Silent Hill - Willkommen in der Hölle

tikiwuku

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AW: Silent Hill - Willkommen in der Hölle

Na ja, bei Dawn of the Dead haben sie aber auch viele Türen geöffnet! :D
 

BladeRunner2007

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AW: Silent Hill - Willkommen in der Hölle

Ich denke auch das Rose und ihre Tochter tot sind. Ich glaube sie haben Silent Hill nie lebend betreten. Ich denke sie sind beide bei dem Autounfall gestorben. Am Ende wurde ja eine "gute" Tat vollbracht und deswegen können beide Silent Hill verlassen, sprich: ihre Seelen sind nun frei und können in Frieden ruhen. Deshalb fahren sie auch an einen schönen Ort - nach Hause. Allerdings denke ich nicht, dass Rose sich dessen bewusst ist. Sei weiß wahrscheinlich nicht das sie tot ist. Ihre Tochter weiß es vielleicht, da Allessa wieder in ihr ist. Vielleicht ist aber auch das der Grund, warum beide immer noch in dieser Parallelwelt/Silent Hill gefangen sind. Nur das Böse öfnet und schließt die Türen nach Silent Hill. Da Alessa in Sharon drinne ist kann es sein, dass Silent Hill nun weiter "ausgebreitet" wurde.
 

crizzero

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AW: Silent Hill - Willkommen in der Hölle

Ich denke auch das Rose und ihre Tochter tot sind. Ich glaube sie haben Silent Hill nie lebend betreten. Ich denke sie sind beide bei dem Autounfall gestorben. Am Ende wurde ja eine "gute" Tat vollbracht und deswegen können beide Silent Hill verlassen, sprich: ihre Seelen sind nun frei und können in Frieden ruhen. Deshalb fahren sie auch an einen schönen Ort - nach Hause. Allerdings denke ich nicht, dass Rose sich dessen bewusst ist. Sei weiß wahrscheinlich nicht das sie tot ist. Ihre Tochter weiß es vielleicht, da Allessa wieder in ihr ist. Vielleicht ist aber auch das der Grund, warum beide immer noch in dieser Parallelwelt/Silent Hill gefangen sind. Nur das Böse öfnet und schließt die Türen nach Silent Hill. Da Alessa in Sharon drinne ist kann es sein, dass Silent Hill nun weiter "ausgebreitet" wurde.

Das wäre auch meine Interpretation, wenn beide tot wären.

Allerdings kann es auch sein, dass es der Kontakt mit dem Bösen ist, der beide nicht mehr los lässt. Alessa hat Sharon nach dem zufälligen(?) Autounfall nach Silent Hill gelockt, weil sie einen Weg braucht, um es verlassen zu können bzw. die böse Macht der Parallelwelt für all jene auszuweiten, die mit dem Bösen in Kontakt gekommen sind. Und hinzu kommt noch die Tatsache, dass sich das wahre Silent Hill nur dem öffnet, der es verdient hat bzw. für den es beabsichtigt war.
Alessa ist am Ende also in Sharon, würde ich sagen. Frei nach dem Faust'schen Motto Zwei Seelen schlagen... ach... in meiner Brust. Deshalb sind sie auf Dauer in dieser Welt gefangen und werden nie wieder Kontakt zu Sean Bean aufnehmen können. Dass die Tür zum Schluss offen steht, ist für mich nicht das große Indiz. Vielmehr zeigt es, dass Silent Hill und dessen verlorene Seelen ab und zu mal ein Zeichen in der realen Welt hinterlassen können.
 
