Knife of Ice

deadlyfriend

Casting
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
18.017
Ort
Garma
Filmkritiken
185
Knife of Ice

Martha hatte in ihrer Kindheit ein schreckliches Erlebnis bei einem Zugunglück, bei dem ihre Eltern ums Leben kamen. Durch diesen Schock hat sie zudem ihre Stimme verloren und ist sei diesem tragischen Tag stumm. Verwandte und Freunde kümmern sich rührend um sie und der befreundete Arzt hofft, dass sie irgendwann die Stimme wiederfindet. Er geht davon aus, dass ein ähnliches traumatisches Erlebnis helfen würde. Sowas kann man nur schlecht kreieren, aber dennoch gibt es dazu bald einige Gelegenheiten. Ein Killer geht nämlich um und beginnt ihr Umfeld zu dezimieren.

In der Hochphase des Giallo, steuerte Umberto Lenzi gleich 8 Filme bei, weshalb er für diese Hochphase natürlich zu großen Teilen auch mitverantwortlich war. Dies lag in jedem Fall an der Qualität seiner Filme und den Arbeiten mit Carroll Baker. Die Hollywood-Aktrice verlieh seinen Filmen noch einen zusätzlichen Glanz, da sie bis dahin mit Leuten wie James Dean, John Ford, Henry Hathaway, William Wyler und vielen mehr zusammenarbeitete. Gleich viermal trat sie in seinen Filmen auf, die atmosphärisch eher was von Hitchcock hatten. „Knife of Ice“ aus dem Jahr 1972, ist einer davon. Der Film besticht, wie die meisten Kollaborationen der Beiden, durch seine Atmosphäre. Der Sleaze Faktor geht gegen Null. Keine nackten Tatsachen und keine Bettszenen. Der Fall selbst und seine Figuren stehen klar im Mittelpunkt. Die Ruhe des Films ist das Elixier. Die Spannung knistert an allen Ecken und Enden. Sei es durch den mysteriösen Chauffeur, der immer wieder mal kurz verschwindet oder die seltsam aussehenden Augen eines Fremden, der Martha zu verfolgen scheint. Überall lauert eine gefährliche Bedrohung. Aber nicht nur der Plot und seine Figuren sorgen für Unruhe in den elegischen Bildern. Der Inszenierungstil, das Setting und die Kamera, sowie die immer passende Musik von Marcello Giombini, verleihen dem Film dieses weltmännische Ambiente, das ich an den frühen Gialli von Umberto Lenzi einfach schätze. Wer also diese Phase des Regisseurs mag, oder auch den Artverwandten „Der schöne Körper der Deborah“ in dem ebenfalls Caroll Baker die titelgebende Rolle beinhaltet, wird bei „Knife of Ice“ definitiv auf seine Kosten kommen.
 
Oben