Faculty - Traue keinem Lehrer

deadlyfriend

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Faculty - Traue keinem Lehrer

In der Herrington Highschool gehen seltsame Dinge vor. Zumindest für ein paar Schüler, die feststellen, dass sich ihre Lehrer etwas ändern. Zumindest sind sie charakterlich irgendwie verfremdet. Zusätzlich findet der immer wieder gehänselte Schul-Nerd auf dem Sportplatz eine seltsame, wurmähnliche Spezies, die auch direkt im Biologie Unterricht untersucht wird. Ob diese beiden Dinge miteinander zu tun haben, ist irgendwie noch unklar, aber es bleibt auch wenig Zeit darüber nachzudenken. Denn nicht nur Lehrer haben sich seltsam in ihrem Wesen verändert, auch die ersten Schüler durchleben eine äußerst merkwürdige Metamorphose in ihrem Wesen.

Die Thematik der „Body Snatcher“ hat in den letzten 70 Jahren immer wieder großartige Vertreter ins Rennen geschickt, auch wenn sie inhaltlich lediglich variiert wurden. Robert Rodriguez schickte 1998 mit „The Faculty“ einen weiteren Vertreter ins Rennen, der ebenfalls hervorragend gelungen ist und sich absolut nicht verstecken braucht. Seine hauptsächliche Änderung der Thematik ist der Fokus auf eine jugendliche Zielgruppe, für die im Erscheinungsjahr der Film wahrscheinlich Neuland gewesen sein dürfte. Die zweite große Änderung ist der Schauplatz, da sich die „Body Snatcher“ erstmal mit einer Schule in Ohio begnügen, anstatt großflächig zu agieren. Durch diesen gebildeten Mikrokosmos und die Konzentration auf ein paar Schüler, die logischerweise weder die Regierung oder das Militär einschalten können, funktioniert der Film absolut spannungsgeladen. Einziges Manko ist für mich lediglich die Überzeichnung der klischeebeladenen High-School Kids, die dann manchmal nervt. Da der Film aber mitten in die Welle der Teenie-Slasher reinproduziert wurde, hat man eben auch hier eine Mischung generiert. Dies war aber zu erwarten, da Kevin Williamson einmal mehr ein tolles Drehbuch ablieferte.
Trotzdem bietet Rodriguez zusätzlich den Kennern der Materie eine Menge schöner Dinge an. Ein Dialog beispielsweise nimmt explizit Bezug auf „Die Körperfresser kommen“ und der geht fachlich so tief, dass hier sogar Schriftsteller Jack Finney erwähnt wird, mit dem zusätzlichen Vermerk, dass dieser aber bei Robert A. Heinlein abgekupfert hat. Solche Details finde ich ganz große Klasse!

Der Film ist aber nicht nur wegen seiner spannenden Geschichte, der wirklich gelungenen Regie oder der Optik wegen richtig stark. Ein weiterer Trumpf ist nämlich der Cast. Der ist nämlich gigantisch. Elijah Wood, Josh Hartnett, Salma Hayek, Famke Janssen, Robert Patrick, Piper Laurie und weitere Stars sind an Bord, die hier ein tolles Bild abgeben.

Für jeden, den dieses besondere Subgenre interessiert, ordne ich „Faculty“ mal als Pflichtfilm ein. Aber auch wer der Teenie-Horror-Welle Mitte bis Ende der 90er sehr aufgeschlossen gegenüber stand, wird hier definitiv auf seine Kosten kommen.
 

Tarantino1980

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Wow deadly diese KK von Dir hätte ich einmal so garnicht erwartet, besonders nicht mit solch lobenden Worten.

Ich muss gestehen damals im Kino fand ich den Film richtig stark, was aber auch daran lag das damals 1998 mein Filmgeschmack noch ein ganz anderer war. Ich hatte ihn mir dann auch auf DVD dann mal Anfang der 2000er in die Sammlung gestellt aber genauso lang dürfte auch meine letzte Sichtung her sein. Es gibt immer noch einige Filme von Robert Rodriguez die ich auch heute noch sehr gut finde, aber gerade bei The Faculty hatte ich irgendwie immer etwas Angst vor einem aktuellen Rewatch. Aber dank Deiner lobenden Worte werde ich denke ich mal nochmal die DVD mir anschauen (so mutig mir das Mediabook als Update zu kaufen bin ich noch nicht.