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BladeRunner2007

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AW: Silent Hill - Willkommen in der Hölle

Bin ich eigentlich der einizige, der den Film schlecht findet? Also versteht mich nicht falsch. Er hat eine tolle Optik, eine sehr gelungene Kamera, eine umwerfende Soundkulisse und man hat den Spielesoundtrack übernommen. Atmo ist ausreichend vorhande, ABER immer nur dann, wenn Rose alleine durch Silent Hill läuft oder wenn das Böse hereinbricht. Sobald sie sich mit dem Cop und all den anderen zusammen tut, wird es nervig und langweilig. Die ganze Stimmung und Atmo geht flöten. Ich finde die ganzen Charaktere extrem nervig in diesem Film. Besonder die Sekte gefällt mir ganz und gar nicht. Ich weiß sie war auch im Spiel, aber muss es deswegen gut sein? Und auch Sharon mag ich nicht. Das Mädchen macht mich krank! Und Sean Bean's Part ist zu 100% ÜBERFLÜSSIG. Den Part hätte man auch komplett weglassen können. Nimmt nur jedes mal die Spannung raus.

Schade, die ersten 30 Minuten in Silent Hill und die "bösen" Szenen sind echt klasse, aber ansonsten geht mir der Film total auf die Nerven!
 

Despair

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AW: Silent Hill - Willkommen in der Hölle

Hach, ich mag offene Enden. So viele Interpretationsmöglichkeiten. :D

Deshalb sind sie auf Dauer in dieser Welt gefangen und werden nie wieder Kontakt zu Sean Bean aufnehmen können. Dass die Tür zum Schluss offen steht, ist für mich nicht das große Indiz. Vielmehr zeigt es, dass Silent Hill und dessen verlorene Seelen ab und zu mal ein Zeichen in der realen Welt hinterlassen können.

Die offene Tür ist für mich der Beweis, dass sie weder tot noch physisch in einer anderen Welt gefangen sind. Die Familie ist wieder unter einem Dach vereint (ein kleines Happy End sozusagen), aber geistig sind sie in völlig anderen Dimensionen. Der Vater in der Realität, Mutter und Tochter noch im Nebel von Silent Hill. Sie können sich zwar sehen, schauen aber durch den Anderen hindurch. Dadurch hätte die ansonsten wirklich völlig unnötige Rolle von Sean Bean wenigstens etwas Sinn. Der handelt den ganzen Film über nämlich ziemlich unlogisch.

@BladeRunner:
Ich finde den Film nicht überragend, meine aber, dass er für einen Horrorfilm (und vor allem für eine Videospiel-Verfilmung) erstaunlich viel bietet. Die Story ist nicht der Brüller, aber weitaus besser, als ich erwartet habe (ich habe das Spiel nie gespielt).
 

BladeRunner2007

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AW: Silent Hill - Willkommen in der Hölle

Ich hoffe bloß das ein eventueller 2. Teil besser wird. Genug Potenzial ist vorhanden!
 

tikiwuku

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AW: Silent Hill - Willkommen in der Hölle

Ich finde den Film nicht überragend, meine aber, dass er für einen Horrorfilm (und vor allem für eine Videospiel-Verfilmung) erstaunlich viel bietet. Die Story ist nicht der Brüller, aber weitaus besser, als ich erwartet habe (ich habe das Spiel nie gespielt).

Die Geschichten der Spiele sind auch nicht so der Hit, muss ich sagen.

Aber mich hat am Film etwas sehr gestört: Es sind viel zu viele Leute in der Stadt. Bei den Spielen sind immer nur ein paar Leute da, von denen man nicht weiß ob sie nun Menschen oder vielleicht sogar Monster sind.

Und das Ende fand ich ein bisschen zu übertrieben. Bei den Spielen kam zwar immer ein dicker Endboss, aber die waren zumindest toll inszeniert und auch unheimlich.

Beim Film war das Ganze nicht so spannend.
 

BladeRunner2007

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Und Pyramidhead kam auch zu selten vor. Wenn man den schon mit einbringt, dann auch richtig!
 

