I come with the Rain

Kratos666

Filmgott
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AW: I come with the Rain

Detektiv Kline (Josh Hartnett) ist seit seiner Begegnung mit dem Serienmörder Hasford ein Seelisches Frack, zu sehr hat er sich mit seinem kranken Gehirn beschäftigt.
Nach einigen Jahren und einem Selbstmordversuch kommt er langsam wieder auf die Beine und verdient sich fortan seine Brötchen als Privatdetektiv.
Sein erster richtiger Auftrag führt ihn auf die Versen von Shitao, dem Sohn eines reichen Mannes.
Er soll ihn nach hause bringen, was sich aber als ziemlich schwierig erweist, denn man hat ihn angeblich sterben sehen.
Seltsam an der Geschichte um seinen Tod ist aber, dass seine Spur weiter führt und zwar in das Großstadt Moloch Hong Kong.
Hier angekommen gerät Kline mit dem Unterweltboss Su Dong Po aneinander, dessen Drogensüchtige Freundin sich in den Händen eines Wunderheilers befindet, Kline zählt eins und eins zusammen ...

Zugegeben, die ersten Minuten sind im Grunde nix weiter besonderes und auch die Story scheint anfangs eine von denen zu sein, die man schon viele male gesehen hat, aber spätestens ab der Mitte des Films kann man alles vergessen was man bisher von diesem Genre kannte.
Zumal der Regisseur Trần Anh Hùng sich hier an absolut gar nix hält was einen Film fürs breite Publikum leicht zugänglich macht.
Da wäre zum einen der Genre-mix aus Horror, Mystery Thriller, Gangsterfilm, Drama und Noire Elementen.
Die alle sinnvoll in einen Film von "nur" knapp 2 Stunden einzubauen ist aller ehren Wert.
Die vielen verschiedenen Handlungsstränge geben dann dem Gros des Publikums den absoluten Rest und wer dann immer noch klar kommt wird auch noch von absolut fantastischen Bildern und einem genial atmosphärischen Soundtrack abgelenkt die einen stellenweise einfach nur ins Träumen versetzen.
Kurze Zeit später wird dann diese Träumerei durch eine Explosion von Gewalt erschüttert, die für einen Film mit einer 16er Freigabe nicht gerade üblich ist, zumal sich hier eben auch viele Bilder weiterführend im Kopf zurecht gebastelt werden.
Dem aber noch nicht genug, bekommt man des öfteren, meiner Meinung nach, Hauptcharaktere zu sehen, die dann einfach verschwinden.
Auf die vielen Rückblenden will ich gar nicht erst eingehen.
Wer jetzt ein großes Fragezeichen im Kopf hat ist gewiss nicht alleine, mein Kopf ist nach der Erstsichtung auch noch leicht verwirrt und weiß nicht wie er das ganze einordnen soll.
Aber gerade dieser ganze Mix aus, Sound, Bildern und Elementen aus vielen verschiedenen Genres ist es, der mich in seinen Bann gezogen hat.
Ich empfehle den Film aber definitiv niemanden der aufgrund des Trailers einen Actionfilm erwartet und auch niemanden der sich Filmtechnisch nur oder hauptsächlich mit dem Mainstream bewegt (was ja hier eh nicht der Fall ist), denn da ist es von vornherein klar welche Bewertung der Film kassieren würde.

Von mir gibt es eine vorläufige Bewertung von (9/10)
 
Zuletzt bearbeitet:

deadlyfriend

Casting
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AW: I come with the Rain

Das liest sich irgendwie sehr interessant. Irgendwie konfus,aber spannend. Da werde ich wohl mal reinschauen!
 

Tarantino1980

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AW: I come with the Rain

Ich hatte mir Deine Kritik bereits durchgelesen und mir war danach klar, diesen Film musst Du sehen. Und ich wurde nicht entäuscht. Es ist genauso wie Du beschrieben hast, keine leichte Kost und erst recht nichts für den Mainstream Zuschauer geeignet der einen Actioner erwartet!

