Joker

Dwayne Hicks

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Joker



Es war malwieder Montag, Sneak-Preview-Tag. Als nach den Trailern die Maskierung der Leinwand bei 1.85:1 blieb und das alte Warner Logo erschien, wusste ich..."you're in for a treat".

Ich muss gestehen nach den ersten Ankündigungen und sogar Trailer von "Joker" war ich nicht so angetan. "Noch ein neuer Darsteller? Noch eine Interpretation von Joker?" waren so meine ersten Gedanken. Aber irgendwann war ich doch neugierig und vorallem der finale Trailer hatte es mir irgendwie angetan.

Und mit "Joker" ist unter dem Namen DC endlich malwieder ein sehr guter Film erschienen und neben "Once Upon a Time in Hollywood" wohl mein persönliches Highlight 2019 in Sachen Film.

Seltsamerweise war es erst das letzte Drittel welches mich richtig gepackt hat.......das dafür umso mehr! Ähnlich gings mir damals bei Black Swan. Dennoch ist der (imo nicht ganz so einfache) Einsteig und der weitere Verlauf des Filmes absolut notwendig für das was kommt. Nur so kann der Film die Wirkung entfalten die sehr lang anhält. Viele Filme heutzutage hat man nach wenigen Stunden wieder vergessen. Joker ist endlich malwieder ein Film der "nachwirkt".

Optisch und atmosphärisch ist Joker konsequent. Wo viele Filme dreckig sein wollen und trotzdem irgendwie "geleckt" wirken, ist Joker durchweg schmutzig, düster, trostlos, kalt. Sämtliche Orte und Räume wirken herunter gekommen, gleiches gilt für die Klamotten.
Das Taxi Driver hier großes Vorbild ist, ist kein Geheimnis und es gibt einige sehr schöne Szenen die als Hommage dienen.

Und Phoenix als Arthur/Joker? Ich mag seine Interpretation sehr und sie regt oft zum nachdenken an. Es gab wirklich einige Momente wo ich auf seiner Seite war und natürlich einige wo ich nur noch dachte "What the fu...". Manch einer mag die "Opferrolle" als holzhammermäßig empfinden, mir hat dieser Ansatz gut gefallen.

Postiv auch Robert DeNiro. Seine Screentime war jetzt verhältnismäßig knapp, aber seine Rolle sowie Schauspiel hat mir sehr gut gefallen. Davon hätte ich wirklich gern mehr gesehen.

Das hier angeblich Menschen aus dem Kino gegangen sind kann ich nicht nachvollziehen aber es gibt schon einige Szenen die so manche Gemüter ordentlich auf die Palme bringen können. Szenen die für 2019 Verhältnisse extrem mutig sind. Und ehrlich gesagt hab ich Angst das man den Film nachträglich noch abändert. Wäre leider nicht das erste mal.

Daher, Freunde der Nacht, geht ins Kino und schaut euch diesen Film an. Hier gibts Bilder die sollte man wirklich auf großer Leinwand gesehen haben. Und dann hoffen wir mal auf ein baldiges und vorallem unverändertes Blu-ray Release. Okay mehr DeNiro Szenen gehen immer!

"I just hope my death makes more cents than my life."

8/10
 

BladeRunner2007

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Das hier angeblich Menschen aus dem Kino gegangen sind kann ich nicht nachvollziehen aber es gibt schon einige Szenen die so manche Gemüter ordentlich auf die Palme bringen können. Szenen die für 2019 Verhältnisse extrem mutig sind. Und ehrlich gesagt hab ich Angst das man den Film nachträglich noch abändert. Wäre leider nicht das erste mal.

Daher, Freunde der Nacht, geht ins Kino und schaut euch diesen Film an. Hier gibts Bilder die sollte man wirklich auf großer Leinwand gesehen haben. Und dann hoffen wir mal auf ein baldiges und vorallem unverändertes Blu-ray Release. Okay mehr DeNiro Szenen gehen immer!

Magst du mal bitte genauer ins Detail gehen?
 

Dwayne Hicks

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Es werden einige Gags über Midgets gerissen, jedoch nicht von Arthur/Joker aus, von daher wirds wohl kein Problem sein. Wobei eine Szene da sehr sehr schwarzhumorig ist :ugly: aufgrund des Verlaufs wird man diese aber wohl so belassen. Näheres muss ich in Spoilertags packen.

Wirklich mutig ist dann aber die jetzt schon berühmte Treppentanzszene mit Gary Glitter zu unterlegen. Ich persönlich fande die Szene mega geil und ich kann in solchen Momenten auch ausblenden dass der olle Glitter als Pedo im Knast sitzt. Genau genommen geb ich da eh nicht viel drauf, ja er wurde verurteilt, aber wer weiß was wirklich passiert ist. Don't know, don't care....die Szene rockt.