Dex_McCroul

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Silent Hill – Willkommen in der Hölle

Silent Hill, das war der Inbegriff für Angstschweiß für mich. Wer mal den ersten Teil der Spielereihe auf der PS1 gezockt hat, weiß wovon ich rede spätestens, wenn er sich an die Atmosphäre im Krankenhaus erinnert. Doch wie wurde das geschafft? Durch billige Schockeffekte, gleich einem „Resident Evil“,der zweiten populären Horrorgame-Serie und wohl auch der größte Konkurrent von „Silent Hill über die Jahre (Zombiehunde springen durch ein Fenster)? Nein, hier wurde mit subtilen Mitteln versucht, den Spieler zu beängstigen. Sounddesign, war wichtig. Verrückte Kameraperspektiven! Ekelhafte Figuren, die aus den schlimmsten Alpträumen gekommen sein mussten. Ein Gefühl von Ratlosigkeit, von Verloren sein. Das alles wurde gepaart mit einer, meist, sehr guten Hintergrundgeschichte, die oftmals von gebrochenen oder zumindest tragischen „Helden“ handelte.
Wurde nun all dies in eine gute Verfilmung übertragen? Die Antwort lautet ja! Es ist nicht nur eine gute, sondern sogar eine sehr gute Verfilmung geworden.

Was die Story betrifft, so handelt diese von dem Ehepaar Da Silva und ihrer adoptierten Tochter Sharon. Diese träumt immer wieder schlecht und schlafwandelt. Einfache Kinderbilder wandelt sie plötzlich in kafkaeske Alptraumgemälde um. Rose, die Adoptivmutter von Sharon, will nun dem Geheimnis ihrer Tochter auf den Grund gehen und ergründen, was es mit Silent Hill auf sich hat, der Stadt, die Grund für Sharons Alpträume und Gemälde zu sein scheint.
Soweit, so vertraut. Bislang ist hier nichts Neues zu sehen, was es so nicht schon einmal woanders in ähnlicher Form gegeben hat. Dass sich die Story aber noch immens weiterentwickelt, um einen Hexenkult, religiöse als auch psychologische und soziale Motive, machen Silent Hill aus. Es ist eben gerade nicht nur ein einfacher „Monsterfilm“ mit Blut, Kreischen, Opfern und dem obligatorischen Happy End.
Neben der Geschichte ist es aber eben, wie auch schon bei der Spielereihe, das „WIE“, was Silent Hill so intensiv macht.
Christoph Gans versteht es von Beginn Figuren zu schaffen, die dem Zuschauer ans Herz wachsen, bei denen man mit fiebert und wünscht, dass ihre familiären Probleme gelöst werden. Auf der anderen Seite findet man Gegenspieler, die man nahezu hassen will, wegen ihrer Verblendetheit, die aber dennoch vielschichtig sind und nicht einfach „böse“, wie Alcie Krige als Chistabella.
Genau das ist von enormer Wichtigkeit, denn sonst würde der Film kaum die Sogwirkung erzeugen, die er bei mir geschaffen hat. Allen voran Radha Mitchell als Rose Da Silva und Jodelle Ferland, die eine Doppelrolle als Rose‘ Tochter und Dämon spielt, überzeugen durch grandiose Leistungen.
Doch hat Christoph Gans Silent Hill auch visuell einfangen können? Ohne Umschweife: Ja, das hat er. Überall wabern Nebelschwaden, Asche regnet vom Himmel. Die Straßen sind leer - kein Mensch ist unterwegs, und Silent Hill ist durch riesige Kluften von der Außenwelt abgetrennt. Ja, das ist Silent Hill. Zudem verstand es Gans auch, das andere Bild von der Stadt zu zeigen – die Parallelwelt!
Und hier haben sich Designer und Regisseur selbst übertroffen! Wie eklig alles aussieht, von Blut und Rost durchzogen. Alles in erdigen Brauntönen, gemischt mit Rot und Schwarz! Beeindruckend, was da an Kulissen geschaffen wurde – es erinnert alles an einen Alptraum von Hieronymus Bosch oder kafkaeske Grenzerfahrungen. Einfach nur beeindruckend! Dazu die Kamerafahrten und Perspektiven, teilweise eins-zu-eins aus den Spielen übernommen, und die Horrorachterbanfahrt ist komplett!
Das alles zieht sich durch bezogen auf Orte (Schule und Krankenhaus, um nur 2 Beispiele zu nennen) wie auch bei den Figuren. Pyramidhead ist grandios getroffen! Dieser riesige Kerl mit dem noch angsteinflößenderen Schwert! Die Käfer, die Krankenschwestern. Wo man hinsieht bei diesem Film, erkennt man schauerhaft-schöne Details. Ein absolutes Kunstwerk.
Letztlich ist auch das Sounddesign ein absoluter Volltreffer! Ob es jetzt um ruhige Momente geht oder gerade Pyramidhead die Hölle losbrechen lässt, es ist alles stimmig, wenn nicht sogar bombastisch und erschreckend. Was lief mir für ein eisiger Schauer über den Nacken, als ich die Sirene das erste Mal hörte.
Ja, Silent Hill ist Horror! Silent Hill ist auch ein audio-visuelles Kunstwerk. Und Silent Hill ist vielschichtig, was einen den Film immer wieder sehen und Neues entdecken lässt.