Zugegeben, die ersten Minuten sind im Grunde nix weiter besonderes und auch die Story scheint anfangs eine von denen zu sein, die man schon viele male gesehen hat, aber spätestens ab der Mitte des Films kann man alles vergessen was man bisher von diesem Genre kannte.

Mich hatten die Minuten schon gepackt, vorallem als man aus den Geschehnissen der ersten Minuten des Filmes komplett rausgerissen wurde und mit einem Zeitsprung von 2 Jahren wieder in die Realität gerissen wurde. Da war ich zumindest schon neugierig was die ersten Minuten zu bedeuten hatten, da diese ja aus jedem erkennbaren Kontext heraus gezeigt wurden.

Zumal der Regisseur Trần Anh Hùng sich hier an absolut gar nix hält was einen Film fürs breite Publikum leicht zugänglich macht.
Da wäre zum einen der Genre-mix aus Horror, Mystery Thriller, Gangsterfilm, Drama und Noire Elementen.

Ich kann mir regelreicht vorstellen, da dieser Film ja sogar hier im Kino lief, wie manche Zuschauer bereits nach 30 Minuten das Weite gesucht haben. Schade das ich ihm im Kino nicht wargenommen hatte! Wäre wirklich sehr interessant gewesen diesen Film auf der großen Leinwand zu sehen. Den Mix der einzelnen Genres fand ich auch sehr gelungen. Vorallem die Mystery Elemente gaben dem Film eine tiefe die ich nicht erwartet hätte, wobei auch der Thriller Anteil und sogar etwas Film Noire die Story sehr gut inzeniert haben!

wer dann immer noch klar kommt wird auch noch von absolut fantastischen Bildern und einem genial atmosphärischen Soundtrack abgelenkt die einen stellenweise einfach nur ins Träumen versetzen.

Perfekt ausgedrückt. Manche Bilder fand ich sehr gelungen und der Soundtrack war super. Einzelne Szenen waren Bärenstark. Besonders das Finale der Storline von Kline und dem Serienmörder Hasford fand ich sehr gut. Es unterstreichte die Erklärung von Kline warum er bei der Polizei ausgeschieden ist, eben weil er zu tief in der Welt von Hasford drin steckte. Er konnte seine Handlungen nachvollziehen und vieleicht hat er sie sogar ein Stück weit bewundert, also war er damit fern ab von den Moralansätzen die man benötigt um ein guter Cop zu sein!

Kurze Zeit später wird dann diese Träumerei durch eine Explosion von Gewalt erschüttert, die für einen Film mit einer 16er Freigabe nicht gerade üblich ist, zumal sich hier eben auch viele Bilder weiterführend im Kopf zurecht gebastelt werden.

Hier muss ich dich leider korrigieren, zumindest die Verleihversion ist FSK 18 ;)

Dem aber noch nicht genug, bekommt man des öfteren, meiner Meinung nach, Hauptcharaktere zu sehen, die dann einfach verschwinden.

Ja genau. Was ist mit dem Polizist geworden der Kline geholfen hat. War übrigens auch ein sehr interessanter Charakter. Zum einen verurteilt er die Lebensweise des Gangsters, aber auf der anderen Seite sieht man ihn in einer ähnlichen Situation mit einer Prostituieren die er offenbar nicht nur für seine sexuelle Befriedigung aufgesucht hat, sondern auch um einen anderen fetisch zu befriedigen. Die Szene mit der 9mm Kugel fand ich z.B. sehr intensiv und warum er später ein blaues Auge hatte bleibt auch der Phantasie des Zuschauers überlassen ;). Aber viel wichtiger die Frage was mit ihm passiert ist. Man sieht zwar Kline nochmal kurz bei ihm im Krankenhaus, aber das war es dann auch schon. Wieder eine sehr untypische Verfahrensweise. Normalerweise werden solche Sidekicks in sterotypischen Action/Thrillern nicht einfach fallen gelassen. Ein Beweiss mehr das I come with the Rain viel mehr ist!
 
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