Priscilla

Tarantino1980

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Pricsilla
Die 14 jährige Priscilla Beaulieu muss mit ihren Eltern nach Deutschland ziehen, da ihr Vater von der US Airforce dort hin versetzt wurde. Dort lernt sie einen 10 Jahre älteren jüngeren Mann kennen, welcher ebenfalls dort stationiert ist und verliebt sich unsterblich in ihn.

Die Story war mir natürlich schon bekannt, da ich bereits die erste Verfilmung, Elvis and me, auf Basis des gleichnamigen autobiographichen Romans von Pricsilla Presley, aus dem Jahr 1988 kenne. Da es sich damals aber um eine TV Produktion für die ABC handelte und dementsprechend auch leider nicht so prominent hier in Deutschland vermarktet wurde, ist er denke ich einer größeren Masse nicht bekannt. Vom Grundsatz her hat mir die erste Verfilmung auch besser gefallen, alleine schon weil sie mit einer Gesamtlaufzeit von ca. 3 Stunden deutlich ausführlicher den Roman wiederspiegeln konnte als es hier die Verfilmung von Sofia Coppola konnte.

Da es sich bei dem aktuellen Projekt von Sofia Coppola jedoch um eine Kinoproduktion handelt, war hier schon die erste Herrausforderung die Story etwas kinogerechter zu Verfilmen was sich natürlich auf die Laufzeit auswirkte und somit, für die selbe Story, nur ca. 2 Stunden Laufzeit zur Verfügung gestellt wurden. Also alleine aus dem Grund denke ich dürfte jedem klar sein, dass hier einiges etwas schneller erzählt wurde, als in der ersten Verfilmung. Dennoch hat dieser Film ein paar große Pluspunkte, welche die TV Produktion nicht hatte.

Als erstes wäre hier Sofia Coppola als Regisseurin, welches für mich tatsächlich auch der Hauptgrund war, warum ich mich so auf diese neue Adaption des Buches von ihr gefreut hatte. Und diesbezüglich hat mich der Film auch nicht enttäuscht. Sie schafft es hier den Focus deutlich auf Priscilla zu legen, ohne das man gewisse Dinge aus dem Leben von Elvis Presley vermisst. Man bekommt hier bereits von der ersten Szene sehr deutlich gezeigt, das man die Geschehnisse aus Ihrer Sichtweise zu sehen bekommt was es auch sehr spannend macht, da sie natürlich auf vieles noch mal eine ganz andere Blickweise hatte, wie vielleicht andere enge Vetraute von Elvis, die genauso versucht haben seine Lebensgeschichte zu vermarkten. Natürlich ist es, wie bei allem im Leben, nur eine Sichtweise und die Wahrheit wird sich irgendwo in der Mitte befinden. Auch wenn hier natürlich Elvis in einigen Momenten nicht sehr gut weg kommt würde ich sogar behaupten, das sie ein paar Dinge sogar noch für ihr Buch beschönigt hat, da sie trotz allem was sie erlebt hat, natürlich zum einen das Andecken von Elvis nicht total beschmutzen wollte, aber zum anderen war sie zu dem Zeitpunkt als sie das Buch schrieb, auch noch eine Mutter die in erster Linie sicherlich auch ihre Tochter beschützen wollte. Und mal davon abgesehen das sie bestimmt nicht wollte das einige private Dinge an die Öffentlichkeit kommen, wollte sie bestimmt erst recht nicht das ihre Tochter dies über Ihren Vater erfährt. Auch hier muss man, meiner Meinung nach wieder, wie so häufig, trennen zwischen der Kunst die Elvis Presley erschaffen hat und er der Welt hinterlassen hat und der privaten Person, die aus meiner Sicht weit davon entfernt war ein Heiliger zu sein und die auch einige dunkle Abgründe hatte. Anders als die erste Verfilmung punktet dieser Film auch mit seinem Soundtrack. Natürlich, auch der Tatsache geschuldet das es in der Story eben nicht um die Kunstfigur Elvis geht, sondern um ihn als Privatperson, sieht man hier keine Auftritte von ihm und somit hört man auch im Film, abgesehen von ein paar ganz kleinen Ausnahmen, keine Musik vom King of Rock ´n´ Roll, sondern bekommt passend zu den schönen Bildern des Filmes auch einen schönen Filmsoundtrack geboten.

Ein weiterer großer Pluspunkt des Filmes sind die beiden Hauptdarsteller. Cailee Spaeny spielt die Rolle von Priscilla wirklich sehr gut. Gerade die Wandlung vom jungen naiven Mädchen, hin zur erwachsenen Frau die hinter die Fassade blickt und versucht ihre eigene Stimme zu finden, hat mich überzeugt. Aber auch Jacob Elordi als Elvis hat mir sehr gut gefallen. Ich kann schlecht Urteilen ob seine Leistung sogar besser war als die von Austin Butler, da hier natürlich ein ganz wichtiger Aspekt in seiner Performance fehlt, nämlich der Gesang und die Bühnenshow. Hier ist natürlich der Film Elvis von von Baz Luhrmann ganz klar vorne, da er den Fokus ganz klar auf die Karriere von Elvis gelegt hatte. Somit musste Austin Butler hier noch deutlich mehr performen. Aber vom Look her fand ich Jacob Elordi auch sehr gut und da es ein paar paralle Handlungen in beiden Filmen gibt, muss ich sagen haben mir diese hier von Jacob Elordi besser gefallen. Generell auch die Chemie zwischen Jacob Elordi und Cailee Spaeny hat mir viel besser gefallen als zwischen Austin Butler und Oliver Dejonge Jonge. Und von der ersten TV Produktion zu dem Roman will ich erst gar keine Vergleiche ziehen da hier beide Darteller nicht wirklich herrausragend waren.

Priscilla ist ein Film der auf vielen Ebenen funktioniert. Wenn man sich für das Leben von Elvis interessiert kommt man mit Sicherheit nicht an dem Film vorbei, aber auch wenn man die Regie Arbeit von Sofia Coppola mag ist er Pflicht. Aber auch, wenn man einfach nur interesse an einem guten Drama rund um eine Liebesgesichte hat, funktioniert aus meiner Sicht der Film sehr gut.

Wertung: 8/10
 
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