Mission to Mars
Die erste bemannte Mission auf dem Mars scheint hervorragend zu laufen. Eine Crew aus Amerikanern und Russen ist bereits eine Weile ohne Zwischenfälle da oben, bis sie seltsame Dinge in einem Berg entdecken. Bei den Untersuchungen geht eine Menge schief, weshalb der Kontakt zur Erde bzw. zur nächsten Raumstation abbricht. Man entschließt sich dazu eine Rettungsmission zu starten und parallel rauszufinden, was auf dem roten Planeten urplötzlich geschehen ist.
Der Mars, da es der nächstgelegene Planet ist, lud schon immer zu Träumen und Fantasien ein. Im Jahr 1997 gelang es der Menschheit dann auch tatsächlich ein Fahrzeug auf dem Mars zu landen, welches von nun an Bilder zur Erde sendete. Dies ist wahrscheinlich mit ein Grund, weshalb es dann wieder vermehrt Filme gab, die sich mit unserem Nachbarplaneten beschäftigten. „Mission to Mars“ von Brian De Palma entstand 3 Jahre nach der Landung des Pathfinder und siedelte seine Handlung im Jahr 2020 an. Aus heutiger Sicht verdammt naiv, mit weltlichen Regierungen, die freundlich zueinander sind und sich unterstützen und zusätzlich auch noch die Schnapsidee, dass man sich im Jahr 2025 noch für Raumfahrt begeistern könnte. Zumindest wenn man von ein paar Privatflügen bzw. kommerziellen Gesichtspunkten mal absieht. Tatsächlich entwickeln wir uns geistig ja eher wieder zurück, was man an ein paar Gestalten erkennt, die wieder glauben, dass die Erde eine Scheibe ist. Das ist aber ein anderes Thema.
Brian De Palma hingegen, lässt uns tatsächlich träumen. Von einer interessanten Zukunft mit bahnbrechenden Entdeckungen für die komplette Menschheit. Leider hatte das Publikum wenig Interesse daran, sich diesen Dingen hinzugeben, weshalb der Film ziemlich miserable Einspielergebnisse und auch Kritiken nach sich zog. Ich mochte den Film bereits bei VÖ total gerne, weil er einfach interessante Gedankengänge entfachte. Vielleicht wollte das Publikum eher einen Alien-Klon. Ich weiß es nicht. Letztendlich auch egal, denn ich mag den Film immer noch. Diese menschliche Ebene gefiel mir und auch wie die Charaktere geschrieben wurden. Ich mochte es einfach, dass ausnahmsweise keiner hier den Arsch spielt, der dann plötzlich für unsinnige Aufregung und Spannung sorgt, sondern dass er einfach etwas Größeres in den Fokus stellt, als zwischenmenschliche Unzulänglichkeiten. Spannung hat man sowieso automatisch, da man in einem De Palma Film, nie weiß wer überlebt. Zudem gibt es fantastische Bilder und der Tanz im Raumschiff gefällt mir einfach wahnsinnig gut. Alles durch einen wundervollen Score von Ennio Morricone unterlegt, der wieder jede Stimmung im Film trifft, oder eben auch erzeugt. Visuell und auch inhaltlich gibt es natürlich Hommagen an „2001 – Odyssee im Weltraum“, die aber ausnahmslos hervorragend gelungen sind, was aber auch daran lag, dass man bei der Entwicklung eng mit der NASA arbeitete, was damals auch Stanley Kubrick tat. Typische De Palma Selbst-Referenzen gibt es aber trotz des ungewöhnlichen Weltraum-Themas. Direkt bei dem gigantischen Sturm auf dem Mars, gibt es eine Szene, die einen sofort an „Teufelskreis Alpha“ erinnert und nachfolgend ein Zitat aus „Mein Bruder Kain“. Es ist immer wieder erstaunlich, dass man trotz der völlig unterschiedlichen Themen und Genre des Regisseurs, immer wieder seine Handschrift entdeckt, ohne dass sich die Filme ähneln würden. Das einzige Manko des Films sind aus heutiger Sicht ein paar CGI-Effekte, die nicht ganz so prickelnd sind.
Ich mag den Film also wirklich gern, was eben genau an diesem menschlich positiven Optimismus liegt, der mir trotz seiner naiven Ausrichtung gefällt. Gerade wenn man das filmische Jahr und das reale Jahr miteinander vergleicht, kann man bei „Mission to Mars“ kurzzeitig der Ernüchterung entfliehen und wieder zu träumen wagen.