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deadlyfriend

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M. Night Shyamalan hat es irgendwie nicht leicht, woran er auch nicht ganz unschuldig ist. Seine Filme werden gerne zertreten, verspottet und deutlich härter kritisiert als Filme von Kollegen. Dafür hat er aber auch eine Fangemeinde, die seine Filme sehr schätzt. Auch der vorliegende „Old“ wird sehr kontrovers gesehen, was für mich durchaus nachvollziehbar ist. Er bietet nämlich Fans und Kritikern wieder eine Menge Futter. Wenn man mit seinem Schaffen insgesamt ein wenig vertraut ist, wird er Leuten zusagen, die auch „The Happening“ von ihm mochten. Zu diesen Leuten zähle ich mich hinzu.


Eine Gruppe von Urlaubern, die sich untereinander nicht kennen, kommen an einem entlegenen einsamen Traumstrand zusammen, der nur durch einen schmalen Zugang durch eine Gesteinsformation zu erreichen ist. Schon bald darauf findet man eine Leiche, die angespült wurde. Natürlich versucht man jetzt erstmal Hilfe zu holen aber der Rückweg ist durch eine unsichtbare Kraft blockiert und Handy Empfang ist hier auch nicht gegeben. Dies ist aber das kleinste Problem. Das viel Größere ist die Zeit, die zu einem unerbittlichen Gegenspieler mutiert, denn die Urlauber altern rasend schnell auf diesem Gelände. Am leichtesten zu erkennen ist dies an den Kindern, die binnen weniger Stunden zu Jugendlichen mutieren. Doch auch bei den Erwachsenen, fangen die ersten Zeichen und Gebrechen an.

So seltsam sich das anhört ist es auch. Wenn man auf stringente und logische Erzählweise steht, kann man jetzt beruhigt abschalten. Wenn man aber die typischen Charaktere von Shyamalan und auch seine Erzählweise schätzt, darf man gespannt dran bleiben. Dies beinhaltet ebenfalls die Logik von Handlungsweisen der Protagonisten nicht zu hinterfragen. Die verhalten sich eben, wie sie sind. Fragen wie „Warum macht der das jetzt so und nicht so wie ich es tun würde?“ sind hier eben nicht gefragt. Die sind uninteressant!

Der Film bietet wundervolle Bilder und auch eine wundervolle Kulisse. Durch den begrenzten Raum wirkt es wie ein Freiluft-Kammerspiel, in einem extrem mysteriösen Umfeld. Den Bezug zu „The Happening“ sehe ich einmal durch die Art der Charaktere, die bedrohliche Laune der Natur und auch die kuriosen und einfallsreichen Todesarten und Probleme, die das Geschehen mit sich bringt. Mir gefällt er ungemein. Ich kann aber auch jeden Verstehen dem das alles zu viel des Guten ist. Ja, auch die Verhaltensweisen der Kinder/Jugendlichen sind absolut zu kritisieren, da sie zwar nun mal rasend schnell altern, aber ihnen jegliche Lebenserfahrung fehlt, um die Dinge zu tun, die sie tun. An dieser Stelle ist aber eben zu sagen, dass dies nicht die Intension des Films war, logische Verhaltensweisen in einer bislang ungekannten Extremsituation zu präsentieren. Er wirft aber am Ende dennoch sehr interessante Fragen auf, die man diskutieren kann.

Abschließend möchte ich auch noch Thomasin McKenzie erwähnen, die ich seit ihrer tollen Leistung in "Last night in Soho" auf dem Schirm habe. Auch hier ist sie wieder mit dabei und bislang spielt sie wirklich in äußerst interessanten Filmen mit, die sich ein wenig von der Masse abheben.

Fazit: Wer auf Shymalan steht, wird bestens bedient. Wer bislang mit ihm nichts anfangen konnte, wird es durch diesen Film erst recht nicht.
 

Die wilde 13

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Das viel Größere ist die Zeit, die zu einem unerbittlichen Gegenspieler mutiert, denn die Urlauber altern rasend schnell auf diesem Gelände. Am leichtesten zu erkennen ist dies an den Kindern, die binnen weniger Stunden zu Jugendlichen mutieren. Doch auch bei den Erwachsenen, fangen die ersten Zeichen und Gebrechen an.
Das liest sich gut und macht mich neugierig. Ich kann zwar nicht mit jedem Film von Shymalan was anfangen aber grundsätzlich gebe ich jedem Film von ihm erstmal eine Chance. :)
 
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