Aber man kann jetzt schon im Netz lesen wie die Leute deswegen durchdrehen und den Film sogar boykottieren :rolleyes:
 

Dwayne Hicks

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Musst du in der Diskussion nicht. Nur in der KK. Also, ran an die Tasten. ;)
Ich will den Film auch noch unbedingt im Kino sehen. Hoffentlich läuft er lange genug.

Naja weils ein neuer Film ist und man doch mal ungewollt in Spoiler reinrennt mach ichs lieber so :)

Es gibt ne Szene wo 2 ehemalige Arbeitskollegen Arthur besuchen, einer davon der Midget (Gary). Der große, kräftige Typ fragt nochmal nach ob Arthur ihn auch ja nicht verpeift wegen der Knarre die er von ihm bekommen hat. Arthur killt ihn dann mit einer Schere und sitzt blutüberschmiert neben der Leiche. Er lässt Gary aber laufen.....jedoch mit 2 (schwarz)humorigen Hindernissen :ugly: Einmal erschreckt er ihn beim rausgehen und dann ist auch noch das Türschloss dran wo er aufgrund seiner Größe nicht rankommt. Aber im Endeffekt lässt er ihn tatsächlich laufen. Das war so eine Szene die irgendwie absurd witzig ist aber auch mörderisch spannend, richtig stark!
 

Tarantino1980

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Endlich habe ich den Film heute auch sehen können. Zunächst einmal möchte ich sagen das mir Deine Kritik sehr gefallen hat Dwayne. Hätte es noch keine KK gegeben, hätte ich heute eine geschrieben. Da es aber schon Deine KK gibt, die noch dazu genau meine Meinung zu dem Film wiederspiegelt, werde ich nur noch ein paar Worte dazu loswerden.

Optisch und atmosphärisch ist Joker konsequent. Wo viele Filme dreckig sein wollen und trotzdem irgendwie "geleckt" wirken, ist Joker durchweg schmutzig, düster, trostlos, kalt. Sämtliche Orte und Räume wirken herunter gekommen, gleiches gilt für die Klamotten.

Ohne Deine KK vorher gelesen zu haben waren das genau meine Gedanken als ich den Film sah. Joker ist konsequent umgesetzt und wirkt düster und schmutzig, ohne das man das Gefühl hat Todd Philipps hätte hier krampfhaft versucht einen Joker zu kreieren der in die Nolan Trilogie reinpassen könnte, was er aus meiner Sicht aber könnte, dazu aber später noch mehr. Ich mag den Look des Filmes sehr weil er eine tolle Origin Story erzählt mit Details die mir als nicht Comic Leser nicht bekannt waren.

Eine der Fragen die sich mir zum Beispiel stellen ist die Frage ob Arthur wirklich ein unehelicher Sohn von Thomas Wayne ist? Zwar wurde es offiziell im Film ja dementiert und es existierte sogar eine Akte von Arthurs mutter in der eine Adoptionsurkunde von Arthur auftauchte, aber seien wir mal ehrlich ein einflussreicher Mann wie Thomas Wayne mit soviel Geld, der könnte auch sowas fälschen nur damit dieses düstere Geheimnis nicht raus kommt. Was mich z.B. an der Sache zweifeln lässt ist die Tatsache das Todd Philipps den Vater von Bruce Wayne als miesen Kerl hat dargestellt! Warum hätte er das sonst tun sollen? In bisher allen Batman Verfilmungen wurde Thomas Wayne als Wohltäter und Gutmensch dargestellt der nur das beste für Gotham und dessen Bevölkerung wollte. Wäre er wirklich dieser Gutmensch hätte er doch bestimmt anders auf Arthur reagiert, auch mal nach der Mutter gefragt usw. Für mich wirkte das sehr nach "Ich will mit dem Freak nichts zu tun haben, er ist nicht mein Sohn und es interessiert mich nicht was aus denen wird". Also eine ganz andere Darstellung wie man sie bisher kannt. Das fande ich sehr mutig und inspirierend.

Und Phoenix als Arthur/Joker? Ich mag seine Interpretation sehr und sie regt oft zum nachdenken an. Es gab wirklich einige Momente wo ich auf seiner Seite war und natürlich einige wo ich nur noch dachte "What the fu...". Manch einer mag die "Opferrolle" als holzhammermäßig empfinden, mir hat dieser Ansatz gut gefallen.

