Jessy - Die Treppe in den Tod

deadlyfriend

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Herrlich! :lol:Bis ich geschnallt habe, das du dich selber meinst, das hat echt gedauert. :ugly:

Und nebenbei hast du es auch wieder geschafft, mich neugierig zu machen auf einen Film, der mir völlig unbekannt ist. Mittlerweile ja auch auf 4K herausgekommen.

Für den Satz gehörte ich auch beleidigt :lol:

Auch wenn du nicht gerade der größte Slasher Freund bist, könnte dir der gefallen, da er ohne Blut aber auf Spannung ausgelegt ist. Der Thriller Anteil ist sehr hoch und es geht nicht darum, ausgefallene Kills zu liefern. Zudem ruhig und atmosphärisch erzählt und dabei viele Innovationen abgeliefert. Anekdote der Hauptdarstellerin: Sie hat erzählt das Elvis Presley den Film liebte und die Familie ihn danach immer zu Weihnachten schaute. Nach seinem Tod hätten sie das als Tradition in der Familie bis heute bewahrt. Nicht wichtig aber ich fand es abgefahren.
So ähnlich ging es mir auch. Den Titel kenne ich, aber groß auf dem Schirm hatte ich den Film nicht. Das hat sich aber nun geändert. Ich habe mir die Mediacs VÖ bei Amazon bestellt. Ich hatte eh mal wieder vor ein paar Slasher zu schauen!
Ich stochere da aktuell auch zwischenzeitlich drin rum und ergründe ganz gern wieder mal die Hintergründe. Auch in dem Kontext ist der Film natürlich mehr als wichtig. Falls du ebenfalls ein wenig stochern willst, kann ich dir noch "Der Umleger" von 1976 ans Herz legen. Allerdings benötigt man dazu auch die Variante von 2014 namens "Warte bis es Dunkel wird". Das Kuriose dabei ist, das die beiden miteinander herrlich funktionieren. Viele Leute haben sich mal wieder nur die 2014er Variante allein angesehen und dadurch die Genialität des Zusammenspiels nicht erkannt. Den sollte man also unbedingt als Double Feature hintereinander schauen. Gab es in der Form meines Wissens auch noch nicht. Werde ich aber demnächst auch nochmal sichten und eventuell was schreiben. Ist inzwischen länger her.
 

Die wilde 13

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Auch wenn du nicht gerade der größte Slasher Freund bist, könnte dir der gefallen, da er ohne Blut aber auf Spannung ausgelegt ist. Der Thriller Anteil ist sehr hoch und es geht nicht darum, ausgefallene Kills zu liefern. Zudem ruhig und atmosphärisch erzählt und dabei viele Innovationen abgeliefert.
Gerade darum haben mich deine Ausführungen sehr neugierig gemacht. Ich liebe Filme, in die man regelrecht eintauchen kann, da ist mir das Genre dann recht egal. Ich muss mir mal das relativ günstige MB von Mediacs anschauen, von wem das Booklet ist. Kann es zwar nicht glauben, das dort ebenfalls das von Jenny Jecke verwendet wurde wie bei Capelight, aber dies bekommt man ja leider nicht mehr. Zumindest habe ich keines entdeckt.
Anekdote der Hauptdarstellerin: Sie hat erzählt das Elvis Presley den Film liebte und die Familie ihn danach immer zu Weihnachten schaute. Nach seinem Tod hätten sie das als Tradition in der Familie bis heute bewahrt. Nicht wichtig aber ich fand es abgefahren.
Auf solche Geschichten stehe ich auch. Aber meinst du jetzt die Famile von Elvis oder von Olivia Hussey? ;)

alls du ebenfalls ein wenig stochern willst, kann ich dir noch "Der Umleger" von 1976 ans Herz legen. Allerdings benötigt man dazu auch die Variante von 2014 namens "Warte bis es Dunkel wird". Das Kuriose dabei ist, das die beiden miteinander herrlich funktionieren. Viele Leute haben sich mal wieder nur die 2014er Variante allein angesehen und dadurch die Genialität des Zusammenspiels nicht erkannt. Den sollte man also unbedingt als Double Feature hintereinander schauen.
Oh, klingt ebenfalls sehr vielversprechend. Habe das Steel mit beiden Filmen schon seit Ewigkeiten hier rumstehen (ich fand das Cover so genial!) aber noch nie im Player gehabt. Werde ich dann sobald wie möglich nachholen.
 

deadlyfriend

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Gerade darum haben mich deine Ausführungen sehr neugierig gemacht. Ich liebe Filme, in die man regelrecht eintauchen kann, da ist mir das Genre dann recht egal. Ich muss mir mal das relativ günstige MB von Mediacs anschauen, von wem das Booklet ist. Kann es zwar nicht glauben, das dort ebenfalls das von Jenny Jecke verwendet wurde wie bei Capelight, aber dies bekommt man ja leider nicht mehr. Zumindest habe ich keines entdeckt.

