Gesetz der Rache

deadlyfriend

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#02 19.11.09 deadlyfriend
 
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deadlyfriend

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AW: Gesetz der Rache

Gesetz der Rache


Selbstjustiz hat in der Filmbranche seit einigen Jahren wieder Hochkonjunktur. Mal mehr, mal weniger gute Verteter haben dieses Genre aus dem Moloch des Insidertums befreit und an die massentaugliche Oberfläche gespült. "Gesetz der Rache" bietet sogar sehr viel Neues, aber nach näherer Betrachtungsweise ist es dann doch nur lauwarmer Kaffee.
Direkt zu Beginn passiert schon der erste Fehler. Anstatt eine Verbindung zwischen den Opfern, dem Vater und den Zuschauern zu schaffen, dienen sie nur als Zündschnur um den Verlauf in Fahrt zu bringen. Somit lassen einen die Geschehnisse relativ kalt, da man das nun vor 25 Jahren schon intensiver erlebt hat. Zudem gibt er damit das erste deutliche Signal, das er kein Interesse besitzt an der Oberfläche der Thematik zu kratzen.
Die Spielzeit des "normalen" Rachethrillers ist dann auch schon nach 30 Minuten vorbei. Diese warten zwar noch mit kleineren Hostel-Einlagen auf, die aber eher als unbrauchbar zu bezeichnen sind. Danach wendet man sich vom klassischen Genrethema ab und widmet sich einem interessanten Psychoduell. Jetzt kommt der Film in Fahrt und bietet einige Überraschungen. Zu keiner Zeit weiß man was als nächstes passieren wird und verfolgt, in Hochspannung versetzt die nächsten Szenen. Leider kann er dieses Niveau nicht halten und mündet schon bald in ein haarsträubend konstruiertes, völlig unlogisches Showdown-Intermezzo, was man sich getrost sparen kann.

Trotzdem kann man ihn sich ansehen, er unterhält und wenn man an der richtigen Stelle das Hirn ausschaltet, wirkt er in jedem Fall ganz passabel. Man sollte aber keineswegs einen harten Rachethriller erwarten, bei dem man sich emotional austoben kann. Dafür wurde zu wenig in die Protagonisten investiert. Die Kamerafahrten sind ganz nett, die Zwischenschnitte gelungen und die Darsteller hat man auch schon besser agieren gesehen. Somit bleibt der Eindruck eines Durchschnittsfilms, der aber immerhin in der Mitte einige wirklich gute Ideen aufweisen kann.
 

crizzero

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Ich würde nach anfänglicher Euphorie wohl auch nur noch 6/10 vergeben. Schauspielerisch ist der Film klasse und hat durchaus intelligente Ideen zu bieten, nur steuert die Handlung in eine Richtung, die geradezu utopisch erscheint. Kann dir daher also weitestgehend Recht geben. Außerdem kann man sich als Zuschauer mit keinem der beiden Hauptakteure so richtig identifizieren, finde ich.

"Death Sentence" (10/10) ist und bleibt mein liebster Rache-Thriller vor dem ebenfalls bärenstarken "96 Hours" (8/10).
 

tikiwuku

Filmvisionaer
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AW: Gesetz der Rache

Ich gebe dem Film eine 8/10 weil er wunderbaren makaberen Humor sowie ein paar gute Rachenideen bietet.
 

deadlyfriend

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AW: Gesetz der Rache

Außerdem kann man sich als Zuschauer mit keinem der beiden Hauptakteure so richtig identifizieren, finde ich.

Da liegt für mich auch ein großes Problem drin. Ärgerlich das man die sich vorliegenden Möglichkeiten nicht zu Nutze gemacht hat. Wenn man ein wenig mehr Bezug zu den ersten Opfern aufgebaut hätte, wäre der Rachefeldzug emotional stärker gewesen. Zeitgleich hätte man mehr auf Fox ` Gehilfin eingehen müssen um da noch einen besseren Bezug herzustellen. Vielleicht auch das anfängliche Urteil etwas näher beleuchten. Zumindest waren Möglichkeiten da das man beide Hauptdarsteller komplett verstehen kann, was es für den Zuschauer schwierig gemacht hätte, sich auf eine Seite zu schlagen. So waren beide eher im neutralen Bereich.

