Carrie - Des Satans jüngste Tochter

dax

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AW: Carrie - Des Satans jüngste Tochter

Carrie (Remake)

Hochglanz-High-School-Gedöns mit lauter durchtrainierten Schönheiten und diesem Klischee entsprechend optisch wie inhaltlich ohne jeden Tiefgang.
Carrie machte einen auf großen Houdini und der Rest versank in Belanglosigkeit.
Manchmal sollte man einfach die Finger vom Original lassen, zumindest wenn man es nicht verstanden hat und nur die Oberfläche abkupfert.

2/10
 

Evil_Gonzo

Filmvisionaer
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AW: Carrie - Des Satans jüngste Tochter

Carrie (Remake)

Hochglanz-High-School-Gedöns mit lauter durchtrainierten Schönheiten und diesem Klischee entsprechend optisch wie inhaltlich ohne jeden Tiefgang.
Carrie machte einen auf großen Houdini und der Rest versank in Belanglosigkeit.
Manchmal sollte man einfach die Finger vom Original lassen, zumindest wenn man es nicht verstanden hat und nur die Oberfläche abkupfert.

2/10
So siehts aus. Pur armselig ist das Remake. Ich hatte mich aufgeregt, den Kopf geschüttelt oder musste laut lachen (vor lauter armseligkeit) während des Films.
Grottig !
 

deadlyfriend

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Carrie (2013)

Schwierig! Wirklich schwierig!

Wenn man das Remake von 2013 anschaut und weder die Vorgeschichte noch das Original kennt, wird man wahrscheinlich einen ziemlich guten Horrorthriller sehen, der darstellerisch und inszenatorisch absolut unterhalten kann und auch über einen interessanten Aufbau verfügt, der atmosphärisch punkten kann. Zumindest wenn man das Datum der Entstehung dabei mit einbezieht und auch die Folgejahre dagegen rechnet. Der Film ist dem Zeitgeist entsprechend klinisch rein, was ich anhand der Duschszene aufdröseln möchte, die direkt nach ein paar Minuten stattfindet. Im Original ist Carrie dermaßen durch die erste Periode schockiert, dass sie sich für nichts anderes mehr interessiert und um ihr Leben fürchtet, während sie splitterfasernackt komplett zusammenbricht. Auch wenn man dies im Remake ebenfalls suggerieren möchte, geht die Szene komplett schief. Mir ist natürlich auch klar, dass man die 16-jährige Chloe Grace Moretz nicht in voller Pracht auf den Bildschirm zerren kann, aber dann muss man das mit der Kamera lösen und sich eben was einfallen lassen. Stattdessen zeigt man zwar den Zusammenbruch unter der Dusche, aber suggeriert zeitgleich, dass Carrie in diesem Moment noch so geistesgegenwärtig ist, sich erstmal die Unterhose anzuziehen, ein Handtuch umzuhängen und sich dann abgetrocknet der Meute präsentiert. Damit verliert die Szene komplett die gewünschte Wirkung.

Das Remake hält sich insgesamt sehr ans Buch, allerdings auch zu 90% an Brian De Palma, weshalb hier viele Szenen einfach 1:1 umgesetzt wurden. Eigene Wege sind nur selten zu sehen und die sind nur manchmal gut. Allein die Charakterisierung von Carrie ist nicht wirklich gelungen, da sie ihre telekinetischen Fähigkeiten viel zu schnell beherrscht und gleichzeitig anwenden kann, wie sie will. Als negatives Beispiel sei die Szene erwähnt, als sie auf ihrem fliegenden Bett sitzt und mit viel Freude Gegenstände durch die Luft fliegen lässt. Da sind wir dann eher bei Harry Potter als bei Carrie, wodurch der Film meines Erachtens eine Menge an Intensität verliert. Zudem ist Hauptdarstellerin Chloe Grace Moretz, die ich ansonsten ungemein schätze, einfach nicht Carrie. Sissy Spacek macht im Original wirklich eine Verwandlung durch, aber Moretz sieht schon zu Beginn viel zu schick aus. Deswegen sind wir beim Remake eher im Fahrwasser vom Klischee-Horror und nicht mehr bei einem intensiven Jugenddrama, welches erst zum Horror wird. Dennoch ist das alles irgendwie ganz gut anzusehen, wenn man den Film eben ohne Vorkenntnisse sieht. Falls man ihn allerdings wirklich mit dem Original von Brian De Palma vergleichen möchte, geht er komplett unter.
 

deadlyfriend

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Carrie

Carrie ist eine äußerst bemitleidenswerte junge Frau. Ein Vater ist nicht existent und ihre Mutter erzieht sie nach ihren religiösen Motiven, die sich allerdings eher im Wahnsinn, als im Glauben befinden. Deshalb ist Carrie von der Außenwelt fast völlig abgeschottet und weiß kaum etwas vom Leben. Dadurch kommt sie auch absolut nicht mit ihren modern eingestellten Mitschülerinnen klar, die sie zu allem Überfluss schikanieren und als Fußabtreter benutzen. Als sie beim Duschen nach dem Sport dann auch noch völlig unaufgeklärt und unvorbereitet erstmals ihre Tage bekommt und sich dadurch in akuter Lebensgefahr wähnt und hilfesuchend an ihre Mitschülerinnen wendet, füttert sie noch den Hohn und Spott, der auf sie niederprasselt. Verängstigt und verstört hofft sie auf Hilfe ihrer Mutter, die sie dafür noch zusätzlich bestraft. Die tiefen geistigen Wunden wecken allerdings telekinetische Fähigkeiten, die sich im Zustand der absoluten Wut bemerkbar machen und Carrie kann verdammt wütend werden…..