Aus meiner Sicht, kann man sich hier gut fallen lassen. Es ist halt die Erzählweise von 1974, was ich persönlich ja eh bevorzuge. Da geht es halt nicht um Knalleffekt, Ka-Wumm und Gore in Nahaufnahme. Er ist feinsinniger und ich mag Jessy wirklich gerne :) Falls du ihn dir anschaust, solltest du in jedem Fall danach noch die Telefonate in englisch anschauen. Die finde ich tatsächlich 50 Jahre später noch unheimlich. Richtig unheimlich.
Die 4K von Mediacs soll in jedem Fall relativ mies sein und die Blu Ray das bessere Bild besitzen. Kann ich nicht beurteilen aber gut vorstellen ;) Zusätzlich hat sie ein Blankenburg Booklet. Das weiß ich zwar ebenfalls nicht, aber es ist nicht auszuschließen das er 10 Seiten Aufzählungen aus dem Slasher Genre liefert....... Aber das Bonusmaterial wurde wohl weitestgehend übernommen. Es gibt aber von Mediacs auch eine Einzeldisc und für 20 Euro bekommt man auch die VHS Box von Capelight. Also Auswahl ist tatsächlich genügend vorhanden.

Auf solche Geschichten stehe ich auch. Aber meinst du jetzt die Famile von Elvis oder von Olivia Hussey? ;)
Die Familie von Elvis :cool:
Oh, klingt ebenfalls sehr vielversprechend. Habe das Steel mit beiden Filmen schon seit Ewigkeiten hier rumstehen (ich fand das Cover so genial!) aber noch nie im Player gehabt. Werde ich dann sobald wie möglich nachholen.
Da mache ich dir direkt mal den Stanley :autsch::autsch::autsch::autsch: :lol:
Ich werde den zeitnah auch nochmal als Double Feature sichten und auch ein wenig was dazu schreiben. Der Hintergrund der Geschichte ist nämlich ziemlich abgefahren und das Zusammenspiel anders, als man es sonst gewohnt ist. Ich habe nur festgestellt, das die meisten lediglich das "Remake" gesehen haben. Zumindest glauben die meisten das sie ein Remake gesehen haben und die Bewertungen werden eher im Vergleich zu anderen Slashern aus der Neuzeit abgegeben. Hier wäre tatsächlich ein Mediabook mit einem guten Autor interessant, der sich mit den Filmen beschäftigt.
 

BladeRunner2007

Filmvisionaer
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Der Film ist wahrlich grandios und einer, der mit den Jahren dazu gewinnt. Fand den anfangs nur okay. Mittlerweile steht der bei mir im Olymp. Der ist wahnsinnig reich an Atmosphäre und zwar auf eine ganz besondere Art: zum einen sorgt der Film für ein enormes Unbehagen, und dann fühlt er sich wieder so richtig schön warmherzig an mit seiner winterlichen Kulisse und dem Weihnachtssetting. Die Kamera und generell die Inszenierung ist seiner Zeit weit voraus gewesen und hat sogar Genregröße Carpenter inspiriert als er Halloween drehte.
 

Tarantino1980

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Der Film ist wahrlich grandios und einer, der mit den Jahren dazu gewinnt. Fand den anfangs nur okay. Mittlerweile steht der bei mir im Olymp. Der ist wahnsinnig reich an Atmosphäre und zwar auf eine ganz besondere Art: zum einen sorgt der Film für ein enormes Unbehagen, und dann fühlt er sich wieder so richtig schön warmherzig an mit seiner winterlichen Kulisse und dem Weihnachtssetting. Die Kamera und generell die Inszenierung ist seiner Zeit weit voraus gewesen und hat sogar Genregröße Carpenter inspiriert als er Halloween drehte.

Das klingt auch sehr gut. Ich denke hier werde ich sehr schnell sichten!

Ich stochere da aktuell auch zwischenzeitlich drin rum und ergründe ganz gern wieder mal die Hintergründe. Auch in dem Kontext ist der Film natürlich mehr als wichtig. Falls du ebenfalls ein wenig stochern willst, kann ich dir noch "Der Umleger" von 1976 ans Herz legen. Allerdings benötigt man dazu auch die Variante von 2014 namens "Warte bis es Dunkel wird". Das Kuriose dabei ist, das die beiden miteinander herrlich funktionieren. Viele Leute haben sich mal wieder nur die 2014er Variante allein angesehen und dadurch die Genialität des Zusammenspiels nicht erkannt. Den sollte man also unbedingt als Double Feature hintereinander schauen. Gab es in der Form meines Wissens auch noch nicht. Werde ich aber demnächst auch nochmal sichten und eventuell was schreiben. Ist inzwischen länger her.

eBay sei dank habe ich heute beide günstig auf Blu-ray geschossen. Zwar nicht in dem von der 13 erwähnten SB, aber eben als Keep Case Variante. Werde ich dann auch sichten. Ich werde wohl meine "Slasher Sichtung" erstmal mit Torso starten. Dann wollte ich Black Christmas schauen und dann die beiden, bevor ich dann nochmal die Scream Reihe rewatche.
 

deadlyfriend

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Der Film ist wahrlich grandios und einer, der mit den Jahren dazu gewinnt. Fand den anfangs nur okay. Mittlerweile steht der bei mir im Olymp. Der ist wahnsinnig reich an Atmosphäre und zwar auf eine ganz besondere Art: zum einen sorgt der Film für ein enormes Unbehagen, und dann fühlt er sich wieder so richtig schön warmherzig an mit seiner winterlichen Kulisse und dem Weihnachtssetting. Die Kamera und generell die Inszenierung ist seiner Zeit weit voraus gewesen und hat sogar Genregröße Carpenter inspiriert als er Halloween drehte.
Bob Clark hat hier wirklich eine tolle Mischung hinbekommen. Es sieht nicht aus wie ein schönes Weihnachts-Setting, sondern es ist Weihnachten. Man kann das Fest förmlich spüren. Dazu dann diese wirklich unheimliche Bedrohung. Ich gebe dir komplett Recht, das er mit seiner Kamera und auch anderen Ideen, seiner Zeit voraus war. Ich freue mich, das er inzwischen neu bewertet wird und er in der Historie so langsam aber sicher, seinen verdienten Platz einnimmt.
 

