Der Killer von Wien

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Der Killer von Wien


Zu Beginn der 70er befand sich der Giallo auf dem Höhepunkt. Dario Argento wurde gerade für seinen Erstling "Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe" gefeiert, Lucio Fulci hatte kurz zuvor mit "Nackt über Leichen" einen Vertreter ins Rennen geschickt und Antonio Margheriti war mit "7 Jungfrauen für den Teufel" bereits am Start, als Sergio Martino 5 Gialli in Folge drehte und sich in die Spitzenpositionen des Genre katapultierte. Einer davon war "Der Killer von Wien", der auch heute noch bei den Fans obere Platzierungen inne hat.

Signora Wardh befindet sich als Begleitung ihres Ehemannes auf Geschäftsreise in Wien. Während er sich um den schnöden Mammon kümmert, besucht sie lieber alte Freunde. Dabei lernt sie George kennen, den sie schnell sehr schätzen lernt. Leider wird sie des Öfteren von ihrem Ex-Lover gestört, zu dem sie früher eine etwas seltsame sexuelle Beziehung unterhielt. Aber etwas stört noch mehr: Ein Frauenmörder schleicht durch Wien und schon bald gerät auch sie in dessen Visier.

"Lo strano vizio della Signora Wardh" fängt mit gemächlichem Tempo an, was aber immer wieder durch parallel verlaufende Mordszenen angehoben wird. Nach der Hälfte zieht es dann gewaltig an, was bis zum Schluß nur noch selten abgemildert wird. Der Plot ist absolut durchdacht, die Hatz auf den Mörder spannend und der Film wird mit zunehmender Spieldauer immer unberechenbarer.

Die Regiearbeit von Martino ist eine Augenweide. Trotz geringem Budget sieht man wundervolle Schauplätze, tolle Kameraeinstellungen und kunstvoll in Szene gesetzte Rückblicke. Dazu der fulminante Score von Nora Orlandi, der wohl auch Quentin Tarantino begeistert hat, weshalb eines der Hauptthemen für Kill Bill Vol. 2 verwendet wurde.

Bei den Darstellern hat man aus heutiger Sicht die Creme des Giallo verwendet. Die traumhaft schöne Edwige Fenech hat die Hauptrolle und auch George Hilton und Ivan Rassimov sind an Bord, welche man in ähnlichen Konstellationen immer wieder auf der Leinwand hatte.

Der Blutgehalt ist nicht allzu hoch, aber dafür hat man wieder einen Killer mit schwarzen Handschuhen und Rasiermesser ausgestattet. Der erotische Anteil ist fast höher, aber er wirkt niemals billig und gerade die Sexszenen die in der Vergangenheit spielen, sind für den Film absolut unverzichtbar und wunderschön in Szene gesetzt.

Trotzdem gibt es wieder die obligatorische Empfehlung das der Film nur für Leute interessant ist, die gerne Krimis aus dieser Epoche sehen. Leute sie sich nur mit Neufilmen beschäftigen, können ihn getrost im Regal stehen lassen. Außer man möchte mal eine wunderschöne nackte Frau sehen, die nicht unterm Messer war. Zumindest nicht unter einem des Killers.

Zudem ist der Film ein fabelhafter Einstieg in die Welt des Giallo. Wer sich also gerne mal mit dem Subgenre beschäftigen möchte, findet in "Der Killer von Wien" einen optimalen Beginn.
 

Die wilde 13

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AW: Der Killer von Wien

Sehr gelungene Kritik, die mich wirklich neugierig macht.:hoch:
Aber ich frage mich nur, wann ich das alles sehen soll? :heul:;) Ich hinke ja schon mit Argento meilenweit hinterher...
 

Russel Faraday

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AW: Der Killer von Wien

den mag ich auch sehr, zumal er einen meiner liebsten filmdialoge enthält:

"was hat sie?" - "sie hat einen schock erlitten. aber ich weiß nicht, wodurch. vielleicht durch einen schock."

