Planet des Schreckens

deadlyfriend

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Planet des Schreckens

Eine Rettungsmission ist auf dem Weg zum Planetoiden LV-426 um, ähm ja, Stop! Anders: Es war einmal vor langer Zeit in einer weit weit entfernten Galaxis…….ne auch nicht. Egal jetzt, in jedem Fall trägt unsere Rettungscrew die Klamotten von Starbuck & Apollo aus Kampfstern Galactica und das ist letztendlich dann Fakt.
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Ein Raumschiff ist auf dem Planeten Morganthus abgestürzt und zusätzlich ist der Kontakt abgebrochen. Auf dem äußerst unwirtlichen Himmelskörper findet man zwar das Raumschiff, aber auch einige Leichen der Besatzung. Zusätzlich scheinen extrem bedrohliche Kreaturen dort zu hausen, die jedem Einzelnen nach dem Leben trachten. Obendrein entdeckt man eine Art Pyramide, die auf eine alte Kultur schließen lässt.
Die Schmiede von Roger Corman liefert hier natürlich einen klar von „Alien“ beeinflussten Sci-fi Horror, der 1981 ins Fahrwasser sprang. Natürlich erreicht er in keiner Phase das Werk von Ridley Scott, aber dennoch ist der Film direkt aus verschiedenen Gründen absolut sehenswert. Das Set-Design ist nämlich für das Budget richtig stark und er schafft es auch eine besondere und unwirkliche Atmosphäre zu entfalten, was in diesen Kulissen auch durch die seltsame Musik gedeckelt wird. Die klingt ein wenig nach Tönen in Richtung Tangerine Dream, Klaus Schulze oder Robert Schröder. Zudem besitzt der Film im Finale auch psychologische Strukturen und eine übergeordnete Größe. Leider schafft Regisseur Bruce D. Clark aber keine Voraussetzungen für dieses Finale, weshalb es auch äußerst zwiespältig aufgenommen werden kann. Der Film hangelt sich meistens von Setpiece zu Setpiece und vergisst dabei die Geschichte zu entwickeln. Das ist echt schade. Wenn die Geschichte besser ausgearbeitet worden wäre, hätte der Film deutlich mehr Eindruck hinterlassen. Der Gedanke im Finale ist nämlich ziemlich cool. Er leidet nur darunter, dass er völlig ohne Vorbereitung dahinter gequetscht wird. Dennoch hat der Film einfach was und man bleibt gespannt am Bildschirm.
Der Film bietet aber auch aus filmhistorischer Sicht einige Schauwerte. Nicht nur das Robert Englund und Sid Haig hier bereits in frühen Rollen zu sehen sind, aber es gibt hier noch einen weiteren großen Namen, der aufhorchen lässt. Das Set-Design ist natürlich an Giger angelehnt, aber dennoch wird man phasenweise auch an „Aliens – Die Rückkehr“ erinnert, der einige Jahre später entstand. Das liegt daran, das niemand Geringeres als James Cameron an den Kulissen gearbeitet hat und obendrein auch noch die Regie der Second-Unit übernahm. Wenn man also das Sequel zu „Alien“ gut kennt, lohnt sich der Film auch aus dieser Perspektive.
Dennoch auch hier wieder der Hinweis: Man muss dieses Zeitalter und ihre Rip-Offs mögen, um Gefallen zu finden, oder sich zumindest für Filmgeschichte interessieren.
 
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