Das Problem mit dem Sound...

Despair

Filmvisionaer
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Die Technik schreitet unaufhaltsam voran, und das ist ja nicht unbedingt schlecht. ProTools und ähnliche Hilfsmittel erlauben auch kleineren Bands, einen amtlichen Sound ohne horrende Produktionskosten auf die Reihe zu kriegen. Die Kehrseite der Medaille: steril klingende Produktionen, kraftlos pluckernde Bassdrums – alles klingt irgendwie austauschbar, die organische Note fehlt. Langsam aber sicher kann ich den Standpunkt der nach wie vor existierenden Vinylfetischisten nachvollziehen, die der schwarzen Scheibe einen wärmeren Klang attestieren. Selbst Legenden wie Rick Rubin, der für seinen erdigen Sound gerühmt wird, hauen heutzutage mal daneben (Metallicas „Death Magnetic“). Wie seht ihr das? Ich würde mir (besonders im Metal-Bereich) wünschen, dass natürlichere Klänge wieder mehr gefragt wären.
 

toitoi

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AW: Das Problem mit dem Sound...

Also was ich immer öfter höre ist, dass Bands (besonders die der härteren Gangart) dazu übergehen mit ganzen Orchestern Scheiben aufzunehmen - selbst Rammstein soll wohl fürs neue Album darüber nachgedacht haben, obs nun wirklich so gekommen ist, werden wir ja hoffentlich bald erfahren.
Also scheinbar ist diese Kritik auch schon bei einigen Bands angekommen.

Ansonsten bin Ich selbst bin da offenbar entweder ziemlich resistent, oder ich hör einfach die richtigen Bands. :D
Mir ist ein "klinischer" Klang bisher eher selten aufgefallen.
 

Despair

Filmvisionaer
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AW: Das Problem mit dem Sound...

Ansonsten bin Ich selbst bin da offenbar entweder ziemlich resistent, oder ich hör einfach die richtigen Bands. :D
Mir ist ein "klinischer" Klang bisher eher selten aufgefallen.

Hier mal ein Paradebeispiel für eine Produktion, wie ich sie hasse. Und hier ein Beispiel für einen amtlichen Hammersound. Versteht ihr, was ich meine? :D

@Tony:
Klar ist der Sound auf "Death Magnetic" so gewollt, aber für mein Empfinden hat Rubin seine mit Abstand mieseste Produktion abgeliefert. Aber immerhin klingt das Album besser als "St. Anger"... :D
 

Tony Soprano

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AW: Das Problem mit dem Sound...

@Tony:
Klar ist der Sound auf "Death Magnetic" so gewollt, aber für mein Empfinden hat Rubin seine mit Abstand mieseste Produktion abgeliefert. Aber immerhin klingt das Album besser als "St. Anger"... :D

verstehe was du meinst. aber gerade bei death magnetic scheiden sich ja die geister... zumindest unsere :D ich finde die produktion ziemlich dick. anders, aber dick ;)
 

George Lucas

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AW: Das Problem mit dem Sound...

ProTools erlauben auch kleineren Bands, einen amtlichen Sound ohne horrende Produktionskosten auf die Reihe zu kriegen. Die Kehrseite der Medaille: steril klingende Produktionen, kraftlos pluckernde Bassdrums – alles klingt irgendwie austauschbar, die organische Note fehlt. Langsam aber sicher kann ich den Standpunkt der nach wie vor existierenden Vinylfetischisten nachvollziehen, die der schwarzen Scheibe einen wärmeren Klang attestieren.
Wie seht ihr das? Ich würde mir (besonders im Metal-Bereich) wünschen, dass natürlichere Klänge wieder mehr gefragt wären.
Hallo Despair,

mich stört es bei allen Aufnahmen, wenn der Sound insgesamt zu "dünn" und irgendwie "leblos" ist - nicht nur bei Metal).
Meist liegt dies aber in der Tonmischung begründet. Da sitzen Laien, die einfach nicht über die Erfahrung und das Equipment eines prof. Tonstudios/Tonmeisters verfügen. Das Ergebnis ist dann wie von dir beschrieben.
Leider hauen auch Profis mal daneben.

So war ich bei "RIVERDANCE". Der Sound im Hamburger CCH hat mich total begeistert. Die CD, die ich in der Pause gekauft hatte, klang nur flach, undynamisch, leblos. Die DVD dagegen kam dem "Live-Erlebnis" schon sehr nahe.
Eigentlich hatte ich ein Ergebnis erwartet, das genau anders herum sein sollte.

