Blow Up

Travis

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Gesamtübersicht aller Kurzkritiken zu Blow Up:

#02 02.12.08 Vince
 
Zuletzt bearbeitet:

Travis

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AW: Blow Up

Kritik von Vince

BLOW UP

Nicht nur liefert Michelangelo Antonioni mit "Blow Up" ein beeindruckendes Portrait der englischen Mod-Kultur der 60er Jahre ab, vor allem entfesselt er anhand eines Fotografen, eines Fotos und eines auf dem Foto zufällig eingefangenen Mordes ein dynamisches Wechselspiel zwischen Subjektivität und Objektivität, Schein und Wirklichkeit, das die Grenzen der Realität vollkommen auf den Kopf stellt. Ohne in effekthascherische LSD-Fantasien zu verfallen, wie es anno 1966 nicht unüblich war, wird eine durch Drogen, Mode und Selbstdarstellung gefärbte Subkultur gnadenlos seziert, ohne dass dabei ihre Faszination verfliegen würde. Das macht "Blow Up" im Endeffekt zu einem der wichtigsten Werke der Sechziger Jahre, das über die Jahre an Wirkung nicht verloren, sondern sogar noch gewonnen hat.
9/10
 

deadlyfriend

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AW: Blow Up

Was für ein Wahnsinnsfilm! Kennt den außer Vince noch jemand? Da würde ich mich wirklich gerne ein wenig darüber austauschen, da es eine Menge zu entdecken gibt. Zumindest könnten Leute denen "Letztes Jahr in Marienbad" gefällt, sich auch hiermit meines Erachtens nach anfreunden. Natürlich ist das eine komplett andere Art von Film, mit einem völlig anderen Thema. "Blow Up" wirkt dagegen wesentlich linearer und leichter konsumierbar, aber ich denke das das irgendwie der gleichen Klientel gefallen müsste. Man sollte aber bloß nichts vor der Erstsichtung über den Film wissen. Jede kleinste Info im Vorfeld könnte nämlich den Filmspaß trüben. Auf gehts Leute, ich brauch ein paar Gesprächspartner:D
 

Russel Faraday

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jupp, ich kenn' den auch. fand ich bei erstsichtung "ganz ok", aber mittlerweile gefällt er mir super, auch wenn ich Antonionis "zabriskie point" beeindruckender finde.

müßte mir beide bei gelegenheit mal wieder anschauen. das bild der damals aktuellen gegenwart, das beide filme zeichnen, ist schlicht fantastisch. allerdings hab ich bei "blow up" immer irgendwie erwartet, daß John Steet und Emma Peel um die ecke kommen. :D

sollte mich wohl mal intensiver mit Antonioni beschäftigen, außer den beiden o.g. filmen kenne ich nichts von ihm.
 

Eclipsed

Filmgott
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AW: Blow Up

Vor 3 Jahren mal nachts im TV gesehen! Hat mir sehr gut gefallen...allerdings ist nicht genug hängengeblieben um vernünftig diskutieren zu können!
Hauptsächlich die Pantomimen haben sich ins Gedächtnis eingebrannt...

Ich hoffe mal, dass der demnächst auf Blu-Ray rauskommt!
 

deadlyfriend

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Die Szene im Park mit dem Blätterrauschen ohne Musik, hat sich jetzt wahrscheinlich bis in alle Ewigkeiten in mein Hirn gebrannt. Umwerfend!
 

Tarantino1980

Screenplay
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Ich habe den Film nun endlich auch gesehen und muss sagen das es mir auch gut gefallen hat. Wie bereits hier erwähnt wurde die Zeitpoche der 60er Jahre in diesem Film wirklich sehr gut eingefangen. Die ganze Kultur und der Lifestyle wurden perfekt und somit für immer und ewig in diesem Film festgehalten.

Hinzu kommen wirklich sehr schöne Kamerafahrten und Schauplätze welche mich wirklich beeindruckt haben. Der Wechsel aus normalen Geschehnissen im Leben des Fotographen Thomas und den Geschehnissen rund um das Treffen mit der geheimnisvollen Brunetten aus dem Park fesseln einen wirklich sehr.

