The Killing Of A Sacred Deer

Tarantino1980

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The Killing Of A Sacred Deer

Der Chirurg Dr. Steven Murphy hat eigetnlich alles wovon viele träumen. Eine schöne Ehefrau, zwei gesunde Kinder, einen tollen Job und ein großes Haus. Eigentlich klingt alles sehr gut, wenn da nicht der mysteriöse sechzehnjährige Martin wäre, zu dem Steven ein heimliches väterliches Verhältnis pflegt. Die Geschehnisse nehmen eine unerwartete Wendung, nachdem Martin die Familie von Steven kennenlernt.

Der Regisseur Yorgos Lanthimos hat mit The Killing Of A Sacred Deer einen phantastischen Film erschaffen. Die Bildkompositionen in Verbindung mit dem sehr intensiven Score sind einfach phänomenal. Im einen Moment bekommt man als Zuschauer eine sehr interessante Kameraperspektive geboten, im anderen Moment wechselt das Bild wieder in den üblichen Look eines Spielfilms. Der Film brilliert durch langsame Kamerafahrten, tolle Bilder und einer zum Teil sehr kühlen, teils aber auch sehr dichten und spannenden Atmosphäre. Es ist schwierig den Film eine Kategorie zuzuordnen. Der Film besitzt typische Thriller Elemente, aber auch das Drama und stellenweise sogar das Horror Genre werden von Yorgos Lanthimos hier bedient, ohne das der Film zusehr in die eine als in die andere Richtung schwenkt.

Der Cast ist auch hervorragend gewählt. Colin Farrell und Nicole Kidman harmonieren wundervoll zusammen, obwohl beide hier eher athypische Rollen verkörpern. Am ehesten kam mir so eine Darstellung noch von Nicole Kidman bekannt vor, aber Colin Farrell habe ich in so einer Rolle noch nie gesehen und ich muss sagen, beide haben mir in dem Film sehr gut gefallen! Aber auch zu erwähnen sind hier die tollen Jungdarsteller. Allen voran natürlich Barry Keoghan. Der im richtigen Leben bereits fünfundzwanzigjährige verkörpert hier sehr glaubhaft den sechzehnjährigen Martin, den von Anfang an etwas sehr mystisches umgibt. Aber auch die fünfzehnjährige Raffey Cassidy die hier die Tochter von Steven spielt und der elfjährige Sunny Suljic, der hier Steven´s Sohn Bob verkörpert, haben wirklich einen tollen Job gemacht. Beide spielen sehr intensiv und ziehen einen in ihren Bann. Hier hat Yorgos Lanthimos wirklich alles aus seinem Cast herrausgeholt.

Mich hat dieser Film schwer beeindruckt. Er ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass es auch aktuell noch viele tolle Film gibt, weit weg von dem sonst so üblichen Einheitsbrei den wir leider aktuell viel zu häufig aus Hollywood präsentiert bekommen. Yorgos Lanthimos zeigt mit seinem Werk, dass man nicht zwangsläufig Millionen Dollar für bombastische CGI Effekte ausgeben muss, nur um einen tollen Film zu drehen. Ganz im Gegenteil! Seine ruhige Art der Inszenierung und seine teils schon sehr theatralische Darstellung einzelner Einstellungen bzw. Szenen im Film haben mir sehr gut gefallen. Es passte sowohl zum Film, als auch zu dem Thema des Films. Freunde von Regisseuren wie Darren Aronofsky, Nicolas Winding Refn oder Terrence Malick sollten hier definitiv einen Blick riskieren. Wer jedoch mit diesen Regisseuren nichts anfangen kann, sollte sich nicht von Castmitgliedern wie Colin Farrell oder Nicole Kidman anziehen lassen und einen großen Bogen um The Killing Of A Sacred Deer machen. Ich bin jedoch froh diesen Film in der Sammlung zu haben!

Wertung: 9/10
 

2moulins

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Selten habe ich so viele 1/10-Bewertungen neben einigen 9-10/10-Wertungen wahrgenommen wie in diesem Fall (siehe IMDb), wobei die 1-er überwiegen. Das hielt mich nicht davon ab, den Film zu erwerben und anzusehen. Nicht zuletzt wegen Deiner KK. Ich wollte einfach wissen, wie er auf mich wirkt.

