Canaris

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Canaris

Der Leiter der deutschen Abwehr, Admiral Wilhelm Canaris, liegt immer ein wenig im Clinch mit Reinhard Heydrich, Leiter des Reichssicherheitshauptamtes. Beide trauen sich nicht über den Weg, weshalb man mit Spitzeln arbeitet. Für Canaris nicht ganz ungefährlich, der mit der Politik von Hitler nicht gänzlich einverstanden ist und eher an seiner Absetzung arbeitet. Doch durch die militärischen und politischen Erfolge findet man wenig Unterstützer.

Der echte Admiral Canaris gilt als eine umstrittene Figur im dritten Reich. Während er seinen Job ohne Tadel erledigte, half er dennoch dabei Juden aus dem Land zu schaffen. Deshalb war er gleichzeitig Gegner und Verfechter in einem. Dies machte ihn in der Nachkriegsgeschichte zu einer sehr interessanten Persönlichkeit, die allerdings nicht mehr Stellung beziehen konnte. Er wurde nämlich wegen Verrat im KZ Flossenburg hingerichtet. Als Chef-Spion wusste er natürlich seine Taten und Hilfen gut zu verschleiern, weshalb einige Dinge noch in der Dunkelheit verborgen sind. Dafür sind andere wiederum verbürgt, wie auch seine Bemühungen Hitler zu stürzen. Im Film wird Canaris von O.E. Hasse verkörpert der dieser Figur einen tollen Anstrich verleiht, wodurch der Film allein schon sehenswert ist. Regisseur Alfred Weidenmann verfilmte den Stoff bereits im Jahr 1954, weshalb da natürlich auch ein frischer Blick auf diese Zeit allgegenwärtig ist. Auch wenn man das Ende natürlich kennt, ist der Weg dorthin von Weidenmann spannend inszeniert und die Geschichte bleibt durchgehend interessant, da er trotz biographischer Züge auch tatsächlich einen Spionage-Thriller vermittelt. Deshalb sind der Plot und auch die Dramaturgie durchaus für Zuschauer geeignet, die sich weniger mit der Materie auskennen aber gerne Filme aus dieser Zeit sehen. Von mir bekommt er in jedem Fall eine klare Empfehlung.
 
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