Mir hat die Darstellung von Joaquin Phoenix auch extrem gut gefallen! Als es damals nach dem tragischen Tod von Heath Ledger hieß, das es einen neuen Joker im Filmuniversum geben wird, war ich sehr skeptisch, besonders nach der wirklich miesen Darstellung von Jared Leto, welche mir absolut nicht gefallen hatte. Ich bin ehrlich, hätte erneut Jared Leto die Rolle verkörpert, ich hätte diesen Film ignoriert. Als ich jedoch hörte das Joaquin Phoenix die Rolle bekam war ich absolut neugierg und das zu recht. Für mich war das mit Abstand die beste Interpretation der Rolle die es je gab! Heath Ledger war auch toll und wahrscheinlich, würde er noch leben, hätte er auch diese Rolle bekommen und hätte es wahrscheinlich auch großartig gemacht. Aber so war für mich Joaquin Phoenix wirklich die beste Wahl! Für mich Oskar würdig!

Postiv auch Robert DeNiro. Seine Screentime war jetzt verhältnismäßig knapp, aber seine Rolle sowie Schauspiel hat mir sehr gut gefallen. Davon hätte ich wirklich gern mehr gesehen.

Nicht nur Du! Der Mann kann es noch! Wirklich eine tolle Darstellung vom guten alten Robert De Niro! Man merkte ihm richtig an das er Bock auf das Projekt hatte und nochmal sein Talent ausgepackt hat!

Das hier angeblich Menschen aus dem Kino gegangen sind kann ich nicht nachvollziehen aber es gibt schon einige Szenen die so manche Gemüter ordentlich auf die Palme bringen können. Szenen die für 2019 Verhältnisse extrem mutig sind. Und ehrlich gesagt hab ich Angst das man den Film nachträglich noch abändert. Wäre leider nicht das erste mal.

Ohne mich selbst spoilern zu wollen hatte ich im Vorfeld jedoch auch schon so einiges negatives gehört. Der Film sei gewaltverherrlichend und Leute haben das Kino verlassen. Ich bin ehrlich, entweder haben diese Leute und wir beide einen anderen Film gesehen Dwayne, oder wir beide sind verrückt. Haben Die nicht verstanden was Joker ist? Abgesehen von einer Comic Adaption ist Joker ein Psychogramm eines sehr kranken Mannes, der aber auch von niemanden respektiert und gehört wird. Der sich im Grunde nur nach einem normalem Leben sehnt, nach Anerkennung und Liebe! Das zeigt diese Traumsequenz sehr deutlich als er in der Murray Franklin Show aus dem Publikum sogar nach vorne geholt wurde. Das er in Murray den Vater gesehen hat den er nie hatte und von dem er lediglich ein anerkennendes "Gut gemacht Junge" hören wollte. Doch die Realität sieht anders aus. Selbst dieses große Idol zieht ihn ins Lächerliche, macht sich lustig über ihn udn läd ihn in der realen Welt nur in seine Show ein um sich lustig zu machen. Oder die nette Nachbarin Sophie in der sich Arthur offenbar verliebt hatte, sie ihn aber wahrscheinlich noch nicht mal ansatzweise interessant findet und sie nur in seiner Vorstellung seine Freundin wird, was im übrigeng ein sehr genialer Story Plot war und was auch nicht wirklich aufgelöst wurde als er aus Ihrer Wohnung verschwunden ist. Lebt sie noch? Oder hat er sie auch getötet?


Es gibt ne Szene wo 2 ehemalige Arbeitskollegen Arthur besuchen, einer davon der Midget (Gary). Der große, kräftige Typ fragt nochmal nach ob Arthur ihn auch ja nicht verpeift wegen der Knarre die er von ihm bekommen hat. Arthur killt ihn dann mit einer Schere und sitzt blutüberschmiert neben der Leiche. Er lässt Gary aber laufen.....jedoch mit 2 (schwarz)humorigen Hindernissen :ugly: Einmal erschreckt er ihn beim rausgehen und dann ist auch noch das Türschloss dran wo er aufgrund seiner Größe nicht rankommt. Aber im Endeffekt lässt er ihn tatsächlich laufen. Das war so eine Szene die irgendwie absurd witzig ist aber auch mörderisch spannend, richtig stark!

Das war auch eine sehr spannende Szene. Ich bin ehrlich, ich hatte fest damit gerechnet das auch Gary noch getötet wird. Das war so surreal für mich das er ihm sogar noch freundlich beim Türeaufmachen geholfen hat und ihn hat gehen lassen und sich so verabschiedet hat, als ob es ein ganz normaler Besuch gewesen ist.

Was mich jedoch einfach nicht losässt und das hat dann auch eine Recherche im Netz bestätigt, ist die Doppeldeutigkeit des Endes von Joker. Er sitzt ja dann im Arkham Asylum als Insasse mit Handschellen und es ist die selbe Psychaterin die ihn auch vorher betreut hat. Gut das könnte auch damit zusammen hängen das sie ihn halt schon betreut hat und man sie zu Rate gezogen hat. Aber auch die Art wie er gelacht hat und sie danach fragte worüber er lachen würde, antwortete Arthur ja nur sowas wie "ach den Witz würden sie ohnehin nicht verstehen" Und noch dazu zu Anfang des Filmes wurde ja auch erwähnt das er schonmal in Arkham Asylum war, aber wieder frei gelassen wurde. Jetzt halt meine Frage, die offenbar auch andere sich stellen. Was wäre wenn Arthur nie entlassen wurde und sich die gesamte Handlung von Joker nur in seinem Kopf abspielte? Er vielleicht nochnichtmal der richtige Joker ist, denn die bisherige Origin Story von Batman zeigte ja immer das der Joker seine Eltern tötet, hier sahen wir aber jemand anderen die Eltern umbringen. Alles sehr komisch. Ob es da eine Auflösung geben wird oder ob es reine Interpretation bleibt?