:huh::D

Edwige Fenech ist wirklich schnucklig und hat die angenehme angewohnheit, sich sofort auszuziehen, so bald sie in ihrem hotelzimmer ist. ;)
 

deadlyfriend

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AW: Der Killer von Wien

den mag ich auch sehr, zumal er einen meiner liebsten filmdialoge enthält:

"was hat sie?" - "sie hat einen schock erlitten. aber ich weiß nicht, wodurch. vielleicht durch einen schock."

:huh::D


Mist, ich habe wieder vergessen nachzusehen, wie zu dem Dialog die Untertitel aussehen.
 

Willy Wonka

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AW: Der Killer von Wien

Dazu der fulminante Score von Nora Orlandi, der wohl auch Quentin Tarantino begeistert hat, weshalb eines der Hauptthemen für Kill Bill Vol. 2 verwendet wurde.

Erst vor ein paar Tagen habe ich gelesen, dass Quentin Tarantino diesen Film zu seinen Lieblingsfilmen zählt. Und kurz darauf habe ich jetzt deine tolle Kritik gelesen und jetzt will ich den Film auch sehen.
 

Tarantino1980

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AW: Der Killer von Wien

Heute war dieser wundervolle Giallo nun auch endlich mal in meinem Heimkino zu sehen! ;)

Ich kann mich Deiner hervorragenden Kritik nur anschließen deadly dieser Film hat alles was ein guter Giallo braucht! Dies war mein erster Giallo von Sergio Martino und ich muss gestehen seine Regiearbeit hat mir sehr gut gefallen! Also wird es für mich höchste Zeit das ich mir auch seine beiden Filme Der Schwanz des Skorpion und Die Farben der Nacht ansehe, da diese beiden sich ja auch schon in meiner Sammlung befinden. :D

Aber zurück zu diesem Film. Man merkt das Martino einen anderen Stil hat wie Argento, aber auch dieser Stil gefällt mir sehr und man bekommt sehr viele schöne Szenen zu Gesicht!



"Lo strano vizio della Signora Wardh" fängt mit gemächlichem Tempo an, was aber immer wieder durch parallel verlaufende Mordszenen angehoben wird. Nach der Hälfte zieht es dann gewaltig an, was bis zum Schluß nur noch selten abgemildert wird. Der Plot ist absolut durchdacht, die Hatz auf den Mörder spannend und der Film wird mit zunehmender Spieldauer immer unberechenbarer.


Die Story des Filmes fand ich äußerst spannend und ich fand es persönlich sehr erfrischend das diesmal bei der klassischen "who done it" Frage sogar zwei meiner Verdächtigen dann mit in den Plot verwickelt waren. Auf den Ehemann wäre ich allerdings nicht gekommen, aber die Suche nach dem Mörder ist natürlich bei so einem fazinierenden Film fast schon nebensächlich!


Die Regiearbeit von Martino ist eine Augenweide. Trotz geringem Budget sieht man wundervolle Schauplätze, tolle Kameraeinstellungen und kunstvoll in Szene gesetzte Rückblicke.


Dem kann ich mich nur anschließen. Die Szenen im Park fand ich z.B. göttlich! Einfach nur super fotographiert! Aber auch die dunkelen Seitengassen und natürlich die besagten Rückblenden sind wirklich sehr gut!


Dazu der fulminante Score von Nora Orlandi, der wohl auch Quentin Tarantino begeistert hat, weshalb eines der Hauptthemen für Kill Bill Vol. 2 verwendet wurde.


Ich hatte mir Deine Kritik bewusst vorher noch nicht durchgelesen da ich den Film erst auf mich wirken lassen wollte. Lustigerweise ist mir das auch aufgefallen. Also den Score fand ich sehr gut und mir war auch sehr schnell klar woher mir das gehörte bekannt vorkam ;)


Bei den Darstellern hat man aus heutiger Sicht die Creme des Giallo verwendet. Die traumhaft schöne Edwige Fenech hat die Hauptrolle und auch George Hilton und Ivan Rassimov sind an Bord, welche man in ähnlichen Konstellationen immer wieder auf der Leinwand hatte.


Edwige Fenech ist wirklich eine Augenweide! Kommt bei mir sehr nah an die fazination von Grace Kelly heran! Sie und George Hilton sind wirklich ein gutes Gespann, macht spaß Filme von beiden zu sehen!


