Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt

kelte

Filmvisionaer
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Filmkritiken
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Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt

Dodge (Steve Carrell) ist ein langweiliger und unscheinbarer Versicherungsvertreter der zum ungünstigsten Zeitpunkt von seiner Frau verlassen wird, den es für ihn als auch für die gesamte Menschheit gibt.
Ein Asteroid namens Mathilda rast auf die Erde zu und wird in wenigen Wochen den Planeten auslöschen. Versuche ihn zu stoppen sind gescheitert und so bereitet sich die Menschheit langsam auf ihr Ende vor.
In dieser wirren Situation, wo die Ordnung schrittweise runtergefahren wird trifft Dodge auf seine Nachbarin Penny, die es versäumt hat mit dem letzten Flug ihre Eltern zu besuchen.
Zwei Menschen die Einsam wirken, in einer Welt die bald nicht mehr existieren wird. Zwei Menschen die das beste aus der Situation machen und den Zuschauer vor die Frage stellen ,- was würde man selber machen wenn der Planet bald zerstört wird.
Penny würde gerne bei ihren Eltern sein und Dodge würde gerne seine Jugendliebe nochmal treffen. Beide begleiten wir auf ein Road Movie mit sonderbarer Endzeit-Poesie. Denn es gibt nicht nur die Hunde des Krieges wie in Mad Max, die das Land in Schutt und Asche legen weil es kein Gesetz mehr gibt. Der Film geht greifbar realistisch vor. Die einen Randalieren, andere tun eben das was man sich sonst nie trauen würde mit Drogen, Orgien etc und dann gibt es noch Menschen wie Dodge und Penny, die einfach nur menschlich bleiben.
Der Film ist in jeder seiner Minute wunderbar.
Denn es gibt keine heile Welt Option mehr für diesen Planeten und trotzdem bleibt der Film gefasst und ruhig, vergeht sich nicht in typische Action Endzeit Szenarios sondern bebildert ganz normale Menschen wie sie 100fach in und aus unserem Leben treten. Menschen die sonst nie auffallen werden hier rausgesucht und durch eine wunderbare Geschichte geschickt die sich am Ende nicht nur auf das Gesehene reduziert, sondern auf das was "wirkt".
Steve Carrell (durch den man annehmen könnte, der Film hätte etwas komödiantisches) ist dabei ein Hauptgewinn für diese Rolle und bekommt mit Keira Knightley einen wunderbar funktionierenten Partner zur Seite. Denn der Film verzichtet auf platten Humor, seine stärke ist vielmehr die Geschichte zweier Menschen, die in einem knappen Zeitrahmen sich kennen und lieben lernen.
Am Ende bleibt der Eindruck, einen der aussergewöhnlichsten Endzeit/Apokalypse Filme, den ich so in seiner Machart noch nie gesehen habe.
8,5/10
 
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