Der Killer

Tarantino1980

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Gesamtübersicht aller Kritiken zu Der Killer:

#02 10.11.23 Tarantino1980
 
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Grund: Gesamtübersicht eingefügt, Film wurde vor Erstellung des KK Threads gesichtet

Tarantino1980

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Der Killer

Ein Auftragskiller bereitet sich in Paris vor seinen aktuellen Auftrag zu erledigen. Wie immer läuft alles routiniert ab. Als es jedoch zum vermeintlichen Abschluss kommen soll, läuft es diesmal nicht ganz so rund.

Sehnsüchtig habe ich auf den neusten Film von David Fincher gewartet. Die Mischung aus Regisseur, Hauptdarsteller und Genre ließ meine Vorfreude groß werden, als ich das erste Mal von diesem Projekt erfahren hatte. Daher ließ ich es mir auch nicht nehmen den Film direkt am Erscheinungstag zu sichten. Leider wurde meine große Vorfreude bereits nach der ersten halben Stunde, welche für mich tatsächlich auch das Highlight des gesamten Filmes darstellt, gedämpft. Der Film fängt viel versprechend in Paris an, obwohl man von der Stadt nicht allzu viel zu sehen bekommt. Jedoch hat mir die Szenerie und das Setdesign hier noch sehr zugesagt. Mit einer ruhigen Erzählstimme aus dem Off wird der Zuschauer ganz gemächlich in den Film hineingeführt. Hier dachte ich noch es könnte tatsächlich ein sehr guter Film werden. Doch danach nahm sowohl die Spannung als auch die tolle Inszenierung für mich deutlich ab und wurde gefühlt von Szene zu Szene uninteressanter. Kaum zu glauben das dies, von dem selben Mann der solch Genre Perlen wie Sieben oder Zodiac inszenierte nun auch The Killer sein soll. Die Handschrift von David Fincher ist für mich kaum spürbar. Am ehesten noch in der tollen Eröffnungssequenz, aber auch hier muss ich ehrlich sein, hätte ich nicht gewusst das es der neue Film von David Fincher ist, wäre ich nicht auf ihn als Regisseur gekommen.

Beim Cast muss man natürlich Michael Fassbender erwähnen, der hier aber wirklich nahezu als Alleinunterhalter eingesetzt wurde. Das ist leider ein weiterer Kritikpunkt in diesem Film das es wirklich außer ihn niemanden gibt, der auf Augenhöhe oder nahezu auf Augenhöhe mithält, was aber meines Erachtens auch viel an dem Drehbuch liegt. Die gesamte Handlung ist so ausgelegt das man das Geschehene natürlich aus seiner Sicht sieht. Dennoch hätte ich es schön gefunden ein paar Nebencharaktere zu bekommen, die ähnlich interessant sind und somit die Story auch etwas vorantreiben. Den dies ist ein weiterer Kritikpunkt. Der Film bietet wenig Neues. Im Grunde ist es eine Revengestory welche man schon hundertmal gesehen hat und leider auch schon deutlich besser!

The Killer ist kein schlechter Film. Vielleicht war es auch nur meine hohe Erwartungshaltung die zu dieser großen Enttäuschung führte. Vielleicht hätte mir der Film besser gefallen, wäre es eben nicht David Fincher gewesen der auf dem Regiestuhl saß. Vielleicht wäre ich dann positiv überrascht worden weil es mal wieder ein solider Thriller gewesen wäre. Aber so muss ich leider sagen offen sagen bin ich zunächst mal etwas gedämpft euphorisch wenn ich diesen Film irgendwann nochmal eine Chance gebe. Vielleicht wächst er ja bei einer Zweitsichtung.

Wertung: 7/10
 
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2moulins

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Der Killer

Ich mag die Filme von David Fincher eigentlich alle. Vor allem beeindruckte mich immer die “handwerklich“ perfekte Inszenierung und Machart. Einige Werke wie „Fight Club“ und „Sieben“ stechen dann nochmal besonders heraus. Insofern war die Vorfreude und Erwartungshaltung ziemlich hoch.