Der erotische Anteil ist fast höher, aber er wirkt niemals billig und gerade die Sexszenen die in der Vergangenheit spielen, sind für den Film absolut unverzichtbar und wunderschön in Szene gesetzt.

Eine Frage die ich mir schon länger stelle seitdem ich mich mit dem Genre des Giallo beschäftigte ist, ob die gezeigten Sexszenen in Giallis damals stellenweise eingebaut wurden um mehr Zuschauer für diese Art von Filmen zu gewinnen getreu dem Motto "Sex sells" oder ob es einfach daran liegt das in dieser Zeitepoche es nichts besonderes war einen nackten Frauenkörper in einem Film zu sehen, da es einige solcher Filme in dieser Ära gibt, nicht zu vergessen die unzähligen Softporno Filme aus diversen Ländern. Ich will weiß Gott diese Szenen nicht mit einem Softporno vergleichen, dafür sind sie einfach zu künstlerisch und verleihen dem Giallo eine ganz eigene intensive Wirkung. Man sieht Blut auf nackten Körpern, was heutzutage keine Besonderheit mehr ist, nur wird es heute einfach nur noch billig in Szene gesetzt, wobei es beim Giallo aus meiner Sicht wirklich Filmkunst ist! Ich kann mir schon vorstellen das manche Szenen aus diversen Giallis damals für Aufsehen gesorgt haben, eben weil sie stellenweise Grenzen überschritten haben. Sexszenen gab es auch in Hollywood zu dieser Zeit, aber ich kann mich an keinen Hollywood Film erinnern in dem man eine Frau komplett nackt sieht und diese dann mit Blut verschmiert wird, oder man sieht das z.B. wie in diesem Film eine Frau in der Dusche ermordert wird und man sie komplett nackt sieht. Passend zu dieser Szene die wohl berühmteste Duschszene von Hitchcock, in der man zwar auch Blut, ein Messer und eine stellenweise Nackte Frau sieht, aber dennoch hat Hitchcock diese Szene komplett anders gedreht als es Martino gemacht hat. Beide sind auf Ihre Art sehr gut.

Mich würde also wirklich einmal interessieren wie hier die Meinung der anderen Giallo Liebhaber ist, ob solche Szenen damals in die Filme mit eingebaut um mit nackten Frauen Zuschauer zu gewinnen, oder weil man bewusst Grenzen überschreiten wollte und nackte Haut in Verbindung mit Mord und Blut zeigen wollte.

Ansonsten stimme ich mit Dir vollkommen überein das auch aus meiner Sichtweise diese Szenen unverzichtbar sind. Natürlich erfreut man sich als Mann auch an der nackten Schönheit einer Edwige Fenech, aber es wirkt zu keinem Zeitpunkt krampfhaft oder billig, im Gegenteil es passt sich in den Rest des Filmes gut an. Auch in Das Geheimnis der blutigen Lilie waren diese erotischen Szenen einfach nur stimmig und passend, ohne billig zu wirken.

Der Killer von Wien ist definitiv ein sehr guter Genre Vertreter und ich konnte wieder eine Lücke im großen Feld des Gialli schließen! Ich mag dieses Genre mitlerweile sehr!

Wertung: 8.5/10
 

deadlyfriend

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AW: Der Killer von Wien

Eine Frage die ich mir schon länger stelle seitdem ich mich mit dem Genre des Giallo beschäftigte ist, ob die gezeigten Sexszenen in Giallis damals stellenweise eingebaut wurden um mehr Zuschauer für diese Art von Filmen zu gewinnen getreu dem Motto "Sex sells" oder ob es einfach daran liegt das in dieser Zeitepoche es nichts besonderes war einen nackten Frauenkörper in einem Film zu sehen, da es einige solcher Filme in dieser Ära gibt, nicht zu vergessen die unzähligen Softporno Filme aus diversen Ländern.

Ich würde sagen: Beides :D "Sex sells" dürfte hier schon hoch im Kurs stehen, aber es kommt auch sehr viel auf die Ausarbeitung an. Außerdem stammen die Filme eben aus einer Generation wo das alles nichts Besonderes war. Viele Filme aus dem Metier gehören eben auch deshalb in die Schmuddelecke. Wenn du dir so einen Ober-Sleazer wie "Das Schloß der blauen Vögel" anschaust, weist du was ich meine. Der ist nicht nur tief in der Schmuddelecke, sondern auch noch schlecht. Wobei "Der Killer von Wien" da natürlich nicht rein gehört. Der ist viel zu hochwertig inszeniert, aber die Grenzen sind da oftmals fließend.

