Green Book - Eine besondere Freundschaft

Sam Spade

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Green Book - Eine besondere Freundschaft

Die Sichtung des Films im Kino ist leider schon wieder ein paar Wochen her, nichtsdestotrotz möchte ich zu dem Werk, welches 2019 den Oscar abgeräumt hat, noch ein paar Worte schreiben und ihm einen eigenen Thread im Forum gönnen.

In dem auf wahren Begebenheiten beruhenden Film (die Angabe ist heutzutage ja immer mit Vorsicht zu genießen) geht es um den schwarzen Pianisten Don Shirley (Mahershala Ali) der im Zuge seiner Konzerttournee im Jahre 1962 ebenfalls die noch bzgl. Rassentrennung sehr konservativen Südstaaten besuchen möchte. Um dieses Vorhaben umzusetzen ist er auf der Suche nach einem geeigneten Fahrer der ihn von Auftritt zu Auftritt begleiten soll. Dafür bewirbt sich der Italoamerikaner und Türsteher Tony "Lip" Vallelonga (Viggo Mortensen) der schlußlich auch durch seine eigenwillige robuste und ehrliche Art den Zuschlag bekommt. Die Route planen sie anhand des namensgebenden "Green Book", welches damals Unterkünfte für Afroamerikaner in den Südstaaten beinhaltet.

Die knapp zwei Stunden des Films vergehen dabei wie im Flug denn es ist herrlich diesem unterschiedlichen Duo zuzuschauen, bei dem jeder von dem anderen noch was lernen kann. Mahershala Ali und Viggo Mortensen liefern hier ein ganz großes Schauspiel ab und so verwundert es auch nicht, dass Ali mit dem Oscar als bester Nebendarsteller ausgezeichnet wurde.

Der Film erzählt die Geschichte sehr unaufgeregt mit tollen Bildern und einem klasse Soundtrack. Die Stimmung ist dabei eine besondere. Zum einen - wie schon erwähnt - dank der grandiosen Protagonisten, zum anderen aber auch dank der Story ansich, die in dem einem Moment noch lustig erscheint, dann aber recht schnell wieder tragisch werden kann. Dabei übertreibt es der Film aber nie: Weder wird aus lustig Klamauk, noch wird aus tragisch ein großes Drama. Er zeigt vor allem die Geschehnisse und damalige Ansichten in den Südstaaten sehr nüchtern und ehrlich, hebt dabei aber nie den Zeigefinger. Trotzdem - und das hat mich am Ende am meisten begeistert - bekommt man hier einen Film, der einen nicht runterzieht sondern als Gesamtbild sehr positiv im Gedächtnis bleibt und den man sich daher immer wieder anschauen kann. Die Bluray steht dafür bereits im Regal.
 
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