Sobald ich frische Eindrücke habe werde ich mich hier nochmal zu Wort melden.
 

Die wilde 13

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Den hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm aber in irgendeiner Hirnwindung habe ich den durchaus als sehenswert abgespeichert. Vor allem ist mir hier Elijah Wood neben Deep Impact aus dem gleichen Jahr zum ersten Mal nach seinen "Kinderrollen" wie Forever Young so richtig positiv aufgefallen. Aber Salma und Famke hatte ich nicht mehr im Sinn was bedeutet, das alleine die beiden eine weitere Sichtung erforderlich macht, zumal ich den ähnlich wie Tarantino vor Ewigkeiten gesehen habe.
 

The rejected

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The Faculty ist einer meiner Lieblingsfilme. Der hat mich zur damaligen Zeit gepackt. Der Soundtrack lief diverse Sommer durch im Auto.
Wie Du schreibst, deadly, mitten in der Hochzeit der Teenyslasher und einer der besseren Vertreter davon.
Da muss ich glaube ich mal ein Update machen, weil die DVD das letzte Mal, als ich ihn schauen wollte, nicht mehr richtig funktioniert hat.
 

deadlyfriend

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Wow deadly diese KK von Dir hätte ich einmal so garnicht erwartet, besonders nicht mit solch lobenden Worten.
Wieso das denn nicht?:eek:
Ich muss gestehen damals im Kino fand ich den Film richtig stark, was aber auch daran lag das damals 1998 mein Filmgeschmack noch ein ganz anderer war. Ich hatte ihn mir dann auch auf DVD dann mal Anfang der 2000er in die Sammlung gestellt aber genauso lang dürfte auch meine letzte Sichtung her sein. Es gibt immer noch einige Filme von Robert Rodriguez die ich auch heute noch sehr gut finde, aber gerade bei The Faculty hatte ich irgendwie immer etwas Angst vor einem aktuellen Rewatch. Aber dank Deiner lobenden Worte werde ich denke ich mal nochmal die DVD mir anschauen (so mutig mir das Mediabook als Update zu kaufen bin ich noch nicht.

Sobald ich frische Eindrücke habe werde ich mich hier nochmal zu Wort melden.
Die Teenie-Slasher Welle in dem Zeitraum gefiel mir insgesamt recht gut. Angefangen bei "Scream" (Weltklasse) über Sommer und Legenden. Wenn Williamson die Finger im Drehbuch hatte, umso besser. Aber auch abseits davon mochte ich Filme wie "The Skulls", "Dich kriegen wir auch noch" etc.. Alles keine Meisterwerke, aber dafür tolle und spannende Unterhaltung. Mehr wollten die auch nicht sein. Die Bodysnatcher Filme fand ich zudem schon immer gut, weshalb hier die Mischung für mich komplett aufging. Klar, innerhalb des Subgenre sind natürlich Vertreter wie "Die Körperfresser kommen" eine komplett andere Hausnummer, da sie deutlich ernsthafter und düsterer gelagert sind. Aber hier fand ich die Thematik im damals modernen Slasher-Gewand, einfach sehr gelungen, da er ja wie erwähnt auch großen Respekt vor den Originalen zeigt.
Den hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm aber in irgendeiner Hirnwindung habe ich den durchaus als sehenswert abgespeichert. Vor allem ist mir hier Elijah Wood neben Deep Impact aus dem gleichen Jahr zum ersten Mal nach seinen "Kinderrollen" wie Forever Young so richtig positiv aufgefallen. Aber Salma und Famke hatte ich nicht mehr im Sinn was bedeutet, das alleine die beiden eine weitere Sichtung erforderlich macht, zumal ich den ähnlich wie Tarantino vor Ewigkeiten gesehen habe.
Die Darsteller machen die Sause, dann wirklich komplett, aber wie gesagt stimmt für mich auch der Rest, bis auf die für mich problematisch überzeichneten Charaktere. Die sind aber der damaligen Zeit geschuldet. Diese typischen Highschool Quarterback, Cheerleader, Außenseiter, Freak etc.. sind für mich im Film ein Manko. Da konnte ich aber drüber wegsehen, was auch an den Darstellern lag.
The Faculty ist einer meiner Lieblingsfilme. Der hat mich zur damaligen Zeit gepackt. Der Soundtrack lief diverse Sommer durch im Auto.
Wie Du schreibst, deadly, mitten in der Hochzeit der Teenyslasher und einer der besseren Vertreter davon.
Da muss ich glaube ich mal ein Update machen, weil die DVD das letzte Mal, als ich ihn schauen wollte, nicht mehr richtig funktioniert hat.
Die Musik ist dann tatsächlich für mich ebenfalls ein kleines Problem. Der damals typische US-Highschoolrock war mir phasenweise etwas zu Klischee beladen, da er eben diese für mich überzeichneten Charaktere dann immer noch zusätzlich unterstreicht. Aber da kann ich mich mit arrangieren. Ist aber eher so ein persönliches Ding, da sie im Kontext durchaus Sinn macht.
 