Ich will weiß Gott diese Szenen nicht mit einem Softporno vergleichen, dafür sind sie einfach zu künstlerisch und verleihen dem Giallo eine ganz eigene intensive Wirkung.

Wie oben gesagt, es kommt auch oft auf den Giallo an. Die Edwige beispielsweise hat auch viel in Sexkomödien mitgewirkt. Dort hat sie auch einen ziemlichen Kultstatus erlangt. Nicht nur im Giallo. Bislang konnte ich mir aber trotz ihrer Anwesenheit mich nicht dazu überwinden eine anzuschauen.




Man sieht Blut auf nackten Körpern, was heutzutage keine Besonderheit mehr ist, nur wird es heute einfach nur noch billig in Szene gesetzt, wobei es beim Giallo aus meiner Sicht wirklich Filmkunst ist!

Das würde ich nicht verallgemeinern. Du wirst im Giallo noch einige billige Schundwerke sehen, wenn du ganz tief gräbst. Immerhin ist es ein eher "schäbiges" Genre, das aber eben auch eine Menge Kunstwerke ans Tageslicht gebracht hat. Bislang beschäftigst du dich aber ja eher mit der Creme. Bava, Argento, Ercoli, Tessari und Martino sind beispielsweise nicht mit Bianchi oder Landi zu vergleichen. Verabschiede dich übrigens mittelfristig von der deutschen Tonspur. Ohne Ercoli geht nämlich gar nichts:D

Ich kann mir schon vorstellen das manche Szenen aus diversen Giallis damals für Aufsehen gesorgt haben, eben weil sie stellenweise Grenzen überschritten haben. Sexszenen gab es auch in Hollywood zu dieser Zeit, aber ich kann mich an keinen Hollywood Film erinnern in dem man eine Frau komplett nackt sieht und diese dann mit Blut verschmiert wird, oder man sieht das z.B. wie in diesem Film eine Frau in der Dusche ermordert wird und man sie komplett nackt sieht. Passend zu dieser Szene die wohl berühmteste Duschszene von Hitchcock, in der man zwar auch Blut, ein Messer und eine stellenweise Nackte Frau sieht, aber dennoch hat Hitchcock diese Szene komplett anders gedreht als es Martino gemacht hat. Beide sind auf Ihre Art sehr gut.

Nunja, in Europa war man diesbezüglich sowieso immer weiter als die USA. Auch heute noch. Hier hat es eher weniger für Aufsehen gesorgt. Nur die Jungs von der damaligen BpjS haben öfter genauer hingeschaut. Wie es in den USA war, kann ich nicht sagen.

Mich würde also wirklich einmal interessieren wie hier die Meinung der anderen Giallo Liebhaber ist, ob solche Szenen damals in die Filme mit eingebaut um mit nackten Frauen Zuschauer zu gewinnen, oder weil man bewusst Grenzen überschreiten wollte und nackte Haut in Verbindung mit Mord und Blut zeigen wollte.

Was für Giallo-Liebhaber? :) Ich glaube nicht das man bewußt Grenzen überschreiten wollte, sofern man nicht den Namen Lucio Fulci oder Mario Landi trug. Bei letzterem ist es zumindest klar, was ja auch seinen "Giallo a Venezia" eher zerstörte. Mit nackten Tatsachen hat man mit Sicherheit bewußt Zuschauer locken wollen. Die Intellektuellen haben sich für diese Art Film nicht interessiert und so hat man eher das Bahnhofskino bzw. Grindhouse Publikum angesprochen.

Ansonsten stimme ich mit Dir vollkommen überein das auch aus meiner Sichtweise diese Szenen unverzichtbar sind. Natürlich erfreut man sich als Mann auch an der nackten Schönheit einer Edwige Fenech, aber es wirkt zu keinem Zeitpunkt krampfhaft oder billig, im Gegenteil es passt sich in den Rest des Filmes gut an. Auch in Das Geheimnis der blutigen Lilie waren diese erotischen Szenen einfach nur stimmig und passend, ohne billig zu wirken.

