Filmfestival Münster 2015

Willy Wonka

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Ein Grund wieso ich in den letzten Wochen recht wenig im Forum aktiv bin, liegt am Filmfestival Münster. Seit Mitte Juli arbeite ich beim Festival mit und werde auch während des Festivals (23.09 - 27.09) die ganze Zeit dabei sein und auch einige Veranstaltungen moderieren. Daher sei mir an dieser Stelle ein wenig Werbung erlaubt. ;)

Vorab möchte ich vor allem auf die Kinovorstellungen von „Suspiria" und „Reality" aufmerksam machen. „Suspiria" wird den meisten im Forum ja ein Begriff sein. „Reality" ist der neue Film von Quentin Dupieux, der zuletzt unter anderem Regie bei „Rubber" und dem großartigen „Wrong" geführt hat.


Filmfestival Münster 2015

Mit mehreren Deutschlandpremieren und einer Europapremiere startet das Filmfestival Münster vom 23. bis 27. September 2015 im Cineplex in seine 16. Ausgabe. Drei Wettbewerbe in den Bereichen Lang- und Kurzfilm, liebevoll kuratierte Nebenreihen, Medienkunst- und Foto-Ausstellungen, ein Kinder- und Jugendprogramm sowie ein Symposium zu alternativen Formen des Filmemachens und die Tage des Provinzfilms stehen auf dem Programm.

Das älteste Wettbewerbsfestival Westfalens, seit 1981 von der Filmwerkstatt Münster ausgerichtet, hat sich im Laufe seiner mehr als 30-jährigen Geschichte als eine feste Größe in der deutschen Festivallandschaft etabliert und genießt nicht zuletzt durch die herzliche, sehr persönliche Atmosphäre und die besondere Nähe zwischen den Filmschaffenden und dem begeisterten Publikum einen hervorragenden Ruf. Vor allem dem Filmnachwuchs kommt regelmäßig besondere Aufmerksamkeit zuteil – zahlreiche Filmemacher waren hier mit ihren frühen Werken vertreten oder gewannen erstmals Preise in ihren Karrieren.

Beim Europäischen Spielfilmwettbewerb gehen acht Langfilme ins Rennen um den Preis für die beste Regiearbeit (dotiert mit 5.000 Euro), der von einer internationalen Jury vergeben wird. Eröffnet wird das Festival am 23. September um 19:00 Uhr mit dem norwegischen Wettbewerbsbeitrag „Out of Nature“ von Ole Giæver, einer absurd-melancholischen Tragikomödie, die bereits bei der Berlinale für Furore sorgte und den Preis der Europa Cinemas gewann.
Als Europapremiere läuft der britische Beitrag „Winter“ von Regisseurin Heidi Greensmith im Wettbewerb. In der intensiven Charakterstudie sind „Sons of Anarchy“-Star Tommy Flanagan, Tom Payne („Der Medicus“) und Stacy Martin („Nymphomaniac“) in den Hauptrollen zu sehen. Ebenfalls hochkarätig besetzt ist die Deutschlandpremiere im Europäischen Spielfilmwettbewerb: Das Ensembledrama „Ladygrey“ spielt vor der majestätisch schönen Kulisse der Drakensberge in Südafrika und vereint einen internationalen Cast um Peter Sarsgaard, Jérémie Renier, Emily Mortimer und „Game of Thrones“-Akteur Liam Cunningham.
Zudem sind fünf der acht Beiträge in dieser Sektion Debütfilme, darunter die ersten Langfilme von Nikias Chryssos und Micah Magee, deren Kurzfilme bei vergangenen Festivalausgaben in Münster für Aufsehen sorgten.

Für den traditionellen Kurzfilmwettbewerb, der sich seit Beginn des Festivals an Filmemacher aus Deutschland, Österreich und der Schweiz richtet, hat die Sichtungskommission aus rund 500 Einreichungen die 37 ideenreichsten, unkonventionellsten und überzeugendsten Werke ausgewählt, unter denen der frischgebackene Studentenoscar-Gewinner „Alles wird gut“ von Patrick Vollrath nur eines von vielen Highlights ist.

Auch der deutschlandweit einmalige Länderschwerpunkt mit aktuellen Filmen aus den Niederlanden – Focus NL – kann mit zwei Deutschlandpremieren aufwarten. Zum einen mit der ebenso warmherzigen wie verblüffenden Dokumentation „Hollywood Banker“ über einen scheinbar unscheinbaren Bankier aus Holland, ohne den Welterfolge wie „Platoon“ oder „Der mit dem Wolf tanzt“ nie zustande gekommen wären. Zum anderen mit dem Psychothriller „Sunny Side Up“ mit dem ehemaligen Jurymitglied Egbert-Jan Weeber in der Hauptrolle.
Darüber hinaus zollt das Filmfestival Münster einem der bedeutendsten Kameramänner Europas Tribut: Der Niederländer Robby Müller, der zahlreiche Filme mit Wim Wenders („Paris, Texas“), Jim Jarmusch („Dead Man“) oder Lars von Trier („Breaking the Waves“) gedreht hat, ist Ehrengast des Festivals. Während der Festivaltage im Cineplex laufen drei Filme exemplarisch für Robby Müllers vielschichtige Karriere: Peter Lilienthals „Es herrscht Ruhe im Land“ (1975) als Beispiel für Müllers Zusammenarbeit mit den Regisseuren des Neuen deutschen Films, William Friedkins „To Live and Die in L.A.“ (1985) als Einblick in seine US-Arbeiten der 80er-Jahre und Michael Winterbottoms „24 Hour Party People“ (2002) beispielhaft für seine späteren europäischen Filme. Außerdem ist eine Fotoausstellung mit Polaroids von Robby Müller im Foyer der Bezirksregierung am Domplatz Münster zu sehen.

Die ehemalige Sektion „Münster Connection“ mit Filmen aus der Region wird in diesem Jahr auf Beiträge aus ganz Westfalen erweitert. In diesem Rahmen laufen auch die Musikvideos, die Münsteraner Jugendliche zwischen 10 und 14 Jahren in zwei Sommerworkshops im Rahmen des Kulturrucksack-Programms selbst gedreht und geschnitten haben. Für jugendliche Zuschauer dieser Altersspanne laufen während des Festivals mit dem brasilianischen Animationsfilm „Der Junge und die Welt“ und dem britischen Coming-of-Age-Drama „X + Y“ zwei preisgekrönte Langfilme, die dem jungen Publikum einen Zugang zur internationalen Filmkunst ermöglichen.

Unter dem neuen Label „Nightwatch“ laufen aufsehenerregende Genrefilme wie der neueste filmische Trip des Kultregisseurs Quentin Dupieux („Rubber“, „Wrong“), dessen Titel „Reality“ nur noch ironisch gemeint sein kann. Ebenfalls in dieser Sektion ist Dario Argentos okkultes Meisterwerk „Suspiria“ aus dem Jahr 1977 erstmals als neu restaurierte HD-Version zu sehen.
 
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