Zu den Kritikpunkten: Einige hier bemängeln den Handlungsstrang um Sean Bean, dass er unnötig sei. Das sehe ich anders. Gerade dieser Handlungsstrang zeigt uns doch, dass gute Menschen wie Officer Thomas Gucci der Hölle um Silent Hill entkommen sind. Durch diesen Storyzweig, sind doch erst verschiedene psychologische Vertiefungen und auch Erklärungen um Alessa und Sharon möglich geworden. Nein, diesen Storyzweig empfand ich alles andere als unnötig. Zudem lässt er ein so „schönes“ Ende zu, über das ich immer wieder auf’s neue nachdenke, wie es zu verstehen ist.
Womit Bladerunner allerdings Recht behält, ist die Anzahl der Monster und deren Auftritte. Man könnte sie unter die Rubrik „Kurz und Knackig“ fassen. Hier hätte man eventuell noch etwas mehr zeigen können. Sei’s drum, vielleicht in Teil 2.

Somit schließe ich als Fazit, dass am Ende ein psychologischer Horrorstreifen bleibt, der audio-visuell in der jüngeren Vergangenheit seines Gleichen sucht und nahezu auf ganzer Linie zu überzeugen weiß. 9,5/10
 
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Grund: OFDb-Link eingefügt

deadlyfriend

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AW: Silent Hill - Willkommen in der Hölle

Eine fantastische Kritik zu der ich dich nur beglückwünschen kann. Zudem stimmen wir in fast allen Punkten überein. Gerade die Vergleiche zum ersten Spiel sind absolut getroffen. Ich habe auch geschwitzt als ich das damals gespielt habe. Ich hätte nie für möglich gehalten das man die Atmosphäre umsetzen kann aber das ist absolut gelungen. Für mich die beste Spieleverfilmung bislang.
 

Despair

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AW: Silent Hill - Willkommen in der Hölle

Zu den Kritikpunkten: Einige hier bemängeln den Handlungsstrang um Sean Bean, dass er unnötig sei. Das sehe ich anders. Gerade dieser Handlungsstrang zeigt uns doch, dass gute Menschen wie Officer Thomas Gucci der Hölle um Silent Hill entkommen sind. Durch diesen Storyzweig, sind doch erst verschiedene psychologische Vertiefungen und auch Erklärungen um Alessa und Sharon möglich geworden.

Bei meiner Interpretation des Endes ist Sean Bean nicht überflüssig, etwas gestört hat mich dessen Handlungsstrang trotzdem. Ich finde, er handelt völlig unlogisch. Wenn meine Frau und mein Kind in einer Geisterstadt verschollen wären, würde ich mich nicht mit einem störrischen Kleinstadtbullen abmühen und in irgendwelche verstaubten Archive einbrechen, um Hintergrundforschung zu betreiben. Ich würde mich in mein Auto setzen, in der nächsten größeren Stadt das Polizeirevier aufsuchen und mit einer Armee von Bullen nach Silent Hill zurückkehren. Aber dann wäre wohl ein anderer Film draus geworden... :D

Mit solch kleinen Ungereimtheiten kann ich bei Filmen dieses Genres aber gut leben.
 