Für der "Killer von Wien" sehe ich sie definitiv als unverzichtbar an. In einigen anderen Filmen des Genre könnte man aber auch locker drauf verzichten. Das kommt drauf an. Seltsamerweise kann ich mich aber auch mit den etwas schäbiger wirkenden Filmen anfreunden. Das ist so die Sache mit der Erfahrung. Wenn man sich an die Gialli gewöhnt hat, findet man einige Filme definitiv besser als sie eigentlich sind. Wenn aber mit Diesen anfangen würde, käme man gar nicht ins Genre rein. Ist auf jeden Fall aber interessant innerhalb eines Genre jeden Grabstein umzudrehen:D Da sind zwar eine Menge schlechter Trittbrettfahrer, aber auch die können von der richtigen Perspektive aus betrachtet Spaß machen.

Der Killer von Wien ist definitiv ein sehr guter Genre Vertreter und ich konnte wieder eine Lücke im großen Feld des Gialli schließen! Ich mag dieses Genre mitlerweile sehr!



Das merkt man:) Ich freue mich aber das ich einen Mitstreiter auf diesen eher unbekannten Pfaden gefunden habe.
 

Tarantino1980

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AW: Der Killer von Wien

Ich würde sagen: Beides :D "Sex sells" dürfte hier schon hoch im Kurs stehen, aber es kommt auch sehr viel auf die Ausarbeitung an. Außerdem stammen die Filme eben aus einer Generation wo das alles nichts Besonderes war. Viele Filme aus dem Metier gehören eben auch deshalb in die Schmuddelecke. Wenn du dir so einen Ober-Sleazer wie "Das Schloß der blauen Vögel" anschaust, weist du was ich meine. Der ist nicht nur tief in der Schmuddelecke, sondern auch noch schlecht. Wobei "Der Killer von Wien" da natürlich nicht rein gehört. Der ist viel zu hochwertig inszeniert, aber die Grenzen sind da oftmals fließend.


Wie oben gesagt, es kommt auch oft auf den Giallo an. Die Edwige beispielsweise hat auch viel in Sexkomödien mitgewirkt. Dort hat sie auch einen ziemlichen Kultstatus erlangt. Nicht nur im Giallo. Bislang konnte ich mir aber trotz ihrer Anwesenheit mich nicht dazu überwinden eine anzuschauen.

Das kann ich durchaus nachvollziehen! Ich finde Edwige Fenech wirklich eine atemberaubend schöne Frau. Das würde ich aber auch sagen wenn ich sie nicht nackt kennen würde, ist natürlich ein Bonus das man sie durch diverse Szenen in Gialli etwas "näher" kennt :nice:, aber ernsthaft selbst angezogen zieht mir diese Frau die Schuhe aus! Daher auch meine Frage ob ich sie in einer seichten Sexkomödie überhaupt sehen will.

Das würde ich nicht verallgemeinern. Du wirst im Giallo noch einige billige Schundwerke sehen, wenn du ganz tief gräbst. Immerhin ist es ein eher "schäbiges" Genre, das aber eben auch eine Menge Kunstwerke ans Tageslicht gebracht hat. Bislang beschäftigst du dich aber ja eher mit der Creme. Bava, Argento, Ercoli, Tessari und Martino sind beispielsweise nicht mit Bianchi oder Landi zu vergleichen.

Ich freue mich jetzt schon darauf tiefer zu graben weil ich auch glaube, das je mehr ich von diesem Genre sehe, desto mehr will ich sehen und tiefer eintauchen. Wirklich ein sehr gutes Genre für mich weil es eben eine super Mischung aus Thriller, Kunst und Musik ist. Und natürlich nicht zu vergessen der Charme der Filme aus den 70zigern/80zigern, welcher in alktuellen Produktionen leider nur noch selten anzutreffen ist.