Der neue Film, der aktuell auf Netflix läuft, hat mich nun leider nicht überzeugt. Er zeigt einen kurzen Lebensabschnitt eines Auftragskillers und lässt uns an dessen Gedanken teilhaben, indem ‚Michael Fassbender‘ diese aus dem Off erzählt. Das Ganze ist in einige Abschnitte aufgeteilt, die jeweils an unterschiedlichsten Orten in der Welt spielen: Paris, Dominikanische Republik, Florida, New Orleans, Chicago und New York. Von den Orten sieht man eigentlich kaum etwas, was mir ungewöhnlich erschien, aber es soll ja auch keine Reisedokumentation sein.

Die Handlung hat mich jedenfalls nicht besonders beeindruckt und langweilte über manche Strecken. Und die ausgesprochenen Gedanken hatten für mich keinen Mehrwert. Das hat mich einfach nicht angesprochen oder interessiert.

Ich bin gespannt, wie andere das sehen.

5/10
 

Tarantino1980

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Ich mag die Filme von David Fincher eigentlich alle. Vor allem beeindruckte mich immer die “handwerklich“ perfekte Inszenierung und Machart. Einige Werke wie „Fight Club“ und „Sieben“ stechen dann nochmal besonders heraus. Insofern war die Vorfreude und Erwartungshaltung ziemlich hoch.
Wie in meiner KK auch schon erwähnt mag ich diese Machart von ihm auch sehr. Aber seine Handschrift war für mich, bis auf die erste Szene in Paris kaum spürbar. Danach wirkte alles sehr willkührlich. Hat er hier wirklich Regie geführt? Oder wurden einige Szenen doch vom Regie Assistenten inszeniert?


Der neue Film, der aktuell auf Netflix läuft, hat mich nun leider nicht überzeugt. Er zeigt einen kurzen Lebensabschnitt eines Auftragskillers und lässt uns an dessen Gedanken teilhaben, indem ‚Michael Fassbender‘ diese aus dem Off erzählt. Das Ganze ist in einige Abschnitte aufgeteilt, die jeweils an unterschiedlichsten Orten in der Welt spielen: Paris, Dominikanische Republik, Florida, New Orleans, Chicago und New York. Von den Orten sieht man eigentlich kaum etwas, was mir ungewöhnlich erschien, aber es soll ja auch keine Reisedokumentation sein.

Die Aufteilung in Kapitel war für mich auch absolut unnötig, da sie nichts zur Inszenierung bzw. zum Spannungsbogen dazu getragen hat. Hier hätten auch einfache Untertitel ausgereicht mit der Ortsangabe. Die Orte in den USA waren auch für mich so beliebig gewählt und so schlecht in Szene gesetzt das es wirklich immer an jedem beliebigen Ort in den USA hätte passieren können.


Die Handlung hat mich jedenfalls nicht besonders beeindruckt und langweilte über manche Strecken. Und die ausgesprochenen Gedanken hatten für mich keinen Mehrwert. Das hat mich einfach nicht angesprochen oder interessiert.

