Showgirls

2moulins

Filmgott
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Saarland
Filmkritiken
13
AW: Zuletzt gesehen

"Showgirls" gehört zu den Filmen, die ich alleine wegen ihres schlechten Rufes bzw. wegen der vorwiegend schlechten Beurteilungen und Verrisse von vornherein ignoriert und bis gestern abend nie gesehen habe. Irgendwie habe ich ihn wohl auch in einen Topf mit dem ebenfalls ungesehenen "Striptease" (mit Demi Moore) geworfen. Dabei mag ich viele Filme von Paul Verhoeven sehr. Alleine schon deshalb hätte ich mir ruhig früher ein eigenes Bild von "Showgirls" machen sollen.

Nun denn, meine Wahrnehmung zeigte mir nicht den erwarteten Trash, sondern einen durchweg über die gesamte Laufzeit sehr unterhaltsamen Film über den Aufstieg einer jungen, naiven, aber auch berechnenden und mutigen "Tänzerin" im Showbusiness von Las Vegas. Der Blick hinter die Kulissen des Showgeschäfts, wobei es hier in der Hauptsache um Sexismus, Intrigen und Ausbeutung geht, ist durchaus sehenswert und auch vorstellbar.

Dass es am Ende noch zu einer Gewalteinlage kommt, empfand ich zunächst etwas überraschend und unpassend zum zuvor gesehenen. Wahrscheinlich hat Verhoeven diese Einlage aber bewusst "unerwartet" eingebaut, um die Wirkung zu verstärken und um nicht darüber hinwegzutäuschen, dass es im Showgeschäft nicht nur einvernehmlich zugeht. Bis dahin werden ja Erniedrigung, Unterwerfung und Verachtung zwar deutlich, aber nur verbal dargestellt und die Protagonistin konnte sich auch in "bedrohlichen" Situationen immer noch ungeschoren aus der Affäre ziehen.

Ansätze einer Satire erkannte ich jetzt weniger, ein Meisterwerk ist es meines Erachtens nicht, aber mit 8/10 bin ich dabei.
 
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