Verabschiede dich übrigens mittelfristig von der deutschen Tonspur. Ohne Ercoli geht nämlich gar nichts:D

Ja ich weiß ich sehe mich jetzt schon irgendwann in einem VHS Italienisch-Kurs sitzen, nur um gewisse Filme dann im O-Ton bewundern zu können ;)


Was für Giallo-Liebhaber? :) Ich glaube nicht das man bewußt Grenzen überschreiten wollte, sofern man nicht den Namen Lucio Fulci oder Mario Landi trug. Bei letzterem ist es zumindest klar, was ja auch seinen "Giallo a Venezia" eher zerstörte. Mit nackten Tatsachen hat man mit Sicherheit bewußt Zuschauer locken wollen. Die Intellektuellen haben sich für diese Art Film nicht interessiert und so hat man eher das Bahnhofskino bzw. Grindhouse Publikum angesprochen.

Ein interessanter Aspekt, aber irgendwie kann ich mir nicht vorstellen das ein Bahnhofskino oder Grindhouse Filmfan mit Giallis warm werden kann. Ich habe es schonmal gesagt, für mich ist der Giallo die Kunstform des Thrillers! Daher ist es für mich persönlich eine logische weiter Entwicklung, da ich Thriller schon seit Ewigkeiten liebe, das ich mich auch mit dem Giallo beschäftigen muss! Aber, so wie ich das einschätze, ist der Giallo erst im Laufe der Jahre populär geworden und hat eine immer größer werdende Fanbase bekommen. Mein Vorteil an der Stelle ist natürlich das ich noch eine Menge Material vor mir habe, aber ich leide jetzt schon mit jedem Giallo Fan aus alten Tagen der bereits alles kennt, also damit groß geworden ist, weil viel Nachschub aus der Ecke gibt es ja nicht.


Das merkt man:) Ich freue mich aber das ich einen Mitstreiter auf diesen eher unbekannten Pfaden gefunden habe.

Den hast Du definitv gefunden. Ich bin da definitiv süchtig nach geworden. Neben Thriller und Horrofilmen definitiv eins meiner Lieblingsgenres geworden, was aber auch den Nebeneffekt hat, das ich mit vielen aktuellen Filmen immer seltener etwas anfangen kann. Ich hatte dieses Gefühl besonders mal wieder vergangenes Wochenende gemerkt als ich mir den aktuellen Tom Hanks Film Larry Crowne angesehen habe. Er war zwar gut und konnte mich auch kurzweilig unterhalten, aber hat der Film mich auch nachhaltig bewegt? Definitiv nicht und obwohl er gut war werde ich denke ich mal auf einen Kauf für die Sammlung verzichten. Der könnte in der Deluxe Premium Edition oder in der großen Hartbox :nice: erscheinen, ich würde ihn nicht kaufen. Das war vor dem Giallo definitiv noch anders, da konnten mich auch solche Filme noch begeistern. Ich sehe das allerdings nicht als Nachteil sondern eher als großen Vorteil und eine sehr erfreuliche Erweiterung meines Filmhorizontes. Und wie Du selber ja immer so schön sagst ich bin noch nicht ganz am Bodensatz des Genres angelangt, ich gehe die Treppe immer weiter runter und anstatt wehleidig nach oben zu schauen macht es viel mehr Spaß immer weiter runter zu gehen um weitere Perlen des Genres zu entdecken!
 
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Der Killer von Wien

Wow, was für ein grandioser Film. Mit Edwige Fenech ist die Giallo-Queen schlechthin vertreten. Sie ist nicht nur wunderschön anzusehen, sie kann auch durch ihr schauspielerisches Talent überzeugen. Überhaupt ist der Film imo sehr gut gespielt. Das ständige Rätselraten um den Mörder macht sehr viel Spaß und hält die Spannung aufrecht. Die Wendungen kamen wirklich überraschend. Besonders das letzte Drittel ist enorm spannend inszeniert. Dazu noch die unglaublich schöne und hypnotische Musik von Nora Orlandi, gepaart mit der exzellenten Optik. Kameraführung und Set Design sind grandios. Wirklich gut gefallen hat mir auch der surreale Touch des Films. Die Rückblenden sind einfach genial in ihrer Inszenierung und Wirkung. Dazu noch recht viel nackte Haut und Erotik. Das alles bildet eine schöne Symbiose. Mein absoluter Lieblings-Giallo. 10/10
 
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deadlyfriend

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AW: Der Killer von Wien

Film gesichtet - Bildungslücke geschlossen. Wow, was für ein grandioser Film. Edwige Fenech ist nicht nur wunderschön anzusehen, sie kann auch durch ihr schauspielerisches Talent überzeugen.