Leider muss ich sagen, dass ich ihn wohl nicht verstanden habe. Was hier surreal, Traum oder Wirklichkeit war und was letztendlich der Film aussagen will, entzieht sich mir völlig. Die Spannung, die ich zweifellos verspürte, war überwiegend der Frage geschuldet, um was geht‘s tatsächlich und was ist die Botschaft ?, die sich am Ende (hoffentlich) offenbart. Aber es zeigte sich nix.

Vielleicht kannst Du mir das Ganze bei Gelegenheit mal erklären.
 
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Tarantino1980

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Selten habe ich so viele 1/10-Bewertungen neben einigen 9-10/10-Wertungen wahrgenommen wie in diesem Fall (siehe IMDb), wobei die 1-er überwiegen. Das hielt mich nicht davon ab, den Film zu erwerben und anzusehen. Nicht zuletzt wegen Deiner KK. Ich wollte einfach wissen, wie er auf mich wirkt.

Schade, es tut mir sehr leid das Dir der Film nicht gefallen hat. Ich hätte es mir bei Dir sehr gut vorstellen können das er bei Dir genauso gut zündet, wie er es bei mir getan hat!

Leider muss ich sagen, dass ich ihn wohl nicht verstanden habe. Was hier surreal, Traum oder Wirklichkeit war und was letztendlich der Film aussagen will, entzieht sich mir völlig. Die Spannung, die ich zweifellos verspürte, war überwiegend der Frage geschuldet, um was geht‘s tatsächlich und was ist die Botschaft ?, die sich am Ende (hoffentlich) offenbart. Aber es zeigte sich nix.

Vielleicht kannst Du mir das Ganze bei Gelegenheit mal erklären.

Ich muss hier, vielleicht auch um andere potentiale Interessenten etwas abzuholen, wohl nochmal deutlich machen, dass meine hohe Wertung viel davon beeinflusst wurde, dass mich die Art der Inszenierung, die wundervoll photographierten Bilder, interessante Kamerawinkel und nicht zuletzt die kompromisslose Darstellung einzelner Geschehnisse komplett abgeholt haben. Natürlich bin ich mir auch bewusst, dass dies stellenweise auch sehr, vielleicht auch für den ein oder anderen Zuschauer zuviel, träge Fortführung einer in der Tat sehr dünnen Story, auch als anstrengend bzw. inhaltslos hingestellt werden könnte. Ich bin ehrlich, zu großen Teilen des Filmes war ich so überwältigt von den Bildkompositionen, dass sich mir die Frage des Warums teilweise garnicht mehr gestellt hatte.

Aber um Deine letzte Frage zu beantworten ich persönlich sehe den Film tatsächlich eher als Gleichniss, als eine klassische Geschichte die erzählt wird. Das einzige das an diesem Film faktisch ist, ist die Tatsache, dass Dr. Steven Murphy zu dem Zeitpunkt als er Martin´s Vater operierte diese OP unter Alkoholeinfluss getätigt hatte, offenbar zu dem Zeitpunkt sogar ein starkes Alkoholproblem hatte, und somit Martin´s Vater wahrscheinlich überlebt hätte, wenn er nüchtern und somit im Vollbesitz seiner chirurgischen Möglichkeiten gewesen wäre. Aber dem wahr nicht so. Und dann kommt halt die Stelle wo der Film, meiner Meinung nach, eher als Gleichniss zu sehen ist. Ob man den bieblichen Ansatz nun wählt (Altes Testament Auge um Auge) oder ob man das häufig zitierte Schicksal/ausgleichende Gerechtigkeits Beispiel bemüht, fakt ist die Aussage ist die, dadurch das Martin durch diesen mutwilligen Fehler von Steven seinen Vater und Martin´s Mutter Ihren Ehemann verloren hat, das dies nun seinen Tribut ordert, indem Steven aus seinem perfekten Leben gerissen wird und sich entscheiden soll, welches seiner Familienmitglieder er opfert, damit alle anderen weiter überleben können.

Oder um es anders auszudrücken wäre es ein Mainstream Hollywood Film gewesen, hätte die Story auch so aussehen könnten das ein mysteriöser Mörder nach und nach die Familie von Steven auslöscht und sich der Zuschauer den ganzen Film über fragt wer dahintersteckt und vorallem warum dies geschieht weil Steven doch niemanden was getan hat. Und zum Ende des Filmes würde sich dann herrausstellen, dass es Martin war dessen Vater auf Grund der Alkoholsucht von Steven auf dem Operationstisch ums Leben kam und er Rache wollte, da Steven ja offenbar ohne Bestrafung davon kam. Also man bekam jedenfalls keinen Hinweis das es ein Gerichtsverfahren oder ähnliches gab. Er hatte auch noch weiterhin den gleichen Job, war ein angesehener Arzt und keiner wusste offenbar von seinem Alkoholproblem, oder es wurd stillschweigend vertuscht, da das Krankenhaus keinen Skandal wollte.

