The Irishman
Frank Sheran arbeitet, nach seinem Einsatz im zweiten Weltkrieg, als Lastwagenfahrer. Bei einer Panne an einer Raststätte lernt er Russell Bufalino. Ab da verändert sich sein Leben schlagartig.
Martin Scorsese inszenierte mit
The Irishman einen Film, der aus meiner Sicht seine Mafia Trilogie, angefangen mit
GoodFellas und danach
Casino, abschließt. Zwar haben diese Filme inhaltlich nichts miteinander zu tun, außer eben dem großen Thema Mafia, stehen jedoch für mich im direkten Zusammenhang. Es ist schwierig dies zu erklären aber The Irishman ist für mich nicht nur ein neuer
Martin Scorsese Film, es ist eben auch einer dieser Filme die eine filmische Bedeutung haben, bzw. haben werden. Für mich persönlich ist es ein Abschluss einer Filmära die es so eigentlicht nicht mehr gibt.
Martin Scorsese ist einer dieser letzten Filmemacher die solche Filme in dieser Machart noch drehen können, aber man muss sich leider auch vor Augen führen das dieser Mann auch nicht jünger wird und mit seinen aktuell 77 Jahren bestimmt nicht mehr viele Filme diesen Kaliebers drehen wird bzw. kann. Daher, so schwer mir diese Zeilen fallen, ist The Irishman in gewisser Hinsicht für mich auch ein Vermächtnis genau für diese Art von Film.
Hinzu kommt natürlich auch der Cast, der alleine von der Aufzählung her jeden Filmfreund vor Erfurcht erzittern lassen müsste.
Robert De Niro,
Al Pacino,
Joe Pesci und
Harvey Keitel in einem Film, das alleine ist schon Grund genug das man diesen Film sich anschauen muss. Leider kam diese Zusammenkunft gefühlt 20 Jahre zu spät. Man stelle sich das nur mal vor wenn ein 56 jähriger
Robert De Niro, ein 59 jähriger
Al Pacino, ein 56 jähriger
Joe Pesci und ein 60 Jähriger
Harvey Keitel gemeinsam in einem Film vor der Kamera gestanden hätte, also alle noch wirklich in ihrer Blütezeit gewesen wären und man damals schon diese Technik, die in diesem Film zum Einsatz gekommen ist, gehabt hätte. Es wäre für mich ein Meisterwerk geworden. Dennoch haben mich alle gennanten Schauspieler darstellerisch überzeugt! Gerade
Robert De Niro und
Al Pacino haben wirklich nochmal gezeigt was sie können. Auch
Joe Pesci hat wirklich eine grandiose Darbietung geboten und konnte zeigen das auch er mal der Drahtzieher sein kann und nicht immer nur einer der Handlanger in einem Mafia Film, aber leider gibt es ein aber. Und das ist in dem Film ihre Optik. Es fällt schwer dies zu begründen ohne zu sehr zu spoilern aber ich hoffe einfach mal das jeder im Vorfeld weiß das diese erwähnten Stars im Film stellenweise optisch verjüngt worden sind um den langen Zeitraum dieses Filmes darzustellen. Und hier liegt leider das größte Problem dieses Filmes! Ich weiß nicht ob es daran liegt das man diese Leute auch vor Augen hat wie sie real zu dem Zeitpunkt aussahen im Vergleich zu ihrem Aussehen in The Irishman, wo sie halt digital verjüngt wurden, allerdings nur im Gesicht, so jedenfalls mein Eindruck. Der gesamte Bewegungsaparat ist von den real alten Darstellern. So wirkt es jedenfalls auf mich. Am schlechtesten sah dieses Verfahren tatsächlich bei Robert De Niro aus, der zwar von den Gesichtzügen verjüngt wurde, aber seinem jungen realen ich von damals nicht 100% ähnlich war und es kam eben noch hinzu das er sich halt, verständlicher Weise, auch in den jüngeren Szenen genauso bewegt hat wie er sich aktuell bewegt. Und ich glaube genau hier macht das Gehirn nicht mit und lässt diesen CGI Effekt nicht zu 100% real wirken. Zur Verteitigung des Filmes und dieser Technik sei jedoch gesagt, das je länger man sich den Film ansieht, desto mehr gewöhnt man sich dran. Und man muss einfach hinzufügen das ohne diese technische Notwendigkeit der Film nicht hätte gedreht werden können, jedenfalls nicht mit diesen Darstellern. Man hätte sonst auf jeden Fall auf zwei Darsteller für dieselbe Rolle zurückgreifen müssen. Von daher finde ich das wirklich alle Darsteller einen tollen Job gemacht haben.
Joe Pesci hat mir extrem gut gefallen, aber eben auch
Robert De Niro und
Al Pacino konnten nochmal zeigen was in Ihnen steckt! Die Rolle von
Harvey Keitel war hingegen leider viel zu klein als das er hätte glänzen können!
Wie bereits zu Anfang erwähnt ist
The Irishman für mich ein Film der das Ende einer Filmära bedeutet. Vielleicht sogar das filmische Ende all der oben aufgeführten Stars. Das soll nun kein Nachruf werden, aber die Wahrscheinlichkeit das jeder von Ihnen nochmals so eine Leistung in solch einem epischen Film zeigen kann ist sehr ungewiss. Ich bin sicher, vielleicht mal
Joe Pesci außen vor, da es um Ihn ja generell ruhig geworden ist, das es weitere Filme mit
Robert De Niro und
Al Pacino einzelnd, vielleicht sogar auch nochmals gemeinsam vor der Kamera geben wird! Aber werden Sie nochmals solch eine Leistung, noch dazu in einem
Martin Scorsese Film und in einem solchem Esemble Film zeigen können? Ich weiß es wirklich nicht! Aber selbst wenn nicht, so ist für mich
The Irishman ein mehr als würdiger Abschluss des filmischen Schaffens dieser Männer! Bleibt nur noch zu hoffen das dieser Film der aktuell leider der großen Masse nur auf Netflix zugänglich gemacht wird, irgendwann auch Einzug in unsere Heimkinos finden wird!
Wertung:
9/10