Carlito

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AW: Silent Hill - Willkommen in der Hölle

Einfach klasse, Dex. Deine Kritik hat mich gerade dazu bewegt den Film heute Nacht noch in den Player zu werfen. :hoch:

Ich weiß noch, als ich Silent Hill zum ersten mal im Kino gesehen habe. Damals hatte ich gemischte Gefühle und war mir nicht sicher was ich da vom gesehenen halten soll. Aber beim zweiten Durchgang hat er mich einfach umgehauen. Und das Ende hat ausreichend Diskussionspotential, ich werd das heute nach ein paar Bierchen nochmals auf mich wirken lassen. :D
 

crizzero

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AW: Silent Hill - Willkommen in der Hölle

Starke Kritik, Dex! Bringt alles auf den Punkt. Und mit der Wertung liegen wir auf Augenhöhe.

Ich finde es nach wie vor grandios, was Gans da geschaffen hat. Es hat ihm keiner aus der Zockergemeinde zugetraut, so einen stimmigen Horrorthriller zu basteln. Man konnte es eventuell nach den ersten Screenshots erahnen, dass er zumindest das Flair von Silent Hill eingefangen hat, da dort schon alles sehr stimmig aussah, aber man konnte doch längst nicht damit rechnen, am Ende einen solchen Hammerfilm zu bekommen. Wie gesagt, ein Regisseur, der die Vorlage so respektiert und dann noch derart einfangen kann, wie es Christophe Gans getan hat, der hat einfach nur Respekt und Lob für diese Arbeit verdient.

Ich weiß noch, als ich Silent Hill zum ersten mal im Kino gesehen habe. Damals hatte ich gemischte Gefühle und war mir nicht sicher was ich da vom gesehenen halten soll. Aber beim zweiten Durchgang hat er mich einfach umgehauen.

Also mich hat er gleich im Kino umgehauen. Ich kam abends raus und dachte... Hammer! War wirklich ein klasse Erlebnis auf der großen Leinwand.
 

SAB

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AW: Silent Hill - Willkommen in der Hölle

Klasse Kritik von dir, Dex! Da sind wir mal wieder einer Meinung! Auch wenn ich "nur" glatte 9 / 10 Punkte vergeben habe! Aber das ändert sich ja nach erneuter Sichtung vielleicht!:)
 

Evil_Gonzo

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AW: Silent Hill - Willkommen in der Hölle

ist schon ne Weile her als ich den Film gesehen habe. Ich find den Film ziemlich gut, habe mich nicht eine Sekunde gelangweilt, weil der Film mich in seinen Bann gezogen hat. Wirklich großartig. 8,5/10 Punkte
 

TheBjoern

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Silent Hill – Willkommen in der Hölle


Die beste Videospielverfilmung, die es bislang gibt!

So, oder so ähnlich muss meine Kritik eingeleitet werden. Christoph Gans ist einer der ersten Regisseure, der Zeit und Liebe in einer Videospielverfilmung investierte und es hat sich gewissermaßen gelohnt. Dunkel und düster beginnt der Film mit einem Schrei aus der Ferne. Eine verzweifelte Mutter wacht auf und eilt, getrieben von der Angst, nach draußen, wo sie ihre Tochter, abwesend und in der Dunkelheit an einem Abhang stehend, auffindet. Dabei setzt der (mir so wohl bekannte) subtile Soundtrack ein und ein vermeintliches Tor zur Hölle öffnet sich. Meine Gänsehaut kannte keine Grenzen mehr. Ich war begeistert in den ersten Minuten dieses Films, als ich im Kino saß.
Noch viele weitere Sequenzen ließen mich meine Gänsehaut spüren, ob nun das erste Eintreten der Sirenen, oder die erste Begegnung mit der Pyramiden-Gestalt. Eine tolle Inszenierung, die mich dann immer wieder in den Bann gezogen hat. Das größte Lob erhält der Soundtrack der dazu am meisten beigetragen hat mir Gänsehaut zu garantieren.