Vom Grundsatz her die selbe Aussage, aber zwei vollkommen unterschiedliche Herangehensweisen dem Zuschauer das Thema zu vermitteln. Ich bin mir sogar sicher das die letztgenanntere Variante den Film hätte für ein viel breiteres Publikum hätte zugänglich gemacht hätte. Da schließe ich Dich jetzt nicht mit ein, da ich ja sehr gut weiß das Du auch sehr wohl ein Freund von Arthouse Filmen bist und Dich auch für Kunstfilme begeistern kannst! Daher denke ich einfach, das Dir hier die Art des Regisseurs wohl nicht so zugesagt hat, bzw. Dir seine Bildkompositionen nicht so gefallen haben. So geht es mir übrigens mit Terrence Malick Filmen. Ich schätze Ihn sehr als Regisseur der sein Handwerk perfekt versteht, der auch einen ganz einen Stil hat, dieser mich aber nur sehr selten abholt. Wie bei allem ist es halt Geschmackssache und ich könnte mir halt vorstellen das es Dir da wohl mit der Art von Yorgos Lanthimos so geht. Ich für meinen Teil habe The Killing Of A Sacred Deer zum Anlass genommen um mich mehr mit ihm zu beschäftigen. Da werden bestimmt noch einige Filmperlen für mich dabei sein. The Lobster und Dogtooth werde ich bald eintüten.

Aber zurück zu diesem Film hier. Ich denke einfach dieser Film ist bewusst so konzipiert worden wie er ist. Man wollte hier keine Story im eigentlichen Sinne dem Zuschauer näher bringen, sondern vielmehr den Zuschauer selbst entscheiden lassen wie er das Gesehene interpretiert und verarbeitet.
 

2moulins

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Zunächst mal vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für diese ausführliche Stellungnahme und Erläuterung genommen hast! :hoch:

Schade, es tut mir sehr leid das Dir der Film nicht gefallen hat. Ich hätte es mir bei Dir sehr gut vorstellen können das er bei Dir genauso gut zündet, wie er es bei mir getan hat!

Ja, ich hätte mir auch gut vorstellen können, dass er bei mir zündet. Deshalb ließ ich mich von den vielen negativen Meinungen, die man so findet, nicht abhalten. Auf jeden Fall hat er bewirkt, mich weiter mit dem Film zu befassen. Gerne würde ich mehr hinter das Gesehene steigen, um das Ganze besser deuten zu können. Es ist auf keinen Fall ein Film, den ich als Blindgänger einordne und sofort vergessen will.

Ich muss hier, vielleicht auch um andere potentiale Interessenten etwas abzuholen, wohl nochmal deutlich machen, dass meine hohe Wertung viel davon beeinflusst wurde, dass mich die Art der Inszenierung, die wundervoll photographierten Bilder, interessante Kamerawinkel und nicht zuletzt die kompromisslose Darstellung einzelner Geschehnisse komplett abgeholt haben. Natürlich bin ich mir auch bewusst, dass dies stellenweise auch sehr, vielleicht auch für den ein oder anderen Zuschauer zuviel, träge Fortführung einer in der Tat sehr dünnen Story, auch als anstrengend bzw. inhaltslos hingestellt werden könnte. Ich bin ehrlich, zu großen Teilen des Filmes war ich so überwältigt von den Bildkompositionen, dass sich mir die Frage des Warums teilweise garnicht mehr gestellt hatte.

Das kann ich gut nachvollziehen. Für mich haben solche Aspekte (Bilder, Kamerawinkel ....) auch einen wesentlichen Anteil an der Wirkung eines Filmes. Ich kann dann auch über andere Defizite schon mal hinwegsehen. Dennoch stellte ich mir die Frage "Warum?" natürlich schon einige Male. Ich fand die eigentliche Grundstory, die ja schon erkennbar ist, noch nicht mal "dünn", anstrengend dagegen schon ;).

