Review: Eyedea & Abilities "E&A"

Tony Soprano

Filmgott
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Filmkritiken
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Eyedea & Abilities
"E&A"

[SIZE=-1](Rhymesayers / Epitaph)[/SIZE]


Das Underground-Label Rhymesayers entwickelt sich langsam - aber sicher - zu einem Garanten für erstklassigen HipHop. Mit Hilfe des Quasi-Majors Epitaph, bislang eher berühmt für seine Punkrock-Ambitionen (unter anderem Bad Religion), veröffentlichte Rhymesayers jetzt das zweite Album des Duos Eyedea & Abilities. Um es gleich vorweg zu nehmen: Der Longplayer ist auf jeden Fall ein Volltreffer.

Doch zurück zum Anfang. Das nach dem "Two Turntables And A Mic"-Prinzip funktionierende Duo macht schon seit 1997 gemeinsam Musik und brachte 2001 seine Karriere mit dem Konzeptalbum "First Born" (erschienen auf dem gleichem Label) richtig in Schwung. Vor allem MC Eyedea glänzte hier mit deepen Lyrics, obwohl er vorher eher als kompetenter Battle-MC durch die amerikanischen Lande zog und einige Battles für sich entscheiden konnte. Einen Eindruck seines Könnens vermittelte auf jeden Fall die Orphanage Freestyle Session zusammen mit Sage Francis, Aesop Rock, Slug, Illogic und Blueprint. Abilities, selbst skillsbehafteter Battle-DJ, übernahm bei "First Born" den Part des Produzenten. Nach diversen Seitenprojekten, DJ Abilities steuerte zum Beispiel alle Cuts für El-P's "Fantastic Damage" bei und Eyedea veröffentlichte unter dem Namen Oliver Hart sein komplett selbst produziertes Album "The Many Faces Of Oliver Hart or: How Eye One The Write To Think" (Rhymesayers), legen sie nun ihr neues gemeinsames Werk "E&A" vor.

Es fällt zunächst einmal auf, dass die beiden das Niveau gegenüber dem Erstling noch steigern konnten. Des weiteren sind die Cuts und Scratches von Abilities nicht nur schmückendes Beiwerk zu Eyedeas Reimen, sondern fügen sich perfekt in den Kontext ein. Es befindet sich mit dem Track "Two Men And A Lady" auch ein reiner DJ-Track auf dem Album, bei dem DJ Abilities sein Können unter Beweis stellt und ein wenig Unterstützung durch DJ Infamous erhält. Was die Produktion angeht, besitzt er auf jeden Fall ein Talent für Sampleauswahl und -einsatz. Bei drei Stücken ("Paradise", "Glass" und "Two Men And A Lady") wurde der Bass live eingespielt, und gerade diese Tracks legt Abilities so an, dass sie klingen, als sei eine komplette Live-Band á la Roots mit im Boot. Insgesamt kommt der Klangteppich böse und gleichzeitig doch relaxt rüber. Auf jeden Fall macht sich Abilities über den Aufbau seiner Beats sehr viele Gedanken und kommt doch nicht überladen daher.

Lyrisch deckt Eyedea eigentlich alle Themen ab, die ein guter MC beherrschen sollte. Er äußerst System- und Gesellschaftskritik ("Exhausted Love", "Paradise"), ist aber auch den Battles und Representern ("Kept" und vor allem "Star Destroyer") nicht abgeneigt. Besonders an Herz legen möchte ich noch den Opener "Now". Hier kann man hören, dass Eyedea zum Thema Doubletime-Rhymin' auch ein Wort mitzureden hat. Alles in allem ist "E&A" ein sehr gutes Underground-Album, bei dem Beats, Cuts, Scratches und Rhymes überdurchschnittlich auffallen und dem jeder HipHop-Fan ein kurzes Ohr leihen sollte. Vielleicht werden dann auch zwei lange Ohren daraus...



TonySoprano


(bevor hier copy-paste-plagiats-vorwürfe kommen. der artikel stammt von der seite www.allesreal.de und wurde definitiv von mir verfasst :) )


 
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