SAB

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@deadlyfriend

Danke für diese tolle Kritik!
Muss den auch nochmal anschauen nach ewigen Jahren.
Bin genau bei dir, wenn es um die ganzen Filme, der mit "Scream" aufgekommenen Teenie-Slasher geht.
Auch die ganzen Ableger, die du erwähnst, wie "The Skulls", oder "Dich kriegen wir auch noch" sind für mich immer noch super Filme!
Und Kevin Williamson ein Garant für tolle Drehbücher. Auch zu erwähnen "Tötet Mrs Tingle". Aus dem im Original statt "Killing..." dann "Teaching Mrs Tingle" wurde aufgrund zum Beispiel des School-Shootings in Littleton.
 

SAB

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Die Musik ist dann tatsächlich für mich ebenfalls ein kleines Problem. Der damals typische US-Highschoolrock war mir phasenweise etwas zu Klischee beladen, da er eben diese für mich überzeichneten Charaktere dann immer noch zusätzlich unterstreicht.
Wobei der Einstieg in den Film mit The Offspring und dem Footballtraining top ist!
 

The rejected

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Die Musik ist dann tatsächlich für mich ebenfalls ein kleines Problem. Der damals typische US-Highschoolrock war mir phasenweise etwas zu Klischee beladen, da er eben diese für mich überzeichneten Charaktere dann immer noch zusätzlich unterstreicht. Aber da kann ich mich mit arrangieren. Ist aber eher so ein persönliches Ding, da sie im Kontext durchaus Sinn macht.
Gut, das mag dann sicher auch an unserem Altersunterschied und dem sich nicht direkt deckenden Musikgeschmack liegen. ;)
Denn:
Wobei der Einstieg in den Film mit The Offspring und dem Footballtraining top ist!
Richtig, besser gehts, zumindest in dem Bereich, kaum.
Und deadly, Du schreibst ja, dass die Musik im Kontext Sinn macht. :)
 

deadlyfriend

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Danke für diese tolle Kritik!
Muss den auch nochmal anschauen nach ewigen Jahren.
Bin genau bei dir, wenn es um die ganzen Filme, der mit "Scream" aufgekommenen Teenie-Slasher geht.
Auch die ganzen Ableger, die du erwähnst, wie "The Skulls", oder "Dich kriegen wir auch noch" sind für mich immer noch super Filme!
Und Kevin Williamson ein Garant für tolle Drehbücher. Auch zu erwähnen "Tötet Mrs Tingle". Aus dem im Original statt "Killing..." dann "Teaching Mrs Tingle" wurde aufgrund zum Beispiel des School-Shootings in Littleton.
Ja, die mochte ich alle. Auch Mrs. Tingle. Durch Williamson gab es auch intelligente Drehbücher. Das ging dann solange gut, bis dann auch die Einfallslosen ins Genre eingestiegen sind. "Mörderische Freunde" fällt mir da auch noch ein. Da gab es echt ein paar richtig schöne Streifen. Ich wäre echt froh, wenn der heutige Mainstream noch diese Qualität hätte. Aber das ist ein anderes Thema.