Ein weiteres Problem ist auch die Weitergabe des "Original-Masters". Da macht sich ein Tonmeister unglaublich viel Mühe mit der Mischung. Setzt Effekte auf 0,5 dB genau.
Danach geht diese Mischung an verschiedene "Verwerter". TV, Radio, CD-Produktion... und beinahe jeder "panscht" im Original herum. Da gibt es z.B. die Dynamikreduzierung für Radio und TV, so dass kaum Bass und/oder kaum noch Höhen mehr vorhanden sind.
All das führt zum Verdruss vieler Tonmeister, die sich sehr viel Mühe mit dem Mix gemacht haben.
Vergleiche auch mal verschiedene Radiosender... schon irre wie unterschiedlich dieselben Stücke klingen.

Zur Schallplatte ein paar Worte:
Der "warme" Sound war bei Einführung der CD tatsächlich vorhanden. Das lag aber an den "veralteten" Mikrofonen (wie ich mal gelesen habe), der Aufnahmetechnik insgesamt und vorhandener Archivaufnahmen. Die Analog-Digitalwandlung funktionierte noch nicht richtig. Das hat sich im Laufe der Jahre aber geändert. Heute kommen Schallplatten nicht mehr an die Klangqualität einer guten CD heran.
Das ist technisch begründet, da eine schwarze Scheibe (neben all den Störungen wie Rauschen, Kratzer, Knackser usw.) nicht mal in der Lage ist, einen Sinuston ohne "Schwinngungen" wiederzugeben. Der Sinuston "eiert" förmlich.
Aus nostalgischen Gründen bleiben viele der Platte aber treu. Irgendwie kann ich das verstehen. So ne schwarze Scheibe macht schon was her - nicht nur im Regal, sondern auch von der Haptik.
 
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Frankie

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AW: Das Problem mit dem Sound...

Klar ist der Sound auf "Death Magnetic" so gewollt, aber für mein Empfinden hat Rubin seine mit Abstand mieseste Produktion abgeliefert.

Die Guitar Hero Version von Death Magnetic soll ja wesentlich besser sein, da ist wohl beim finalen abmischen was schief gegangen.

klick
 
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Amras

Guest
AW: Das Problem mit dem Sound...

Die Guitar Hero Version von Death Magnetic soll ja wesentlich besser sein, da ist wohl beim finalen abmischen was schief gegangen.
Das ist sie definitiv, die CD-Variante wird ab einer bestimmten Lautstärke über Kopfhörer schlicht unhörbar, da der Klang extremst verzerrt ist. Den Bass zum Beispiel nimmt man dabei überhaupt nicht mehr wahr. Bei der GH-Abmischung ist dies nicht der Fall.
 

Frankie

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AW: Das Problem mit dem Sound...

Das ist sie definitiv, die CD-Variante wird ab einer bestimmten Lautstärke über Kopfhörer schlicht unhörbar, da der Klang extremst verzerrt ist. Den Bass zum Beispiel nimmt man dabei überhaupt nicht mehr wahr. Bei der GH-Abmischung ist dies nicht der Fall.

Ich kann das nicht wirklich beurteilen, da ich Death Magnetic meist nur als MP3 höre, oder eben die CD im Auto. Guitar Hero läuft bei mir ja über den Receiver mit
ProLogic II, da kann ich nicht wirklich vergleiche ziehen.
 

toitoi

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AW: Das Problem mit dem Sound...

Hier mal ein Paradebeispiel für eine Produktion, wie ich sie hasse. Und hier ein Beispiel für einen amtlichen Hammersound. Versteht ihr, was ich meine? :D
Hm, Arch Enemy is garnet so schlecht...aber das Mädel macht mir angst. :ugly:
Allerdings hör ich bei den beiden Liedern keinen Unterschied in der Abmischung raus...

In der aktuellen C't wird das Problem übrigens auch angesprochen (S. 160), dort wurden verschiedene Releases älterer Lieder verglichen und festgestellt, dass von veröffentlichung zu veröffentlichung mit einer geringeren Dynamik abgemischt wurde.
Betrifft also nicht nur neue Lieder, sondern auch rereleases, z.B. auf Best Ofs.
 

deadlyfriend

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AW: Das Problem mit dem Sound...

Heute kommen Schallplatten nicht mehr an die Klangqualität einer guten CD heran.
Das ist technisch begründet, da eine schwarze Scheibe (neben all den Störungen wie Rauschen, Kratzer, Knackser usw.) nicht mal in der Lage ist, einen Sinuston ohne "Schwinngungen" wiederzugeben. Der Sinuston "eiert" förmlich.
Aus nostalgischen Gründen bleiben viele der Platte aber treu. Irgendwie kann ich das verstehen. So ne schwarze Scheibe macht schon was her - nicht nur im Regal, sondern auch von der Haptik.


Das kann ich nicht bestätigen. Auf der "High End" wird jedes Jahr sehr viel Wert auf Schallplatten gelegt, da die Konsumenten nicht immer nur die Nostalgiker oder Hippies sind. Da sind viele Leute mit ganz viel Geld, die Musik über alles lieben. Wenn man dann dort Schallplatten über eine Clearaudio oder Transrotor Station hörte, konnte die CD nicht ganz mithalten.
 

