin ich auch nicht warm geworden. Die Bilder sind ekelhaft kitschig und wirklich zur Handlung haben die auch nicht beigetragen. Ohne die Szenen hätte die Handlung auch funktioniert.
Die Darsteller machen einen guten Job. Überrascht war ich, dass Mark Wahlberg so überzeugend spielen kann (bis jetzt ist er mir nie positiv aufgefallen). Rachel Weisz spielt auch sehr gut, hat aber zu wenig Screentime. Saorise Roman wirkt auch sehr gut in ihrer Rolle.
Das Beste an dem Film ist der Score von Brian Eno.

Fazit: Ein durchwachsener Film, der zwischen ergreifenden und belanglosen Szenen hin- und herpendelt und dadurch langatmig wirkt. Wenigstens wurde er nicht künstlich auf 3 Stunden aufgebläht wie "King Kong".
 

Willy Wonka

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Die Bilder sind ekelhaft kitschig und wirklich zur Handlung haben die auch nicht beigetragen. Ohne die Szenen hätte die Handlung auch funktioniert.

Ohne die Szenen hätte der Film keine Aussage und die Botschaft wäre nicht deutlich gewesen - der Film wäre belanglos gewesen, denn das Besondere würde fehlen. Außerdem wäre der Film viel zu kurz und daher zu kurzweilig.
Die „Kitschigkeit" ist wieder einmal reine Geschmackssache.

Die Darsteller machen einen guten Job. Überrascht war ich, dass Mark Wahlberg so überzeugend spielen kann (bis jetzt ist er mir nie positiv aufgefallen).

Ich war auch überrascht, aber dennoch hätten es andere Schauspieler besser machen können. Ich denke zum Beispiel an Joaquin Phoenix, welcher auch ursprünglich diese Rolle ausfüllen sollte.
 

Die wilde 13

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Fazit: Ein durchwachsener Film, der zwischen ergreifenden und belanglosen Szenen hin- und herpendelt und dadurch langatmig wirkt.
Für mich war er alles andere als langatmig.Die "kitschigen" Szenen sind natürlich Geschmacksache und man darf natürlich nicht vergessen das es der "eigene" Himmel eines 12 jährigen Mädchen ist. Stell' dir mal z.B. Gonzos hauseigenen Himmel vor,dann sieht die Sache schon anders aus ;)

Ob diese Szenen auf dem TV so wirken wie Kino muss ich auch erst noch abwarten,denn alleine das Buddelschiffszenario ist wie für's Kino gemacht.

Ich war auch überrascht, aber dennoch hätten es andere Schauspieler besser machen können. Ich denke zum Beispiel an Joaquin Phoenix, welcher auch ursprünglich diese Rolle ausfüllen sollte.
Mark Wahlberg war nie besser als in Boogie Nights.Ansonsten immer solide und an einen wie Phoenix wird er niemals rankommen.
 

Count Dooku

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Ohne die Szenen hätte der Film keine Aussage und die Botschaft wäre nicht deutlich gewesen - der Film wäre belanglos gewesen, denn das Besondere würde fehlen. Außerdem wäre der Film viel zu kurz und daher zu kurzweilig.

Ein Film mit der Thematik "ermordetes Kind" wäre nie und nimmer "belanglos" gewesen. Und wegen der Länge: Wenn sich Jackson mehr auf die Charaktere konzentriert hätte, wäre eine angemessene Länge herausgekommen. Rachel Weisz Charakter wurde z. B. kaum beachtet.

Ich war auch überrascht, aber dennoch hätten es andere Schauspieler besser machen können. Ich denke zum Beispiel an Joaquin Phoenix, welcher auch ursprünglich diese Rolle ausfüllen sollte.

Phoenix hatte in dem Film Ein einziger Augenblick eine thematisch ähnliche Rolle gespielt. Gut möglich, dass er so kurz hintereinander das Gleiche machen.

Übrigens hat der Film eine grauenhaften Filmfehler:
Susan Sarandon löscht einen Fettbrand indem sie Wasser darüber gießt. Wenn man bei Fettbränden Wasser draufschüttet gibt es eine sehr hohe Stichflamme, die die Oma gegrillt hätte (was zumindest witzig gewesen wäre).
 

Willy Wonka

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Ein Film mit der Thematik "ermordetes Kind" wäre nie und nimmer "belanglos" gewesen. Und wegen der Länge: Wenn sich Jackson mehr auf die Charaktere konzentriert hätte, wäre eine angemessene Länge herausgekommen. Rachel Weisz Charakter wurde z. B. kaum beachtet.´

Doch das war weit entfernt von der Intention des Regisseurs und vermutlich auch von der Autorin. Und der Tod eines Kindes ist niemals belanglos, aber es gibt schon sehr viele Geschichten, welche den Tod eines Kindes thematisieren und darauf bezog ich mich mit dem Wort „belanglos".

Übrigens hat der Film eine grauenhaften Filmfehler:
Susan Sarandon löscht einen Fettbrand indem sie Wasser darüber gießt. Wenn man bei Fettbränden Wasser draufschüttet gibt es eine sehr hohe Stichflamme, die die Oma gegrillt hätte (was zumindest witzig gewesen wäre).

Das ist mir gar nicht aufgefallen. :huh:
 

Count Dooku

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Doch das war weit entfernt von der Intention des Regisseurs und vermutlich auch von der Autorin.


Bei Jackson hatte ich eher das Gefühl, dass es seine Intention war, den Film Hinter dem Horizont an Bildgewalt zu übertreffen. Ob der Film der Intention der Autorin entspricht sag ich dir sobald ich das Buch gelesen habe.

Und der Tod eines Kindes ist niemals belanglos, aber es gibt schon sehr viele Geschichten, welche den Tod eines Kindes thematisieren und darauf bezog ich mich mit dem Wort „belanglos".

Ach so.
 

Count Dooku

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Doch das war weit entfernt von der Intention des Regisseurs und vermutlich auch von der Autorin.

Das Buch hab ich jetzt fertig gelesen und muss sagen, dass der Film nicht der Intention der Autorin entspricht. Seibold ging es im Buch eher darum die Familie und Freunde von Susie zu zeigen wie sie mit dem Verlust umgehen. Der Himmel wird im Buch nur ab und zu erwähnt und ist ganz anders als die Kitschbilder die Jackson uns da vorsetzt.
 

dax

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Ich kopiere mal mein kurzes Statement aus dem "zuletzt gesehen Container" hier rein.
Und ja, ich finde auch der Film triefte vor Kitsch.

In meinem Himmel

Düsterer Thriller meets Alice im Wunderland.
Wunderschöne Bilder die, aus meiner Sicht, einfach nicht zur Grundstimmung des Films passen wollen.
Doch, irgendwie passt es schon, aber ich hatte das Gefühl 2 Filme gleichzeitig zu gucken und jeder dieser Filme war irgendwie nur halb vorhanden.
Tolles Bombastkino, aber irgendwie ohne Wirkung.

6/10
 

Tarantino1980

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Dem kann ich mich nur anschließen. Hat mir auch sehr gut gefallen die Kritik und sie hat mich neugierig auf den Film gemacht. Allerdings weiß ich nicht ob ich es ins Kino schaffen werde, aber auf DVD wird der auf jeden Fall geschaut!