"Death Sentence" (10/10) ist und bleibt mein liebster Rache-Thriller vor dem ebenfalls bärenstarken "96 Hours" (8/10).


Da setze ich für mich immer noch "Ein mann sieht Rot" und "Man on fire" drüber, aber das weißt du ja;)
 

Tarantino1980

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AW: Gesetz der Rache

Ich habe ihn heute auch gesehen und muss sagen das ich etwas zweigeteilt bin. Zum einen hat mir der Film gefallen, zum anderen sehe ich es ähnlich wie ihr hier. Man hat vieles schon zu häufig gesehen und der kurze Anfang hat nicht wirklich ausgereicht um eine wirkliche Bindung zu den Opfern herzustellen.

Ich hätte den Film sogar besser gefunden hätte man erst zum Schluss in Rückblenden erfahren warum Clyde das ganze gemacht hat. Also hätte man ihn Anfangs nur als verrückten wargenommen, im laufe des Films gemerkt das er mit denen allen irgendwie eine Rechnung offen hat und erst zum Schluss erfahren was passiert ist und auch erst zum Schluss der Staatsanwalt Nick erfahren wer der Amokläufer überhaupt ist. Hätte man ja mit einer Gesichtsop erklären können, denn genug Kohle schien Clyde ja gehabt zu haben.

Aber naja auch so war der Film ganz nett auch wenn man ihn hätte halt was besser machen können. Und ich finde für ne 7.5/10 reicht es noch.
 

MiriQ

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AW: Gesetz der Rache

Ich hab mir den Film jetzt auch angeschaut und eigentlich fand ich ihn sehr spannend ab dem Zeitpunkt, wo der Machtkampf zwischen Rice und Shelton beginnt.
Nach den ersten Wortmeldungen hier hatte ich meine Erwartungen, was Tiefgang angeht ja sowieso schon etwas heruntergefahren und wurde diesbezüglich auch nicht so enttäuscht. Es ist tatsächlich so, dass man nicht so genau weiß, auf wessen Seite man sich stellen soll, wessen Gefühle und Handlungsweise man mehr verstehen kann. Na ja, eigentlich ist es Shelton, der agiert und Rice, der nur reagiert.
Was mich aber gestört hat: wenn man seine Figur wie Clyde Shelton denken und handeln lässt, dann sollte man das auch bis zum Schluss durchziehen und nicht beim Showdown damit aufhören! Mann, das hätte richtig intelligent werden können - aber die Chance hat man verspielt. Ich hatte nach all dem ein ganz anderes Ende erwartet. Ich hätte mir sowas gewünscht wie in Das Leben des David Gale.
Ich meine, da hat man einen hochintelligenten Mann, der mit eiskaltem Kalkül über Jahre seine Rache plant. Mit all der Gewalt will er Kritik üben am Rechtssystem, an der Strafverfolgung und an der Justiz, weil Recht nicht Gerechtigkeit ist. Kein Pardon für Mörder... In meinem Film hätte Shelton das mit aller Konsequenz durchgezogen und zwar auch, was am Ende seine eigene Person und seine Taten betrifft.
Das Ende war äußerst unbefriedigend für mich.
Trotzdem hab ich Butler in dem Film gerne zugeschaut - und bis auf das Ende, hat mir gefallen, was ich gesehen habe.
7/10
 

Koopsta

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AW: Gesetz der Rache

Bin gerade aus dem Kino gekommen. Und muss meinen Vorredner zustimmen. Man kann zu keinem der Protagonisten eine Bindung aufbauen. Was ich aber weit störender fand, das der Film nicht konsequent ist. Er hätte in die eine Richtung oder in die andere gehen sollen. Stattdessen wird ein völlig überhastetes und leider fast typisches Ende herbeigezaubert.
 
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