Ich bin wirklich seit Freitag schon am Überlegen ob es den Film interessanter gemacht hätte wenn Quasi das Gesehene in umgekehrter Reihenfolge gezeigt worden wäre. Also wenn man ihn quasi hätte bei dem Kunden hätte eindringen sehen und dann ab dem Zeitpunkt wo sie ins Gespräch kommen, ohne zu wissen wer beide sind, dann in umgekehrter Reihenfolge die anderen Kapitel zu gesicht bekommen hätte. Quasi erst am Schluss hätte erfahren das es dies alles wegen seiner Freundin gemacht hätte und dann auch erst erfahren hätte das alles nur wegen dem schief gelaufenen Auftrag in Paris geschehen ist. Dann hätte der Film, zumindest für mich, einen größeren Aha Moment gehabt und mit der tollen Anfangssezen auch einen besseren Schluss gehabt. Ich hätte dann auch erst zum Schluss aufgelöst das die Freundin noch lebt. Also nicht nur die Szenen einfach in umgekehrter Reihenfolge gezeigt, sondern halt auch ein paar Sachen anders bzw. weggelassen. Die Szene im Krankenhaus z.B. hat für mich viel Spannung schon weggenommen, zumal ja auch schon direkt von der Ärztin dann gesagt wurde das sie stabil ist und sogar in ein Privatkrankenhaus verlegt werden kann. Von daher war es dann nur noch ein seelenloser Ego Revenge Thriller für mich.

Aber so wie er inszeniert wurde war es auch für mich recht langweilig. Genauso wie Dir ging es mir mit den Gedanken des Killers, die für mich auch kaum einen Mehrwert geboten haben. Auch das habe ich schon in anderen Filmen viel besser erlebt. Gerade wenn man z.B. an die Serie Dexter denkt, wo Dexter Morgan´s Gedankwelt eine reine Offenbahrung ist und definitiv immer einen Mehrwert bieten, flacht das Gesehene in The Killer absolut ab.

Ich bin gespannt, wie andere das sehen.

5/10

Ich war diesmal nicht ganz so hart in der Bewertung weil ich wirklich einfach mir nur die Frage gestellt habe wie ich diesen Film bewertet hätte wenn er eben nicht von David Fincher wäre, sondern von irgendeinem mir unbekannten Regisseur. Im direkten Vergleich zu vielen anderen seelenlosen Netflix Produktionen ist der Film, im direkten Vergleich, garnicht mal so schlecht. Vergleiche ich ihn aber mit einem Meisterwerk wie Sieben oder Zodiac, wären bei mir bestimmt auch noch einige Punkte mehr eingestrichen worden.
 

2moulins

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Ich finde es Klasse, dass Du eine KK zum Film geschrieben hast, so dass ich bereits jetzt eine Zweitmeinung lesen konnte. Ich kann diese voll unterschreiben, zumal Du - abgesehen von der Punkte-Bewertung - genau mein Empfinden zum Ausdruck gebracht hast.

