AW: Larva
Kritik von Vince
LARVA
Ausschnitte aus meiner
ofdb-Kritik
Wir happy Flattermänner,
Wir happy Flattermänner,
Sind jetzt mit dabei
In jedem siebten Larvenei...
Originell sind sie ja alle nicht, die jüngsten Produktionen aus der Badish/Davidson-Schmiede. “Mosquito Man” hatte “Die Fliege”, “Snake King” hatte “Anaconda(s)” und “Larva” hat “Phantoms” und “Body Snatchers” und “Alien”. Auf eigenen Beinen steht hier niemand, aber die Batmen made in the Human’s Bodies sind überraschend stilsicher und abgeklärt erzählt.
Tatsächlich kommt Tim Cox’ Arbeit dem Anspruch, alten 50er-Jahre-Monsterfilmen zur Hommage zu gereichen, noch am nächsten. Zwar immer noch weit entfernt von der ironischen Dichte von “Arac Attack”, fährt “Larva” immerhin die wichtigsten Grundlagen eines Kleinstadtszenarios auf, umgesetzt mit sicherer Hand.
Was da nun geschieht, wird zwar recht ernsthaft präsentiert, hat sich diese Seriosität aber auch verdient. Optisch ein Herbsttraum (korrekt, ich übertreibe), führt Cox uns durch Gemeinschaftsfeste, auf Felder und Wiesen, in Scheunen, Krankenhausgänge und bewältigt in den meisten Fällen - wenn auch nicht immer - sogar die schwierige Variable “Dialog”. Was die Charaktere quatschen, klingt zumindest flüchtig im “Mr. Wolfe macht Vincents Sauerei sauber”-Stil plausibel, muss ja auch nicht mehr als den Moment überbrücken.
Die Animationsabteilung liefert nicht mehr als ein paar dehnbare Latexlappen, die durch die Luft wirbeln oder über den Boden kriechen. Das ist keine gute Arbeit, eher ein Schlachtfeld für CGI-Metzger. Aber: es passt. Die graublauen flappigen Knautschzonen entbehren nicht eines gewissen Charmes, höchstens einer Fähigkeit, furchterregend dreinzuschauen. Aber das ist auch nicht zwingend notwendig. Zur Ehre der Computerprogrammierer sei jedoch gesagt, dass der Weg einer Larve vom Mund ins Innenleben eines Wirtes in einer digitalen Kamerafahrt wirklich schick umgesetzt worden ist.
Insgesamt ist “Larva” keinesfalls langweilig, allenfalls wenig aufregend und wirklich hundertprozentig unoriginell, aber durchaus für einen netten Abend zu gebrauchen. Ohne eigene Ideen einzubringen, wird ein Fledermauscocktail gemixt, dessen einzelne Zutaten man allesamt bereits gekostet hat. Eine unnötige Neubebilderung altbekannter Dinge, aber eine, die für einen ersten und einzigen Blick genügt. Ein Mr. Wolfe-Film.
5/10