AW: Déja Vu
Kritik von LivingDead
Déjà Vu - Wettlauf gegen die Zeit
Auszüge aus meiner
ofdb.de - Kritik:
Bei diesem Film handelt es sich um einen typischen Vertreter des Science-Fiction. Wie gewohnt kranken solche Filme meist auch an der ihr innewohnenden Unlogik. Für viele Anhänger des Thiller-Genres könnte dies zu Kopfschütteln oder dem frühzeitigem Abschalten des Filmes führen. Wer sich jedoch darauf einlässt, bekommt einen (im Rahmen seines Genres) plausiblen Zeitreise-Thriller geboten, der zudem auch einige Actionszenen zu bieten hat, die Scott mit seinem gewohnten Sinn für das Optische sehr spektakulär in Szene setzte. Vor allem die Explosion gleich zu Beginn des Filmes ist audiovisuell äußerst beeindruckend in Szene gesetzt. Aber auch die Autoverfolgungsjagd in der Mitte des Filmes ist schon alleine von ihrer Idee äußerst reizvoll, denn Agent Carlin (Washington) muss hier einerseits den Attentäter in der Vergangenheit verfolgen, und andererseits auf den Verkehr in der Gegenwart achten. Wie genau das geht, sollte man schon selbst gesehen haben.
Auch ansonsten verfallen die Actionszenen nie zum Selbstzweck, sondern sind gut über den Film verteilt und immer konvenabel zu den Handlungen der Darsteller. Hier darf dann auch Tony Scotts Stammkomponist Harry Gregson-Williams glänzen, der mit seinem treibenden Score die spektakulären Bilder gut ergänzt und zusätzlich für Spannung sorgt.
Das Setting ist mit New Orleans ebenfalls äußerst ansprechend gewählt, denn so sorgt gerade die Fährenexplosion für zusätzliche Dramatik, denn die anschließenden Bilder der Verwüstung lassen einem sofort wieder jene Bilder durch den Kopf jagen, die Hurrikane „Katrina“ kurz vor den Dreharbeiten anrichtete.
So spannend die Story auch ist, so leistet sich Scott vor allem gegen Schluss einige Patzer, denn es ist gerade das Ende, welches dem Film viel von seiner Intensität nimmt. Hätte man die Story hier etwas konsequenter weiter verfolgt, so wäre atmosphärisch noch viel mehr heraus zu holen gewesen.
Auch die an sich interessante Rolle des James Caviezel als Attentäter wird leider vernachlässigt, was vor allem an der geringen Screentime liegen mag. Die wirklichen Hintergründe seiner Taten bleiben weitgehend unbekannt. Hier hätte noch etwas mehr Feinzeichnung gut getan.
Doch bei all der Kritik an Story, Charakterzeichnung und Logik, so handelt es sich ja immer noch um einen Hollywood-Blockbuster, der sich trotz allem immer noch wohltuend vom üblichen Genre-Einerlei abhebt und durch seine kluge Story und der äußerst spektakulären Inszenierung brilliert. Man wird also sehr gut unterhalten – sofern man sich drauf einlässt.
7/10