Über ein Jahr später hab ich den Film jetzt endlich mal gesehen, wenn auch nur im Heimkino. Ich bin ehrlich gesagt hin und her gerissen. Das gesehene hat mich schon berührt und gefesselt. Aber war es das was ich erwartet hatte von dem Film? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Die Zwischenwelt war schön in Szene gesetzt und man konnte förmlich den Schmerz der Eltern spüren die ihr Kind durch die Willkühr eines Verrückten verloren haben, der übrigens wirklich erschreckend realistisch von Stanley Tucci gespielt wurde. Ich bin wahrlich kein Freund von "Auge um Auge" aber bei der Szene in der Susie´s Vater den Mörder mit dem Baseballschläger verfolgt hat denke ich war ich nicht der einzige der sich gewünscht hat das er ihn erwischt und ihm die Seele aus dem Leib prügelt. Aber da sind wir auch schon wieder bei der Aussage des Filmes. Haben wir es hier mit einem religiösen Film zu tun? Soll uns der Film die Botschaft übermitteln das man erst vergeben und vergessen muss um die nächste Ebene zu erlangen? Ich denke mal ja und genau deshalb hat Jackson wohl auch dieses Ende für den Mörder gewält. Also nicht das übliche das er geschnappt wird und eine gerechten Strafe (aus Sicht des Gesetzes) bekommt, sondern das er eine gerechte Strafe durch gottes Hand erfährt. Wollte uns das der Film sagen? Ich bin mir noch nicht ganz sicher, zumindest war es ein sehr intensiver Film der einen zum Nachdenken anregt.

Wertung: 7/10
 

2moulins

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Jenseits-Filme sind eigentlich überhaupt nicht mein Ding (sowas wie z.B. "Ghost - Nachricht von Sam"). In diesem Fall machte ich eine Ausnahme, weil's von Peter Jackson inszeniert wurde. ("The sixth sense" läuft hier auch außer Konkurrenz - Top-Film !)

Ich finde die Machart sehr interessant und optisch gelungen. Die Darsteller machen allesamt ihre Sache gut. Stanley Tucci, der wirklich wie der geborene Psychopath aus der Nachbarschaft 'rüberkommt, habe ich erst auf den zweiten Blick erkannt. Die Handlung im realen Leben ist ja sehr heftig und wäre allein für sich betrachtet ein Thriller, der stärker an die Nieren gehen würde, als ich es hier tatsächlich empfand. Denn durch die Darstellung der Zwischenwelt wird das Ganze meines Erachtens abgedämpft - will nicht sagen: verharmlost (Das ist genau der Grund, warum ich Jenseits-Filme eher nicht mag).

Die Passagen, als Susan Sarandon den Haushalt übernimmt, fand ich persönlich etwas zu Slapstik-artig und unpassend. Eine total überschäumende Waschmaschine erinnerte mich da eher an "Kevin- allein zu Haus".

Die 70er-Jahre werden gut dargestellt, was sich insbesondere in den Wohnungeinrichtungen, Kleidung und Autos widerspiegelt.

@MiriQ: Dass das Auffinden des Buches im Rahmen einer sehr spannenden Seequenz nicht dadurch zur Genugtuung führt, dass der Täter verhaftet wird, hat mich nicht gestört. Es ist ja auch schlüssig, weil dieser sofort seine Tasche packt und verschwindet. Eher finde ich es (für den Zuschauer, der auf eine umfänglichere Aufdeckung wartet) unbefriedigend, dass es dem Täter gelingt die Leiche des Mädchens auf eine Art zu entsorgen, dasss sie nie wieder gefunden werden kann. So etwas ist ja auch schrecklich für die Eltern.

@Willi Wonka: Typische 70er-Musik war im Soundtrack doch vertreten, allen voran "I hear you knocking" von Dave Edmunds, das - wie ich meine - sogar zweimal ziemlich ausgedehnt verwendet wurde.;) Ich werde mir den Film aber noch ein zweites Mal aufmerksam zu Gemüte führen, denn im Abspann sah ich, dass auch Paul McCartney mit "Another day" vertreten sein soll, was mir gar nicht auffiel, wobei/obwohl ich diesen Song immer toll fand.

@Die wilde 13: Schöne Kritik!

gute 8/10
 
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