Tarantino1980

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Zunächst einmal möchte ich mich auch hier nochmal ausdrücklich für Deine Werbung für diesen wirklich tollen Film bedanken deadly! Ich hatte, wie bereits erwähnt, den Titel schonmal gehört, hatte den Film aber nie so wirklich auf den Schirm. Was sich nun aber zum Glück durch dich änderte. Der Film ist absolutes Pflichtprogramm für jeden Horror und Thriller Fan. Definitiv einer der Filme der das Slasher Genre mit begründet hat und genau die Stärken besitzt, die ich so sehr an diesem Genre mag. Eine tolle Atmosphäre, Spannung und ohne großen Gore es zu schaffen, das einem als Zuschauer es wirklich stellenweise eiskalt den Rücken hinunter läuft.



Als ich „Black Christmas“ aka „Jessy – Die Treppe in den Tod“ vor vielen Jahren erstmalig sah, war das für mich ein sehr starker Film, dessen Bedeutung ich aber nicht erfasst hatte. Es war halt einfach ein Film, den ich mir ansah, aber historisch noch nicht wirklich vernünftig eingeordnet hatte. Zumal hatte ich ihn nur in einer grottenschlechten Qualität.

Auch wenn es natürlich nie das ausschlaggebene Kriterium sein sollte einen Film zu bewerten, gehört es für mich tatsächlich aber zu einem wichtigen Faktor in welcher Qualität der Film vorliegt. Es muss nicht immer das gestochen scharfe 4K Bild sein, aber wenn das Bild zu matschig ist, vielleicht sogar noch schlechter aussieht wie damals die schlechteste VHS und wenn dann vielleicht sogar noch ein falscher Bildausschnitt dazu kommt, schmälert dies, meiner Meinung nach, auf jeden Fall das Seherlebnis und wirkt sich, zumindest bei mir, auch etwas auf den Gesamteindruck aus. Da ich mich nach meiner Sichtung auch etwas durch das Bonusmaterial geklickt habe, denke ich habe ich ein recht gutes Bild davon erhalten wie der Film damals, als er noch nicht restauriert war und wahrscheinlich nur eine VHS Kopie auf eine DVD gepresst wurde, aussah.

Ich habe ihn jetzt in der 4K Fassung von Mediacs geschaut. Das 4K Bild ist sehr gut gelungen. Also wenn Du die Disc mal irgendwo günstig sehen solltest, lohnt sich eventuell ein Update. Genaueres hierzu kann ich Dir aber gerne noch in ein paar Tagen sagen, da mir das Mediabook von Mediacs optisch nicht so zusagt und ich tatsächlich auch noch ein gebrauchtes von Capelight nun geschossen habe. Sobald es da ist werde ich gerne einmal Bildvergleiche mit der dort enthaltenen Blu-ray machen. Das aber nur mal zum technischen Aspekt des Filmes. Kommen wir zu dem wichtigerem, dem Inhalt!


Dennoch ordnete ich den Film bei dieser VÖ schon deutlich höher ein und lernte den Film nachfolgend immer weiter zu schätzen. Heute liebe ich ihn!

Diese Aussage kann ich absolut nachvollziehen! Bei mir war es sogar Liebe auf den ersten Blick! Der Film ist genau mein Beuteschema. Ein toller atmosphärischer Film aus den 70ern. Die Spannung ist teilweise kaum auszuhalten und obwohl, oder wahrscheinlich gerade weil man wenig von den Morden sieht und vieles nur angedeutet wird, spürt man in diesen Szenen den absoluten Wahnsinn des Killers.

Das hat verschiedene Gründe. Einmal ist es die die fantastische Kamera, die dem Film eine unglaublich bedrohliche Atmosphäre verleiht.

Mir gefiehl sofort der Aspekt das das Hauptgeschehen sich auf das Haus bezog und sämtliche Morde sich dort ereigneten. Es gibt zwar auch anderes Sets und Außenaufnahmen, aber die Szenen im Haus sind wirklich atemberaubend photographiert worden. Hinzu kommt natürlich auch die Tatsache das man als Zuschauer, bis zu letzt, den eigentlichen Mörder nie komplett zu sehen bekommt, zuschweige denn eine komplette Hintergrund Geschichte erzählt bekommt. Der Regisseur Bob Clark überlässt vieles der Interpretation des Zuschauers. Man kann sich irgendwie vorstellen das Billy, der Mörder, mindestens eine traumatische Erfahrung in seiner Kindheit hatte, weiß jedoch nicht ob er nur Zeuge dieser Wurde oder ob er, ähnlich wie später Michael Myers in Halloween selbst Auslöser für dieses Trauma war. Aber das geniale an dem Film ist, das man diese Hintergrundgeschichte auch nicht vermisst. Im Gegenteil es macht den Film spannend und definitiv sehr innovativ. Alleine deshalb saß ich heute bei meiner Sichtung häufig mit offenem Mund da, weil es sich um einen Film handelt der mittlerweile 50 Jahre auf dem Puckel hat, aber in wirklicher jeder Szene 90% aller aktuellen Produktionen in ihre Schranken weist und zeigt, das es kein riesen Budget benötigt um einen sehr guten Film zu inszenieren. Der Film hat damals gerade einmal etwas mehr als eine halbe Millionen USD gekostet. Für diese Summe würde heute auch nur ansatzweise ein namenhafter Darsteller bzw. Darstellerin in einem Film mitwirkenz, zuschweige den eine ganze Produktion realisiert werden können.

