Get to know your rabbit

deadlyfriend

Casting
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
18.643
Ort
Garma
Filmkritiken
185
Get to know your rabbit

Donald Beeman hat irgendwie seinen Job satt und hängt ihn an den Nagel. Er ist zwar überaus erfolgreich bei seiner Arbeit, aber es ist einfach nicht das, wonach ihm der Sinn steht. Er verdingt sich als Künstler, was ihm deutlich mehr Spaß und zieht durchs Land. Allerdings wird er ungewollt immer populärer.

Durch seine ersten kleineren Erfolge, wird Brian De Palma von Warner kontaktiert, weshalb er nach Hollywood geht, um „Get to know your rabbit“ zu drehen. Es ist eine Komödie mit dem damaligen Fernsehstar Tom Smothers, wovon sich das Studio einiges verspricht. Allerdings kommt es völlig anders. De Palma mag die Art der Arbeit nicht, wenn ständig das Studio kontrolliert und noch weniger mag er, dass sich Hauptdarsteller Tom Smothers über ihn beim Studio beschwert und sie lieber auf den Star, statt auf den Regisseur hören. So gibt es Querelen, Nachdrehs und Änderungen, weshalb De Palma direkt nach dem Film erstmal die Tür Richtung Hollywood schließt. Der Hauptdarsteller versucht sogar eine Veröffentlichung zu verhindern, was ihm allerdings nur zeitweise gelang. Dabei ist der Film gar nicht mal so schlecht. Es gibt tatsächlich einige wirklich witzige Szenen und Situationen, die richtig zünden aber auch Schwierigkeiten mit dem Fluss des Films, da wieder einige Verwässerungen eingebaut sind und zudem auch ein episodenhafter Aufbau existiert, der nicht immer ineinandergreift. Dafür sieht er deutlich filmischer aus als die Vorgänger. Auch den Split-Screen hat er hier bereits verwendet und einmal wirklich phänomenal, indem er ihn filmisch durch eine Trennlinie setzt. Dazu ist der Film wirklich gut besetzt. Neben dem mir unbekannten Hauptdarsteller, der wohl eher in den USA durch seine TV-Shows und durch seine Musik bekannt war, gab es hier einen wirklich tollen Auftritt von Orson Welles! Dazu geben sich auch Katherine Ross und M. Emmet Walsh die Ehre, was in jedem Fall für den Film spricht und ihm auch gut tut. Dennoch ist das weit weg von seinen späteren Werken, aber ein ungemein wichtiger Film in seiner Karriere, der eine komplette Neuausrichtung seiner Arbeit zur Folge hatte. Aus heutiger Sicht kann man wahrscheinlich froh sein, dass dieser Film eher scheiterte und ihn selbst vor Probleme stellte, mit denen er sich nicht abgeben mochte. Als Scheidepunkt aber ein wirklich wichtiger Film, in einer Brian De Palma Retrospektive und Spaß konnte man damit zudem auch haben.
 
Oben