Aber um Deine letzte Frage zu beantworten ich persönlich sehe den Film tatsächlich eher als Gleichniss, als eine klassische Geschichte die erzählt wird. Das einzige das an diesem Film faktisch ist, ist die Tatsache, dass Dr. Steven Murphy zu dem Zeitpunkt als er Martin´s Vater operierte diese OP unter Alkoholeinfluss getätigt hatte, offenbar zu dem Zeitpunkt sogar ein starkes Alkoholproblem hatte, und somit Martin´s Vater wahrscheinlich überlebt hätte, wenn er nüchtern und somit im Vollbesitz seiner chirurgischen Möglichkeiten gewesen wäre. Aber dem wahr nicht so. Und dann kommt halt die Stelle wo der Film, meiner Meinung nach, eher als Gleichniss zu sehen ist. Ob man den bieblichen Ansatz nun wählt (Altes Testament Auge um Auge) oder ob man das häufig zitierte Schicksal/ausgleichende Gerechtigkeits Beispiel bemüht, fakt ist die Aussage ist die, dadurch das Martin durch diesen mutwilligen Fehler von Steven seinen Vater und Martin´s Mutter Ihren Ehemann verloren hat, das dies nun seinen Tribut ordert, indem Steven aus seinem perfekten Leben gerissen wird und sich entscheiden soll, welches seiner Familienmitglieder er opfert, damit alle anderen weiter überleben können.

Ja, diese Grundstory und den Rachegedanken von Martin habe ich natürlich erfasst. Nachdem anfangs nicht klar ist, welche Beziehung Dr. Murphy zu Martin eigentlich hat, wird ja nach und nach geklärt, wie die Beiden zusammen gekommen sind und was in der Vergangenheit passierte. Dr. Murphy hatte Schuldgefühle und sah eine Art Wiedergutmachung in seiner (anfänglichen) Haltung gegenüber Martin - so z.B. auch die Schenkung einer wertvollen Uhr. Es geht um Schuld und Sühne.

.....Dass es ein Gleichnis und eine griechische Tragödie ist, habe ich mittlerweile recherchieren können. Es wird auf die Geschichte aus der griechischen Mythologie Bezug genommen, wonach Artemis, die Göttin der Jagd, Agamemnon bestrafte, weil er einen Hirsch in ihrem heiligen Hain getötet und sich gerühmt hatte, er sei der bessere Jäger. Artemis verhinderte zu Beginn des Trojanischen Krieges die Weiterfahrt der Griechenflotte unter Agamemnons Kommando nach Troja, indem sie eine Windstille bewirkte. Als Strafe für die Erlegung des Hirschen musste Agamemnon seine Tochter Iphigenie der Göttin opfern, um seine Fahrt fortsetzen zu können. Daher kommt wohl auch der Filmtitel "The Killing of a Sacred Deer" (Die Tötung eines geheiligten Hirschen). In der Handlung wird an einer Stelle ja auch erwähnt, dass die Murphy-Tochter in der Schule einen beeindruckenden Aufsatz über "Iphigenie" verfasste. Der Regisseur erläutert dazu, dass es eigentlich zunächst gar nicht die Absicht gewesen sei, diese mythologische Geschichte als Basis zu nehmen, sondern man hätte die Parallelen erst bei der Entstehung des Films wahrgenommen und dann aufgegriffen.......


Solche Dinge wie z.B. die Befassung mit dem Thema "Körperbehaarung" oder die Art und Weise sowie Deutung, Spagetti zu essen, sind solche Beispiele, mit denen ich meine Probleme hatte, weil ich mich halt fragte, was man als Filmemacher und Autor hinter solchen Dingen sieht. Auch wenn 'rüberkommt, dass Martin kein normaler Jugendlicher ist und eher als Psychopath erscheint, will ich sowas nicht einfach übergehen, ohne mir Gedanken zu dessen Sinn zu machen. Vor allem auch die Auswirkungen auf die Murphy-Kinder, also die Lähmungen, die Verweigerung der Nahrung und letztendlich die Blutungen sind ja rational nicht erklärbar. Martin kündigte diese Entwicklung an wie einen Fluch, den er über die Familie bringt. Medizinisch können keine Ursachen festgestellt werden. Man fragt sich als Zuschauer am ehesten, ob vielleicht ein raffiniertes Gift verabreicht wurde, und erwartet am Ende eine Erklärung dafür. Oder - und so etwas hätte ich jetzt erwartet - es handelt sich um surreale Szenen, die sich so gar nicht abgespielt haben, weil sie eben nicht rational erklärbar sind. Aber eben dies hat sich mir nicht erschlossen. Und das ist mein Hauptproblem mit dem Film. Gab es surreale Szenen und wenn ja, welche waren das?