George Lucas

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AW: Das Problem mit dem Sound...

Das kann ich nicht bestätigen. Auf der "High End" wird jedes Jahr sehr viel Wert auf Schallplatten gelegt, da die Konsumenten nicht immer nur die Nostalgiker oder Hippies sind. Da sind viele Leute mit ganz viel Geld, die Musik über alles lieben. Wenn man dann dort Schallplatten über eine Clearaudio oder Transrotor Station hörte, konnte die CD nicht ganz mithalten.
Ich hab mal die Möglichkeit in einem Aufnahmestudio gehabt, eine CD mit einer Schallplatte zu vergleichen. Als Referenz diente das Originalmaster.
Die Schallplatte hörte sich anders an, klang schön warm, aber die CD reproduzierte das Original nahezu perfekt.

Auf der High-End wird auch viel "Mist" für überteuertes Geld "verkauft". Aber so lange es Leute gibt, die für ein Lautsprecherkabel 1000 Euro pro Meter bereits sind zu zahlen, wird dieses auch angeboten.
Selbiges hat auch Gültigkeit für Plattenspieler.

Folge mal den Link, dann erkennst du ziemlich genau, wieviel "Vodoo" mit den Schallplatten von Seiten der Industrie betrieben wird - und die "Gläubigen" folgen...
http://www.hifiaktiv.at/diverses/re...tische_betrachtungen_analoge_schallplatte.htm
 

deadlyfriend

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AW: Das Problem mit dem Sound...

Ich hab mal die Möglichkeit in einem Aufnahmestudio gehabt, eine CD mit einer Schallplatte zu vergleichen. Als Referenz diente das Originalmaster.
Die Schallplatte hörte sich anders an, klang schön warm, aber die CD reproduzierte das Original nahezu perfekt.

Da bist du nicht der Einzige. Ich habe das Material sogar zeitgleich noch von den Sequenzern selbst hören können. Da liegt allerdings noch einiges am Mastering und auch am Presswerk.

Auf der High-End wird auch viel "Mist" für überteuertes Geld "verkauft". Aber so lange es Leute gibt, die für ein Lautsprecherkabel 1000 Euro pro Meter bereits sind zu zahlen, wird dieses auch angeboten.
Selbiges hat auch Gültigkeit für Plattenspieler.

Natürlich. Das gilt aber wohl auch für jede andere Produktgruppe. Man muß nur lernen was dabei Sinn macht und was nicht. Die von mir genannten Firmen bieten ebenfalls diese "Ausstellungstücke" für Schwerreiche, aber sie bauen eben auch absolut hochwertige Geräte.

Folge mal den Link, dann erkennst du ziemlich genau, wieviel "Vodoo" mit den Schallplatten von Seiten der Industrie betrieben wird - und die "Gläubigen" folgen...
http://www.hifiaktiv.at/diverses/re...tische_betrachtungen_analoge_schallplatte.htm


Viel zu technisch. Das die CD von den Speicherkapazitäten der Schallplatte technisch überlegen ist, ist völlig klar. Aber Klang zu "messen" ist nicht das was meine Ohren wollen. Die wollen hören und keine wissenschaftliche Doktorarbeit rezitieren. Für mich ist der Klang der Vinylscheibe, bei richtiger Produktion und Equipment oftmals angenehmer. Da bin ich übrigens nicht der Einzige auf dem Planeten.
 

George Lucas

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AW: Das Problem mit dem Sound...

Für mich ist der Klang der Vinylscheibe, bei richtiger Produktion und Equipment oftmals angenehmer.
Das glaub ich dir gerne. Ist halt alles Geschmacksache. Inzwischen ärgere ich mich sogar ein wenig darüber, dass ich meine komplette Plattensammlung verschenkt habe. Da waren echte Raritäten drunter wie die ersten Singles und LPs von Kinowelt (Erstauflagen von John Carpenters DAS ENDE und DIE KLAPPERSCHLANGE). Die Seriennummern waren 000001 und 000003 oder so.

Da sich der jetzige Besitzer über die Scheiben sehr gefreut hat, macht mich aber glücklich - und so schlecht sind CDs ja nun auch wieder nicht.;)
 

Despair

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Hier gibt's ja richtige Soundexperten! Ich kenne mich als Nichtmusiker mit der Materie nicht aus und kann dementsprechend nur nach meinem Hörempfinden urteilen. Und da stoßen mir - überwiegend im Metalbereich - einige Produktionen übel auf. Insbesondere diese totgetriggerten Drums mag ich nicht. Das klingt, als würde auf die alten Omo-Waschmitteltrommeln eingedroschen...

Hm, Arch Enemy is garnet so schlecht...aber das Mädel macht mir angst. :ugly:
Allerdings hör ich bei den beiden Liedern keinen Unterschied in der Abmischung raus...

Liegt wahrscheinlich am gammeligen Youtube-Sound. Da geht so einiges flöten...
 
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