Jackie Brown

Der müde Joe

Filmstar
Registriert
20 Juni 2008
Beiträge
1.991
Ort
Daheim
Filmkritiken
0
AW: Jackie Brown

...Schande über mich :runter:).
Da ich mit dieser Schande nicht länger leben konnte ;) hab ich heute Früh spontan die BD eingelegt und mir den Film angeschaut. (Ja ich war Sonntag morgens schon wach :p )

Es ist zwar für mich kein 10er geworden aber 9/10 hat Jackie Brown auf jeden Fall sicher. Klasse Darsteller, wieder mal tolle Musik und ne gute Story - der wird definitiv noch häufiger bei mir im Player landen.
... und mich wurmt es gerade ein wenig, dass ich so lange damit gewartet habe :ugly:
 

smee

Golden-Globe-Gewinner
Registriert
28 Dez. 2013
Beiträge
2.809
Filmkritiken
7
AW: Jackie Brown

Jackie Brown

Der Film ist seit meiner Erstsichtung unglaublich gestiegen.
Natürlich habe ich den damals schon klasse gefunden, aber heute ist er in meiner Top 3 von QT.
Auch hier geben wieder eine Fülle an Superstars unterricht in Sachen coolnes.
Ein herrlich angespannter Robert De Niro ist wirklich das i-tüpfelchen dieses Casts.
Der große große Gangster aus Untouchables, Goodfellas oder Casino - wird hier nicht mal mit einer einfachen Geldübergabe oder mit einem kiffenden Strandhäßchen wie Bridget Fonda fertig, so verpeilt ist De Niro :D:D:D Die gesamte Kaufhaus-Sequenz mit Ihm & Bridget Fonda verschafft mir jedes mal ein so heftigen lachkick, dass es mich fast aus dem Sessel wirft!!!!

Natürlich weiss auch der restliche Cast einfach bestens zu Unterhalten. Pam Grier, Michael Keaton, Samuel L. Jackson. Jeder verleiht seiner Figur seine persönliche Note. Besonders Jackson trumpft mal wieder ganz groß auf. Und dann ist da noch dieser göttliche Robert Forster als Kautionsvermittler Max Cherry. Ich habe selten eine Figur in einem Film gesehen, den ich sowas von Dufte fand :):) Der Oscar als bester Nebendarsteller war hier Pflicht! Übrigens sind er und Jackie imo eines der glaubhaftesten Pärchen die ich aus einem "Kriminalfilm" kenne.

Insgesamt ein Film, bei dem ich mich nach jeder Sichtung schon wieder auf die nächste freue :hoch:

10/10
 

Tarantino1980

Screenplay
Teammitglied
Registriert
25 Aug. 2008
Beiträge
23.356
Ort
Città di Giallo
Filmkritiken
222
AW: Jackie Brown

Der Film ist seit meiner Erstsichtung unglaublich gestiegen.
Natürlich habe ich den damals schon klasse gefunden, aber heute ist er in meiner Top 3 von QT.

Der Film hatte leider ein ganz großes Problem. Es war der Film der nach Pulp Fiction gedreht worden ist. Ich liebe Jackie Brown und auch für mich zählt er mit zu meinen Lieblingsfilmen von Quentin Tarantino. Was ich aber sagen will ist, nach Pulp Fiction wurde der Hype um Tarantino so groß, das plötzlich auch Leute sich Jackie Brown angesehen habe, welche eigentlich generell für dieses Genre nicht offen sind, sondern nur sich den Film angesehen haben weil es eben der neue Tarantino war. Das diese Leute dann enttäuscht wurde steht vollkommen außer Frage, da Jackie Brown einfach erwachsener ist. Er ist bei weitem nicht so kultig wie Pulp Fiction, hat dafür aber sehr viele andere ganz große Stärken!

Eine davon ist definitiv....

Ein herrlich angespannter Robert De Niro ist wirklich das i-tüpfelchen dieses Casts.
Der große große Gangster aus Untouchables, Goodfellas oder Casino - wird hier nicht mal mit einer einfachen Geldübergabe oder mit einem kiffenden Strandhäßchen wie Bridget Fonda fertig, so verpeilt ist De Niro :D:D:D Die gesamte Kaufhaus-Sequenz mit Ihm & Bridget Fonda verschafft mir jedes mal ein so heftigen lachkick, dass es mich fast aus dem Sessel wirft!!!!