Soweit bleibe ich bei der Aussage, dass Silent Hill die beste Videospielverfilmung ist. Währe da nicht ein kleiner Haken. Ich vergöttere die Spiele um Silent Hill (Teil 1-4). Eine Verfilmung meiner subtilsten Horrorerlebnisse hatte ich mir schon immer gewünscht, wusste aber auch, dass ich die Messlatte sehr hoch ansetzten würde.

Nun geschah es: Silent Hill wird verfilmt. Die erste Nachricht, die mich von diesem Projekt ereilte war, dass Harry Mason durch eine Frau namens Rose ersetzt wird. Seitdem stand ich dem Projekt sehr skeptisch gegenüber, war aber bereit Kompromisse einzugehen.

Zum Spiel:
Jeder der die Spiele spielte, hatte sicherlich eigene Eindrücke, Verbindungen oder Zugänge zu diesen Spielen. Mein Silent Hill bestach durch Einsamkeit, Leere, Dunkelheit, Panik, Vergangenem und Unbekanntem.
Als Charakter dieser Spiele war man allein. Man hatte nichts. Die wenigen Personen die man getroffen hat waren mysteriös, nicht sehr vertrauenserweckend und wortkarg. Du selbst warst mysteriös und wortkarg.
Die Stadt war leer. Eine Leere, die einem beunruhigte. Eine Leere die in vielen Gängen einher herrschte. Eine Spannung die aufgebaut wurde, indem die Kulisse mit ihrer Musikunter- malung sich veränderte und plötzlich doch nichts passiert. Die Monster sind Teil der Leere, die als Verbliebene einer unbekannten Vergangenheit angehörten.
Die Dunkelheit lässt dich ins Unbekannte gehen. Die Dunkelheit lässt dich Dinge nur hören, die dich in Panik versetzen.
Die Panik verstärkt sich durch Sirenen, der Übergang in einer Welt voller Rost und Blut. Die Musik trommelt heftiger: du fängst an zu rennen, obwohl nichts hinter dir ist, aber du hörst es. Die Einsamkeit verstärkt diese Panik, indem du dich hilflos und vergessen fühlst.
Silent Hill ist Vergangenheit. Die Zeit spielt keine Rolle. Die Stadt ist alt, zerfallen, eine Ruine. Die Zeit aus der du kommst, ist irrelevant, du hast kein Handy, oder GPS. Du bedienst dich klassischer Mittel, wie einer Karte und einer Rohrstange.
Doch am meisten beeindruckte das Spiel durch das Unbekannte, das Rätselhafte, auf das es nicht auf alles eine Antwort gab, die wortkargen Dialoge, die M. Night Shyamalan nicht besser hätte hinbekommen können.