Wie in meiner KK auch schon erwähnt mag ich diese Machart von ihm auch sehr. Aber seine Handschrift war für mich, bis auf die erste Szene in Paris kaum spürbar. Danach wirkte alles sehr willkührlich. Hat er hier wirklich Regie geführt? Oder wurden einige Szenen doch vom Regie Assistenten inszeniert?
Auch ich habe Fincher's Handschift nicht erkannt. Der einzige Film von ihm, bei dem ich persönlich Abstriche machte, war bisher "Mank". Diesen fand ich zwar noch besser als "Der Killer", und ich wollte ihm noch eine zweite Chance geben. Dazu ist es leider noch nicht gekommen. Das hole ich aber gerne nach, weil es doch einige Faktoren gab, die mir auch dort gefielen.
Die Orte in den USA waren auch für mich so beliebig gewählt und so schlecht in Szene gesetzt das es wirklich immer an jedem beliebigen Ort in den USA hätte passieren können.
Sehe ich genauso. Ich dachte danach, dass wohl alles außer Paris und den Strandbildern in der Dominikanischen Republik in Los Angeles/Hollywood gefilmt wurde und dass man nur die Ortsangaben einblendete und somit vorgaukelte, man sei in den genannten Städten. Ich habe dazu gerade mal gegoogelt, und angeblich wurden die Örtlichkeiten in Florida und New York nur vorgegaukelt. Diese sollen in New Orleans und Chicago gedreht worden sein. ("The Killer was filmed mainly in France, the Dominican Republic, New Orleans, and Chicago.") Allerdings habe ich auch in New Orleans und Chicago nichts erkannt, was mich auf diese Städte, die ich schon besucht habe, bringen würde. Da muss ich sagen, dass man sich diese Produktionskosten hätte sparen können.
Ich bin wirklich seit Freitag schon am Überlegen ob es den Film interessanter gemacht hätte wenn Quasi das Gesehene in umgekehrter Reihenfolge gezeigt worden wäre. Also wenn man ihn quasi hätte bei dem Kunden hätte eindringen sehen und dann ab dem Zeitpunkt wo sie ins Gespräch kommen, ohne zu wissen wer beide sind, dann in umgekehrter Reihenfolge die anderen Kapitel zu gesicht bekommen hätte. Quasi erst am Schluss hätte erfahren das es dies alles wegen seiner Freundin gemacht hätte und dann auch erst erfahren hätte das alles nur wegen dem schief gelaufenen Auftrag in Paris geschehen ist. Dann hätte der Film, zumindest für mich, einen größeren Aha Moment gehabt und mit der tollen Anfangssezen auch einen besseren Schluss gehabt. Ich hätte dann auch erst zum Schluss aufgelöst das die Freundin noch lebt. Also nicht nur die Szenen einfach in umgekehrter Reihenfolge gezeigt, sondern halt auch ein paar Sachen anders bzw. weggelassen.
Das ist tatsächlich ein sehr interessanter Gedanke! An Dir ist wohl ein Drehbuchschreiber verloren gegangen :D. Wenn ich mir diese Erzählweise vor Augen führe, dann würde ich den Film direkt sehen wollen. :hoch:

Gerade wenn man z.B. an die Serie Dexter denkt, wo Dexter Morgan´s Gedankwelt eine reine Offenbahrung ist und definitiv immer einen Mehrwert bieten, flacht das Gesehene in The Killer absolut ab.
Volle Zustimmung!
Ich war diesmal nicht ganz so hart in der Bewertung weil ich wirklich einfach mir nur die Frage gestellt habe wie ich diesen Film bewertet hätte wenn er eben nicht von David Fincher wäre, sondern von irgendeinem mir unbekannten Regisseur. Im direkten Vergleich zu vielen anderen seelenlosen Netflix Produktionen ist der Film, im direkten Vergleich, garnicht mal so schlecht. Vergleiche ich ihn aber mit einem Meisterwerk wie Sieben oder Zodiac, wären bei mir bestimmt auch noch einige Punkte mehr eingestrichen worden.
Im Grunde ist es der richtige Ansatz, den Film unter diesem Gesichtspunkt zu bewerten, also neutral. Bei meiner Bewertung schwingt tatsächlich die Enttäuschung mit, weil meine Erwartungshaltung überhaupt nicht erfüllt wurde. Und wenn ich mir dann das Dutzend Filme von Fincher auf einem Kurvendiagramm vorstelle, stürzt die Kurve bei "Der Killer" leider sehr stark ab.
 

Agent Orange

Tonmeister
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Habe den Film nach gigantischer Vorfreude ebenfalls am Wochenende gesehen. Endlich wieder ein Fincher in dem Gebiet in welchem ich ihn am liebsten sehe. Die Ausgangssituation war eigentlich perfekt. Leider muss ich euch im großen und Ganzen zustimmen. So richtig der Kracher, den ich mir erhofft hatte war es nicht. Ja, die Anfangssequenz war prinzipiell schon stark, aber auch da hatte ich mich schon gefragt, ob das nicht zu sehr ausgewalzt ist, insbesondere wenn man den Film schon kennt. Ansonsten blieben die Überraschungen leider aus.
Da der Film immerhin einen gewissen Sog für mich entwickelt hatte, würde ich ihn sogar noch etwas gnädiger bewerten. Aktuell tendiere ich zu einer 8 von 10.