Wobei der Einstieg in den Film mit The Offspring und dem Footballtraining top ist!

Gut, das mag dann sicher auch an unserem Altersunterschied und dem sich nicht direkt deckenden Musikgeschmack liegen. ;)
Denn:

Richtig, besser gehts, zumindest in dem Bereich, kaum.
Und deadly, Du schreibst ja, dass die Musik im Kontext Sinn macht. :)
Wie du richtig sagst, machte es für mich Sinn um das Flair und auch die Charaktere zu unterstreichen. Ebenso um das Highschool-Gefühl zu verdeutlichen. War mir halt nur etwas zu sehr Holzhammer. Natürlich ist das auch nicht zwingend meine Musik, wobei ich gegen die Richtung absolut nichts habe. Mit dem dem Altersunterschied hat es dann allerdings nichts zu tun. Ich höre wahnsinnig viel aktuelle Musik und nagelneue Sachen. Nur halt eben nichts aus den Charts. Da wollte ich irgendwann aber sowieso mal ein Thema aufmachen. Ich habe mich schon oft gefragt, weshalb etwas ältere Herrschaften (also mein Alter und aufwärts :lol:) bei Musik in alten Zeiten schwelgen, nichts Neues hören und sich kaum für neue Musik interessieren, während man bei Filmen eher jedem neuen Film hinterher rennt und die alten Filme liegen lässt, sofern sie einem unbekannt sind. Das habe ich irgendwie nie so richtig begriffen, da es bei mir eben überhaupt nicht der Fall ist. Da ich nebenbei im Club auflege, hole ich da regelmäßig Neuerscheinungen raus und klebe nicht an alten Tracks.
 

Tarantino1980

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Wieso das denn nicht?:eek:

Naja ich hatte irgendwie für mich abgespeichert das Du mit den Filmen von Robert Rodriguez nicht soviel anfangen kannst.

Die Teenie-Slasher Welle in dem Zeitraum gefiel mir insgesamt recht gut. Angefangen bei "Scream" (Weltklasse) über Sommer und Legenden. Wenn Williamson die Finger im Drehbuch hatte, umso besser. Aber auch abseits davon mochte ich Filme wie "The Skulls", "Dich kriegen wir auch noch" etc.. Alles keine Meisterwerke, aber dafür tolle und spannende Unterhaltung. Mehr wollten die auch nicht sein.
Angeblich wird ja an einem weiteren Ich weiß was du letzten Sommer getan hast Film gearbeitet, mit der originalen Besetzung. Die ersten Beiden mochte ich auch, aber ob der heute noch funktioniert keine Ahnung. The Skulls kenne ich auch noch, habe ich auch noch als recht solide in Erinnerung und Scream ist sowieso ein Brett für mich!
 

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Naja ich hatte irgendwie für mich abgespeichert das Du mit den Filmen von Robert Rodriguez nicht soviel anfangen kannst.
Ach, ein paar fand ich richtig gut. "From dusk till dawn" mochte ich auch sehr.
Angeblich wird ja an einem weiteren Ich weiß was du letzten Sommer getan hast Film gearbeitet, mit der originalen Besetzung. Die ersten Beiden mochte ich auch, aber ob der heute noch funktioniert keine Ahnung. The Skulls kenne ich auch noch, habe ich auch noch als recht solide in Erinnerung und Scream ist sowieso ein Brett für mich!
Hm, ob das funktionieren wird? Da bleibe ich ebenfalls skeptisch. Für mich hat auch "Scream 5" die Reihe komplett ruiniert, weshalb für mich nach Teil 4 die Reihe beendet ist. Bei "Sommer" fehlt mir dadurch dann jetzt schon das Vertrauen, das da ein weiterer Film etwas bringt.
 
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