Was ihn zusätzlich abgrenzt, sind die Charaktere. Alle besitzen ihre Eigenheiten, sind deshalb sehr gut zu unterscheiden und haben meistens etwas Liebenswertes an sich. Also keine dumpfbackigen Rotzlöffel, denen man einen schnellen Filmtod wünscht, sondern das Gegenteil. Man fiebert mit ihnen tatsächlich mit und gerade die titelgebende Jessy (Olivia Hussey) ist einfach nur klasse.

Auch dies unterschreibe ich sehr gerne! Vorallem, was mir immer sofort auffällt wenn ich wieder ältere Filme sehe, es ist einfach so erfrischend nicht ständig irgendwelche Leute zu sehen die im Film irgendwas mit ihrem Smartphone machen oder dieses als Handlungsplot genutzt wird, um gewisse Dinge zu bezwecken. Wie häufig wird eines der Opfer durch ein klingelndes Smartphone abgelenkt und bemerkt dadurch etwas nicht, bzw. wird so abgelenkt das es dann für den Killer noch einfacher wird. Oder wo man versucht mit einer histerisch schreienden Hauptdarstellerin, die irgendwo alleine ist, nur mit einem Smartphone bewaffnet, Spannung zu erzeugen und dann genau in dem Moment wo sie den vermeindlich rettenden Hilfeanruf doch noch absetzen kann, schlägt der Killer doch zu. Sowas ermüdet mich langsam einfach nur noch! Und wenn dann auch noch mit inflationär vielen Jump-Scares gearbeitet wird, ist es bei mir ganz vorbei mit der Spannung.

Anders ist es hier bei Black Christmas! Der Film baut eine dermaßen geniale Spannung auf und schafft es, ohne große Jump-Scares den Zuschauer bei Laune zu halten.

Einen weiteren Pluspunkt erfährt der Film durch den Killer. Kein Überwesen, kein Clown, sondern ein richtiger Psychopath, vor dem man wirklich Angst hat. Das offenbart sich in den Telefonaten, die er führt. Seine Anrufe sind wirklich unheimlich und verursachen eine Gänsehaut.
Die Telefonate waren wirklich toll! Irgendwie musste ich hier unweigerlich an The New York Ripper denken, wo man ja auch sehr schnell merkte das es sich bei den Killer um einen totalen Verrückten handelt. Auch das war hier sehr schnell klar. Schön fand ich dann auch, wie versucht wurde den Verdacht schnell auf Peter zu lenken, da er mit seiner Art schon in das Muster eines verrückten Killers gepasst hätte. Selbst Jessy war ja im Finale davon überzeugt er sei der eigentliche Täter gewesen. Übrigens auch ein sehr geniale Sequenz. Natürlich war es mir auch in dem Moment klar das es nicht Peter sein kann, aber aus Ihrer Sicht, total traumatisiert und voller Angst getrieben, war es nur verständlich das sie es dann doch glaubte. Noch dazu weil Peter, überigens hervorragend gespielt von Keir Dullea, hier auch absolut wahnsinnig aussah und in keinerster Weise versucht hat zu erfahren warum Jessy so verängstigt ist und warum sie sich versteckt. Er hat genau die Dinge getan, die normalerweise ein Killer, der kurz davor ist enttarnt zu werden, tut um sein Opfer doch noch zu beruhigen.

Die „Musik“ unterstützt dies zusätzlich sehr gekonnt mit atonalen Klängen und Geräuschen.
Der Score ist wirklich auch sehr passend zu den Bildern und unterstützt deren Wirkung!

Dies liegt eben an den Charakteren und an den Darstellern. John Saxon als ermittelnder Detective, bringt hier ebenfalls eine Menge Fahrt hinein.

Der Cast hat mir auch sehr gefallen. John Saxon hat die Rolle des Ermittlers sehr gut gespielt aber auch Olivia Hussey, Keir Dullea und Margot Kidder haben hier einen tollen Job abgeliefert!


Für mich ist „Black Christmas“ ein unverzichtbarer Film, sofern man Slasher-Fan ist, Filme aus den 70ern schätzt und sie nicht ausschließlich wegen Gore schaut. Auch wegen seiner Entstehungszeit und seinen damals völlig neuen Ideen, gehört der Film in jede gut sortierte Thriller- oder Slasher Sammlung. Ich betone absichtlich auch Thriller, da der Film nicht funktioniert, wenn man lediglich einen Killer mit Maske sehen will, der halbnackte Teenies niedermetzelt.