Und was mich noch interessieren würde wie alle die den Film bereits gesehen haben bzw. noch sehen werden zu einem zweiten Teil stehen würden. Ich bin ehrlich ich hoffe es wird keinen zweiten Joker Film geben. Nicht weil ich ihn nicht gut fand, ganz im Gegenteil. Aber ich finde der Film steht für sich alleine und sollte nicht Fortgesetzt werden. Gerne dürfte Joaquin Phoenix in einem weiterem Batman Film in die Rolle des Jokers schlüpfen, aber nicht umgekehrt das wir Joker 2 sehen wo auch ein Batman in dieses Filmunisversum stoßen würde. Das würde aus meiner Sicht nicht passen!
 

Dwayne Hicks

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Endlich habe ich den Film heute auch sehen können. Zunächst einmal möchte ich sagen das mir Deine Kritik sehr gefallen hat Dwayne. Hätte es noch keine KK gegeben, hätte ich heute eine geschrieben. Da es aber schon Deine KK gibt, die noch dazu genau meine Meinung zu dem Film wiederspiegelt, werde ich nur noch ein paar Worte dazu loswerden.

Danke :):o :-o:bier:

Ohne Deine KK vorher gelesen zu haben waren das genau meine Gedanken als ich den Film sah. Joker ist konsequent umgesetzt und wirkt düster und schmutzig, ohne das man das Gefühl hat Todd Philipps hätte hier krampfhaft versucht einen Joker zu kreieren der in die Nolan Trilogie reinpassen könnte, was er aus meiner Sicht aber könnte, dazu aber später noch mehr. Ich mag den Look des Filmes sehr weil er eine tolle Origin Story erzählt mit Details die mir als nicht Comic Leser nicht bekannt waren.

Ja dieser "gritty" Look fehlt mir bei vielen Filmen.

Eine der Fragen die sich mir zum Beispiel stellen ist die Frage ob Arthur wirklich ein unehelicher Sohn von Thomas Wayne ist? Zwar wurde es offiziell im Film ja dementiert und es existierte sogar eine Akte von Arthurs mutter in der eine Adoptionsurkunde von Arthur auftauchte, aber seien wir mal ehrlich ein einflussreicher Mann wie Thomas Wayne mit soviel Geld, der könnte auch sowas fälschen nur damit dieses düstere Geheimnis nicht raus kommt. Was mich z.B. an der Sache zweifeln lässt ist die Tatsache das Todd Philipps den Vater von Bruce Wayne als miesen Kerl hat dargestellt! Warum hätte er das sonst tun sollen? In bisher allen Batman Verfilmungen wurde Thomas Wayne als Wohltäter und Gutmensch dargestellt der nur das beste für Gotham und dessen Bevölkerung wollte. Wäre er wirklich dieser Gutmensch hätte er doch bestimmt anders auf Arthur reagiert, auch mal nach der Mutter gefragt usw. Für mich wirkte das sehr nach "Ich will mit dem Freak nichts zu tun haben, er ist nicht mein Sohn und es interessiert mich nicht was aus denen wird". Also eine ganz andere Darstellung wie man sie bisher kannt. Das fande ich sehr mutig und inspirierend.

Das wäre eine Interpretation. Ich muss gestehen da garnicht so sehr drüber nachgedacht zu haben. Werde bei der nächsten Sichtung mal darauf achten.

Mir hat die Darstellung von Joaquin Phoenix auch extrem gut gefallen! Als es damals nach dem tragischen Tod von Heath Ledger hieß, das es einen neuen Joker im Filmuniversum geben wird, war ich sehr skeptisch, besonders nach der wirklich miesen Darstellung von Jared Leto, welche mir absolut nicht gefallen hatte. Ich bin ehrlich, hätte erneut Jared Leto die Rolle verkörpert, ich hätte diesen Film ignoriert. Als ich jedoch hörte das Joaquin Phoenix die Rolle bekam war ich absolut neugierg und das zu recht. Für mich war das mit Abstand die beste Interpretation der Rolle die es je gab! Heath Ledger war auch toll und wahrscheinlich, würde er noch leben, hätte er auch diese Rolle bekommen und hätte es wahrscheinlich auch großartig gemacht. Aber so war für mich Joaquin Phoenix wirklich die beste Wahl! Für mich Oskar würdig!

