AW: The Life and Death of Peter Sellers
Gerade zum ersten Mal gesehen, und nach den teils eher mäßigen Kritiken überzeugte mich der Film dann doch auf seine ganz eigene Art. Da gibt es so viele Punkte, die mir gefallen haben. Augenscheinlich nur Kleinigkeiten, wie z.B. die ganzen Perspektivwechsel, das feine Spiel mit den Meta-Ebenen (natürlich alle gesteuert von Sellers persönlich), oder Szenen, die ihre ganz eigene Wirkung entfalten und dadurch im Gedächtnis bleiben.
Nüchtern betrachtet mangelt es dem Film dann aber an Konsequenz. Die Drogengeschichten werden viel zu nebensächlich dargestellt, so wie einige andere eher unrühmliche Geschichten rund um Peter Sellers. Dadurch wird seine Figur, wie Travis völlig richtig anmerkt, viel zu sehr in eine eher achtbare Position gerückt, die so nicht immer haltbar ist. Natürlich kann man nun folgendermaßen argumentieren:
Durch den Aufbau des Filmes, also das Brechen der Handlung, und das darauf folgende Manipulieren der Charaktere durch Sellers persönlich, lassen den Film dann eher durch Sellers Augen sehen. Dem Publikum zeigt er nur die Seiten der Charaktere, die er ihnen zeigen möchte. So schlüpft er, wie in seinen zahlreichen Filmen, in immer wieder neue Rollen aus seinem Bekannten- und Familienkreis und lässt bedeutende Momente mit ihnen durch seine Augen sehen. Bzw. wie er es gerne gesehen hätte. Sein ganzes Leben baute nur auf Rollenspiele auf, und der Mensch hinter diesen Rollen verschwand immer mehr. Und der Film selbst ist genau so aufgebaut.