Quentin Tarantino ist von ihr so begeistert, das er es tatsächlich geschafft hat sie für Hostel 2 nochmal vor die Kamera zu holen.

George Hilton hat mich von Anfang bis Ende an der Nase herumgeführt. Klasse Leistung. Besonders geglänzt hat aber imo Ivan Rassimov in der Rolle des masochistisch veranlagten Ex-Lovers Jean.

Die beiden werden dir noch öfter begegnen:D

Die Rückblenden sind einfach genial in ihrer Inszenierung und Wirkung.

Hammer, oder? Die Glasscherben-Szenen sind einfach gigantisch.

Würdest du auch sagen das das ein guter Einstiegs-Giallo ist?
 

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AW: Der Killer von Wien

Quentin Tarantino ist von ihr so begeistert, das er es tatsächlich geschafft hat sie für Hostel 2 nochmal vor die Kamera zu holen.

Die Kunstlehrerin, nicht wahr? Sieht heute immer noch echt gut aus die Frau.



Die beiden werden dir noch öfter begegnen:D

:rock::rock::rock:


Hammer, oder? Die Glasscherben-Szenen sind einfach gigantisch.

Ich glaube in dieser Szene habe ich mich endgültig in den Film verliebt.

Würdest du auch sagen das das ein guter Einstiegs-Giallo ist?

Definitiv. Viel besser kann man an das Subgenre eigentlich nicht herangeführt werden. Und da der Film auch so grandios ist, verliebt man sich gegebenenfalls nicht nur in ihn, sondern auch gleich in das Subgenre.
 

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AW: Der Killer von Wien

Die Kunstlehrerin, nicht wahr? Sieht heute immer noch echt gut aus die Frau.

Genau die:)


Definitiv. Viel besser kann man an das Subgenre eigentlich nicht herangeführt werden. Und da der Film auch so grandios ist, verliebt man sich gegebenenfalls nicht nur in ihn, sondern auch gleich in das Subgenre.

...und in Edwige:nice: Aber gut, dann haben wir da wohl den gleichen Eindruck. Ich wähle den halt gerne dafür aus, da er alle Facetten des Genre besitzt und zudem einfach klasse ist.
 

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...und in Edwige:nice: Aber gut, dann haben wir da wohl den gleichen Eindruck. Ich wähle den halt gerne dafür aus, da er alle Facetten des Genre besitzt und zudem einfach klasse ist.

Aber selbstverständlich auch in Edwige
sliebe.gif


Ja, der Film hat wirklich alle Facetten und man kann sehr leicht an ihn rankommen, da er nur FSK16 ist. Finde ich echt schön, dass solch ein Kunstwerk der Öffentlichkeit so leicht zugänglich gemacht ist. Sollte jeder, der sich für Film interessiert gesehen haben imo.
 

deadlyfriend

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AW: Der Killer von Wien

Meine Rede:nice:

Hier noch ein schöner Insider: Auf einem der Briefe die Edwige bekommt, steht folgender Satz: "Your vice is a locked room and only I have the key"

Genau so nannte er dann seinen nächsten Giallo mit Edwige Fenech:)
 

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AW: Der Killer von Wien

Da gibt es aber keine deutsche DVD von. Okay, das stört dich ja nicht, aber ist nicht einfach zu bekommen. Ich habe lange gesucht, bis ich ihn zu einem vernünftigen Preis hatte.

Muss auch nicht sofort sein. Gibt ja jetzt erstmal genug andere Filme, die ich erstmal sehen muss. Will auch keinen Overkill verursachen :ugly: Aber vorgemerkt ist er definitiv.
 

Tarantino1980

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AW: Der Killer von Wien

Film gesichtet - Bildungslücke geschlossen. Wow, was für ein grandioser Film.