Obs jetzt die beste Interpretation ist, da möcht ich mich garnet festlegen. Ob nun Nicholson, Ledger oder jetzt Phoenix, die haben für mich alle was besonderes und eigenes, keiner kopiert den anderen und das ist gut so.

Nicht nur Du! Der Mann kann es noch! Wirklich eine tolle Darstellung vom guten alten Robert De Niro! Man merkte ihm richtig an das er Bock auf das Projekt hatte und nochmal sein Talent ausgepackt hat!

Hab dadurch auch unheimlich bock auf The Irishman bekommen :)

Ohne mich selbst spoilern zu wollen hatte ich im Vorfeld jedoch auch schon so einiges negatives gehört. Der Film sei gewaltverherrlichend und Leute haben das Kino verlassen. Ich bin ehrlich, entweder haben diese Leute und wir beide einen anderen Film gesehen Dwayne, oder wir beide sind verrückt. Haben Die nicht verstanden was Joker ist?

Wie gesagt, ich denke unsere Gesellschaft wird mit jedem Tag "empfindlicher". Selbst so harmlose Filme wie die Rush Hour Trilogie würden heute als rassistisch, sexistisch und sonstwas beschimpft werden.

Abgesehen von einer Comic Adaption ist Joker ein Psychogramm eines sehr kranken Mannes, der aber auch von niemanden respektiert und gehört wird. Der sich im Grunde nur nach einem normalem Leben sehnt, nach Anerkennung und Liebe! Das zeigt diese Traumsequenz sehr deutlich als er in der Murray Franklin Show aus dem Publikum sogar nach vorne geholt wurde. Das er in Murray den Vater gesehen hat den er nie hatte und von dem er lediglich ein anerkennendes "Gut gemacht Junge" hören wollte. Doch die Realität sieht anders aus. Selbst dieses große Idol zieht ihn ins Lächerliche, macht sich lustig über ihn udn läd ihn in der realen Welt nur in seine Show ein um sich lustig zu machen. Oder die nette Nachbarin Sophie in der sich Arthur offenbar verliebt hatte, sie ihn aber wahrscheinlich noch nicht mal ansatzweise interessant findet und sie nur in seiner Vorstellung seine Freundin wird, was im übrigeng ein sehr genialer Story Plot war und was auch nicht wirklich aufgelöst wurde als er aus Ihrer Wohnung verschwunden ist. Lebt sie noch? Oder hat er sie auch getötet?

Ja dass ist das schöne, vieles war eindeutig als Traum zu erkennen, aber ob er Sophie wirklich getötet hat weiß ich selbst nicht.


Das war auch eine sehr spannende Szene. Ich bin ehrlich, ich hatte fest damit gerechnet das auch Gary noch getötet wird. Das war so surreal für mich das er ihm sogar noch freundlich beim Türeaufmachen geholfen hat und ihn hat gehen lassen und sich so verabschiedet hat, als ob es ein ganz normaler Besuch gewesen ist.

Irgendwie musste ich da so bisschen ans Finale von Once Upon a Time in Hollywood denken :D Soll ich jetzt lachen oder vor Spannung sterben? Darf ich überhaupt lachen oder sieht man mich da schräg an?

Was mich jedoch einfach nicht losässt und das hat dann auch eine Recherche im Netz bestätigt, ist die Doppeldeutigkeit des Endes von Joker. Er sitzt ja dann im Arkham Asylum als Insasse mit Handschellen und es ist die selbe Psychaterin die ihn auch vorher betreut hat. Gut das könnte auch damit zusammen hängen das sie ihn halt schon betreut hat und man sie zu Rate gezogen hat. Aber auch die Art wie er gelacht hat und sie danach fragte worüber er lachen würde, antwortete Arthur ja nur sowas wie "ach den Witz würden sie ohnehin nicht verstehen" Und noch dazu zu Anfang des Filmes wurde ja auch erwähnt das er schonmal in Arkham Asylum war, aber wieder frei gelassen wurde. Jetzt halt meine Frage, die offenbar auch andere sich stellen. Was wäre wenn Arthur nie entlassen wurde und sich die gesamte Handlung von Joker nur in seinem Kopf abspielte? Er vielleicht nochnichtmal der richtige Joker ist, denn die bisherige Origin Story von Batman zeigte ja immer das der Joker seine Eltern tötet, hier sahen wir aber jemand anderen die Eltern umbringen. Alles sehr komisch. Ob es da eine Auflösung geben wird oder ob es reine Interpretation bleibt?