Tatsächlich bietet Black Christmas viele Möglichkeiten zu gefallen. Er ist daher nicht nur einer Fan Gruppe zuzuordnen. Ideallerweise, so wie es ja bei uns Beiden auch der Fall ist deadly, mag man alle von Dir aufgezählten Elemente. Aber selbst wenn man nur Filme aus den 70ern mag, oder nur einen guten spannenden Thriller mal wieder sehen will, sollte man hier definitiv einen Blick riskieren!

„Black Christmas“ ist so viel mehr! Allein das Finale und sogar der Abspann selbst, ist eine Granate.
Das Finale ist selbst aus heutiger Sicht noch innovativ und sucht seines Gleichen. Alleine den Mut zu besitzen die Identität des Killers nicht gänzlich aufzuklären und den Zuschauer absolut im dunkeln zu lassen ob Jessy überlebt oder ob der Killer doch noch geschnappt wird und es nur mit der Außenansicht auf das Haus und einem klingelnden Telefon enden zu lassen fand ich grandios! In vielen Filmen dieses Genres ist es ja so das man zunächst im Glauben gelassen wird das nun alles gut sei und der/die Hauptperson/en in Sicherheit sind und dann doch nochmal etwas geschieht. Anders in Black Christmas, hier wird es wieder nur der Phantasie des Zuschauers überlassen ob Jessy überlebt oder doch noch Billy zum Opfer fällt.
 

deadlyfriend

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Zunächst einmal möchte ich mich auch hier nochmal ausdrücklich für Deine Werbung für diesen wirklich tollen Film bedanken deadly! Ich hatte, wie bereits erwähnt, den Titel schonmal gehört, hatte den Film aber nie so wirklich auf den Schirm. Was sich nun aber zum Glück durch dich änderte. Der Film ist absolutes Pflichtprogramm für jeden Horror und Thriller Fan. Definitiv einer der Filme der das Slasher Genre mit begründet hat und genau die Stärken besitzt, die ich so sehr an diesem Genre mag. Eine tolle Atmosphäre, Spannung und ohne großen Gore es zu schaffen, das einem als Zuschauer es wirklich stellenweise eiskalt den Rücken hinunter läuft.
Es freut mich wirklich sehr, das der Film bei dir so eingeschlagen hat. Die Zeit arbeitet zwar dafür, das er so langsam den richtigen Stellenwert bekommt, aber man kann ihm dabei ja auch gerne helfen. :D

Auch wenn es natürlich nie das ausschlaggebene Kriterium sein sollte einen Film zu bewerten, gehört es für mich tatsächlich aber zu einem wichtigen Faktor in welcher Qualität der Film vorliegt.
Da ist tatsächlich was dran, aber miese Qualität bin ich ja aus den 80ern gewohnt. Ich schätze einfach eher, das ich ihn zu einer Zeit gesehen habe, in der ich ihn einfach als Slasher bekommen habe und weder sein Entstehungsjahr noch seinen Wert kannte. Deshalb fand ich ihn wohl stark, aber nicht mehr. Allerdings ist das auch verdammt lange her und mein Filmwissen hat sich seitdem wahrscheinlich verfünffacht. Das war bestimmt frühe 90er. Aber in der Qualität wie er heute vorliegt, ist das natürlich ein Augenschmaus, den man jetzt wirklich genießen kann. Gerade für die Atmosphäre sind die Kontraste wichtig und das ist jetzt erst durch die BD gegeben.
Ich habe ihn jetzt in der 4K Fassung von Mediacs geschaut.
Gerne. Sag mal Bescheid. Ich hatte nur mehrfach gelesen, das die 4K typisch Mediacs wäre und die BD immer noch besser wäre. Mehr Filmkorn aber besser. Bei marginalen Unterschieden benötige ich allerdings kein Update.

Mir gefiehl sofort der Aspekt das das Hauptgeschehen sich auf das Haus bezog und sämtliche Morde sich dort ereigneten. Es gibt zwar auch anderes Sets und Außenaufnahmen, aber die Szenen im Haus sind wirklich atemberaubend photographiert worden.
Aber mal sowas von toll fotografiert. :rock:
Hinzu kommt natürlich auch die Tatsache das man als Zuschauer, bis zu letzt, den eigentlichen Mörder nie komplett zu sehen bekommt, zuschweige denn eine komplette Hintergrund Geschichte erzählt bekommt. Der Regisseur Bob Clark überlässt vieles der Interpretation des Zuschauers. Man kann sich irgendwie vorstellen das Billy, der Mörder, mindestens eine traumatische Erfahrung in seiner Kindheit hatte, weiß jedoch nicht ob er nur Zeuge dieser Wurde oder ob er, ähnlich wie später Michael Myers in Halloween selbst Auslöser für dieses Trauma war.
Das ist so unendlich genial. Man weiß nichts von der Hintergrundgeschichte aber da er immer wieder Billy und Agnes erwähnt und man dadurch einen Personen-Bezug bekommt, ahnt man das diese Geschichte so grauenvoll war, das sie diesen Wahnsinn ausgelöst hat. Dadurch will man sie auch nicht wissen. Man hat Angst vor dieser Geschichte! Einer der Fehler vom Remake: Da musste man dem dummen Publikum alles genauestens erklären.....

