AW: Blow Up
Ich habe den Film nun endlich auch gesehen und muss sagen das es mir auch gut gefallen hat. Wie bereits hier erwähnt wurde die Zeitpoche der 60er Jahre in diesem Film wirklich sehr gut eingefangen. Die ganze Kultur und der Lifestyle wurden perfekt und somit für immer und ewig in diesem Film festgehalten.
Gestern wie angekündigt wieder im Player gelandet und ich mag den Film einfach.
Hinzu kommen wirklich sehr schöne Kamerafahrten und Schauplätze welche mich wirklich beeindruckt haben. Der Wechsel aus normalen Geschehnissen im Leben des Fotographen Thomas und den Geschehnissen rund um das Treffen mit der geheimnisvollen Brunetten aus dem Park fesseln einen wirklich sehr.
Die Passagen im Park sind für mich einfach überragend und ganz ganz großes Kino. Die Kamera ein Traum. Auch wie sie mit der Wahrnehmung des Zuschauers spielt. Ganz bemerkenswert im Park wenn er nach oben schaut und die Kamera folgt, so das nach Egoperspektive aussieht aber dann trotzdem wieder als Außenstehender landet. Im Grunde die Quintessenz des Films. Sehen wir das, was er sieht oder sehen wird das was die Kamera sieht? Wann sieht er die Wahrheit und wann sehen wir die Wahrheit? Haben wir uns auch täuschen lassen? Er stellt so viele Fragen und löst sie nicht auf. Phänomenal als er Vanessa Redgrave vor dem Schaufenster sieht und sie verschwindet. Ich habe gestern mit Bild für Bild Funktion, ihr Verschwinden auflösen wollen und es ist mir nicht gelungen. Nur das die Kinozuschauer diese Möglichkeit nicht hatten. Die wussten auch nicht, ob sie jetzt da war. Die Szene ist so unglaublich perfekt gedreht. Sensationell!
Die Schlußszene fand ich auch sehr stark. Das komplette Weglassen von Filmmusik machte diese Szene wirklich sehr intensiv und als dann Thomas auch wirklich noch das Tennisball-Geräusch eines pantomimisch dargestellten Tennismatches hörte war klar das man hier etwas ganz großes zu gesicht bekam.
Mega! Diese Szene ist Filmgeschichte und verwirrt den Zuschauer noch mehr. Wieviel hat man sich selbst eingebildet und wann hat man eine mögliche Einbildung von David Hemmings gesehen? Fragen die nie gelöst werden, da die Wahrheit sich eben mit der Perspektive ändert.
Dazu so viele Dinge im Film eingebaut, die erst später auffallen. Der Maler, der Jahre an einem Bild arbeitet, aber erst später in seinem eigenen Bild Dinge erkennt. Oder auch die Bemerkung dazu dass er bei seiner letzten Arbeit noch keine Ahnung hat, was es darstellen soll, da es noch zu neu ist.
Die Szene mit der Gitarre, die nur innerhalb eines Kontext einen Wert erhält und allein betrachtet in den Müll gehört. Hier sind so viele Versatzstücke untergebracht, die dieses Thema betrachten und variieren. Allerdings verstehe ich jeden der mit dem Film nichts anfangen kann. Der ist halt auch nicht ganz so einfach und trotzdem schafft er es lediglich durch die Fotos und Szenen im Park echte Spannung aufzubauen.
Mir hat der Film gut gefallen und ich denke der wird nochmal im Player landen
Wegen Brian De Palma ist er halt eben bei mir auch wieder im Player gelandet, da ich ihn vor "Blow Out" nochmal sehen wollte, da er ihn ja als Inspiration angibt und er den Namen seines Films nicht zufällig ausgewählt hat. Mal schauen, ob man etwas erkennen kann. Eine Szene weiß ich schon