Hab nochmal bei imdb geschaut, es sind 2 verschiedene Schauspielerinnen. Aber die Theorie das er die ganze Zeit in Arkham war ist trotzdem möglich. Das Joker die Eltern von Wayne getötet hat ist aber glaube nur die Interpretation von Tim Burton. Kann sein das es Comics gibt die das auch schon so gestalten haben, canon ist jedoch das Joe Chill die Wayne Eltern tötet. So hat es auch Nolan in Batman Begins gemacht.

Und was mich noch interessieren würde wie alle die den Film bereits gesehen haben bzw. noch sehen werden zu einem zweiten Teil stehen würden. Ich bin ehrlich ich hoffe es wird keinen zweiten Joker Film geben. Nicht weil ich ihn nicht gut fand, ganz im Gegenteil. Aber ich finde der Film steht für sich alleine und sollte nicht Fortgesetzt werden. Gerne dürfte Joaquin Phoenix in einem weiterem Batman Film in die Rolle des Jokers schlüpfen, aber nicht umgekehrt das wir Joker 2 sehen wo auch ein Batman in dieses Filmunisversum stoßen würde. Das würde aus meiner Sicht nicht passen!

Schwierig. Ich weiß nur das ich vorallem nach den "richtigen" Joker Szenen irgendwie mehr sehen will.
 

Die wilde 13

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Bin gestern richtig geflasht aus dem Kino gekommen. War ich zunächst nach Bekanntgabe dieses Projekts noch skeptisch, so hat sich das nun als total unbegründet herausgestellt. Dieses Psychogramm eines Verlorenen ist Kino der Extraklasse und war eigentlich in dieser Art schon fast ausgestorben. Die Vergleiche zu Taxi Driver oder King of Comedy sind absolut berechtigt und da Robert de Niro (in Joker nun auf der anderen Seite) in allen drei Filmen dabei ist, kann man ja da fast schon von einer Trilogie sprechen: Die "Lost-Souls-De-Niro-Trilogy"!

Eurem Dialog, lieber Dwayne und Tarantino, gebe ich einen Daumen hoch, da er doch vieles aussagt, was auch mich bei diesem Film bewegte und welche Gedanken mir während und auch nach dem Kinobesuch kamen. Damit ich nicht alles wiederhole, gehe ich nur nur auf ein. zwei Aspekte genauer ein:

Oder die nette Nachbarin Sophie in der sich Arthur offenbar verliebt hatte, sie ihn aber wahrscheinlich noch nicht mal ansatzweise interessant findet und sie nur in seiner Vorstellung seine Freundin wird, was im übrigeng ein sehr genialer Story Plot war und was auch nicht wirklich aufgelöst wurde als er aus Ihrer Wohnung verschwunden ist. Lebt sie noch? Oder hat er sie auch getötet?
Ja dass ist das schöne, vieles war eindeutig als Traum zu erkennen, aber ob er Sophie wirklich getötet hat weiß ich selbst nicht.
Also, das fand ich nun extrem genial! Sowohl die Inszenierung an sich, die sich als Wunschtraum entpuppte als auch das offene Ende dieser "Beziehung". Echt der Hammer und auch sehr mutig von Phillips, das genau so zu belassen. Vielleicht wird aus ihr ja später Cat-Woman...

Ob nun Nicholson, Ledger oder jetzt Phoenix, die haben für mich alle was besonderes und eigenes, keiner kopiert den anderen und das ist gut so.
Absolut richtig, wobei Nicholsons lächerliches Overacting nach Ledgers Galavorstellung gar nicht mehr meins ist. Umso beeindruckender nun Phoenix Interpretation vom Joker.

Das war so eine Szene die irgendwie absurd witzig ist aber auch mörderisch spannend, richtig stark!
Das war so surreal für mich das er ihm sogar noch freundlich beim Türeaufmachen geholfen hat und ihn hat gehen lassen und sich so verabschiedet hat, als ob es ein ganz normaler Besuch gewesen ist.
Volle Zustimmung, die Szene wird in die Kino-Geschichte eingehen! :bet:

Klasse fand ich auch die Einbindung von Bruce Wayne und der Möglichkeit, die beiden wären Halbgeschwister. Auch wenn es im Film selbst wieder als Fake deklariert wird, so ist dieser Gedanke nun in unser aller Köpfe. Oder gab es diese Storyline schon mal in den Comics??

Insgesamt ein Filmerlebnis der besonderen Art, zumal ich noch ganz alleine Joker im Kino genießen durfte. Bleibt nur zu hoffen, das nicht einige wenige da draußen diesen Film als Inspiration betrachten. Denn die Welt da draußen wird immer verrückter...
 

Tarantino1980

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Bin gestern richtig geflasht aus dem Kino gekommen.

Freut mich zu hören! Und schön das Du Dich hier auch zu Wort meldest!