Freut mich das er Dir auch so gut gefallen hat BladeRunner! :hoch:

Edwige Fenech ist nicht nur wunderschön anzusehen, sie kann auch durch ihr schauspielerisches Talent überzeugen.

Da gebe ich Dir meine absolute Zustimmung! Die Frau ist wirklich bildhübsch, eine gute Schauspielerin und nicht und sie hat zurecht den Titel Giallo Queen :rock:.

Überhaupt ist der Film imo sehr gut gespielt und man ist ständig am mitraten, wer denn nun der Mörder ist. George Hilton hat mich von Anfang bis Ende an der Nase herumgeführt. Klasse Leistung. Besonders geglänzt hat aber imo Ivan Rassimov in der Rolle des masochistisch veranlagten Ex-Lovers Jean. Dazu noch die unglaublich schöne und hypnotische Musik und die exzellente Optik.

Das ist in der Tat ein sehr großer Pluspunkt des Filmes das der Cast generell sehr stark ist. George Hilton ist ja in einigen Gialli vertreten, macht auch immer eine gute Figur. Ivan Rassimov hat seine Rolle natürlich auch sehr intensiv verkörpert. Die haben auch beide einen sehr guten Eindruck bei mir hinterlassen.

Die Kameraführung ist 1A. Die Wendungen kamen wirklich überraschend und haben die Spannung stets aufrecht erhalten. Besonders das letzte Drittel ist enorm spannend inszeniert. Wirklich gut gefallen hat mir auch der surreale Touch des Films. Die Rückblenden sind einfach genial in ihrer Inszenierung und Wirkung. Dazu noch recht viel nackte Haut und Erotik. Aber niemals wirkte das ganze billig oder aufgesetzt. Das war alles schön im Einklang mit dem Rest des Filmes. Ich komme gar nicht mehr heraus aus der Schwärmerei. Imo ist der Film ein Giallo-Meisterwerk. Dennoch gebe ich vorerst nur 9 Punkte. Wenn er mir bei der nächsten Sichtung genau so gut gefällt, oder mir sogar noch mehr zusagt, wovon ich sogar fest überzeugt bin, dann vergebe ich selbstverständlich die Höchstnote.

Sergio Martino hat mit diesem Film wirklich ein Meisterwerk erschaffen. Ich mag den auch sehr sehr gerne! Er ist definitiv ein Regisseur mit dem ich mich noch näher beschäftigen muss, zumindest habe ich schon ein paar Filme von ihm in der Sammlung stehen. In Der Killer von Wien hat er mich jedenfalls absolut begeistert. Die Art der Inzenierung, die Story, die Schauspieler, hier stimmt einfach alles. Ich habe den Film damals zwar nur eine 8.5/10 gegeben, aber ich glaube bei einer Zweitsichtung bekommt der auch die Höchstnote von mir, weil es ein Film ist der definitiv nachwirkt und an den man oft denken muss, ging mir jedenfalls so nach der Sichtung! Vieleicht bekommen wir hier ja auch noch einen schönen HD Transfer :nice:.

Quentin Tarantino ist von ihr so begeistert, das er es tatsächlich geschafft hat sie für Hostel 2 nochmal vor die Kamera zu holen.

Oh das wuste ich ja noch garnicht. Ich habe Hostel 2 natürlich auch mal gesehen, fand ihn damals schon schlecht und würde ihn wahrscheinlich heute noch schlechter finden, aber vieleicht schaue ich mal bei Filmundo ob ich ihn nicht doch günstig bekommen kann, also wegen Edwige :nice:


Finde ich echt schön, dass solch ein Kunstwerk der Öffentlichkeit so leicht zugänglich gemacht ist. Sollte jeder, der sich für Film interessiert gesehen haben imo.

Absolute Zustimmung. Ich finde diesen Film könnten sich auch ruhig interessierte Thriller Freunde einmal anschauen, da er natürlich viele Giallo Elemente beheimatet, aber auch ebenso viele typische Thriller Elemente für einen Film aus dieser Zeit. Von daher bin ich mitlerweile auch der Meinung das es ein guter Einstieg in das Genre des Giallo ist, da man hier vieles geboten bekommt. Wer den Film jedoch nicht mag sollte einen sehr großen Bogen um die Welt des Giallo machen :D.
 
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