KINOMENSCH
Leinwandlegende
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Quelle:Blickpunkt:FilmDreamWorks-Entwicklungen halten Hollywood in Atem
Seit das "Wall Street Journal" gestern bekannt gab, dass Steven Spielberg und David Geffen mit dem indischen Konzern Reliance Media über eine finanzielle Beteiligung bei DreamWorks verhandeln, überschlagen sich die US-Trades mit Spekulationen, wie ein wieder unabhängiges DreamWorks-Studio künftig aussehen könnte.
Das Gerücht, dass die in Mumbai ansässige Firma mit rund einer halben Mrd. Dollar bei DreamWorks einsteigen wird, hält sich hartnäckig, auch wenn einige Quellen behaupten, man sei noch weit von einer Einigung entfernt.
Die Frage, wer künftig die DreamWorks-Filme vertreiben wird, ist demnach offen. Während die Mehrheit der Kommentatoren auf Spielbergs langjährigen Studiopartner Universal tippt, glaubt etwa "Variety", dass auch Paramount noch im Spiel sei, dass nichts gegen das Studio spreche, wenn Spielberg und Geffen wieder volle Autonomie als Produzenten erlangt hätten.
Auch Twentieth Century Fox wurde als potentieller Partner genannt. Hier werden am Ende wohl die lukrativeren Verträge den Ausschlag geben. Interessant ist auch, inwieweit die Entwicklungen die DreamWorks Animation Filme tangiert. Paramount hat hier einen Vertriebsdeal bis 2012, doch theoretisch könnte Jeffrey Katzenberg sich wohl aus dem Vertrag herauskaufen und der Live-Action-Schwester zu einem anderen Verleih folgen.
In jedem Fall gestaltet sich die Trennung von Paramount kompliziert. Bis 2010 werden die aktuellen Entwicklungen keinerlei Auswirkungen auf die Paramount-Verleihstaffel haben, prognostiziert "Variety".
Ab dann müsste Paramount sich mehr auf eigene potentielle Hits wie die "Star Trek"-Franchise oder auch Filme aus dem Marvel-Deal ("Iron Man 2" etc.) konzentrieren. Doch was wird aus den aktuellen Projekten, die die DreamWorks-Produzenten eigentlich für Paramount entwickeln bzw. entwickelt haben? Allein Steven Spielberg ist laut "L.A. Times" als Produzent für 30 DreamWorks-Projekte angedacht, die bei Paramount herauskommen sollten.
Ebenfalls fraglich ist,ob Spielberg Stars bzw. Regisseure wie Ben Stiller ("Tropic Thunder") oder Eddie Murphy einfach von Paramount zu einem neuen unabhängigen DreamWorks-Studio mitnehmen könnte.
Unklar ist ebenfalls, was mit den rund 100 Angestellten von DreamWorks passiert, darunter illustre Leute wie die langjährige Disney-ProduktionschefinNina Jacobson.
Klar ist offenbar, dass Spielberg und Geffen, der wohl eine Vertragsklausel nützen wird, die ihm ermöglicht, vorzeitig aus dem Paramount-Vertrag auszuscheiden, CEO Stacey Snider mit in die Unabhängigkeit nehmen werden.
Geffen selbst, so wollen verschiedene Quellen erfahren haben, plant wohl, sich in absehbarerer Zeit aus dem aktiven Geschäft zurückzuziehen, so dass Spielberg und Snider dann das neue DreamWorks Studio führen werden. Es bleibt in jedem Fall spannend.
Immer wieder interessant & spannend mit anzusehen, wie Hollywoods Mächtige versuchen, immer noch mehr Kohle aus der Traumfabrik herauszuholen.