Dieses Psychogramm eines Verlorenen ist Kino der Extraklasse und war eigentlich in dieser Art schon fast ausgestorben. Die Vergleiche zu Taxi Driver oder King of Comedy sind absolut berechtigt und da Robert de Niro (in Joker nun auf der anderen Seite) in allen drei Filmen dabei ist, kann man ja da fast schon von einer Trilogie sprechen: Die "Lost-Souls-De-Niro-Trilogy"!

Ein wirklich interessanter Gedanke! :hoch: Und in allen drei Filmen spielt Robert De Niro super!

Eurem Dialog, lieber Dwayne und Tarantino, gebe ich einen Daumen hoch, da er doch vieles aussagt, was auch mich bei diesem Film bewegte und welche Gedanken mir während und auch nach dem Kinobesuch kamen.

Danke für die Blumen!


Also, das fand ich nun extrem genial! Sowohl die Inszenierung an sich, die sich als Wunschtraum entpuppte als auch das offene Ende dieser "Beziehung". Echt der Hammer und auch sehr mutig von Phillips, das genau so zu belassen. Vielleicht wird aus ihr ja später Cat-Woman...

Eine sehr interessante Idee die aufgenommen werden sollte, wenn es auch eine Origin Story zu Catwoman geben sollte. Man könnte dieses traumatische Erlebnis mit einbauen. Vielleicht ist ihre Tochter tot, ermordet vom Joker und sie hat es so halbwegs überlebt. Wäre in der Tag auch eine neue Origin Story für deh Charakter.

Absolut richtig, wobei Nicholsons lächerliches Overacting nach Ledgers Galavorstellung gar nicht mehr meins ist. Umso beeindruckender nun Phoenix Interpretation vom Joker.

Ich mag die beiden Burton Batman Filme sehr und damals fand ich die Darstellung von Jack Nicholson als Joker wirklich gut, aber spätestens nach Heath Ledger war mir klar das diese Art von ihm die Figur darzustellen wirklich besser war, als damals die Interpretation von Jack Nicholson. Im direkten vergleich jedoch finde ich tatsächlich Joaquin Phoenix nochmal besser. Die Darstellung von Ledger als Joker war sehr diabolisch und unberechenbar, dennoch hatte man das Gefühl das er einen Plan hat, stets die Kontrolle über die Situation hat und eben ein Ziel vor Augen. Das ist bei Phoenix Darstellung anders. Man sieht hier einen psychisch labilen Mann dessen einziger Antrieb es ist ein erfolgreicher Stand-Up Comedian zu werden. Auf dem Weg dorthin muss er viele Tiefschläger einstecken und irgendwann war es halt mal einer zuviel! Und Joaquin Phoenix Darstellung des Jokers ist einfach nur durchgeknallt! Er ist nicht der diabolische Terrorist den Heath Ledger in The Dark Knight verkörperte. Er ist einfach eine arme Seele, die durch traumatsiche Ereignisse die Kontrolle über sich und sein Leben verliert und dadurch komplett durchdreht.

Hier zu fällt mir auch die Szene ein in der Arthur gefeuert wurde. Den ausraster den er dort hatte, war einfach genial gespielt!
 

Sam Spade

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Habe den Film schon vor einigen Wochen, direkt nach dem Bluray-Release, endlich gesehen und ich kann mich dem positiven Tenor nur anschließen. Ein düsteres Werk ohne viel Tamtam der einen von Anfang an in seinen Bann zieht. Schön, dass die DC Filme zwar auf der einen Seite eher scheitern (Man of Steel, Batman v Superman), aber auf der anderen Seite Meisterwerke rausgehauen werden die neben Marvel erfrischend anders wirken (Nolan-Batman, Joker, Watchmen).

Tolle KK Dwayne, nachfolgend noch ein paar Kommentare dazu:

Joker

Es war malwieder Montag, Sneak-Preview-Tag. Als nach den Trailern die Maskierung der Leinwand bei 1.85:1 blieb und das alte Warner Logo erschien, wusste ich..."you're in for a treat".

Soviel Glück möchte ich in einer Sneak-Vorstellung auch mal haben :D

Und mit "Joker" ist unter dem Namen DC endlich malwieder ein sehr guter Film erschienen und neben "Once Upon a Time in Hollywood" wohl mein persönliches Highlight 2019 in Sachen Film.

So kann ich das Jahr 2019 auch zusammenfassen.

Seltsamerweise war es erst das letzte Drittel welches mich richtig gepackt hat.......das dafür umso mehr! Ähnlich gings mir damals bei Black Swan. Dennoch ist der (imo nicht ganz so einfache) Einsteig und der weitere Verlauf des Filmes absolut notwendig für das was kommt. Nur so kann der Film die Wirkung entfalten die sehr lang anhält. Viele Filme heutzutage hat man nach wenigen Stunden wieder vergessen. Joker ist endlich malwieder ein Film der "nachwirkt".