Weiteres Beispiel: Als Martin gefesselt im Keller sitzt, sich in den Arm beißt und von einer Metapher spricht.... wie ist das zu deuten?

Oder um es anders auszudrücken wäre es ein Mainstream Hollywood Film gewesen, hätte die Story auch so aussehen könnten das ein mysteriöser Mörder nach und nach die Familie von Steven auslöscht und sich der Zuschauer den ganzen Film über fragt wer dahintersteckt und vorallem warum dies geschieht weil Steven doch niemanden was getan hat. Und zum Ende des Filmes würde sich dann herrausstellen, dass es Martin war dessen Vater auf Grund der Alkoholsucht von Steven auf dem Operationstisch ums Leben kam und er Rache wollte, da Steven ja offenbar ohne Bestrafung davon kam. Also man bekam jedenfalls keinen Hinweis das es ein Gerichtsverfahren oder ähnliches gab. Er hatte auch noch weiterhin den gleichen Job, war ein angesehener Arzt und keiner wusste offenbar von seinem Alkoholproblem, oder es wurd stillschweigend vertuscht, da das Krankenhaus keinen Skandal wollte.

Vom Grundsatz her die selbe Aussage, aber zwei vollkommen unterschiedliche Herangehensweisen dem Zuschauer das Thema zu vermitteln. Ich bin mir sogar sicher das die letztgenanntere Variante den Film hätte für ein viel breiteres Publikum hätte zugänglich gemacht hätte.

Das ist eine sehr interessante Darstellung. In der Tat wäre dies eine typische Herangehensweise, eine Rachegeschichte zu erzählen, bei der am Ende eine nachvollziehbare und überraschende Auflösung steht.

..... mit Terrence Malick Filmen. Ich schätze Ihn sehr als Regisseur der sein Handwerk perfekt versteht, der auch einen ganz einen Stil hat, dieser mich aber nur sehr selten abholt. Wie bei allem ist es halt Geschmackssache und ich könnte mir halt vorstellen das es Dir da wohl mit der Art von Yorgos Lanthimos so geht. ....

Die Malick-Filme, die ich sah (Badlands, In der Glut des Südens, Der schmale Grat, The new World) gefielen mir gut bis sehr gut. Im Übrigen sind das auch Beispiele, bei denen Bilder und Kameraführung wesentliche Elemente sind, warum mir diese gut gefielen. Alles was danach kam, kenne ich nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass ich mit "The Tree of Life" auch meine Probleme hätte. Das ist jetzt aber ein Vorurteil aufgrund von Wahrnehmungen, ohne den Film tatsächlich zu kennen.

Aber zurück zu diesem Film hier. Ich denke einfach dieser Film ist bewusst so konzipiert worden wie er ist. Man wollte hier keine Story im eigentlichen Sinne dem Zuschauer näher bringen, sondern vielmehr den Zuschauer selbst entscheiden lassen wie er das Gesehene interpretiert und verarbeitet.

Ja, sicherlich ist das richtig. Und deshalb suche ich den Zugang zu einigen Darstellungen, um sie entsprechend interpretieren zu können (siehe oben - surreal oder real?). Das gelingt mir nur leider nicht wirklich.
 

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Zunächst mal vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für diese ausführliche Stellungnahme und Erläuterung genommen hast! :hoch:

Aber gerne doch! Ich bin ja froh wenn man sich hier über Filme unterhalten kann. Da mein Geschmack auch nicht immer dem Mainstream entspricht, bin ich für jeden Gesprächspartner sehr dankbar! :kiss:



.....Dass es ein Gleichnis und eine griechische Tragödie ist, habe ich mittlerweile recherchieren können. Es wird auf die Geschichte aus der griechischen Mythologie Bezug genommen, wonach Artemis, die Göttin der Jagd, Agamemnon bestrafte, weil er einen Hirsch in ihrem heiligen Hain getötet und sich gerühmt hatte, er sei der bessere Jäger. Artemis verhinderte zu Beginn des Trojanischen Krieges die Weiterfahrt der Griechenflotte unter Agamemnons Kommando nach Troja, indem sie eine Windstille bewirkte. Als Strafe für die Erlegung des Hirschen musste Agamemnon seine Tochter Iphigenie der Göttin opfern, um seine Fahrt fortsetzen zu können. Daher kommt wohl auch der Filmtitel "The Killing of a Sacred Deer" (Die Tötung eines geheiligten Hirschen). In der Handlung wird an einer Stelle ja auch erwähnt, dass die Murphy-Tochter in der Schule einen beeindruckenden Aufsatz über "Iphigenie" verfasste. Der Regisseur erläutert dazu, dass es eigentlich zunächst gar nicht die Absicht gewesen sei, diese mythologische Geschichte als Basis zu nehmen, sondern man hätte die Parallelen erst bei der Entstehung des Films wahrgenommen und dann aufgegriffen.......