Zum Film:
Der Film hat lediglich die Stilmittel, wie Nebel, Kreaturen, Sirenen und den famosen Soundtrack (was ich sehr befürworte) kopiert. Aber was verloren gegangen ist, ist die Einsamkeit, denn allein die Szenen außerhalb von Silent Hill, riss dich als Zuschauer ebenfalls aus den Fängen von Silent Hill. Auch Cybil war ein zu großer Sympathisant, als dass Sharon wirklich alleine wäre.
Sharon selbst war nicht annähernd so mysteriös wie Harry Mason. Sie hat das größte Klische überhaupt in den Film eingebracht: Eine Frau die bei jeder Gefahr anfängt zu schreien. Ein Panikgefühl kam bei mir dann nicht mehr auf und von Subtilen sind wir dann auch Meilenweit entfernt. Ein Harry Mason wäre mir allemal lieber.
Die Dialoge waren von Seiten der Dorfbewohner wortkarg und mysteriös, besonders die Rolle von Dahlia hat mir gefallen. Doch es noch Spannender aufzuziehen hätten sich die „normalen“ Charaktere, wie Cybil und Harry(!) auch mysteriöser Verhalten können.
Die Zeitebene hat mir ebenfalls nicht so gut gefallen. Während das gesamte Spiel an die frühen 70er erinnert (Horrorgenre nicht Disco!), hat mich allein der Einsatz des Handys extrem gestört. Handys symbolisieren Moderne und vor allem Kommunikationsfähigkeit. Das ist etwas was die Einsamkeit, die ich so liebte nicht gerade unterstützt.
Letztendlich erschweren die gesamte versammelte Sekte die Einsamkeit und Leere. Die nahezu bilderbuchmäßige Erklärung des Mädchens inklusive Anschauungsmaterial zum Schluss läst kaum noch Platz für Interpretationen. Ein bisschen weniger Zaunpfahl tät’s vielleicht auch oder zumindest eine weniger offensichtliche Erklärung.
Der Schluss des Films gefiel mir bereits besser, der dann doch mögliche Interpretation zuließ.

Trotz der harten Worte hat mir der Film dennoch gefallen. Den Schritt zu wagen und den gesamten Soundtrack aus dem Spielen zu übernehmen und sich bei den Kreaturen und den Setting dicht am Original zu halten, beweist Ahnung von der Materie. Das der Film nun nicht meinen persönlichen Empfindungen entspricht liegt wohlmöglich daran, wie ich die Spiele für mich interpretiere. Denn Videospielverfilmungen ähneln sich doch sehr den Romanverfilmungen. Es gibt bestimmt Leute, die mit Peter Jacksons Design der Hobbits auch nicht zufrieden sind.

Für den starken Anfang und der tollen Atmosphäre, die leider nicht an die Subtilität und dem Mysterium der Spiele herankommt, aber durch den tollen Soundtrack und gutem Kreatur- und Umgebungsdesign seine stärken zeigt,
gebe ich den Film

6/10.

und ist trotzdem bis dato die beste Videospielverfilmung!
 
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Balthier9999

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AW: Silent Hill - Willkommen in der Hölle

Oder in einen neuen Thread, der sich allgemein mit Verfilmungen (Literatur, Spiele, ect) befasst. :bart:
Nur so, für den Fall, dass jemand sich noch dafür interessiert, aber keiner sich traut, zu posten…

Genau das ist der springende Punkt. Es wurde uns seine Interpretation aufgezwungen.
Das ist aber weniger der Punkt, denn eigentlich ist jede Verfilmung eine Interpretation.
Der Zuschauer hat nicht mehr die Möglichkeit die selbe Interpretationsarbeit zu leisten, wie es noch in den Spieln möglich war.
Der Punkt springt besser. Es gibt anscheinend zu wenig Interpretationsmöglichkeiten, deshalb wirkt es so, als sei alles „auf dem Servierteller präsentiert“. Aber wie erwähnt: es kann für Kenner des Spiels ja durchaus interessant sein, wie manche es interpretieren.
 