Fassbender spielt super, da gibt es nix, immerhin muss er ja auch nahezu den ganzen Film alleine tragen. Wo der Film für mich gepunktet hat, waren die Details, die zum großen Teil sehr beiläufig gezeigt wurden. Der längere Aufenthalt weil er vermutet hatte dass er beschattet wird, Low Carb bei McDonalds…so Zeug eben. Alles in allem trotzdem leider ohne großen Aha Moment oder sonstige wirklichen Höhepunkte. Alle wurde sehr nüchtern vorgetragen, was zweifellos zum Charakter passt, aber den Film etwas belanglos wirken lässt.
Schade, ich hoffte das Fincher an seine Meisterwerke aus vergangenen Tagen anknüpfen konnte. Leider nicht so ganz. Aber ich hoffe weiter, dass er nochmal überrascht.
Ich bin wirklich seit Freitag schon am Überlegen ob es den Film interessanter gemacht hätte wenn Quasi das Gesehene in umgekehrter Reihenfolge gezeigt worden wäre. Also wenn man ihn quasi hätte bei dem Kunden hätte eindringen sehen und dann ab dem Zeitpunkt wo sie ins Gespräch kommen, ohne zu wissen wer beide sind, dann in umgekehrter Reihenfolge die anderen Kapitel zu gesicht bekommen hätte. Quasi erst am Schluss hätte erfahren das es dies alles wegen seiner Freundin gemacht hätte und dann auch erst erfahren hätte das alles nur wegen dem schief gelaufenen Auftrag in Paris geschehen ist. Dann hätte der Film, zumindest für mich, einen größeren Aha Moment gehabt und mit der tollen Anfangssezen auch einen besseren Schluss gehabt.
Auf jeden Fall! Das hätte den Film sicherlich aufgewertet. Tolle Idee, will ich sehen :bart:
 

Dwayne Hicks

Filmgott
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Da war sie wieder, die Vorfreude die am größten ist...

David Finchers "Le Samourai"? Leider nicht, leider garnicht....

Aber bevor ich zum Film komme eine Frage in die Runde, wie wichtig sind euch die ersten Minuten eines Film bzw. dessen Intro?
Für mich sind diese sehr sehr wichtig, denn sie sorgen dafür den Zuschauer in die richtige Stimmung zu bringen.
Es gibt viele Filme die das perfekt schaffen.....Scott Pilgrim vs. The World, Beverly Hills Cop, Dredd, Drive, Miami Vice.......und ja auch der kürzlich gesehene Road House hat das perfekt gemeistert. Ich könnte da hunderte Filme aufzählen.
Klar gibts auch Filme bei denen das nicht der Fall ist und dann taugt der Rest trotzdem oder leider auch umdreht.

So oder so, ich bin großer Fan davon wenn Filme ein direkt die passende Stimmung verpassen und genau da scheitert "The Killer" sofort.
Wer auch immer dieses, auf Wish bestellte Mission Impossible Intro abgesegnet hat, such dir n anderen Job. Das is ja furchtbar...
Ich weiß net wann ich das letzte mal sowas dahin geschissenes gesehen hab. Als hätte man das Intro für ein "Alarm für Cobra 11" Spin-off gebastelt.....übelst.
Und leider wird der Film danach erstmal nicht besser. Was folgt ist Fassbender wie er in einem mit Baustrahler beleuchteten Raum auf sein Ziel wartet. Damit dem Zuschauer nicht genau so langweilig wird wie dem Killer, hielt man es wohl für eine gute Idee die Zeit mit Monologen auszufüllen.
Fassbender labert und labert und labert und labert.....
Er hört halt auch einfach nicht auf mit labern und die Informationen wurden mir auch immer egaler und ich hab auch irgendwann nimmer zugehört....
Zwischendurch piepst dann seine Uhr und er erklärt was er bei welchem Puls machen muss und blablabla.....NO ONE FUCKING CARES.
Und ja die "I....don't....give....a.....fuck" Zeile bringt er dann auch eher bemüht cool rüber....
Leute neee.....
Wisst ihr wie ich die ersten 20 Minuten gefeiert hätte, hätte er einfach sein Ding gemacht ohne Off-Kommentare?