Anders ist es hier bei Black Christmas! Der Film baut eine dermaßen geniale Spannung auf und schafft es, ohne große Jump-Scares den Zuschauer bei Laune zu halten.
Hier erkennt man sehr gut, das Charaktertiefe mehr bewirkt als Splatter.....
Die Telefonate waren wirklich toll!
Höre sie dir unbedingt noch auf englisch an. Die sind in der Synchro zwar wirklich gut umgesetzt, aber ich fand sie im Original noch ein wenig mehr Panik verursachend. Insgesamt geben dir die Telefonate einfach ein ungutes Gefühl, weil du weißt, das man diesen Menschen nicht beruhigen kann. Eine Unterhaltung ist unmöglich. Der ist dadurch brandgefährlich und das weiß man dann eben auch als Zuschauer. Hätte er bei den Telefonaten eine Art Spieltrieb entwickelt, hätte man noch Chancen gesehen, ihn spielerisch zu schlagen. Durch die Verzweiflung der Stimme, die Nennung der Namen und den Wechsel der Stimme innerhalb eines Satzes, weiß man einfach das hier keine rationale Bannung der Gefahr möglich ist. Wenn der angreift, ist es zu spät.

Tatsächlich bietet Black Christmas viele Möglichkeiten zu gefallen. Er ist daher nicht nur einer Fan Gruppe zuzuordnen. Ideallerweise, so wie es ja bei uns Beiden auch der Fall ist deadly, mag man alle von Dir aufgezählten Elemente. Aber selbst wenn man nur Filme aus den 70ern mag, oder nur einen guten spannenden Thriller mal wieder sehen will, sollte man hier definitiv einen Blick riskieren!
Eierlegende Wollmilchsau! Wer irgendwas aus diesen Elementen mag, muss den Film lieben. Aber die meisten Leuten schauen lieber Neu als Gut!
Das Finale ist selbst aus heutiger Sicht noch innovativ und sucht seines Gleichen.
Das Telefonklingeln im Abspann. Der WAHNSINN! Das muss man sich echt mal geben, was der hier 1974 losgelassen hat. Unbedarfte Menschen im Kino, die bei den Credits aufstehen und hinter ihnen klingelt das Telefon. Das ist gigantisch.
Alleine den Mut zu besitzen die Identität des Killers nicht gänzlich aufzuklären und den Zuschauer absolut im dunkeln zu lassen ob Jessy überlebt oder ob der Killer doch noch geschnappt wird und es nur mit der Außenansicht auf das Haus und einem klingelnden Telefon enden zu lassen fand ich grandios!
Unfassbar! Für mich ist dieser Film ein absolutes Meisterwerk. Das fängt bei der innovativen Kameraführung in den ersten Minuten an, geht über die Einführung der Charaktere weiter, entlädt sich durch einen Killer sondergleichen und tritt dir im Finale noch in den Arsch. Meisterwerk! Ende!
 

Tarantino1980

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Es freut mich wirklich sehr, das der Film bei dir so eingeschlagen hat. Die Zeit arbeitet zwar dafür, das er so langsam den richtigen Stellenwert bekommt, aber man kann ihm dabei ja auch gerne helfen. :D
Definitiv hat es dieser Film verdient einen sehr hohen Stellenwert in der Filmwelt zu bekommen. Das Remake werde ich im übrigen gekonnt ignorieren, obwohl dieses glaube ich, zumindest Gefühlt, in der "Mediabook Szene auf Facebook" so richtig gefeiert wurde. Aber das soll mir egal sein, das was ich hier über das Remake gelesen habe, reicht mir schon um für mich zu beschließen das Remake mir nie anzusehen. Zumahl das hier definitiv einer dieser Filme ist, den man nie hätte remaken sollen!


Gerne. Sag mal Bescheid. Ich hatte nur mehrfach gelesen, das die 4K typisch Mediacs wäre und die BD immer noch besser wäre. Mehr Filmkorn aber besser. Bei marginalen Unterschieden benötige ich allerdings kein Update.
Gestern kam dann endlich auch mein Book von Capelight an. Optisch und auch vom Buchanteil ist das Book von Capelight wunderschön! Eine tolle Verarbeitung und ein sehr guter Inhalt. Was das Thema angeht kann das Book von Mediacs sich echt hinten anstellen. Bei der 4K Disc bin ich noch etwas skeptisch. Ich habe Bildvergleiche gemacht. Hin und wieder kamen mir ein paar 4K Szenen als zu Hell vor, aber im Großen und Ganzen hatte der Film eine etwas bessere Schärfe daruch, im Vergleich zu der Capelight VÖ. Wenn ich mich auf eine Prozentzahl festlegen würde, würde ich behaupten das die 4K Version so 10-15 % besser ist als die Blu-ray VÖ von Capelight. Ob es einem das Wert ist, wenn man das schönere Book von Capelight schon hat, nochmal ein Book von Mediacs für ca. 20 EUR zu kaufen nur um dann, so wie ich es getan habe, statt der DVD dann die 4K Disc in das schönere Book von Capelight zu packen muss jeder für sich entscheiden. Für mich hat sich das Update auf das teurere Book von Capelight aboslut gelohnt, weil es halt alleine opitsch besser aussieht als das von Mediacs. Und bei einem Film der bei mir bei der Erstsichtung mit einer 9/10 bewertet wurde ist diese auf jeden Fall eine Investition die ich bereit war zu tätigen.


Das ist so unendlich genial. Man weiß nichts von der Hintergrundgeschichte aber da er immer wieder Billy und Agnes erwähnt und man dadurch einen Personen-Bezug bekommt, ahnt man das diese Geschichte so grauenvoll war, das sie diesen Wahnsinn ausgelöst hat. Dadurch will man sie auch nicht wissen. Man hat Angst vor dieser Geschichte! Einer der Fehler vom Remake: Da musste man dem dummen Publikum alles genauestens erklären.....
Genau das ist einer der entscheidenen Punkte warum ich die meisten Remakes hasse! Sie versuchen das Original "besser" zu machen. Aber in den meisten Fällen, Ausnahmen bestätigen die Regel, verschlimbessern sie damit alles und machen aus einer inovativen Idee von damals, eine absolute Fehlentscheidung in der aktuellen Zeitepoche. Das ist ein sehr schönes Beispiel. Dadurch das im Original mit der Phantasie des Zuschauers gespielt wird erziehlt man genau das, das man mit Bildern hätte garnicht besser zeigen können! Egal wie grausam man es inszeniert, nichts kann brutaler und angsteinflößender sein wie die Phantasie und die dadurch entstehenden Bilder im Kopf. Und wie Du es so treffend formuliert man, man hat regelrecht Angst vor dieser Geschichte und will sie eigentlich auch garnicht sehen!


Hier erkennt man sehr gut, das Charaktertiefe mehr bewirkt als Splatter.....

Höre sie dir unbedingt noch auf englisch an. Die sind in der Synchro zwar wirklich gut umgesetzt, aber ich fand sie im Original noch ein wenig mehr Panik verursachend. Insgesamt geben dir die Telefonate einfach ein ungutes Gefühl, weil du weißt, das man diesen Menschen nicht beruhigen kann. Eine Unterhaltung ist unmöglich. Der ist dadurch brandgefährlich und das weiß man dann eben auch als Zuschauer. Hätte er bei den Telefonaten eine Art Spieltrieb entwickelt, hätte man noch Chancen gesehen, ihn spielerisch zu schlagen. Durch die Verzweiflung der Stimme, die Nennung der Namen und den Wechsel der Stimme innerhalb eines Satzes, weiß man einfach das hier keine rationale Bannung der Gefahr möglich ist. Wenn der angreift, ist es zu spät.

Danke für den Tipp. Wenn der Film das nächste Mal in den Player wandert werde ich dies sehr gerne einmal machen!

Eierlegende Wollmilchsau! Wer irgendwas aus diesen Elementen mag, muss den Film lieben. Aber die meisten Leuten schauen lieber Neu als Gut!
Ja ich glaube das ist das Hauptproblem. Man muss erst sein Filmauge an "ältere Filme" gewöhnen, gerade wenn man sonst nur aktuelle Produktionen sieht. Anders ist es, wenn man mit einem Film aufgewachsen ist und damit Erinnerungen verbindet! Bei mir war es halt so das ich in meiner Kindheit/Jungend halt überwiegend nur Filme aus den 80ern und logischerweise dann ab den 90ern damals aktuelle Filme gesehen habe. Daher waren Filme vor diesem Zeitraum für mich früher immer uninteressanter als aktuelle Filme. Bei mir kam dann zum Glück Ende 20 die Wende und ich entwickelte eben noch dieses Filmauge und habe mich dann auch bewusst an ältere Filme herangetraut. Mittlerweile ist es sogar bei mir komplett anders das ich mit vielen aktuellen Produktionen nicht mehr soviel anfangen kann, gerade wenn sie eben nur aus schlechtem CGI bestehen und einfach nur lieblos inszeniert werden. Auch hier gibt es zum Glück einige positive Ausnahmen die auch immer noch großartige Filme sind. Und es gibt auch gute Remakes keine Frage, aber unter dem Strich schaue ich viel lieber ältere Filme als aktuelle Produktionen.

Das Telefonklingeln im Abspann. Der WAHNSINN! Das muss man sich echt mal geben, was der hier 1974 losgelassen hat. Unbedarfte Menschen im Kino, die bei den Credits aufstehen und hinter ihnen klingelt das Telefon. Das ist gigantisch.
Ja stimmt es soll ja Menschen geben die viel zu früh im Kino aufstehen. Erlebe ich leider immer wieder. Gerade bei einem guten Film brauche ich aber die Zeit in der die Credits laufen um das gesehene zu verarbeiten, noch darüber nachzudenken und so langsam wieder in die reale Welt zurück zu kommen. Gerade bei dieser Schlussszene hat mich ernsthaft die Frage begleitet hat Jessi überlebt oder wurde sie doch noch ein Opfer von Billy.

Unfassbar! Für mich ist dieser Film ein absolutes Meisterwerk. Das fängt bei der innovativen Kameraführung in den ersten Minuten an, geht über die Einführung der Charaktere weiter, entlädt sich durch einen Killer sondergleichen und tritt dir im Finale noch in den Arsch. Meisterwerk! Ende!