...dieser Aspekt! Heutzutage, gerade weil man Robert De Niro in den letzten Jahren in unzähligen Filmen gesehen hat, wäre diese Rolle nicht mehr so besonders gewesen. Spätestens nachdem man weiß, wie er in Reine Nervensache 1 & 2 und Meine Braut, ihr Vater und ich (und dessen Fortsetzungen) weiß, dass er auch ein durchaus gutes Comedytalent mitbringt. Aber Jackie Brown war davor und da kannte man ihn eher aus ernsten Rollen. Und dann noch die Tatsache das ausgerechnet er, der sonst immer nur den großen Gangsterboss bespielt hat, hier nicht nur zum Handlanger degradiert wird, sondern auch diesen Job nicht einmal gut erfüllt :D. Das ist definitiv eins der vielen Highlights dieses Filmes.

Natürlich weiss auch der restliche Cast einfach bestens zu Unterhalten. Pam Grier, Michael Keaton, Samuel L. Jackson. Jeder verleiht seiner Figur seine persönliche Note. Besonders Jackson trumpft mal wieder ganz groß auf. Und dann ist da noch dieser göttliche Robert Forster als Kautionsvermittler Max Cherry. Ich habe selten eine Figur in einem Film gesehen, den ich sowas von Dufte fand :):) Der Oscar als bester Nebendarsteller war hier Pflicht! Übrigens sind er und Jackie imo eines der glaubhaftesten Pärchen die ich aus einem "Kriminalfilm" kenne.

Robert Forster ist für mich ohnehin der heimliche Star dieses Filmes. Er spielt seine Rolle einfach genial. Aber auch der restliche Cast harmoniert sehr gut. Jeder Darsteller hat aber auch genügend Freiraum um sich selber zu entfalten.
 

smee

Golden-Globe-Gewinner
Registriert
28 Dez. 2013
Beiträge
2.809
Filmkritiken
7
AW: Jackie Brown

Der Film hatte leider ein ganz großes Problem. Es war der Film der nach Pulp Fiction gedreht worden ist. Ich liebe Jackie Brown und auch für mich zählt er mit zu meinen Lieblingsfilmen von Quentin Tarantino. Was ich aber sagen will ist, nach Pulp Fiction wurde der Hype um Tarantino so groß, das plötzlich auch Leute sich Jackie Brown angesehen habe, welche eigentlich generell für dieses Genre nicht offen sind, sondern nur sich den Film angesehen haben weil es eben der neue Tarantino war. Das diese Leute dann enttäuscht wurde steht vollkommen außer Frage,

Ich gehörte ja auch erst zu diesen Leuten wenn ich Ehrlich bin ;)

Tarantino1980 schrieb:
Eine davon ist definitiv....

...dieser Aspekt! Heutzutage, gerade weil man Robert De Niro in den letzten Jahren in unzähligen Filmen gesehen hat, wäre diese Rolle nicht mehr so besonders gewesen. Spätestens nachdem man weiß, wie er in Reine Nervensache 1 & 2 und Meine Braut, ihr Vater und ich (und dessen Fortsetzungen) weiß, dass er auch ein durchaus gutes Comedytalent mitbringt. Aber Jackie Brown war davor und da kannte man ihn eher aus ernsten Rollen. Und dann noch die Tatsache das ausgerechnet er, der sonst immer nur den großen Gangsterboss bespielt hat, hier nicht nur zum Handlanger degradiert wird, sondern auch diesen Job nicht einmal gut erfüllt :D. Das ist definitiv eins der vielen Highlights dieses Filmes.

Er spielt hier einfach den perfekten Ex-Knacki :D Ich hab mich gleich von Anfang an kaputt gelacht als er schon den namen des Knastes erwähnt, in dem er gesessen hat: Susanville :lol: Also ich bitte dich, ein Knast der Susanville heisst, der Name war ja wohl Programm :D:D Ich wusste sofort, wie kaputt er ist, und das es nur eine Frage der Zeit war, bis er explodiert. Und wie er anschließend das so erzählt als sei es das normalste auf der Welt wie du sagst, da konnte ich einfach nicht mehr.