Vince

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Silent Hill: Revelation 3D


Obwohl die Production Values wieder stimmen und auch die Hauptdarstellerin grundsätzlich passt (weil sie darstellerisch zumindest in Ordnung geht und optisch frappierend an die Originalvorlage erinnert), geht dieser Film nochmals Riesenschritte weg von der extrem tiefen Videospielvorlage. Selbst der erste Teil von Christophe Gans hat diese Tiefe ja allenfalls andeuten können, aber "Silent Hill 2" nähert sich bedenklich den Vermarktungsmechanismen der "Resident Evil"-Franchise: Den wohlklingenden Namen für eine banale, formelhafte Horror-Actionhatz zu missbrauchen. Anstatt einfach mal Szenen für sich sprechen zu lassen und melancholisch in den Spiegel blickende menschliche Gestalten zu inszenieren wie ein unheimliches Ölgemälde, anstatt vielleicht auch mal nur einen starken Score die Story erzählen zu lassen, wird verkrampft versucht, narrativ und visuell an den Vorgänger anzuknüpfen. Der erste Fehler wird schon im Ansatz gemacht: Warum muss Heather unbedingt das gleiche Mädchen sein, das es schon in Gans' Film, damals noch als "Sharon", nach Silent Hill zog? Ist es dem Publikum so unzumutbar, sich auf eine ganz neue Hauptfigur einzustellen? Die gesamte Psychologie, die in Konamis Computerspielvorlage und Hauptinspirationsquelle "Silent Hill 3" direkt auf die Protagonistin zugeschnitten ist, wird dadurch komplett über den Haufen geworfen. Hätte man stattdessen eine neue Figur eingeführt, wäre man um viele absurde Drehbuchkniffe herumgekommen und hätte bei der psychologischen Neugestaltung praktisch freie Bahn gehabt.
Aber mit Psychologie hält sich dieser Film sowieso nicht auf. Lieber hangelt er sich an ausgetretenen erzählerischen Genrekonventionen entlang und protzt hier und da mal mit den Markenzeichen, die Gans mit seinem Erstling initialisiert hat: Ascheregen, Nebelstädte, Pyramid Head, alles perfekt in Szene gesetzt, aber ohne eine eigene Note einzubringen oder sich Gedanken über die Kontexte zu machen, in denen die Monster präsentiert werden. Man mag sich gar nicht vorstellen, was geschehen wäre, hätte der erste Film nicht wenigstens im visuellen Bereich viele Erwartungen erfüllt oder gar übertroffen, die man nun hatte kopieren können. Bassett wäre wohl vollständig auf Kreaturen angewiesen gewesen, die wie aus dem x-ten "Hellraiser"-Ableger entflohen scheinen. Und ja, das trifft die Marschrichtung dann auch: Tatsächlich hat "Silent Hill 2" sehr viel gemein mit den schwächsten Fortsetzungen der Clive-Barker-Franchise - ganz aus dem Zusammenhang gerissen immer mal wieder Markenzeichen einbauen, um die Fanschar zu konditionieren.

Lieber nochmal den dritten Teil anspielen.
3/10
 
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TheBjoern

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AW: Silent Hill - Willkommen in der Hölle

Deine Kritk ließt sich absolut nachvollziebar, obwohl ich nur einen Trailer gesehen hatte, kamen mir bereits die selben Gedanken, die du hier niedergeschrieben hast. Eine Effektorgie, die jeglichen Aspekt des Subtilen verloren hat.

Ich werde vermutlich einen Bogen um den Film machen. Ich möchte mir mein Silent Hill Erlebnis, dass ich mit den Spielen hatte nicht madig machen.
 

Firefly

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AW: Silent Hill - Willkommen in der Hölle

Silent Hill Revelation

Kann Vince bei vielen Dingen zustimmen, aber ganz so schlimm wie er finde ich es nicht.
Leider wurde die vom ersten Teil wirklich geilen grusligen Szenen die sehr harmonisch in den Film passten hier zu einem Aneinanderreihen von Sequenzen ganz ohne Sinn verbraten. Positiv ist allerdings die wirklich klasse Hauptdarstellerin. Und das Setting ist wiedermal einfach Klasse. Die Traumsequenzen im Prater sind geil. Aber leider ist der ganze Film unlogisch, und somit leider unnötig.
Hätte man sich ein bischen mehr Sorgen um das Drehbuch gemacht und sich angesehen welche Stärken Teil 1 ausmachten wäre wirklich eine tolle Fortsetzung rausgekommen.
Somit leider als eigenständiger Film ganz OK, aber als Silent Hill (Fortsetzung) eher eine Enttäuschung !
 
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