Dem ist nichts hinzuzufügen!
 

deadlyfriend

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AW: Black Christmas

Ein zweites Mal werde ich ihn mir wohl nicht ansehen und ihn bald wieder verkaufen. Das Original hingegen bleibt im Schrank und hat schon ein wenig Kultstatus.
Nochmal: Du Idiot!
Nachdem ich den Film damals gekauft und wieder verkauft habe, habe ich ihn mir jetzt wieder geholt, nur um nochmal vergleichen zu können :autsch:

Im Zuge des genialen Originalfilms, habe ich mich dann doch noch dazu entschlossen, das Remake anzuschauen. Ich hatte es zwar vor Jahren gesehen, aber keinerlei Erinnerung mehr daran. Es war also quasi eine Erstsichtung, da auch während des Films kaum eine Erinnerung daran zurückkam. Wenn man es dann tatsächlich mit dem Original von Bob Clark vergleicht, geht es sogar ohne wehende Fahnen unter. Alles, was 1974 an Innovation, Charaktertiefe und Hochspannung geboten war, wurde hier ins Gegenteil verkehrt. Dazu einfach 3 wichtige Punkte:
Die Telefonanrufe waren im Original verstörend und beängstigend. Im Remake waren sie dagegen einfach nur da.
Während man im Original mit den Charakteren mitfieberte, konnte man sie im Remake kaum auseinanderhalten. Alles 0815 Püppies, bei denen man sich ihren Hintergrund nicht merken konnte und ihr Ableben war einem halt egal. Im Gegenteil: Endlich wieder ein Kill!
Der Killer! Während man im Original große Angst vor dem Unbekannten bekam, gab es hier eine aufgedröselte Hintergrundgeschichte, die so überzogen dargestellt wurde, dass man sich darüber eher amüsieren konnte.
Es kämen noch einige andere Punkte dazu, was das Original einfach besser macht, aber hier stellen sich dann irgendwann die Fragen, warum man überhaupt ein Remake produziert, wenn man die Dinge, die das Original ausmachen, ungenutzt lässt und so viel ins Gegenteil verkehrt, das man doch besser einen eigenständigen Film mit eigenem Namen gedreht hätte. Wenn man nämlich mal ignoriert, dass es ein Remake ist und ihn versucht ohne Vergleiche zu schauen, ist er nämlich gar nicht schlecht. Als Fun-Slasher funktioniert er nämlich sehr gut. Man kann sich im Kino bei einigen Szenen gut ein gemeinschaftliches, langgezogenes „Iiiiiiiihhh“ vorstellen, oder aber auch den ein oder anderen Gore-Bauern, der sich bei den Kills vergnügt auf die Schenkel klopft. Er unterwirft sich hervorragend dem neuzeitlichen Slasher-Prinzip, bietet einige Härten und sich selbst einem jüngeren Publikum an. Ein Party-Kracher eben, der durch sein Tempo und den Blutgehalt überzeugen will. Spannung und Atmosphäre spielt hier eine eher untergeordnete Rolle, weshalb das Hauptaugenmerk auf dem nächsten Kill liegt. Die sind allesamt gelungen aber eben auch so überzogen, dass sie keine Spannung mehr aufkommen lassen. Als Film in einer geselligen Runde, mit Sicherheit eine gute Wahl. Mehr wollte er anscheinend auch nicht sein, aber hier stellt sich eben wieder die Frage, warum es dazu ein Remake benötigt. Für Slasher Freunde, die sich mit dem Genre erst seit den 2000er Jahren beschäftigen, durchaus eine Empfehlung wert.
 

deadlyfriend

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Definitiv hat es dieser Film verdient einen sehr hohen Stellenwert in der Filmwelt zu bekommen.
Korrekt! :respekt:
Das Remake werde ich im übrigen gekonnt ignorieren,
Tja, das habe ich dann nochmal nicht geschafft.
Aber das soll mir egal sein, das was ich hier über das Remake gelesen habe, reicht mir schon um für mich zu beschließen das Remake mir nie anzusehen. Zumahl das hier definitiv einer dieser Filme ist, den man nie hätte remaken sollen!
Braucht man nicht, auch wenn es ein wirklich netter Slasher der heutigen Zeit ist, sofern man den Remake Gedanken löschen kann.
Gestern kam dann endlich auch mein Book von Capelight an. Optisch und auch vom Buchanteil ist das Book von Capelight wunderschön! Eine tolle Verarbeitung und ein sehr guter Inhalt. Was das Thema angeht kann das Book von Mediacs sich echt hinten anstellen. Bei der 4K Disc bin ich noch etwas skeptisch. Ich habe Bildvergleiche gemacht. Hin und wieder kamen mir ein paar 4K Szenen als zu Hell vor, aber im Großen und Ganzen hatte der Film eine etwas bessere Schärfe daruch, im Vergleich zu der Capelight VÖ.
Ne, werde ich lassen. Das Capelight Book ist, so wie es ist, eine Granate. Ich hatte am Bild auch nichts zu meckern. Da lasse ich die Mediacs Variante bleiben.
 

Tarantino1980

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Ne, werde ich lassen. Das Capelight Book ist, so wie es ist, eine Granate. Ich hatte am Bild auch nichts zu meckern. Da lasse ich die Mediacs Variante bleiben.

Kann ich absolut nachvollziehen. Hätte ich zuerst auch das Capelight Book gehabt, hätte ich auch nicht geupdatet. So toll war der Mehrwert bei dem 4K dann auch nicht. Und über das Book habe ich glaube ich ja shcon häufiger gesagt das ich die Dinger nicht sonderlich mag.
 
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