Tarantino1980[B schrieb:
Robert Forster[/B]] ist für mich ohnehin der heimliche Star dieses Filmes. Er spielt seine Rolle einfach genial. Aber auch der restliche Cast harmoniert sehr gut. Jeder Darsteller hat aber auch genügend Freiraum um sich selber zu entfalten.

Was ja auch eine weitere Spezialität von Quentin Tarantino ist. Darsteller zu "reaktivieren", die man vorher vielleicht Jahre nicht mehr auf dem Radar hatte. Ich persönlich habe Robert Forster nicht mal gekannt wenn ich ehrlich sein soll. Jetzt ist er auf der Liste der coolsten Personen in einem Film ganz weit mit oben :)
 
Zuletzt bearbeitet:

Dwayne Hicks

Filmgott
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
7.174
Filmkritiken
26
Jackie Brown ist Tarantinos gewöhnlichster und gleichzeitig ungewöhnlichster Film.

Statt coolen Gangstern gibts Menschen mit echten Problemen und Sorgen. Es wurde nicht in Scope gedreht sondern in 4:3 (Auf Blu-ray liegt er jedoch in 1.85:1 vor).
Der Gewaltgrad wurde deutlich zurück geschraubt. Der Film ist ruhig, bodenständig, eigentlich fast schon unspektakulär.
Ich kann verstehen das die Enttäuschung nach Resevoir Dogs und Pulp Fiction groß war.
Man hatte sicherlich gehofft Tarantino lässt jetzt richtig die Sau raus...aber dem war nicht so.

In den letzten 10-20 Jahren hatten wir ständig Filme wo die Welt gerettet werden muss, Filme über heftige Schicksalsschläge, Fließbandkomödien und anderen überdramatsierten Kram.

Jackie Brown verzichtet auf all das. Wir haben hier Menschen mit Ecken und Kanten die jedoch einen Heist durchziehen wollen. Es geht aber hier nicht um Millionen sondern schlicht und einfach um eine halbe Million. Auch ist keiner der beteiligten ein Profi in dem Bereich. Nicht einmal DeNiro der hier komplett das Gegenteil seiner Rolle aus Heat spielt.
Und bis es zum eigentlich Heist kommt, lässt der Film sich Zeit, viel Zeit. Allein für die Einführung von Jacksons Cordell vergehen ca. 25 Minuten. Der Film verkommt dabei aber nicht zur nolanschen Exposition sondern zeigt wie der Charakter eigentlich tickt, unter anderem in Form einer absolut großartigen Szene mit Chris Tucker.

Selbstverständlich lässt der Film sich auch für die anderen Charaktere viel Zeit. Die kennenlern Phase von Max Cherry und Jackie Brown bekommt sehr viel Raum und ist dabei wunderbar menschlich und greifbar. Und was Grier und Forster hier schauspielerisch abliefern ist ein Genuß. Die beiden wirken einfach komplett natürlich, weit entfernt von jeglichem Overacting.

Der eigentliche Höhepunkt des Films, der Heist, ist nicht sonderlich actionreich aber auch nach mehrfahrer Sichtung immerwieder spannend. Und das ist eine Kunst für sich, man weiß wie es ausgeht aber die Spannung bleibt bestehen. Es gibt nicht viele Filme die so etwas schaffen. (Zurück in die Zukunft wäre einer davon)

Ja, man kann Jackie Brown als langweilig abstempeln, eben aufgrund seiner entschleunigten Art. Für mich ist es mittlerweile eine wohltat, denn Stress, Drama, usw. gibt es schon genug im Leben.

Ein unterschätzes Meisterwerk.

Kleine Anmerkung:
In der heutigen Zeit ist der Wunsch nach einer starken Frauenrolle groß, Tarantino hat dies schon 1997 mit Pam Grier abgeliefert. Und diese Rolle ist zeitlos. Allein deswegen hat dieser Film deutlich mehr beachtung verdient.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben