Carol

2moulins

Filmgott
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#02 29.01.17 2moulins
 
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Carol


Auf dem Cover wird mit 6 Oscar-Nominierungen geprahlt:

- Hauptdarstellerin
- Nebendarstellerin
- Adaptiertes Drehbuch
- Kostümbild
- Kamera
- Musik

Da kann ja eigentlich nichts schief gehen.....oder?

Nach etwa der Hälfte habe ich meine Frau, der zuliebe ich den Film besorgte, gefragt, ob wir abbrechen sollen, da 1 Stunde gähnende Langeweile bereits eine Herausforderung war. Ich sah ihn dann doch zu Ende, allerdings alleine.... Ich kann die Lobeshymnen, die es zum Film teilweise gab, nicht nachvollziehen (steht auch in der BBC-Liste der 100 besten Filme des 21. Jh. auf Platz 69). Wenn ich die Oscar-Nominierungen so durchgehe, kann ich keine einzige nachvollziehen.

Die beiden Darstellerinnen haben mich nicht überzeugt, insbesondere, da sie keinerlei Emotionen 'rüberbrachten. Eine gewisse "Dramatik" oder ein Interesse am Schicksal der beiden Frauen kam bei mir gar nicht auf. Vor allem Cate Blanchett spielte total unterkühlt, auch unnatürlich. Da war noch am ehesten etwas wahrzunehmen in Bezug auf das Verhältnis zu ihrer Film-Tochter.

Zum Drehbuch kann ich keine große Meinung bilden, da ich auch keinen Bezug zum zu Grunde liegenden Buch habe. Wird schon passen. Es geht um eine Liebesgeschichte zweier Frauen in den 50ern. Die eine ist Carol (Cate Blanchett), eine verheiratete Frau mit 8-jähriger Tochter, die aber bereits in Scheidung lebt, weil sie schon während der Ehe eine Beziehung zu einer Frau hatte. Die andere ist die junge Therese (Rooney Mara), eine hübsche Verkäuferin, die sich in Carol verliebt.

Was das Kostümbild anbelangt, habe ich schon bedeutend Beeindruckenderes gesehen, zumal die "Vielfalt" der Szenen sehr übersichtlich war. In Sachen Ausstattung (also nicht speziell: Kostüme) empfand ich auch die Settings oft nicht überzeugend, so vor allem Szenen im Kaufhaus, in dem die junge Therese arbeitete. Das wirkte sehr deutlich wie ein schlecht gestaltetes Studio.

Auf Kamera und Musik achtete ich besonders und wurde auch dort enttäuscht. Die Kamera bot mir gar nichts besonderes (wenn ich da mal an "Drive" denke, den ich zwei Tage zuvor sah, so war das eine ganz andere Liga !!). Oder sollte es etwas Besonderes sein, dass man fast nur mit natürlichem Licht filmen wollte? Das ging dann in die Hose, denn die Bilder wirkten weitgehend zu dunkel und fade. Nervte mich ziemlich....

Die Musik will ich nicht als schlecht bezeichnen, war aber jetzt auch nicht so besonders. Am ehesten gefiel mir das Hauptthema, das sich so anhörte, als hätte Carter Burwell bei Philip Glass geklaut (vgl. The Hours).

Dass ich jetzt hier noch so viel Zeit investiere, um diese Zeilen zu speichern, ist der Film eigentlich nicht wert, da ich ihn schnell vergessen will und werde. Kann aber auch Frust abbauend sein :).

Sicherlich wird's Leute geben, die eine ganz andere Meinung haben werden. Für mich war der Film leider total belanglos und Zeitverschwendung. :runter:

4/10

Nochmal zu den Oscars: Gewonnen hat er am Ende: NULL
 
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