Die Schlußszene fand ich auch sehr stark. Das komplette Weglassen von Filmmusik machte diese Szene wirklich sehr intensiv und als dann Thomas auch wirklich noch das Tennisball-Geräusch eines pantomimisch dargestellten Tennismatches hörte war klar das man hier etwas ganz großes zu gesicht bekam.

Mir hat der Film gut gefallen und ich denke der wird nochmal im Player landen ;)
 

deadlyfriend

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Ich habe den Film nun endlich auch gesehen und muss sagen das es mir auch gut gefallen hat. Wie bereits hier erwähnt wurde die Zeitpoche der 60er Jahre in diesem Film wirklich sehr gut eingefangen. Die ganze Kultur und der Lifestyle wurden perfekt und somit für immer und ewig in diesem Film festgehalten.
Gestern wie angekündigt wieder im Player gelandet und ich mag den Film einfach.
Hinzu kommen wirklich sehr schöne Kamerafahrten und Schauplätze welche mich wirklich beeindruckt haben. Der Wechsel aus normalen Geschehnissen im Leben des Fotographen Thomas und den Geschehnissen rund um das Treffen mit der geheimnisvollen Brunetten aus dem Park fesseln einen wirklich sehr.
Die Passagen im Park sind für mich einfach überragend und ganz ganz großes Kino. Die Kamera ein Traum. Auch wie sie mit der Wahrnehmung des Zuschauers spielt. Ganz bemerkenswert im Park wenn er nach oben schaut und die Kamera folgt, so das nach Egoperspektive aussieht aber dann trotzdem wieder als Außenstehender landet. Im Grunde die Quintessenz des Films. Sehen wir das, was er sieht oder sehen wird das was die Kamera sieht? Wann sieht er die Wahrheit und wann sehen wir die Wahrheit? Haben wir uns auch täuschen lassen? Er stellt so viele Fragen und löst sie nicht auf. Phänomenal als er Vanessa Redgrave vor dem Schaufenster sieht und sie verschwindet. Ich habe gestern mit Bild für Bild Funktion, ihr Verschwinden auflösen wollen und es ist mir nicht gelungen. Nur das die Kinozuschauer diese Möglichkeit nicht hatten. Die wussten auch nicht, ob sie jetzt da war. Die Szene ist so unglaublich perfekt gedreht. Sensationell!
Die Schlußszene fand ich auch sehr stark. Das komplette Weglassen von Filmmusik machte diese Szene wirklich sehr intensiv und als dann Thomas auch wirklich noch das Tennisball-Geräusch eines pantomimisch dargestellten Tennismatches hörte war klar das man hier etwas ganz großes zu gesicht bekam.
Mega! Diese Szene ist Filmgeschichte und verwirrt den Zuschauer noch mehr. Wieviel hat man sich selbst eingebildet und wann hat man eine mögliche Einbildung von David Hemmings gesehen? Fragen die nie gelöst werden, da die Wahrheit sich eben mit der Perspektive ändert.
Dazu so viele Dinge im Film eingebaut, die erst später auffallen. Der Maler, der Jahre an einem Bild arbeitet, aber erst später in seinem eigenen Bild Dinge erkennt. Oder auch die Bemerkung dazu dass er bei seiner letzten Arbeit noch keine Ahnung hat, was es darstellen soll, da es noch zu neu ist.
Die Szene mit der Gitarre, die nur innerhalb eines Kontext einen Wert erhält und allein betrachtet in den Müll gehört. Hier sind so viele Versatzstücke untergebracht, die dieses Thema betrachten und variieren. Allerdings verstehe ich jeden der mit dem Film nichts anfangen kann. Der ist halt auch nicht ganz so einfach und trotzdem schafft er es lediglich durch die Fotos und Szenen im Park echte Spannung aufzubauen.
Mir hat der Film gut gefallen und ich denke der wird nochmal im Player landen ;)
Wegen Brian De Palma ist er halt eben bei mir auch wieder im Player gelandet, da ich ihn vor "Blow Out" nochmal sehen wollte, da er ihn ja als Inspiration angibt und er den Namen seines Films nicht zufällig ausgewählt hat. Mal schauen, ob man etwas erkennen kann. Eine Szene weiß ich schon :nice:
 
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