Danke für diese tolle Erläuterung. Wurde das im Bonus Material erwähnt? Schaue ich mir seltens an, aber das erklärt natürlich auf jeden Fall den Filmtitel.


Weiteres Beispiel: Als Martin gefesselt im Keller sitzt, sich in den Arm beißt und von einer Metapher spricht.... wie ist das zu deuten?

Das ist in der Tat schwierig zu deuten. Ob es hier eine verdeutlichung davon war das er bereit sein muss sein eigen Fleisch und Blut zu opfern, oder ob es einen Bezug auf "Die Lebenswage der Gerechtigkeit" sein soll. Hier bin ich auch für Meinungen dankbar.

Ja, sicherlich ist das richtig. Und deshalb suche ich den Zugang zu einigen Darstellungen, um sie entsprechend interpretieren zu können (siehe oben - surreal oder real?). Das gelingt mir nur leider nicht wirklich.

Diese Fragen stelle ich mir bei manchen Filmen schon gar nicht mehr. Als ich mir z.B. das erste mal Synecdoche New York angesehen hatte, habe ich mir auch noch solche Fragen gestellt. Mitlerweile kann ich diese Fragen ausblenden und wirklich nur da Gesehene genießen und versuche die Anspielungen bzw. Inhalte des Filmes dann zu deuten, ohne zu unterscheiden ob es jetzt nur eine Metapher, ein Sinnbild oder wirklich eine reale Szene sein sollte.

Aber alleine das man sich bei The Killing Of A Sacred Deer Fragen stellt, Dinge versucht zu analysieren und vorallem sich mit dem Film beschäftigt zeigt mir, dass Yorgos Lanthimos alles richtig gemacht hat. Ich glaube nicht das Leute auch n ur annährend solche Gespräche führen nachdem sie sich den neusten Fast and the Furios Film angesehen haben :nice:.
 

2moulins

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Danke für diese tolle Erläuterung. Wurde das im Bonus Material erwähnt? Schaue ich mir seltens an, aber das erklärt natürlich auf jeden Fall den Filmtitel.
Ich habe bisher auch nur ein Interview mit dem Regisseur angesehen. Aber darin wird darauf reflektiert. Der Bezug zur griechischen Mythologie und der Geschichte zu „Iphigenie“ wird in vielen Rezensionen erwähnt.

Im Übrigen schaue ich auch bei weitem nicht mehr alle Zusatzmaterialien an. Aber gerade bei solchen Filmen, die mich beschäftigen oder die ich besonders interessant fand, bin ich für jedes weitere Hintergrundmaterial dankbar.


Diese Fragen stelle ich mir bei manchen Filmen schon gar nicht mehr. Als ich mir z.B. das erste mal Synecdoche New York angesehen hatte, habe ich mir auch noch solche Fragen gestellt. Mitlerweile kann ich diese Fragen ausblenden und wirklich nur da Gesehene genießen und versuche die Anspielungen bzw. Inhalte des Filmes dann zu deuten, ohne zu unterscheiden ob es jetzt nur eine Metapher, ein Sinnbild oder wirklich eine reale Szene sein sollte.

Ja, „Synecdoche New York“ ist auch so ein Fall für sich ;)....
Mir ist es recht wichtig, Antworten auf solche aufkommenden Fragen zu finden, da ich ansonsten das Gefühl habe, etwas verpasst zu haben. Im Normalfall hat man sich ja etwas dabei gedacht, was man erzählt oder zeigt. Und das will ich dann auch teilen.​

Aber alleine das man sich bei The Killing Of A Sacred Deer Fragen stellt, Dinge versucht zu analysieren und vorallem sich mit dem Film beschäftigt zeigt mir, dass Yorgos Lanthimos alles richtig gemacht hat.

Ja, es is immer ein gutes Zeichen, wenn man sich hinterher noch länger mit dem Film befasst.

Ich glaube nicht das Leute auch n ur annährend solche Gespräche führen nachdem sie sich den neusten Fast and the Furios Film angesehen haben :nice:.

Das glaube ich auch. :D
 
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