Plötzlich taucht das Ziel auf, die Kopfhörer werden eingestöpselt und es ertönt The Smiths "How Soon Is Now?".
GEIL dachte ich mir......bis man den Song im Sekundentakt zwischen Heimkinobeschallung und Kopfhörermodus hin und her wechseln lies....
Was soll der Blödsinn? Wieso packt man so einen geilen Song in ein Film nur um ihn dann so zu verstümmeln?
Dann erfolgt der Schuss, Treffer.....oder auch nicht........Cinema 4D Mündungsfeuer, digitale Glassplitter, alles irgendwie auf "fancy" getrimmt.......soll geil aussehen, für mich wars wieder mal gewollt aber nicht gekonnt.
Soviel Text....und der Film läuft gerade mal 22 Minuten.

Die anschließende Flucht ist aber sehr sehr stimmig inszeniert und ab da gehts auch filmisch qualitativ auswärts.
Es entwickelt sich immer mehr eine gewisse Sogwirkung. Die Art und Weise wie er ans Ziel gelangt erinnern an bessere Agent 47 Zeiten. Die Stimmung ansich entspricht so langsam dem was man von Fincher erwarten würde.
Mit dem Florida Kapitel bekommt man dann auch ein kleines Highlight geboten.
Aber so richtig die Funke wollte bei mir einfach net übspringen. Zwar werden die Monologe reduziert, nerven aber weiterhin.
Auch gibts nie ein Gefühl der "Gefahr". Der Killer zieht seine Racheding durch und der Plan der Gegenseite ihn verschwinden zu lassen scheint komplett verpufft zu sein. Zwar wird das anfangs angeteast, spielt aber im späteren Verlauf keine Rolle mehr.

Die Bilder sind sehr stimmig, aber die Farben....das ist ja etwas was ich ständig bei aktuellen Filmen bemängel. Von den Farben stinkt das gegenüber einem Seven oder Fight Club komplett ab. Aber es gibt dennoch einige sehr schöne Aufnahmen.

Beim Score hab ich mich eigentlich gefreut das Reznor und Ross wieder übernehmen, aber da war nix dabei was hängen bleibt. Kein "In Motion", kein "Technically, Missing", kein "What If We Could?"....einfach nix, ambientes Geblubber über welches sich nur der Subwoofer freut.

Ja und am Ende hab ich mich gefragt.....was wollte Fincher mit dem Ding bezwecken?
Das die Story schon 1000 mal verfilmt wurde, geschenkt, das wusste ich vorher und ich war einfach nur neugierig was Fincher drauß macht.
Aber im Prinzip hat er nix drauß gemacht. Es gibt kein Payoff, keine Pointe, kein garnix einfach.
Fassbender zieht sein Ding durch, rattert seine Prinzipien runter (denen er auch nicht immer treu bleibt) und Ende...

Ich hatte sooo sehr gehofft der Film reiht sich bei Kalibern wie The Day of The Jackal, Ghost Dog, Le Samourai, Collateral und Le Professionnel ein......aber leider nein.

5/10
 

BladeRunner2007

Filmvisionaer
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Monroeville Mall
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Sehr treffend formuliert. Gehe nahezu mit allem konform, was du aufgelistet hast. Fincher auf langweiligem Autopilot und das Drehbuch ist einfach enorm schwach ohne jegliches Gespür für Dramaturgie, interessanter Charackterzeichnung oder Überraschungen. Das Ding ist halt einfach komplettes Mittelmaß. Kaum zu glauben, dass das der selbe Mann sein soll, der Meisterwerke wie Fight Club, Zodiac und Se7en gemacht hat.
 
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