Genau so ging es mir auch. Ein paar Tage nach der Sichtung hab ich ebenfalls noch über den Film nachgedacht, zumal viele Szenen recht "offen" gestaltet sind und man sich fragen darf, ob wirklich alles so ist wie es scheint.

Eigtl. sollte die Zweitsichtung zeitnah erfolgen. Hat bisher zeitlich leider nicht hingehauen aber ich bin nach wie vor sehr daran interessiert.

Optisch und atmosphärisch ist Joker konsequent. Wo viele Filme dreckig sein wollen und trotzdem irgendwie "geleckt" wirken, ist Joker durchweg schmutzig, düster, trostlos, kalt. Sämtliche Orte und Räume wirken herunter gekommen, gleiches gilt für die Klamotten.
Das Taxi Driver hier großes Vorbild ist, ist kein Geheimnis und es gibt einige sehr schöne Szenen die als Hommage dienen.

Absolute Zustimmung. Ich liebe es wenn Filme düster und dreckig daherkommen, aber viele scheitern dann irgendwie doch und man nimmt es ihnen nicht ab. Das ist bei Joker ganz anders.

Und Phoenix als Arthur/Joker? Ich mag seine Interpretation sehr und sie regt oft zum nachdenken an. Es gab wirklich einige Momente wo ich auf seiner Seite war und natürlich einige wo ich nur noch dachte "What the fu...". Manch einer mag die "Opferrolle" als holzhammermäßig empfinden, mir hat dieser Ansatz gut gefallen.

Mir auch. Immer wenn man glaubt es geht nicht noch schlimmer, kommt für Arthur der nächste Tiefschlag. Hab mich glaub selten mit einem vermentlichen Bösewicht so identifizieren können.

Postiv auch Robert DeNiro. Seine Screentime war jetzt verhältnismäßig knapp, aber seine Rolle sowie Schauspiel hat mir sehr gut gefallen. Davon hätte ich wirklich gern mehr gesehen.

Ja, endlich wieder mal eine Rolle mit ihm, die an die guten alten Tage erinnert. Hoffe er nimmt das Schauspielern wieder ernster. Irishman und Joker könnten das andeuten.

Das hier angeblich Menschen aus dem Kino gegangen sind kann ich nicht nachvollziehen aber es gibt schon einige Szenen die so manche Gemüter ordentlich auf die Palme bringen können. Szenen die für 2019 Verhältnisse extrem mutig sind. Und ehrlich gesagt hab ich Angst das man den Film nachträglich noch abändert. Wäre leider nicht das erste mal.

Definitiv ein mutiger Film der uns nun zum Glück auch auf Bluray "ungeschnitten" errreicht hat :)
 

Cable

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Habe den Film jetzt endlich auch gesehen und vieles wurde hier schon erwähnt. Definitiv eine gute „andere“ Verfilmung des Joker-Stoffs, sehr gut interpretiert. Aber die 11 Oscar Nominierungen verstehe ich nicht, so überragend ist er bei weitem nicht. Den Oscar für Phoenix kann ich noch verstehen, wobei den bei mir DiCaprio bekommen hätte bei der Auswahl.
 

Count Dooku

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Ich fand den Film ganz gut.
Allerdings hätte man auch gut auf die Namen aus dem DC-Universum verzichten können und trotzdem den gleichen Film gehabt.
Bedauerlicherweise hätte der Film dann allerdings wohl nie die gleiche Aufmerksamkeit erhalten.
 

BladeRunner2007

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Joker

"Joker" ist für mich der beste Film der letzten 10 Jahre. Alles, was diesen Film ausmacht, würde ich ausnahmslos als meisterhaft bezeichnen. Die Kamera fängt das hoffnungslose, versiffte und absolut deprimierende Gotham in perfekten, dreckigen Bildern unglaublich atmosphärisch ein. Die Musik verleiht dem Film etwas Magisches. In Verbindung mit den Bildern kommt es zu einer grandiosen Symbiose. Joaquin Phoenix's Darstellung ist erschreckend authentisch, fesselnd, unbehaglich und traurig zugleich. Oftmals sogar angsteinflößend, da die Figur unberechenbar ist und einen unzuverlässlichen Erzähler darstellt. Eine Performance, die durch Mark und Bein geht. Der Film hat mich noch lange Zeit nach Ende des Abspanns beschäftigt und nachdenklich gemacht. "Joker" ist eine echte Tour de Force, ein sehr strapazierendes Filmerlebnis. Ich habe jede Sekunde davon genossen. Bei vielen Szenen ist mir die Kinnlade runtergeklappt, weil ich nicht fassen konnte, wie stark und mitreißend die Inhalte des Films ausgearbeitet werden. Ein trostloser Bastard von einem Film und eine ergeifende Charakterstudie. Für mich schon jetzt ein Klassiker und ein modernes Meisterwerk. 10/10
 
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