Durch einen Tipp entdeckte Brian De Palma das Buch eines unbekannten Schriftstellers mit dem Namen Stephen King. Es gefiel ihm außerordentlich gut und er war sich sicher, dass man es für die Leinwand adaptieren könnte. Man organisierte die Rechte und legt mit einem Budget von 1,8 Millionen Dollar einen Welterfolg hin, der heute als Kultfilm frenetisch verehrt wird. Das lag an mehreren Faktoren. Natürlich zu großen Teilen an Sissy Spacek und Piper Laurie, die hier eine unglaubliche Performance an den Tag legen, die sogar für Beide in einer Nominierung für den Oscar gipfelt. Selbstverständlich aber eben auch an Brian De Palma, der einmal auf technischer Ebene ganz große Kinomomente abliefert, aber zeitgleich seinen Charakteren eine wundervolle Annäherung ans Publikum gestattet. Tatsächlich sind wir unglaublich dicht an Carrie dran, finden sie trotz aller Merkwürdigkeiten total sympathisch und würden ihr verdammt gerne die helfende Hand reichen. Egal wie oft man den Film schaut, man hofft immer wieder, dass man doch nur einmal den Film ohne Zwischenfall sehen könnte und sie einfach dabei begleitet, wie sie zum ersten Mal in ihrem Leben einen schönen Abend bis zum Morgengrauen durchlebt und einfach fröhlich nach Hause geht. Das war bei De Palma in diesem Fall nicht drin. Das Finale ist unerbittlich, kraftvoll und verstörend. Geradezu sensationell konsequent. Es gibt hier keine Auswahl an Opfern, hier gibt es nur Opfer! Ich denke einfach mal, dass damals niemand heiter lächelnd den Kinosaal verlassen hat. Dieses Finale wirkt nach und beschäftigt einen in seiner kompletten Dramaturgie und Entschlossenheit.

Die Bilder dazu werden fantastisch durch die Musik von Pino Donaggio unterlegt, der den einzelnen Szenen immer die richtige Emotionalität zuordnet. Eigentlich war dafür natürlich wieder Bernard Herrmann im Gespräch, der allerdings kurz zuvor verstorben ist. Dennoch ist er zu hören. Wenn Carrie ihre telekinetischen Schübe bekommt, werden sie nämlich von einem sehr bekannten Geigenklang unterlegt, den jeder Mensch aus der Duschszene aus „Psycho“ kennt. Wundervoll auch die Dosierung davon. Bei den ersten Szenen, natürlich in der Dusche, gibt es nur kleine Kostproben ihrer Kräfte zu sehen, weshalb der Klang nur kurz angerissen wird, der Kenner ihn aber sofort registriert. Als sie das Verbot bekommt, zur Prom Night zu gehen, ertönt es richtig und spätestens jetzt weiß der Zuschauer, dass es nicht bei einer Warnung bleiben wird. Dies ist aber nicht die einzige Hommage an Alfred Hitchcock, denn der aufmerksame Zuschauer bekommt auch mit, das Carrie und ihre Mitschüler auf die Bates Highschool gehen. Bei De Palma mag ich nicht nur diese vordergründigen Hommagen, sondern auch seine Art Dankbarkeit zu zeigen. Bill Paxton hatte ihm am Set eine Menge geholfen, weshalb wir seinen Namen beispielsweise auf dem Schild einer Immobilienfirma wiederfinden. Solche Dinge baut er öfter mal ein. Mit einem Schmunzeln konnte man dann auch die Hommage an sich selbst wahrnehmen, da er hier auch eine Szene aus "Greetings" in den Film einbaute, was ich natürlich jetzt erstmalig erkannte.

Für mich ist der Film ein großartiges Beispiel, wie man Drama und Horror so verbinden kann, dass die Charaktere und nicht der Gorefaktor die wichtigste Rolle spielt. Die deutlich bessere und auch intelligentere Art das Grauen darzustellen. Für mich ein Meisterwerk und auch einer meiner Lieblinge von Brian De Palma. Eigentlich war er vorher ein 9er Kandidat. Aber auch durch das Bonusmaterial und die neuen Erkenntnisse über den Film, gehe ich auf die 10 rauf.
 
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deadlyfriend

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Carrie 2 - Die Rache

Rachel ist eine Art Außenseiterin an ihrer Schule, die aber immerhin über eine sehr gute Freundin verfügt. Diese stürzt sich allerdings schon bald in den Tod. Rachel erkennt, dass eine Jungengruppe sie so weit gebracht haben könnte. Da sie in diese Richtung ermittelt, steht sie schon bald in der Schusslinie.

Benötigt man ein Sequel zu „Carrie“? Eigentlich nicht! Benötigt man dieses Sequel? Auch nicht, aber dennoch existiert es. Ende der 90er Jahre drehte Regisseurin Katt Shea den Film und übernahm als Bindeglied Amy Irving mit in den Cast, die bereits im Original dabei war und hier auch die gleiche Rolle spielt. Das ist in jedem Fall ein gelungener und auch interessanter Schachzug. Trotzdem ist die Entwicklung der Geschichte irgendwie zwiespältig. Manchmal ist es ein zweiter Teil, manchmal sieht es nach Remake aus. Das Grundkonzept ist zumindest gleich. Ein Kind, welches eine wahnsinnige Mutter hat, wird zur Außenseiterin mit telekinetischen Kräften, die so lange zur Weißglut getrieben wird, bis sie ausflippt. Wie es zu ihren Fähigkeiten kam, ist dann auch noch grausig ins Drehbuch geschrieben, um irgendwie eine Verbindung zu Teil 1 ins Geschehen zu würgen. Das Amy Irving, alias Sue Snell, inzwischen Direktorin der hiesigen Highschool ist und das verschiedene Geschehnisse sie eben an die damaligen Ereignisse erinnert, ist dagegen gut integriert, was man von den Einsprengseln aus Teil 1 nicht unbedingt behaupten kann. Die kommen mit dem Holzhammer. Dennoch ist das alles recht gut ansehbar, da man mit Emily Bergl eine Darstellerin verpflichtet hat, mit der man sehr gut durch den Film kommt. Mena Suvari ist zusätzlich in einer wichtigen Nebenrolle zu sehen. Das absehbare Finale ist sehr effektreich und tatsächlich im Bereich Horror angesiedelt. Hier ist es dann allerdings auch wieder mehr Remake als Sequel. Der Film ist also insgesamt gut konsumierbar aber eben auch ziemlich unnötig.
 

Tarantino1980

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Gefühlt liegt meine letzte Sichtung des Films nur ein paar Jahre zurück, aber als ich dann meine damalige KK laß musste ich mit großem erschrecken feststellen das da 13 Jahre vergangen sind :eek:. Wo ist bitteschön die Zeit hin? Meine damalige Sichtung war sogar noch auf DVD, ich hatte mir dann zwar "brav" das Mediabook geholt aber ihn dann nie in HD gesehen. Letztes Jahr kam dann ja die 4K VÖ von Capelight raus und die ist wirklich super. Das Bild hat mir sehr gut gefallen, aber da ich das BD Mediabook verkauft habe würde mich noch interessieren,ob udn wie groß der Bildunterschied ist. Reine Neugierde. Aber auf jeden Fall war es eine richtige Entscheidung das wunderschöne und Qualitativ hochwertige MB von Capelight mit der 4K zu kaufen da sowohl das Booklet informativ ist, als natürlich auch das Bonusmaterial, welches ich jedoch noch nicht gesichtet habe.

Als ich ihn damals das erste mal im TV gesehen habe war es für mich ein durchschnittlicher Horror Film. Ich wusste natürlich auch nicht das Brian De Palma Regie geführt hat und selbst wenn hätte es nichts daran geändert da mir damals natürlich auch dieser Name nichts gesagt hätte. Es war mir lediglich bekannt das es sich um eine Stephen King Verfilmung handelt und ich habe John Travolta als Darsteller erkannt. Das war meine Erstsichtung von dem Film. Ich hatte ihn als recht durchschnittlich in Erinnerung obwohl einige Szenen damals schon recht ordentlich gezündet hatten. Aus heutiger Sicht muss ich gestehen das es zum einen sehr interessant war von De Palma einen Horrorfilm zu sehen und zum anderen natürlich zu sehen wie die Story von ihm zelebriert wurde.
Direkt hier muss ich nun meine Aussage revedieren. Carrie ist eher ein Hybrid aus Horror aber viel mehr Drama bzw. sogar Jugenddrama, so wie deadly es in seiner sehr schönen Kritik treffender weise formuliert hat! Aber bevor ich diese gelesen hatte, habe ich eben nochmal meine mir durchgelesen und musste wirklich mit dem Kopf schütteln. Auch wenn es sich hier um eine Story von Stephen King handelt, ist der Horroranteil dieses Films sehr gering und darauf hat aber De Palma auch nicht den Fokus gelegt, dazu aber gleich noch mehr.

Zu Anfang wird der Zuschauer komplett in Sicherheit gewogen, man könnte meinen man würde einen typischen Highschool Teenie Film aus dieser Zeit sehen. Alleine dafür muss man schon den Hut vor De Palma ziehen das er diesen Spagat so gut hinbekommen hat. Man merkt nämlich als Zuschauer doch recht schnell das mit dieser Carrie White irgendetwas nicht stimmt. Man erhählt Einblicke in ihr Umfeld und kann dadurch sehr gut nachvollziehen warum diese junge Frau anders ist als ihre Mitschülerinnen.
Das was ich damals als Spagat bezeichnet hatte ist für mich nun ganz eher ein anderes Narrativ was verwendet wurde. Sicherlich hat die Story gewise Mystery Elemente und zum Schluss hin auch ein paar horrorfilmtypische Charakteristiker, aber dreivirtel des Films ist es defintiv ein Jugenddrama das dem Zuschauer sehr schnell in diese Zeit seiner eigenen Schulzeit zurückholt. Jeder hat eigene Erfahrungen während der Schule gesammelt und in verschiedenstensten Ausprägungen glaube ich hatte jeder einmal in seinem Leben eine Carrie White als Mitschülerin die etwas schüchterne introvertiere, die vielleicht sogar durch ihr Elternhaus geprägt so ist und daher definitiv anders war. Und diesen Zustand hat De Palma hier wirklich phantastisch, auch mit viel Bildsprache wieder, inszeniert. Alleine wieviele kleine Anspielungen oder in direkte Mobbing Beispiele sich hier im Film verstecken, wie oft man Beleidigungen, welche an Carrie gerichtet sind, im Film wieder sieht, ohne das man sie vielleicht auf den ersten Blick erkennt, ist schon sehr heftig. Und natürlich auch alleine der Anfang wie eine gesamte Mädchenumkleide sich gegen eine Mitschülerin stellt und sie emotional auf das übelste mobbt. Das sind schon sehr heftige Bilder, die im direkten Kontrast zu der zuvor sehr lockeren, leichten und auch freizügigen Darstellung in dieser Mädchenumkleide steht. Ich hatte es damals 2012 als Softporno Element bezeichnet. Heute würde ich es eher als zwar freizügig aber eben auch unbeschwert bezeichnen. Natürlich sieht man die ein oder andere nackte Tatsache, aber dank des wunderschönen Scores von Pino Donaggio, der für mich gerade im Rahmen der Filmographie von Brian De Palma einen sehr wichtigen Stellenwert einnnimmt, wirkten diese Bilder auf mich wirklich wie aus einem sehr schönen Italo Film entsprungen. Ich daher sofort in der Italo Stimmung und hatte nicht mehr das Gefühl mir eine US Produktion anzuschauen.

Brian De Palma schafft es hier den Film sehr langsam aber keineswegs langweilig zu inzenieren. Dem ein oder anderen könnte diese Art der Inzenierung als zu langweilig erscheinen, aber für mich war es stimmig. Man bekommt wieder ein paar sehr schöne Bilder präsentiert und Szenen die sich in das Filmauge regelrecht einbrennen. Obwohl meine Erstsichtung bestimmt schon 15 Jahre wenn nicht noch länger zurück liegt, kamen mir gewisse Szenen noch sehr vertraut vor. Damals war es in sofern eine interessante Sichtung weil sie auf einem dieser damaligen "Videoabende" stattgefunden hatte und Carrie in der Kategorie Horrorfilm gezeigt wurde. Das damalige ausschlaggebende Argument für die Wahl war wohl die Tatsache das es eine King Verfilmung ist und in den 90er Jahren dieser doch eine recht hohe Beliebtheit und Aufmerksamkeit erfuhr, jedenfalls war das in meinem Freundeskreis so. Ich weiß noch das es damals diverse Schockelemente gab die an dem Abend für eine gute Stimmung sorgten. Die waren natürlich heute nicht mehr da, da man schon einiges mehr gesehen hat. Dennoch besitzt der Film auch heute noch eine sehr solide Atmosphäre und in Zusammenklang mit dem Score wirklich sehr schön anzusehen.
Hier muss ich mich auch etwas neu ausdrücken! Das Wort solide in Bezug auf Carrie ist definitiv fehlplatziert. Der Film mag vieles sein, aber keineswegs solide. Er ist phänomenal. Wunderschöne Bilder und auch hier wieder eine perfekte Sympiose zwischen Score und Bild. Auch wenn es hier keine oppulenten Aufnahmen einer Stadt oder ähnliches gab, so waren es absolut tolle Bilder die zur Handlung passten. Im übrigen, was mir noch nie so aufgefallen war, die wohl extremste Darstellung des gekrezuigsten Jesus die ich bisher gesehen habe. Er hing dort ja nicht an einem Kreuz sondern an der Wand und es war eine Darstellung die sich auf die Wunden, welche bei der Kreuzigung zugeführt wurden, in den Mittelpunkt stellte und was mich am meisten fasziniert hat, mit sehr eindringlichen weit aufgerissenen Augen. Das war für mich nochmal ein sehr tolles Element welches De Palma nutze um die Glaubensbessessenheit der Mutter von Carrie zu veranschaulischen. Generell war das ganze Auftreten von Ihr und die damit verbundenen Elemente im Elternhaus sehr gut gewählt. Hier sind wir wieder bei dem Punkt das De Palma eine sehr sprechende Bildsprache in seinen Filmen nutzt.

Der Cast ist auch recht gut wie ich finde. Man bekommt eine hervorragende Sissy Spacek zu sehen, die die Rolle der Carrie wirklich sehr gut spielt. Aber auch Piper Laurie als Carries Mutter hat ihre Sache gut gemacht! Es ist natürlich auch interessant einen jungen John Travolta oder eine junge Nancy Allen in diesem Film zu sehen. Beides Schauspieler mit denen offenbar De Palma gerne zusammen gearbeitet hat. Der restliche Cast war aus meiner Sicht recht austauschbar, aber haben ihren Job recht passable gemacht. Aus heutiger Sicht würden wahrscheinlich ein paar größere Namen mitwirken um den Zuschauer in die Kinos zu locken, aber mich stört es nicht, im Gegenteil.
Dem kann ich auch heute noch zustimmen. Der Cast ist wirklich sehr gut und Nancy Allen hat De Palma wohl so sehr überzeugt das er sie ein paar Jahre später sogar geheiratet hat, auch wenn die Ehe nicht lang anhielt. Das war mir tatsächlich so auch noch nicht bewusst und ist mir dann im Rahmen der Retrospektive jetzt eben aufgefallen. Ich würde aber auch noch gerne meine Aufzählungen um den Namen Betty Buckley erweitern, die im Film auch eine wichtige Rolle als Lehrerin von Carrie eingenommen hat, aber eben dies auch gut gespielt hat.

Selbstverständlich aber eben auch an Brian De Palma, der einmal auf technischer Ebene ganz große Kinomomente abliefert, aber zeitgleich seinen Charakteren eine wundervolle Annäherung ans Publikum gestattet. Tatsächlich sind wir unglaublich dicht an Carrie dran, finden sie trotz aller Merkwürdigkeiten total sympathisch und würden ihr verdammt gerne die helfende Hand reichen. Egal wie oft man den Film schaut, man hofft immer wieder, dass man doch nur einmal den Film ohne Zwischenfall sehen könnte und sie einfach dabei begleitet, wie sie zum ersten Mal in ihrem Leben einen schönen Abend bis zum Morgengrauen durchlebt und einfach fröhlich nach Hause geht.
Oh ja da sagst Du auch was und tatsächlich, auch wenn das die Buchvorlage natürlich nicht hergegeben hat, glaube ich schon das der Film auch dann funktioniert hätte wenn es eben "nur" ein Jugenddrama gewesen wäre das zeigt wie eine Außenseiterin die gemoppt wurde später dann sogar zur Prom Night Queen gekührt wurde und im besten Fall sogar ihren Traumprinzen gefunden hätte. In der Art wie De Palma uns hier die Charaktere nahe gebracht hätte, hätte er dies auch mühelos inszenieren können. Dadurch das die Buchvorlage selbstredend eine andere war und man dadurch auch wusstte das dies leider nicht eintreten wird und durch die Handlungen der anderen in ihrem Umfeld man auch schon bereits herbeiahnen kann, das dieser kurze Moment der Glückseeligkeit für Carrie auf dem Abschlussball leider nicht von langer Dauer sein wird.

Das war bei De Palma in diesem Fall nicht drin. Das Finale ist unerbittlich, kraftvoll und verstörend. Geradezu sensationell konsequent. Es gibt hier keine Auswahl an Opfern, hier gibt es nur Opfer! Ich denke einfach mal, dass damals niemand heiter lächelnd den Kinosaal verlassen hat. Dieses Finale wirkt nach und beschäftigt einen in seiner kompletten Dramaturgie und Entschlossenheit.
Inszenatorisch ist das Finale wirlich meisterlich. Sehr bedrückend, phantastische Nutzung des Split Screens und Szenen die einem Albtraum entsprungen sind. Dann nochmal das kurze "aufatmen" als man kurz sieht das zumindest Sue überlebt hat, auch wenn sie eine der Personen waren die es eigentlich auch nicht verdient hatte zu überleben, aber dennoch bekommt der Zuschauer einen kurzen Moment von Sicherheit und "alles wird irgendwie wieder gut" bis dann wirklcih die Albtraumsequenz nochmal gezeigt wird. Ganz stark!


Die Bilder dazu werden fantastisch durch die Musik von Pino Donaggio unterlegt, der den einzelnen Szenen immer die richtige Emotionalität zuordnet. Eigentlich war dafür natürlich wieder Bernard Herrmann im Gespräch, der allerdings kurz zuvor verstorben ist. Dennoch ist er zu hören. Wenn Carrie ihre telekinetischen Schübe bekommt, werden sie nämlich von einem sehr bekannten Geigenklang unterlegt, den jeder Mensch aus der Duschszene aus „Psycho“ kennt. Wundervoll auch die Dosierung davon. Bei den ersten Szenen, natürlich in der Dusche, gibt es nur kleine Kostproben ihrer Kräfte zu sehen, weshalb der Klang nur kurz angerissen wird, der Kenner ihn aber sofort registriert. Als sie das Verbot bekommt, zur Prom Night zu gehen, ertönt es richtig und spätestens jetzt weiß der Zuschauer, dass es nicht bei einer Warnung bleiben wird. Dies ist aber nicht die einzige Hommage an Alfred Hitchcock, denn der aufmerksame Zuschauer bekommt auch mit, das Carrie und ihre Mitschüler auf die Bates Highschool gehen. Bei De Palma mag ich nicht nur diese vordergründigen Hommagen, sondern auch seine Art Dankbarkeit zu zeigen.
Auch wieder sehr schön zusammengefasst. Die Hitchcock Elemente waren auch für mich deutlich, was aber jetzt erst bei dieser Sichtung der Fall war. 2012 hatte ich diese so noch nicht wahrgenommen und ich bin bei Dir sowohl die musikalischen, aber eben auch so kleine Homagen wie z.B. das es die Bates Highschool war, zeigen einfach das De Palma ein sehr detailverliebter Regisseur ist!


Mit einem Schmunzeln konnte man dann auch die Hommage an sich selbst wahrnehmen, da er hier auch eine Szene aus "Greetings" in den Film einbaute, was ich natürlich jetzt erstmalig erkannte.
Das ist wirklich der Wahnsinn deadly! Als ob wir den Film zusammen geschaut haben. Ich vermute einmal Du spielst auch auf die Szene an als die drei Jungs im Modehaus sich nach Smokings für den Abschlussball umsahen. Ich musste auch sofort an Greetings denken. Das war so toll und ich musste mehr als schmunzeln, ich hatte ein Dauergrinsen im Gesicht bei der Szene!

Für mich ist der Film ein großartiges Beispiel, wie man Drama und Horror so verbinden kann, dass die Charaktere und nicht der Gorefaktor die wichtigste Rolle spielt. Die deutlich bessere und auch intelligentere Art das Grauen darzustellen. Für mich ein Meisterwerk und auch einer meiner Lieblinge von Brian De Palma. Eigentlich war er vorher ein 9er Kandidat. Aber auch durch das Bonusmaterial und die neuen Erkenntnisse über den Film, gehe ich auf die 10 rauf.
Ein 10er ist es für mich nicht, es ist "nur" eine 9/10, aber bei meiner letzten Sichtung war es noch eine 7.5/10, also ein deutlicher Sprung. Auch wieder ein sehr schönes Beispiel das nicht nur Filme wachsen durch mehrmalige Sichtungen sondern eben auch wenn man sich tiefer mit Ihnen und dem Regisseur beschäftigt.
 

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Meine damalige Sichtung war sogar noch auf DVD, ich hatte mir dann zwar "brav" das Mediabook geholt aber ihn dann nie in HD gesehen. Letztes Jahr kam dann ja die 4K VÖ von Capelight raus und die ist wirklich super. Das Bild hat mir sehr gut gefallen, aber da ich das BD Mediabook verkauft habe würde mich noch interessieren,ob udn wie groß der Bildunterschied ist. Reine Neugierde.
Habe ich nicht getestet, da ich ebenfalls die 4K geschaut habe. Das Bonusmaterial ist tatsächlich hochinteressant, informativ und sehenswert. Solltest Du Dir nicht entgehen lassen.
Das was ich damals als Spagat bezeichnet hatte ist für mich nun ganz eher ein anderes Narrativ was verwendet wurde. Sicherlich hat die Story gewise Mystery Elemente und zum Schluss hin auch ein paar horrorfilmtypische Charakteristiker, aber dreivirtel des Films ist es defintiv ein Jugenddrama
Ich finde einfach, das Carrie unglaublich toll geschrieben, aber auch gespielt wurde. Ich habe wirklich einen tiefen Zugang zu ihr, weshalb mich der Film auch emotional mitnimmt und nicht einfach als Zuschauer. Ich glaube dass auch diese geschaffene Verbindung zu ihr, mir den Zehner abverlangt.
Das sind schon sehr heftige Bilder, die im direkten Kontrast zu der zuvor sehr lockeren, leichten und auch freizügigen Darstellung in dieser Mädchenumkleide steht. Ich hatte es damals 2012 als Softporno Element bezeichnet. Heute würde ich es eher als zwar freizügig aber eben auch unbeschwert bezeichnen.
Ich sehe die Szene natürlich auch als Abgrenzungsmerkmal, zwischen "normalen" Jugendlichen und eben Carrie. Zwei verschiedene Welten.
Natürlich sieht man die ein oder andere nackte Tatsache, aber dank des wunderschönen Scores von Pino Donaggio, der für mich gerade im Rahmen der Filmographie von Brian De Palma einen sehr wichtigen Stellenwert einnnimmt, wirkten diese Bilder auf mich wirklich wie aus einem sehr schönen Italo Film entsprungen. Ich daher sofort in der Italo Stimmung und hatte nicht mehr das Gefühl mir eine US Produktion anzuschauen.
Ja, Pino Donaggio hat zumindest bei den Thrillern einen enormen Stellenwert in den Filmen von De Palma. Sogar bis in die heutige Zeit hinein.
Hier muss ich mich auch etwas neu ausdrücken! Das Wort solide in Bezug auf Carrie ist definitiv fehlplatziert. Der Film mag vieles sein, aber keineswegs solide.
Da kann ich Dir nur komplett zustimmen. Der Film ist wirklich außergewöhnlich.
Im übrigen, was mir noch nie so aufgefallen war, die wohl extremste Darstellung des gekrezuigsten Jesus die ich bisher gesehen habe. Er hing dort ja nicht an einem Kreuz sondern an der Wand und es war eine Darstellung die sich auf die Wunden, welche bei der Kreuzigung zugeführt wurden, in den Mittelpunkt stellte und was mich am meisten fasziniert hat, mit sehr eindringlichen weit aufgerissenen Augen.
Das war nicht Jesus. Das war der heilige Sebastian, was man an den Pfeilen erkennen kann. Der befindet sich für mich auch nicht ganz zufällig in der Kammer. Die aufgerissen Augen zeigen auf, das der heilige Sebastian, während dem Martyrium noch gelebt hat und sein Leid komplett mitbekam. Ich sehe darin eher eine Analogie zu Carrie selbst, die ihr Leid täglich erleben muss. Allerdings ist die Figur in dieser Form einfach nur der Hammer und im Kontext auch unheimlich. Leider konnte ich dazu aber auch im Bonusmaterial nichts in Erfahrung bringen, ob dies auch so gemeint war.
Dadurch das die Buchvorlage selbstredend eine andere war und man dadurch auch wusstte das dies leider nicht eintreten wird und durch die Handlungen der anderen in ihrem Umfeld man auch schon bereits herbeiahnen kann, das dieser kurze Moment der Glückseeligkeit für Carrie auf dem Abschlussball leider nicht von langer Dauer sein wird.
Natürlich war dieses Ende unausweichlich aber wegen der Nähe zu ihr, wünscht man es sich einfach immer wieder.
Inszenatorisch ist das Finale wirlich meisterlich. Sehr bedrückend, phantastische Nutzung des Split Screens und Szenen die einem Albtraum entsprungen sind. Dann nochmal das kurze "aufatmen" als man kurz sieht das zumindest Sue überlebt hat, auch wenn sie eine der Personen waren die es eigentlich auch nicht verdient hatte zu überleben, aber dennoch bekommt der Zuschauer einen kurzen Moment von Sicherheit und "alles wird irgendwie wieder gut" bis dann wirklcih die Albtraumsequenz nochmal gezeigt wird. Ganz stark!
Auch deshalb wollte ich Teil 2 sehen, da man dort ja eben auf den Charakter von Sue als roten Faden aufbaut und ich wissen wollte, wie sie die Erlebnisse in der Zwischenzeit verarbeitet hat.
Auch wieder sehr schön zusammengefasst. Die Hitchcock Elemente waren auch für mich deutlich, was aber jetzt erst bei dieser Sichtung der Fall war. 2012 hatte ich diese so noch nicht wahrgenommen und ich bin bei Dir sowohl die musikalischen, aber eben auch so kleine Homagen wie z.B. das es die Bates Highschool war, zeigen einfach das De Palma ein sehr detailverliebter Regisseur ist!
Ja, er hat wie Hitch viele Dinge in seine Filme eingebaut, die man beim ersten Mal, oder eben mit nur geringfügigen Kenntnissen, gar nicht wahrnimmt.
Das ist wirklich der Wahnsinn deadly! Als ob wir den Film zusammen geschaut haben. Ich vermute einmal Du spielst auch auf die Szene an als die drei Jungs im Modehaus sich nach Smokings für den Abschlussball umsahen. Ich musste auch sofort an Greetings denken. Das war so toll und ich musste mehr als schmunzeln, ich hatte ein Dauergrinsen im Gesicht bei der Szene!
:D Natürlich:D Genau diese Szene meinte ich. Da habe ich jetzt ebenfalls einfach nur gegrinst und fand es fantastisch, wie er sie einbaute. Das sind ebenfalls die Dinge, die ich bei einer Retrospektive mag. Erst dann erkennt man Bezüge und verschiedene Details, die man nun viel besser einordnen kann. Die Werke zusammenhängend betrachtet wirken nun in sich etwas geschlossener.
Ein 10er ist es für mich nicht, es ist "nur" eine 9/10, aber bei meiner letzten Sichtung war es noch eine 7.5/10, also ein deutlicher Sprung. Auch wieder ein sehr schönes Beispiel das nicht nur Filme wachsen durch mehrmalige Sichtungen sondern eben auch wenn man sich tiefer mit Ihnen und dem Regisseur beschäftigt.
Mich begleitet der Film auf diesen hohen Wertungen ja schon länger aber je mehr ich dann über den Film weiß und was dort auch symbolisch alles eingearbeitet wurde, ohne das man es wirklich sofort ahnt, hat mich jetzt zum Zehner bewogen. Ich finde irgendwie auch nichts, was ich kritisieren müsste. Für mich ist der Film einfach perfekt.
 

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Habe ich nicht getestet, da ich ebenfalls die 4K geschaut habe. Das Bonusmaterial ist tatsächlich hochinteressant, informativ und sehenswert. Solltest Du Dir nicht entgehen lassen.
Ja das schaue ich mir auf jeden Fall noch an, eben weil ich die Capelight VÖ so toll finde und sowas immer sehr schätze!

Ich finde einfach, das Carrie unglaublich toll geschrieben, aber auch gespielt wurde. Ich habe wirklich einen tiefen Zugang zu ihr, weshalb mich der Film auch emotional mitnimmt und nicht einfach als Zuschauer. Ich glaube dass auch diese geschaffene Verbindung zu ihr, mir den Zehner abverlangt.
Da stimme ich Dir zu. Generell finde ich die Charaktere hier gut geschrieben, aber Carrie sticht natürlich deutlich herraus und man hat bei ihr auch sehr schnell einen Bezug.

Ich sehe die Szene natürlich auch als Abgrenzungsmerkmal, zwischen "normalen" Jugendlichen und eben Carrie. Zwei verschiedene Welten.
Ja das stimmt, aber ich meinte eben auch die Sequenz wo sie, zwar alleine, aber auch sehr entspannt und vielleicht sogar etwas glücklich wirkend, duscht bis eben das für sie unbekannte passiert, sie nicht weiß was es ist und denkt sie wäre in großer Gefahr.

Das war nicht Jesus. Das war der heilige Sebastian, was man an den Pfeilen erkennen kann. Der befindet sich für mich auch nicht ganz zufällig in der Kammer. Die aufgerissen Augen zeigen auf, das der heilige Sebastian, während dem Martyrium noch gelebt hat und sein Leid komplett mitbekam. Ich sehe darin eher eine Analogie zu Carrie selbst, die ihr Leid täglich erleben muss. Allerdings ist die Figur in dieser Form einfach nur der Hammer und im Kontext auch unheimlich. Leider konnte ich dazu aber auch im Bonusmaterial nichts in Erfahrung bringen, ob dies auch so gemeint war.
Asche auf mein Haupt. Da sieht man mal wieder wie religiös ich bin, da ist wirklich nur rudimentäres Grundwissen vorhanden. Aber danke für die Aufklärung. Sehr interessant und das macht das ganze natürlich noch viel passender als Bezug auf Carrie. Gerade weil De Palma so eine gute Bildsprache besitzt, gehe ich aber davon aus das dann genau diese heiligen Darstellung von ihm kein Zufall gewesen ist.

Auch deshalb wollte ich Teil 2 sehen, da man dort ja eben auf den Charakter von Sue als roten Faden aufbaut und ich wissen wollte, wie sie die Erlebnisse in der Zwischenzeit verarbeitet hat.
Die DVD habe ich auf die schnelle nicht gefunden, aber man kann ihm im Stream auf Amazon sich anschauen. Ich denke das werde ich dann, bevor es dann bei De Palma weitergeht, auch tun, da ich ihn halt noch nie gesehen habe und ich ohnehin durch das noch anzusehende Bonus Material von Carrie noch etwas in diesem "Universum" verweilen werde. Also wird dann Teil 2 der Abschluss sein, das Remake spare ich mir aber, da Deine Kritik zwar wie immer wieder toll geschrieben war, aber mich eben nicht dazu hingerissen hat mir auch diesen Film anzusehen. Bei Teil 2 hast Du es aber geschafft ;)

:D Natürlich:D Genau diese Szene meinte ich. Da habe ich jetzt ebenfalls einfach nur gegrinst und fand es fantastisch, wie er sie einbaute. Das sind ebenfalls die Dinge, die ich bei einer Retrospektive mag. Erst dann erkennt man Bezüge und verschiedene Details, die man nun viel besser einordnen kann. Die Werke zusammenhängend betrachtet wirken nun in sich etwas geschlossener.
Das besondere an dieser kurzen Szene war, das ich, auch wenn sie nicht so lang war, plötzlich total in dieser "Greetings Stimmung" war. Normalerweise mag ich das nicht wenn ich aus einem Film durch irgendwas herausgerissen werde, weil es eben eine Menge für mich ausmacht ob ich in der richtigen Stimmung bin um eben genau in diese Filmwelt einzutauchen. Aber hier, da es ja eine bewusste Erwähnung mit Augenzwinkern von De Palma war, fand ich es einfach nur großartig. Und wer den Film nicht kennt wird logischerweise auch nicht mitbekommen das es eine solche war.

Mich begleitet der Film auf diesen hohen Wertungen ja schon länger aber je mehr ich dann über den Film weiß und was dort auch symbolisch alles eingearbeitet wurde, ohne das man es wirklich sofort ahnt, hat mich jetzt zum Zehner bewogen. Ich finde irgendwie auch nichts, was ich kritisieren müsste. Für mich ist der Film einfach perfekt.
Nein Kritikpunkte gibt es im Grunde auch nicht, aber im Gesamtwerk gibt es halt noch ein paar andere Filme von ihm die ich noch besser finde. Meckern auf ganz hohem Niveau und nicht umsonst ist Brian De Palma in meiner Top 10 Regisseure auf Platz 3.
 
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